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Version vom 18. Oktober 2021, 15:11 Uhr

Japan bungo.jpg
Heutige Lage der Provinz Bungo[Abb. 1]
Seiten-Infobox
Themengruppe Primärquellen
Werktitel Bungo fudoki 豊後風土記
Alternative Titel Bungo no kuni fudoki
Autor unbekannt
Entstehungszeit Nara-Zeit 奈良時代
Bemerkung heute Präfektur Ōita 大分県, Kyūshū
Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Fudokipedia verfasst.

Das Bungo fudoki 豊後風土記 ist eine Chronik der Provinz Bungo 豊後 in Kyūshū. Es zählt zu den sog. „Alten Fudoki“, der Text geht daher wahrscheinlich auf einen Erlass aus dem Jahr 713 zurück. Die Chronik beschreibt die Geographie der Provinz relativ sachlich, enthält aber auch Angaben zur lokalen Mythologie.

Topografie

Detaillierte Darstellung der Provinz Bungo [Abb. 2]
  • Fluss Asogawa 麻生川: Dieser Fluss entspringt in Higo 肥後 und vereint sich in Ishiwi mit dem Kusugawa 球珠川 zum Hidagawa飛騨川. Er formt eine natürliche Grenze zwischen den Provinzen Chikuzen 筑前 und Chikugo 筑後. Es gibt hier zahlreiche ayu 鮎.[1]
  • Fluss Ōhokida 大分: Dieser Fluss entspringt aus dem Berg Kutami in Nahori 直入 und fließt durch Ōhokida, wo er schließlich ins Higashi no umi 東海 (Ostmeer) mündet. Aus diesem Grund wird er Ōhokida-gawa 大分川 genannt.[2]
  • Sakamizu: Die Quelle dieses Flusses befindet sich im Gestein von Kashihano 柏野 in Ōhokida von wo er nach Süden fließt. Das Wasser ist klar und schmeckt säuerlich. Es wird zur Heilung von hatake 痂癬, einer Pilzerkrankung der Haut, eingesetzt. Auch heute enthält das Wasser noch Karbonat.[2] Das Bungo fudoki enthält die älteste bekannte Erwähnung von hatake.[3]
  • Quelle Akayu 赤湯温泉: Diese heiße Quelle befindet sich auf einem Berg namens Kamato 竈門 in Hayami] 速見. Sie fließt Richtung Osten, ist ca. 4,5 Meter breit, ihr Wasser ist rot und enthält roten Schlamm. Dieser Schlamm wurde als Farbe zur Bemalung von Säulen genutzt. Wird der Farbstoff aus dem Wasser gefiltert, so wird es wieder klar. Heute befinden sich an dieser Stelle die heißen Quellen von Beppu 別府.[4]
  • Quelle Kuberiyu no Wi 玖倍理湯井: Diese heiße Quelle befand sich in den Felsen des Berges Kahanaho 河直 in Hayami. Ihr Wasser war dunkel und Schlamm strömte in regelmäßigen Abständen heraus. Schlich man sich an sie heran und schrie laut, so schoss das Wasser bis zu 6 Meter in die Höhe, als ob es von dem Lärm erschreckt würde. Der Dampf, der aus der Quelle aufsteigt, ist so heiß, dass man sich ihr nicht mit dem Gesicht zugewandt nähern kann. Alle Pflanzen um die Quelle herum sind verwelkt. Eigentlich hieß die Quelle Ikariyu no Wi 怒湯井 (Brunnen des zornigen, heißen Wassers), doch die Leute in der Gegend nannten sie Kuberiyu no Wi (Brunnen des brennend heißen Wassers). In dieser Gegend gibt es einige heiße Quellen, allerdings kann diese heute nicht mehr genau identifiziert werden.[5]
  • Berg Yufu 由布山: Auf der Spitze des Berges befindet sich eine Höhle, die ca. 30 Meter tief, 25 Meter hoch und 9 Meter breit ist. In ihr befindet sich das ganze Jahr über Eis. Da sich der Berg in der Gemeinde Yufu befindet, trägt er denselben Namen.[5]

Bezirke

Der wichtigste Mythos ist wohl der der Weißen Vögel, mit dem gleichzeitig auch der Name dieser Provinz erklärt wird. Im Folgenden werden alle weiteren Orte mit den Geschichten ihrer Namensgebung aufgelistet.

