Takemikazuchi

Aus Kamigraphie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Seiten-Infobox
Themengruppe Gottheiten (Götter, numinose Erscheinungen)
Name Takemikazuchi 建御雷之男神
Religiöse Titel no kami
Sonstige Namen Kashima no kami 鹿島神, Takefutsu no kami 建布都神, Toyofutsu no kami 豊布都神
Rel. Zugehörigkeiten Shinto
Herkunft Japan
Funktion, Wirkkraft Hauptgottheit von Kashima
Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Fudokipedia verfasst.

Takemikazuchi 建御雷之男神 ist eine mythologische Gottheit, die sowohl in den ''kiki'' als auch in der Lokalchronik Hitachi fudoki 常陸風土記 öfters Erwähnung findet. Letztere Chronik aus dem 8. Jh. enthält ausführliche Informationen über die Entstehung des Kashima Schreins im Bezirk Kashima/Hitachi (heute Ibaraki-ken).

Takemikazuchi im Nihon shoki

Als Göttervater Izanagi sein Kind, den Feuergott erschlug, da er bei seiner Geburt den Tod seiner Mutter verursacht hatte, entstanden aus dem Blut neue Gottheiten, u.a. der Schwertgott Takemikazuchi. In einer späteren Episode (kuniyuzuri) übernimmt Takemikazuchi zusammen mit Futsunushi, die Aufgabe, Ōkuninushi davon zu überzeugen, sein Herrschaftsgebiet (Japan bzw. die bewohnte Erde) an den Enkel der Sonnengottheit Ninigi zu übergeben.

Takemikazuchi im Hitachi fudoki

Parallele zu den kiki-Mythen

Der Abstieg des Himmelsenkels wird auch im Hitachi fudoki erwähnt, allerdings wird die Rolle des Takemikazuchi überproportional hervorgehoben:

In der Götterzeit war die Hierarchie zwischen Himmel und Erde noch nicht eindeutig. Die himmlischen Ahnengötter wollten eine Lösung für diese Unklarheit schaffen und riefen daher eine Vielzahl von Göttern zu einer Beratung im hohen Himmel zusammen.

Bei diesem Treffen entschieden sie sich einerseits dafür, den japanischen Inseln den Namen Toyo Ashihara no Mizuho no Kuni („the land of beautiful reed plains“) zu geben, und andererseits dafür, dieses Land dem Enkel der Sonnengottheit zu überantworten.

Die irdische Welt war zu diesem Zeitpunkt in einem abscheulichen Zustand. Überall war sie voll von unbändigen Geistern und bösartigen Kreaturen. Um nun dieser furchtbaren Situation ein Ende zu setzten kam die Große Gottheit von Kashima als Vorbote aus dem hohen Himmel zur Erde herab und sorgte für Ordnung. Sein Palast (Schrein) in Kashima wurde als Belohnung aufgewertet und erhielt den Namen Hi no Kashima („Sonnen-[Palast] von Kashima“). (Aoki 1997: 57–58)


Entstehungsgeschichte des Gebietes Kashima

Den Ältesten zufolge soll im Jahre 649, während der Herrschaft der Kōtoku Tennō 孝徳天皇 der Berater Takamuku 高向臣 beauftragt worden sein, eine neues Gebiet zu Ehren der Großen Gottheit von Kashima zu erschaffen. Er entschied sich dafür, dass ein Dorf südlich von Karuno (zum Gebiet Unakami gehörend) und 5 Dörfer nördlich von Samuta (zum Gebiet Naka gehörend) nun zu dem neuen Gebiet Kashima zusammengefasst werden sollen.

„The new district established from these six villages was named Kashima and it was dedicated to the the Great God of Kashima“ [1]


Kashima als Erscheinung

Den lokalen Überlieferungen zufolge soll einst Kashima Sujin Tennō 崇神天皇, welcher damals noch Mimaki 真木 hieß, erschienen sein.

Als Sujin nach Yamato kam soll er eine in eine weiße Robe gekleidete Gestalt auf der Spitze des Berges Ohosaka gesehen haben. Diese Gestalt hatte einen weißen Speer in der Hand und soll folgendes gesagt haben: „Verehre mich auf rechte Weise und ich werde dir zur Seite stehen. Ich werde veranlassen, dass du jedes Gebiet, das du begehrst, regieren wirst.“ Daraufhin suchte Sujin Rat und Bestätigung unter seinen Leuten und ein weiser Berater sagte ihm, dass die erschienene Gestalt der Große Gott von Kashima sei. Kashima sei gekommen um Sujin daran zu erinnern, dass er als Tennō derjenige sei, dem die Götter die Herrschaft über das Land vermacht haben.

Sujin bot der Gottheit darauf hin mehrere Gaben dar. Diese bestanden zum größten Teil aus Kriegswaffen, aber es fanden sich auch andere Gegenstände darunter. Kashima erhielt 10 Schwerter, 2 Speere, 2 eiserne Bögen, 2 eiserne Pfeile, 4 Köcher, ein Werkzeug aus Gusseisen, eine Platte aus Stahl, ein Pferd, ein Sattel, 2 Spiegel und ein Bündel aus grober Seide in 5 verschiedenen Farben.

Kashima-Schreine

Kashima Schrein in der Präfektur Ibaraki

Das Hitachi fudoki schreibt, dass es zu seiner Zeit drei Schreine gab, die der Gottheit Kashima gewidmet waren.

„They are the Heavenly Great Shrine (of Kashima), Sakato Shrine, and Numawo Shrine.“ [2]

Außerdem heißt es, dass der heutige Kashima-jingū 鹿島神宮, welcher sich in der japanischen Stadt Kashima 鹿嶋市befindet, aus der Zusammenlegung von diesen drei Schreinen entstand. Er dient den 3 Gottheiten Futsunushi 経津主, Takemikazuchi-no-mikoto und Ame no Koyane als heilige Stätte. Die Hauptgottheit des Schreines ist Takemikazuchi-no-mikoto 武甕槌大神, die Schutzgottheit aller Krieger und Ahnengottheit der Fujiwara.

Kashima und Namazu

Kaname-ishi
Kashima

In der Edo-Zeit (1603-1868) war Kashima eher bekannt als Kashima Daimyōjin und für die Fähigkeit berühmt, Erdbeben kontrollieren zu können. Heute zeugt davon nach wie vor der sogenannte Kaname-ishi, ein Felsen, der in einem Seitenschrein verehrt wird. Diesen Felsen, der angeblich tief ins Erdreich hinunterragt, soll Kashima auf den Kopf eines unterirdisch lebenden Riesenwelses, welcher Erdbeben verursacht - genannt Namazu 鯰 - gedrückt haben, um das Tier von seinem bösen Treiben abzuhalten.

Verweise

Anmerkungen

  1. Aoki 1997:57
  2. Aoki 1997:57

Quellen