Susanoo
Susanoos voller Name ist Take-haya-Susanoo no mikoto 建速須佐之男命, was nach Florenz "Tapfer-schneller-ungestümer Mann" bedeutet. „Susa“ wäre demnach hergeleitet von susamu , das „vorwärts drängen, ungestüm sein“ bedeutet. Möglicherweise bedeutet Susa-no-o aber lediglich „Mann aus Susa“ (s.u.).
Viele Aspekte seiner Persönlichkeit sind nicht klar definiert. Zwar wird er allgemein als Gott des Sturmes auf Land und Meer und des finsteren Gewittersturms bezeichnet, oft aber auch detaillierter, als Gott des Windes und des Regens, oder aber auch Herrscher des Meeres und der Unterwelt, wobei die Theorie des Herrschers der Unterwelt erneut Widersprüche aufwirft. So erzählen viele Sagen von einer Verdrängung Susanoos in die Unterwelt, nicht aber von einem gewollten Aufenthalt, oder gar mit dem Willen dort zu herrschen. Nach den meisten Versionen wird ihm die Erde als Herrschaftsgebiet zugeteilt. Er hat allerdings starke Sehnsucht nach seiner Mutter. Er beginnt zu trauern und zu weinen. Viele Menschen müssen seinetwegen sterben. Da er unfähig war die Erde zu regieren, wurde er in die Unterwelt verbannt. [1]
Geburt
Susanoo ist laut den Kiki eines der "drei erlauchten Kinder", also der Bruder von Amaterasu und Tsukuyomi und wird in der Hauptvariante des Nihongi von Izanami und Izanagi gezeugt. Im Kojiki allerdings ist Vater Izanagi alleine für das Entstehen der drei verantwortlich. Izanagi hat sich gesäubert und von seinen Verschmutzungen befreit. Als er sich die Augen wäscht, enstehen die beiden Götter Amaterasu und Tsukuyomi. Als er sich die Nase wäscht, entsteht sein drittes Kind, Susanoo.
Herrschaftsbereich
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Wettstreit mit Amaterasu
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Untaten des Susanoo
Die erste Episode der japanischen Mythen, in der Susanoo prominent in Erscheinung tritt, ist sein Besuch des Reichs von Amaterasu. Zunächst verschafft er sich durch einen Wettstreit mit Amaterasu Zugang, dann vollführt er dort eine Reihe von Untaten (die „Sünden des Himmels“, ama-tsu-tsumi), die schließlich zum Rückzug der Sonnengottheit in die Felsenhöhle führen. Dies führt in der Folge zu seiner Verbannung auf die Erde bzw. in die Unterwelt.
Siehe auch: Untaten des Susanoo
Funktionen und Charakter
Weiters bekämpfte Susanoo no mikoto die achtköpfige und -schwänzige Schlange Yamata no Orochi. [2] Von Yamata no Orochi erhielt er das Schwert, welches als Kusanagi bekannt ist. Es ist eines der drei kaiserlichen Insignien.
Trotz seines stürmischen Charakters wird Susanoo er auch als Gott des Schutzes vor Krankheiten und Elend gesehen, speziell im Yasaka-jinja in Kyōto. Er wird oft mit dem Gott der Pest in Verbindung gebracht und kurzfristig auch als Gozu Tennō identifiziert, der Rinder-Kopf Herrscher. [3]
Schließlich wird Susanoo auch mit der Försterei und der Landwirtschaft in Verbindung gebracht. Laut Breen und Teeuwen (2000, S. 171) steht das gesamte Trio Amaterasu, Tsukiyomi und Susanoo mit der Landwirtschaft in Verbindung.
Es gibt gerade mal ein Dutzend Schreine, in denen Susanoo als Hauptgottheit verehrt wird. [4]
Susanoo im Izumo fudoki
Susanoo ist bereits in den Kiki stark mit der Region Izumo verknüpft und kommt auch im Izumo fudoki entsprechend häufig vor.