Hida

Lage des Bezirks Hida in Bungo [Abb. 3]

Keiko Tennō 景行天皇 zog einmal gegen die Kumaso 熊襲, frühe Einwohner Kyūshūs 九州, die sich den Yamato 大和 Streitkräften widersetzten, in den Krieg. Als er nach seinem Sieg an den Hof zurückkehrte, erschien ihm eine Göttin namens Hisa. Sie gab ihm einen Bericht, der den Zustand ihres Landes beschrieb, was eine Geste der Unterwerfung war. Dieses Land wurde im Gedenken an dieses Ereignis Hisa getauft, was später zu Hida 日田 wurde.

Hisatsu Hime 比佐津媛 war eine Stammesfürstin der Kumaso. Anscheinend war sie eine mächtige Schamanin und hatte starken politischen Einfluss auf die lokale Bevölkerung, weshalb sie hier den Beinamen kami 神 erhält.[1]

  • Bezirk Ishiwi 石井 : In dieser Gemeinde gab es einmal eine Festung der tsuchigumo 土雲, die allerdings nicht wie viele andere mit Steinwänden, sondern mit Erdwällen befestigt war. Aus diesem Grund wurde die Gegend Ishinashi no woki genannt, was später zu Ishiwi wurde. In Ishiwi stand auch der gleichnamige Schrein, in dem Toba no Sukune, der kuni no miyatsuko 國造 von Hida, verehrt wurde.[1]
  • Bezirk Kagami Saka 鏡坂: Keiko Tennō betrachtete einmal diese Gegend und befand, dass sie wie die Oberfläche eines Spiegels aussah. Deshalb wurde das Gebiet Kagami Saka (Spiegelpass) genannt.[6]
  • Bezirk Yugiami 靭編: Ōhoashi 大足, ein Vorfahr der Kusakabe no kimi 日下部氏, diente dem Hof in einer Yugibe, einer Einheit, die mit dem Herstellen von Köchern für die Truppen betraut war. Zu dieser Zeit war Kinmei Tennō 欽明天皇 (509–571) an der Macht und regierte das Land vom Shikishima-Palast 磯城嶋宮 aus. Die Gegend, in der Ōhoashi sein Haus baute, wurde Yugiohi (Köcherträger) genannt, was später zu Yugiami wurde. Ōhoashi wurde usprünglich als muraji gelesen, bis Inoue Michiyasu 井上通泰 sie als ōhoashi (große Füße) las. Kusakabe no kimi war laut Inoue Mitsusada womöglich kein kabane, sondern die Selbstbezeichnung eines lokalen Stammesführers.[6]
  • Berg Itsuma 五鳥山: Im Jahr 679, während der Regierungszeit von Tenmu Tennō 天武天皇, wurde die Gegend um den Itsuma Yama von schweren Erdbeben erschüttert, die die Berge und Hügel zusammenstürzen ließen. Aus einem der zerstörten Bergrücken floss kochendes Wasser hervor, dessen Dampf heiß genug war, um Reis darin zu garen. Außerdem entstand ein Geysir mit einem Durchmesser von 3 Metern, aus dem in regelmäßigen Abständen Wasser bis zu 3 Meter in die Höhe schoss. Es hatte den Anschein, dass dieser Geysir immer dann ausbrach, wenn er durch die Stimmen von Menschen erschreckt wurde. Deshalb wurde der Geysir Ikari no yu 怒りの湯 (zorniges, heißes Wasser) genannt.[7]
Auch im Nihon shoki 日本書記 gibt es Erwähnungen von Erdbeben in Tsukushi 筑紫 (alte Bezeichnung für Kyūshū) im Jahr 678. Im 12. Monat dieses Jahres bildeten sich Risse im Boden, die bis zu 10 Meter breit und 15 Kilometer lang waren. Viele Häuser stürzten ein, aber ein Haus, das auf der Spitze eines Hügels stand, wurde durch das Erdbeben an den Fuß des Hügels getragen, ohne dabei Schaden zu nehmen.[8]

