Priester (Kogo shūi): Unterschied zwischen den Versionen

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===Susanoos Verbannung===
 
===Susanoos Verbannung===
In einer Version des ''[[Nihon shoki]]'' wird erwähnt, dass [[Ame no Koyane]] die Ritualworte für die Reinigung nach [[Untaten des Susanoo|Susanoos Untaten]] spricht. Diese Stelle fehlt im ''[[Kogo Shūi]]''. Möglicherweise wollte Inbe no Hironari die Rolle des Ahnherren der [[Nakatomi]] in seinem Werk nicht erwähnen.
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In einer Version des ''[[Nihon shoki]]'' wird erwähnt, dass [[Ame no Koyane]] die Ritualworte für die Reinigung nach [[Untaten des Susanoo|Susanoos Untaten]] spricht. Diese Stelle fehlt im ''[[Kogo shūi]]''. Möglicherweise wollte Inbe no Hironari die Rolle des Ahnherren der [[Nakatomi]] in seinem Werk nicht erwähnen.
  
 
Siehe auch [[Susanoos Verbannung]]
 
Siehe auch [[Susanoos Verbannung]]

Version vom 6. Dezember 2012, 12:42 Uhr

Das Hauptthema des Kogo shūi (frühes 9. Jh.) sind die Aufgaben der einzelnen höfischen Priestersippen, im besonderen die Aufgaben der Inbe. Priester nehmen daher in vielen Episoden eine wichtige Rolle ein, während sie in den Kiki meist nur als Wahrsager vorkommen. In der Kogo shūi Fassung der mythologischen Chroniken werden folgende Punkte besonders „heraus vergrößert“:

Abstammung

Susanoos Verbannung

In einer Version des Nihon shoki wird erwähnt, dass Ame no Koyane die Ritualworte für die Reinigung nach Susanoos Untaten spricht. Diese Stelle fehlt im Kogo shūi. Möglicherweise wollte Inbe no Hironari die Rolle des Ahnherren der Nakatomi in seinem Werk nicht erwähnen.

Siehe auch Susanoos Verbannung

Bergglück und Meerglück

Obwohl dieser Mythos im Kogo shūi kaum behandelt wird, erwähnt Inbe no Hironari an dieser Stelle den Gott Ame no Oshihito no Mikoto 天忍人命, der in den Kiki überhaupt nicht vorkommt. Ame no Oshihito no Mikoto stellt den Ahnengott der Kanimori 掃部 dar. Die Kanimori waren Hofbeamte, deren Aufgabe die Verwaltung und Reinigung des kaiserlichen Hofes war. Darüber hinaus leisteten Kanimori als Organisatoren von Veranstaltungen, darunter auch Zeremonien, auch eine unterstützende Rolle für die Priester am kaiserlichen Hof, weshalb eine religiöse Relevanz dieser Beamtenklasse nicht auszuschließen ist.

Abschnitt über Jinmu Tennō & Palastbau

Der am stärksten hervorgehobene religiöse Teil der Jinmu-Episode bezieht sich auf einen Ritus, welcher von Ame no Tomi no Mikoto durchgeführt wird. Im Kaiserpalast wird, in Übereinstimmung mit den Vorgaben der Götter Takamimusubi und Amaterasu, eine heilige Stätte eingerichtet, um diversen Göttern huldigen zu können. Mit der Hilfe von Mitgliedern der Inbe Familie stellt Ame no Tomi die Reichsinsignien[1] auf und hält ein Ritual namens ōtono hogai ab, in dem er um eine gute Zukunft des Palastes betet. Ame no Tomi, und unter ihm die verschiedenen Familien, wurde auserwählt die Opfergabenzeremonien durchzuführen.

Ame no Taneko no Mikoto ist zuständig für die Buße von „irdischen“ (Inzucht, Sodomie, etc. ) und „himmlischen“ Untaten (s. Untaten des Susanoo). Im Namen des Kaisers hat er im Tomi Gebirge ein Heiligtum errichtet um seine Danksagungen an die Götter richten zu können. Diese Aufgabe übernahmen die Nakatomi und Inbe Familien, während die heiligen Tänze der Familie Sarume aufgetragen wurden.

