Omizunu: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 4. August 2021, 08:50 Uhr
Themengruppe | Gottheiten (Götter, numinose Erscheinungen) |
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Name | Yatsukamizu Omizunu 八束水臣津野 („Gott/Herr des Großen Wassers“) |
Religiöse Titel | no Mikoto 命 |
Sonstige Namen | Omitsuno, Omitsunu |
Rel. Zugehörigkeiten | Shinto |
Herkunft | Japan |
Bemerkung | eine Art Gründervater von Izumo |
Omizunu (八束水臣津野命, Yatsukamizu Omizunu; in anderen Lesarten auch Omitsuno oder Omitsunu) wird im Izumo fudoki 出雲風土記 als eine Art Gründervater von Izumo angeführt. Omizunu bedeutet "Gott/Herr des Großen Wassers". Mit dem „Großen Wasser“ war in Izumo der Fluss Hino gemeint. Es wird daher angenommen, dass der Herr des Großen Wassers eine anthropomorphe Repräsentation der Aktivitäten des Flusses war, der mit seinen Ablagerungen für mehr anbaufähige Landfläche in Izumo sorgte.[1]
Omizunu, Izumo und das kunihiki
Im Izumo fudoki wird in den Aufzeichnungen über den Bezirk Ou der Mythos des kunihiki (oder kunibiki, 国引き, das „Heranziehen des Landes“) und der Namensgebung Izumos durch Omizunu angeführt.
Der Name Izumos gehe demnach auf den Ausspruch des Gottes Omizunu zurück, in dem dieser feststellte, dass es sich beim "Schichtwolken-aufsteigenden Izumo“ (yakumo tatsu izumo, 八雲立つ出雲) um einen schmalen Streifen jungen Landes handelt, den es durch zusätzliches Land zu vergrößern gilt.
Eben diese Erweiterung des Landes, das kunihiki, wird in vier Schritten geschildert. Zuerst wendet sich Omizunu dem Kap von Shiragi zu (japanischer Name des koreanischen Königreichs Silla 新羅), von dem er mit seinem Spaten ein Stück abbricht. Um das abgebrochene Stück Land bindet er ein Seil, zieht es heran, und fügt es so der Landfläche Izumos als das Kap von Kizuki hinzu. Festgebunden wurde das neue Land an dem Berg Sahime, der die Provinz Izumo von der Provinz Iwami trennt. Das Seil selbst wird als der Strand von Sono identifiziert. In den Aufzeichnungen über den Bezirk Kando wird genauer Sono no Matsuyama (Kiefernberg von Sono, ein langgezogener Sandhügel zwischen dem Japan-Meer und dem Kando-See) als das verwendete Seil genannt.
Im zweiten Schritt bricht Omizunu mit seinem Spaten ein Stück aus dem Land Saki (佐伎) heraus, und zieht dieses mit einem Seil an Izumo heran, woraus schließlich das Land von Sada am Kap von Taku wird. Als nächstes wendet er sich dem Land Nunami zu, von dem wieder ein Stück abgebrochen und herangezogen wird. Diese zusätzliche Landfläche ist das Land von Kurami, das aus dem Kap von Tashimi herausragt.
In einem vierten und letzten Schritt verfährt Omizunu ebenso mit dem Kap von Tsutsu in Koshi (越, die heutige Hokuriku-Region). Das auf diese Weise gewonnene Neuland besteht aus dem Kap von Miho (美保の岬) am östlichen Ende der Shimane-Halbinsel. Als das hierfür verwendete Seil wird die Insel Yomi (die heutige Halbinsel Yumigahama) angeführt, die er am Berg Hinokamidake (Feuergott-Berg, der heutige Berg Daisen) in der Provinz Hōki festband. Nach getaner Arbeit spricht Omizunu ein Wort aus, das in etwa "O-e" gelautet haben soll, worauf sich der Name des Bezirks Ou begründet.[2]
In den Aufzeichnungen über den Bezirk Shimane wird Omizunu auch als der Benenner von Shimane kurz erwähnt.[3]
Erklärungen für das kunihiki
Die Überschwemmungen des Flusses Hino brachten fruchtbaren Boden vom Chūgoku-Gebirge. Die Bauern von Izumo erhielten durch die Schlammablagerungen zusätzliches Land. Dieses Phänomen dürfte höchstwahrscheinlich zum Mythos des kunihiki geführt haben. Aus dem Wort, das Omizunu für Silla verwendete (Shiragi) ist zu schließen, dass sich dieses Ereignis im sechsten Jahrhundert n.Ch. zugetragen haben muss. Im Jahre 562 verloren die japanischen Truppen die Herrschaft in Paechke, was die Migration vieler Koreaner nach Japan nach sich zog. Die Hypothese einiger Wissenschafter, dass diese Migration zur Entstehung des kunihiki-Mythos beitrug, könnte darin bestätigt werden.[4]
Darstellung in Kojiki/Nihon shoki und im Izumo fudoki
In Kojiki/Nihon shoki wird Omizunu zwar erwähnt, allerdings wird auf den Mythos des kunihiki nicht eingegangen. Er wird lediglich als einer der vielen Söhne Susanowos erwähnt. Im Izumo fudoki hingegen wird das kunihiki genau beschrieben (Aoki 1997:82). Der Stil, in dem diese Geschichte geschrieben wurde, unterscheidet sich vom Rest des Izumo fudoki, sodass man davon ausgehen kann, dass dieser Mythos vor dem achten Jahrhundert mündlich übertragen worden war und erstmals im Izumo fudoki Niederschrift fand.[5]
Verweise
Literatur
- Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1971Izumo fudoki. (Monumenta Nipponica Monograph.) Tokyo: Sophia University 1971.
- Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1997Records of wind and earth: A translation of fudoki with introduction and commentaries. (Monographs of the Association for Asian Studies, Bd. 53.) Ann Arbor, Mich.: Association for Asian Studies 1997.
Internetquellen
Fußnoten
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