Kusu

Lage des Bezirks Kusu in Bungo [Abb. 4]

In diesem Bezirk gab es einen großen Kampferbaum, weshalb er Kusu 球珠 (Kampferbaum) genannt wurde. Es gibt außerdem einen Hügel in Form eines Baumstumpfes in dieser Gegend.

Goto Kurashiro meint, dass dieser Bezirk so genannt wurde, weil er mit den tsuchigumo in Verbindung gebracht wurde.[7]

Nahori

Lage des Bezirks Nahori in Bungo [Abb. 5]

In diesem Bezirk wuchs einmal ein großer, besonders schöner Maulbeerbaum. Die Leute nannten dieses Gebiet deshalb Nahokuha (aufrechter Maulbeerbaum), was später zu Nahori 直入 wurde. Die Erde dieser Gegend ist besonders geeignet für den Anbau von Maulbeerbäumen.[9]

  • Kashihahara 柏原: Dieser Ort ist nach den zahlreichen Eichen, die dort wuchsen, benannt. Kashihahara bedeutet so viel wie "Feld der Eichenblätter". Es gibt diverse Orte in Japan, die nach Eichen oder deren Blättern benannt sind. Eichenblätter waren ein wesentlicher Bestandteil des täglichen Lebens im frühen Japan, da auf ihnen der gegarte Reis serviert wurde. Auch heute wird anlässlich des Kodomo no hi こどもの日 Reis in ähnlicher Weise serviert.[9]
  • Negino 禰疑野 : Keiko Tennō führte einen Feldzug gegen drei in dieser Gegend ansässige Anführer der tsuchigumo namens Uchisaru 打猿, Yata 八田 und Kunimaro 国麿. Er verkündete ein Dekret als Anerkennung für die Treue seiner Soldaten. Aus diesem Grund wurde dieser Ort Negino (Feld der Anerkennung) genannt. Diverse Gegenstände, die in dieser Gegend ausgegraben wurden, lassen auf eine ziemlich große Schlacht schließen. Die Gräber werden ungefähr auf die Mitte des 4. Jahrhunderts datiert.[9] Die Geschichte wird fast identisch im Nihon shoki erwähnt.[10]
  • Kweishino: Keiko Tennō kam auf einem Feldzug gegen einen weiteren tsuchigumo nach Kashihawo no Ōhono (großes Feld von Kashihawo) in der Gemeinde Kashihahara 柏原郷. Auf diesem Feld sah er einen großen Felsen liegen, den er durch einen Tritt zerstören wollte. Dabei sollte der Fels wie ein Eichenblatt durch die Lüfte gleiten, was dann auch tatsächlich der Fall war. Aus diesem Grund wurde der Ort Kweishino 蹴石野 (Feld des Felsentretens) genannt. Dies erinnert an ein Spiel von Kindern, das auch heute noch in dieser Gegend gespielt wird. Dabei wird eine Münze in ein Tuch gewickelt und mit den Zehen herumgekickt. Wer sie zuerst verfehlt, verliert.[9] Die Geschichte wird auch im Nihon shoki erzählt, hier wird auch dem Felsen ein Name gegeben, nämlich Homishi (Abk. für Fumi-ishi 踏石).[11]
  • Kutami 臭泉: Auf seiner Reise kam Keiko Tennō zu einem Dorf mit einer Quelle. Er orderte seinen Diener etwas Wasser aus selbiger zu schöpfen, als er eine Schlange im Wasser sah. Daraufhin meinte er, dass Wasser müsste einen üblen Geruch haben und es sei doch besser es nicht zu benutzen. Deshalb wurde diese Quelle Kusaizumi (stinkende Quelle) genannt, was später zu Kutami wurde. Schlangen, Eidechsen und Salamander wurden damals häufig als Wassergötter gesehen. Auch im Izumo fudoki 出雲風土記 wird ein Ort namens Kutami erwähnt.[12]
  • Miyakono 宮処野: Als Keiko Tennō seine Reise mit einem schnellen Feldzug gegen die tsuchigumo in Kutami unterbrach, errichtete er einen Palast. So erhielt dieses Feld den Namen Miyakono (Feld des Palastes). Der genaue Standort des Palastes kann heute nicht mehr ermittelt werden.[12]