Zeit des Sujin Tennō

In den Zeiten des Sujin Tennō bekommen die Inbe den Auftrag, den Spiegel und das Schwert, welche jetzt am Tage der Thronbesteigung als göttliche Symbole dem Kaiser überreicht werden, von den Göttern erzeugen zu lassen.

Vgl. Sujin Tennō, Rolle im Kogo Shūi

Elf Punkte

Abschließend hebt der Autor elf Punkte hervor, in denen die Gepflogenheiten der frühen Heian-Zeit von den „alten Bräuchen“ abweichen. Die erste Abweichung (1) besteht darin, dass dem Schwert Kusanagi no Tsurugi keine mitegura (Opfergaben) dargebracht werden. Hironari bedauert dies auch im Abschnitt über Keikō Tennō, in dem beschrieben ist wie Yamato Takeru sein Schwert ablegt und kurz darauf stirbt. „Dieses Grasmähe Schwert befindet sich jetzt im Schrein von Atsuta in der Provinz Wohari[2], aber es sind dafür noch keine offiziellen Feiern angesetzt worden.“ Der nächste Punkt (2) beanstandet, dass der Ise Schrein bei der mitegura-Verteilung hinter andere Schreine (der Hauptstadtregion) gereiht wird.

Die nächsten neun Punkte beschäftigen sich mit den Aufgaben der Priesterfamilien, die nach der Sicht Inbe no Hironaris nicht mehr korrekt an die verschiedenen Familien verteilt werden. Genauer handelt es sich dabei um folgende Abweichungen:

  1. Die Amtsgeschäfte von Ise werden nur mehr durch Mitglieder der Nakatomi geführt.
  2. Mitglieder der Inbe-Familie, die traditionell beim Schreinbau für das Fällen der Bäume, die das Holz lieferten, sowie die Vorbereitung des Bodens und das Graben der Fundamentlöcher zuständig waren, sind nicht mehr am Bau des Ise- sowie des Yuki- und Suki-Schreins (beim Ōnii = daijōsai, einer Inthronisierungsfeier) beteiligt.
  3. Bei den Zeremonien des Oho-tono Hogani und des Mikado Matsuris dienten einst die Nakatomi gemeinsam mit den Inbe gleichberechtigt. Die Ankündigungsworte wurden jedoch von einem Nakatomi dahin geändert, dass den Nakatomi eine höhere Stellung eingeräumt wurde: „...machen die Nakatomi an der Spitze der Imube an dem erlauchten Tore ihre Aufwartung.“
  4. Die Inbe wurden vom 7. Beamtenrang, also dem gleich Rang, den auch die Nakatomi hatten, in den 8. Rang herabgestuft.
  5. Die Inbe wurden vom Dazai-Priesteramt (in Kyushu), dessen Aufgabe die Darbringung der mitegura ist, ausgeschlossen.
  6. Die Inbe waren nicht mehr in die Amtsangelegenheiten der großen Schreine eingebunden.
  7. Hironari fordert, dass bei Zeremonien der Seelenbeschwichtigung das Amt der Mi-kanko nur Mitgliedern des Uji der Sarume (Ame no Uzume) anvertraut wird, da er es als ein Überbleibsel der Tätigkeit der Ame no Uzume vor Amaterasus Felsenhöhle sieht.
  8. Es sind nur mehr wenige Priesterfamilien, darunter die Nakatomi und die Inbe an der mitegura-Herstellung beteiligt.
  9. Es gibt eine - zwar nicht exekutierte, aber immerhin niedergeschriebene - Amtsregel, dass nur Nakatomi als mitegura-Boten nach Ise geschickt werden sollen.

Man erkennt gut, dass Inbe no Hironari vorallem das Ungleichgewicht der Machtverhältnisse zu Gunsten der Nakatomi beanstandet.

Verweise

Anmerkungen

  1. Hierbei handelt es sich aber nur um Schwert und Spiegel, ohne Krummjuwel
  2. Owari no kuni, die heutige Präfektur Aichi. Unweit des Atsuta Schreins entstand in der Edo-Zeit die Stadt Nagoya.

Quellen

  • Karl Florenz 1919
    Die historischen Quellen der Shinto-Religion. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1919. (Übersetzungen von Kojiki und Nihon shoki [in Auszügen] sowie Kogo shūi [ganz].)

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