Hachiman Usa-gū gotakusenshū

Aus Kamigraphie
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Themengruppe Primärquellen
Werktitel Hachiman Usa-gū gotakusenshū 八幡宇佐宮御託宣集
Alternative Titel Usa-gū takusenshū 宇佐宮託宣集
Autor unbekannt
Entstehungszeit Anfang des 14. Jahrhunderts
Bemerkung Sammlung von Orakelsprüchen
Hachiman-usagū-gotakusenshū1.jpg

Bei der Hachiman Usa-gū gotakusenshū 八幡宇佐宮御託宣集 handelt es sich um eine Sammlung von Orakelsprüchen, die Anfang des 14. Jahrhunderts von Mönchen des Usa Hachiman Schreins zusammengetragen wurden.

Es ist sowohl die Bezeichnung Usa-gū takusenshū 宇佐宮託宣集, Orakelsammlung des Usa-Schreins, als auch Hachiman Usa-gū gotakusenshū 八幡宇佐宮御託宣集, Orakelsammlung des Usa-Hachimanschreins, gebräuchlich.

Geschichte

Die Sammlung der Orakelsprüche des Usa-Schreins wurden laut den Aufzeichnungen des Schreins im Jahre Shōwa 正和 2 (1313), am Ende der Kamakura-Periode 鎌倉時代, vom Tempeloberhaupt Jin'un 神吽 [1], der dem Maitreya-Tempel vorstand, zusammengestellt.

Da laut dem Vorwort und dem Nachwort der Sammlung die alten Chroniken des Schreins zur Zeit des Genpei-Kriegs 1184 (Beginn der Genryaku-Ära 元暦元) - während dieses Konflikts wurde der Hauptschrein durch gewaltsames Eindringen von Ōmiwa Koreyoshi 大神惟義 zerstört - verloren gegangen sind, recherchierte man alte Chroniken, das Nihon shoki sowie sämtliche Quellen, die eine Verbindung zu alten Geschichten aufwiesen, und erstellte so ab dem Jahr Shōō 正応 3 (1290) in zirka 24 Jahren diese Sammlung. Jin'un stützte sich dabei auf bereits vorhandenes Material und Quellen, die von Hachiman berichten. In diesem Zusammenhang sind sowohl das Rikkokushi 六国史 (wtl. „Sechs Reichsannalen“, eine Sammlung der ältesten Geschichtschroniken Japans), als auch andere lokale Legenden und Mythen aus dem Raum Kyūshū zu erwähnen. Dabei zeichnete man Hachimans engi auf, welches sowohl seine Orakelsprüche und Kräfte, als auch historische Fakten bezüglich des Hachimanglaubens und überlieferte Erzählungen, beinhaltet. In dem ursprünglichen Text wird nicht nur die Geschichte des Shintō, sondern auch die kulturelle Geschichte hervorgehoben.

Das Original dieser Sammlung der Orakelsprüche ist heute nicht mehr erhalten. Aber es existieren zahlreiche Abschriften aus der Muromachi-Periode 室町時代 (1333-1573). Unter den heute noch erhaltenen Dokumenten gilt die Abschrift des Usa-Schreins, die von Ōuchi Morimi 大内盛見, dem Shugo Fürst von Buzen 豊前守護, in Auftrag gegeben wurde, als die authentischste und geschichtlich meist gesicherte Abschrift.

Die Schriftrolle, die aus Reispapier (hishi 斐紙) von hoher Qualität besteht, wurde am oberen und unteren Rand mit Gold- und Silberfolie, sowie mit Gold- und Silberstaub verziert. Der Text selbst wurde in 16, 17 Schriftzeichen pro Zeile eingeteilt, wobei bei Wörtern mit schwieriger Lesung, wie zum Beispiel Orts- oder Eigennamen, die Lesung in Katakana als Randnotizen vermerkt wurden.

Am Ende der 18. Rolle befindet sich ein Epilog aus dem Jahr Ōei 応永 25 (1418) von Shin Genshuu Makoto 信源周諶, einem Mönch des Manjuji Tempels 万寿寺. Dieser besagt, dass das Schriftstück des Kumo Schreines 薦社 (Bezirk Shimoge, Ōsada Hachiman-gū 下毛郡大貞八幡宮), einem Nebenschreins des Usa-Schreins, auf Befehl von Ōuchi Morimi durch einen Mönch namens Nobunori zwischen dem 9. Monat des Jahres Ōei 24 und den 4. Monat des darauf folgenden Jahres angefertigt wurde. Es wird weiters berichtet, dass das Original eine Spende von Jin'un, dem ursprünglichen Autor des Textes, war. Daraus wird geschlossen, dass es sich bei diesem Text wohl um die authentischste Abschrift handelt.

Weiters existieren noch andere Abschriften in der heutigen Provinz Ōita 大分県 auf Kyūshū, von denen die Schriftrollen des Nada Hachiman-Schreins 奈多八幡宮 aus dem Jahr Ōei 4 (1407) (16 Rollen) und die des Yusuhara Hachiman-Schreins 柞原八幡宮 aus dem Jahr Bunmei 文明 2 (1470) (18 Rollen, davon 2 Bände zur Belegung der Authenzität) zu den berühmtesten zählen. Alle drei Abschriften, inklusive des Schriftstückes des Usa-Schreins, sind in den Status „kulturelles Erbe der Präfektur“ erhoben worden.

Des weiteren beinhalten die Schreintempel, die der Verwaltung Dazaifus 大宰府 unterstanden, Schriftstücke aus Briefwechsel des Kaiserhofs, sowie Schriftrollen verschiedener Schreine.

Im Laufe der Zeit wurden buddhistische Elemente hinzugefügt, wobei es allerdings in erster Linie lokale Volksmythen sind, die wertvolles Material über den historischen Shinto liefern.

Verweise

Anmerkungen

  1. Yamamoto 2008

Quellen

Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Hachiman-no-pedia verfasst.