Ōhono

Lage des Bezirks Ōhono in Bungo [Abb. 6]

Da es in diesem Bezirk nur flache Felder gab, wurde er Ōhono 大野 (große Felder) genannt.

  • Tsubaichi und Chida: Während Keiko Tennō in seinem provisorischen Palast in Miyakono residierte wollte er unter anderem auch die tsuchigumo, die sich in einem Höhlensystem namens Nezumi no Ihaya 鼠石窟 (von Aoki mit "Räuberhöhle" übersetzt, wtl. eher "Mauseloch") versteckt hatten. Er befahl seinen Männern einen Kamelienbaum zu fällen und daraus Keulen zu machen. Mit diesen bewaffnet schickte er die tapfersten seiner Männer in die Schlacht. Die tsuchigumo wurden alle getötet und ihr Blut reichte den Soldaten bis zu den Knöcheln. Der Ort, an dem die Keulen hergestellt wurden, wurde Tsubaichi 椿市 (Kamelienmarkt) genannt. Die Stelle, an der die blutige Schlacht stattfand, erhielt den Namen Chida 血田 (blutgetränktes Feld). Es gibt auch im Bezirk Ōhokida 大分郡 (nördlich von Ōhono) eine Höhle mit dem Namen Nezumi no Ihaya 鼠磐窟, die allerdings ein wenig anders geschrieben, aber gleich ausgesprochen wird. Weitere Details zu Ōhokida werden im Bungo fudoki nicht erwähnt.[13] Die Geschichte wird auch im Nihon shoki erzählt, ist hier allerdings stärker ausgeschmückt und in einem kunstvollen, klassischen Chinesisch verfasst.[14]
  • Amishino: Es gab einmal zwei tsuchigumo namens Shinoka oki und Shinoka omi, die sich Keiko Tennō unterworfen hatten. Als dieser auf seinem Weg in ihrer Gegend vorbeikam, wollten sie ihm ein Mahl bereiten, weshalb sie ihre Leute auf die Jagd schickten. Die Schreie der Jäger waren so stürmisch, dass Keiko Tennō "Anamisu" sagte, was bedeutete, dass die Schreie so laut und lebhaft waren. Es heißt, dass der Name Amishino von dem Wort Anamisuno kommt.[13]

Ama

Lage des Bezirks Ama in Bungo [Abb. 7]

Da alle Bewohner dieses Bezirks Seefahrer waren, wurde er Ama 海部 (Seefahrer) genannt. Ausgrabungen an den Stränden dieses Gebiets belegen allerdings, dass diese Seefahrer sich auch der Jagd widmeten.[15]