- Distrikt Ou
Im Distrikt Ou in der Gemeinde Yasuki macht Susanoo eine Inspektionstour und meint: „Mein Geist ist leicht geworden!“ Darum bedeutet der Name des Ortes Yasuki „leicht sein“. [5]
- Distrikt Iishi
Als Susanoo in die Gemeinde Susa im Distrikt Iishi kommt, meint er: „Auch wenn dieses Land klein ist, ist es ein gutes Land zu besitzen. Ich will eher, dass mein Name [mit diesem Land assoziiert wird,] als mit Steinen und Bäumen.“ Nachdem er das gesagt hat, lässt er seinen Geist still an diesem Ort zurück und gründet das große und das kleine Reisfeld von Susa. Darum wird der Ort Susa genannt. [6]
- Distrikt Ōhara
In der Gemeinde Sase im Distrikt Ōhara soll Susanoo getanzt haben und dabei Blätter des Sase auf dem Kopf getragen haben. Während er tantze, verlor er Blätter. Darum wird die Gemeinde Sase genannt. [7] Am Berg Mimuro hatte Susanoo eine kleine Kammer, um dort eine Nacht zu vebringen. Mimuro bedeutet „Edle Kammer“. [8]
- Sonstige
Weiters existieren in den Distrikten Shimane, Aika und Kando Berichte über Kinder Susanoos. In Shimane wird ein Bericht über seinen Sohn Tsurugihiko - der Name kommt allerdings nur im Izumo fudoki vor - erwähnt, in Aika sein Sohn Ihasakahiko, in Kando seine Töchter Prinzessin Yano und Suseri-bime. [9]
Susanoos Sohn Aohata Sakusahiko wird kurz erwähnt; dieser weilte in Ohokusa. [10] Susanoos Sohn Kunioshiwake regiert Kataye, Tsukihokko lässt sich einen Schrein in Tada bauen. [11]
Entfernte Nachfahren Susanoos: Die Lokalgottheit von Izumo, Yatsukamizu Omizunu, welche das berühmte land-pulling (kunihiki) vollzogen hat, wird ebenfalls als Nachkommen Susanoos dargestellt, allerdings ist unklar, welcher Generation. Auch Ōkuninushi stammt von Susanoo ab. Hier gibt es ebenfalls verschiedene Auslegungen: Im Kojiki wird er als Susanoos Sohn dargestellt, im Nihongi als Nachfahre der 5. oder 6. Generation.
Verweise
Siehe auch: Inzest und Wiedergeburt
Anmerkungen
- ↑ Numazawa, Kapitel 3 „Die Zeugung der Götter“, ab S.204)
- ↑ Die Grenzen zwischen Schlangen und Drachen sind fließend. Die achtköpfige Schlange, von der Susanoo die Menschheit in ihren Urzeiten befreite, wird auf bildlichen Darstellungen zumeist als Drache abgebildet. (Scheid, Religion in Japan)
- ↑ Picken 2000:212
- ↑ Bocking 1996:192
- ↑ Aoki 1997:83
- ↑ Aoki 1997:140-141
- ↑ Aoki 1997:151
- ↑ Aoki 1997:154
- ↑ Aoki 1997:95-133
- ↑ Aoki 1997:85
- ↑ Aoki 1997:95-110
Quellen
- Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1997Records of wind and earth: A translation of fudoki with introduction and commentaries. (Monographs of the Association for Asian Studies, Bd. 53.) Ann Arbor, Mich.: Association for Asian Studies 1997.
- Norman Havens, Nobutaka Inoue (Hg.) 2004Encyclopedia of Shintō: Volume Two: Jinja. (Contemporary Papers on Japanese Religion, Bd. 4.) Tokyo: Institute for Japanese Culture and Classics, Kokugakuin University 2004.
- Stuart D.B. Picken 2002Historical dictionary of Shinto. London: The Scarecrow Press 2002. (PDF ist 2te Edition.)
- Brian Bocking 1996A popular dictionary of Shintō. Richmond: Curzon 1996.
- John Breen, Mark Teeuwen (Hg.) 2000Shinto in history: Ways of the kami. London: Curzon 2000.
- Bernhard Scheid, Legendäre Tiere (Stand: 2012/10/2). Aus: Religion in Japan - Ein Web-Handbuch (Bernhard Scheid, seit 2001).