  • Nifu 丹生: Früher nutzten die Leute den roten Schlamm des Hügels in dieser Gemeinde als Färbemittel. Aus diesem Grund wurde der Ort Nifu(Zinnoberrot-Produktion) genannt. Bei dem Färbemittel handelte es sich um Zinnober oder Quecksilbersulfid.[15]
  • Sawi: Die Gemeinde Sawi 佐尉 wurde früher einmal Sakawi genannt.[15]
  • Hoto 穂門: Keiko Tennō ankerte einmal in der Bucht dieser Gemeinde. Er bemerkte, dass nicht unweit der Küste wunderschönes Seegras wuchs und befahl seinen Männern einige dieser hotsume (bestes essbares Seegras) zu ernten. Dieses Seegras wurde ihm dann als Mahlzeit zubereitet. Der Ort wurde nach dem Wort hotsume benannt, was später zu Hoto 穂門 wurde. Eigentlich bezog sich der Name Hoto auf die Meerenge zwischen dem Festland und einer kleinen Insel nordöstlich in dieser Gemeinde. Der Verfasser dieses Teils des Bungo fudoki war sich der wahren Etymologie des Namens wohl nicht bewusst. Hotsume war eine besonders hervorragende Art der ワカメ Seegräser. Es wird heutzutage antokume genannt. Das Wort antoku wiederum kommt von einer Legende, nach der der Kindkaiser Antoku 安徳天皇 (1178–1185) nach der Niederlage der Taira 平氏 in der Schlacht von Dannoura 壇ノ浦 zusammen mit seiner Großmutter ertrank.[15]

Ōhokida

Lage des Bezirks Ōhokida in Bungo [Abb. 8]

Als Keiko Tennō auf seinem Weg aus seinem temporären Palast in Buzen diesen Bezirk durchquerte, bewunderte er wie groß und weitläufig dieser war. Deshalb gab er ihm den Namen Ōhokida 大分 (große Reisfelder).[2]

Hayami

Lage des Bezirks Hayami in Bungo [Abb. 9]

Keiko Tennō wollte die Kumaso 熊襲 dieser Gegend unterwerfen. Er legte in Sahatsu in Suha ab und landete in 宮浦 in Ama, wo er seine Flotte ankern lies. Eine Frau namens Hayatsuhime 速津媛 war die Anführerin in dieser Gegend. Als sie von Keiko Tennōs Ankunft hörte, ging sie, um ihn in einer Geste der Unterwerfung zu empfangen. Dabei informierte sie ihn auch, dass es fünf tsuchigumo Anführer gab, die sich ihm widersetzen würden. Sie hielten sich in einer Höhle namens Nezumi no Ihaya auf. Zwei von ihnen hießen Awo 青 und Shiro 白. Die restlichen drei waren Uchisaru, Yata und Kunimaro, die bereits im Bericht zu Negino in Nahori erwähnt werden. Daraufhin entsandte Keiko Tennō seine Truppen und vernichtete die fünf Anführer und all ihre Gefolgsleute. Der Bezirk wurde nach Hayatsuhime benannt, was im Laufe der Zeit zu Hayami 速見 wurde.

Diese Geschichte wird als direkte Kopie des Eintrags im Nihon shoki gesehen, welcher allerdings in einem viel besseren klassischen Chinesisch verfasst wurde, weshalb man diese These vielleicht überdenken sollte.[16]

  • Yufu: In dieser Gemeinde gibt es viele Maulbeerbäume, aus denen die ansässige Bevölkerung yufu 柚富 (Maulbeeramulette) herstellt, weshalb die Gemeinde den gleichen Namen trägt.[5]
  • Berg Kubi und Kubita: Es gab einmal ein Reisfeld am Fuße des Berges Kubi 頸. Früher hieß dieses Feld Yakata. Einer Legende nach kam immer, wenn die Reispflanzen aufzukeimen begannen, ein Reh, das die jungen Setzlinge aufaß. Der Besitzer des Reisfeldes errichtete deshalb einen Zaun um das Feld und als das Reh das nächste Mal kam, um die Setzlinge zu essen, streckte es seinen Kopf durch den Zaun, um diese zu erreichen. Der Besitzer aber fing das Reh ein und wollte es töten, worauf dieses jedoch versprach, dass es selbst und all seine Nachfahren nie wieder die Setzlinge anrühren würden, sollte er ihm jetzt Gnade erweisen. Der Mann ließ das Reh laufen und seitdem wurde nie wieder ein Setzling von diesem Feld von einem Reh gegessen. Deshalb wird dieses Feld heute Kubita 頸田 (Halsfeld) genannt. Der Berg Kubi könnte der heutige Jogatake, der ca. 1150 Meter hoch ist, sein. Auch heute gibt es in dieser Gegend noch viel Wild.[17]

Kunisaki

Lage des Bezirks Kunisaki in Bungo [Abb. 10]

Auf seinem Weg zu einem Feldzug gegen die Kumaso sah Keiko Tennō diesen Teil des Landes aus weiter Entfernung und meinte, dass es sich auf jeden Fall um eine Halbinsel handeln müsste. Deshalb wurde dieser Bezirk Kunisaki 国崎 (Halbinsel genannt).[18]

  • Imi: Nach langer Reise kam Keiko Tennō in diese Gemeinde. Da er den Weg hierher als gefährlich und beschwerlich empfand, aber doch froh war endlich am Ziel zu sein, wurde das Dorf Kunimi 国見 (Landschau) genannt, was vermutlich später zu Imi 伊美 wurde. Die sogenannte "Landschau" war nichts anderes als eine Umschreibung für Eroberung.[19]

Verweise

Literatur

  • Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1997
    Records of wind and earth: A translation of fudoki with introduction and commentaries. (Monographs of the Association for Asian Studies, Bd. 53.) Ann Arbor, Mich.: Association for Asian Studies 1997.
  • William George Aston (Ü.) 1896
    Nihongi: Chronicles of Japan from the earliest times to a.d. 697. London: Kegan Paul 1896. (Zahlreiche Neuauflagen, JHTI Onlineversion, Onlineversion (Wiki-Source).)

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 Aoki 1997, S. 236
  2. 2,0 2,1 2,2 Aoki 1997, S. 243
  3. Aoki 1997, S. 277
  4. Aoki 1997, S. 244–245
  5. 5,0 5,1 5,2 Aoki 1997, S. 245
  6. 6,0 6,1 Aoki 1997, S. 237
  7. 7,0 7,1 Aoki 1997, S. 238
  8. Aston 1972, Teil 2, S. 339–340
  9. 9,0 9,1 9,2 9,3 Aoki 1997, S. 239
  10. Aston 1972, Teil 1, S. 194
  11. Aston 1972, Teil 1, S. 195
  12. 12,0 12,1 Aoki 1997, S. 240
  13. 13,0 13,1 Aoki 1997, S. 241
  14. Aston 1972, Teil 1, S. 194–195
  15. 15,0 15,1 15,2 15,3 Aoki 1997, S. 242
  16. Aoki 1997, S. 243–244
  17. Aoki 1997, S. 245–246
  18. Aoki 1997, S. 246–247
  19. Aoki 1997, S. 247

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite:

  1. Japan bungo.jpg
    Bungo Landkarte (digital)
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    Die Lage der Provinz Bungo (rot) im alten Japan
  2. Bungo.jpg
    Provinz Bungo Landkarte
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  3. Bungo hida.jpg
    Hida Landkarte
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    Die Lage des Bezirks Hida in Bungo.
  4. Bungo kusu.jpg
    Kusu Landkarte
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    Lage des Bezirks Kusu in Bungo
  5. Bungo nahori.jpg
    Nahori Landkarte
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    Lage des Bezirks Nahori in Bungo
  6. Bungo ohono.jpg
    Ōhono Landkarte
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    Die Lage des Bezirks Ōhono in Bungo.
  7. Bungo ama.jpg
    Ama Landkarte
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    Lage des Bezirks Ama in Bungo
  8. Bungo ohokida.jpg
    Ōhokida Landkarte
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    Lage des Bezirks Ōhokida in Bungo.
  9. Bungo hayami.jpg
    Hayami Landkarte
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    Lage des Bezirks Hayami in Bungo
  10. Bungo kunisaki.jpg
    Kunisaki Landkarte
    Bild © Bild nicht mehr verfügbar. (Letzter Zugriff: 2021/9/12)
    Lage des Bezirks Kunisaki in Bungo