Sieben Glücksgötter von Hokuba: Unterschied zwischen den Versionen
FloLu (Diskussion | Beiträge) |
K (Textersetzung - „<!--Vorlage:P21 gelöscht-->[\s]*“ durch „“) |
||
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt) | |||
Zeile 59: | Zeile 59: | ||
| ref= 1 <!-- oder 1, wenn <ref> verwendet wird --> | | ref= 1 <!-- oder 1, wenn <ref> verwendet wird --> | ||
| abb= 1<!-- oder 1, wenn {{abb}} verwendet wird --> | | abb= 1<!-- oder 1, wenn {{abb}} verwendet wird --> | ||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
}} | }} |
Aktuelle Version vom 18. Oktober 2021, 15:24 Uhr
Themengruppe | Objekte (Gegenstände, Skulpturen, Bilder) |
---|---|
Name | Shichifukujin 七福神 („Sieben Glücksgötter“) |
Typus | Bild |
Entstehungszeit | 19. Jh. |
Bemerkung | von Teisai Hokuba 蹄斎北馬 |
Die Sieben Glücksgötter (Shichifukujin 七福神) ist ein Hängerollbild von Teisai Hokuba 蹄斎北馬 aus dem 19. Jhdt.
Bildinhalt
Die Sieben Glücksgötter sind zusammen mit Kindern mit dem Sammeln von Muscheln und Korallen beschäftigt. Rechts ist Benzai-ten 弁財天 auf einem Büffel[1] abgebildet, allerdings ohne dass sie auszeichnende Attribut, der Biwa. Dennoch ist sie als einzige Frau unter den Shichi Fukujin leicht zu erkennen. Links daneben sind an der Spitze der Göttergruppe Daikoku 大黒 und Ebisu 恵比須 dargestellt. Ebisu trägt die Angel in der Hand, links hinter ihm ist ein Korb mit einer roten Brasse (鯛), einem Glückssymbol, zu erkennen. Daikoku, der in bäuerlicher Kleidung und mit bezeichnender Kopfbedeckung den andern voranschreitet, fehlt der charakteristische Sack, den er normalerweise über seiner Schulter trägt, wenn er nicht mit dem Glückshammer ausgestattet ist. Diesen hält hier der hinter ihm stehende, grimmig blickende Bishamon 毘沙門天 in der Hand. Er ist in eine Rüstung gekleidet, trägt einen Helm und ist mit seinem Dreizack ausgestattet. Auf den ersten Blick leicht zu übersehen ist Bishamons wesentliches Merkmal, die Pagode, die ein im Sack sitzender Junge in der linken(!) Hand hält.[2] Hinter Bishamon kniet Jurōjin 寿老人, der als daoistischer Unsterblicher, als sennin 仙人 gilt, am Boden. Er zeichnet sich durch seinen langen weißen Bart und den Stab aus, an dem eine Schriftrolle, die das Geheimnis des langen Lebens bergen soll, hängt (vgl. Schumacher). Als letzter der Gruppe ist Hotei 布袋 wiedergegeben, der in seinem großen Jutesack Muscheln sammelt. Hotei, der sich auf den Mönch Qici rekurriert, soll eine Inkarnation Buddha Maitreyas (Miroku Bosatsu 弥勒菩薩) sein. Er wird dementsprechend mit dem geschorenen Haupt eines buddhistischen Mönches und der Mönchsrobe, kesa 袈裟, dargestellt. Zudem deuten die langen Ohrläppchen auf seinen göttlichen Status hin. Hoteis Sack soll mit Nahrung und Schätzen gefüllt sein und sich niemals leeren. Im oberen linken Teil des Rollbildes fliegt Fukurokuju 福禄寿 auf einem Kranich, einem seiner Botentiere, das zudem ein Symbol für langes Leben darstellt. Besonders auffallend ist seine Kopfform, die möglicherweise als Phallussymbol verstanden werden könnte.
Hier vielleicht noch erwähnenswert ist, dass weder die Biwa Benzaitens noch Bishamons Pagode oder Dreizack Glückssymbole im eigentlichen Sinn darstellen. Ihre Deva-Grundformen des vedisch-brāhmaṇischen Pantheons, Sarasvatī und Vaiśravaṇa, wurden jedoch bereits lange vor dem Buddhismus als Glücks- und allem voran Reichtumsgötter verehrt, was womöglich ausschlaggebend für ihre Inkorporierung in die Gruppe der Sieben Glücksgötter war.
Die einzelnen Glückssymbole auf Hokubas Bild
Langes Leben:
- Kranich
- Schildkröte
- Pinie
Sonstige:
- Wunschjuwelen
- Berg Fuji
- Chinesische Knaben (kakako)
- Pagode
- Sack
- Meerbrasse
- Koralle?
Enoshima
Vergleicht man die Szenerie von Hokubas Darstellung der Shichifukujin mit jener des Hokusai-Blockdrucks, kann man darauf schließen, dass es sich bei der kleinen Insel um Enoshima 江島 handelt. Auch die Darstellung des Fuji 富士山 deutet darauf hin. Am Steg, der der Insel vorgelagert ist, lässt sich ein torii 鳥居 erkennen, weiter im Inneren der Insel eine kleine rote Pagode, Teil des Enoshima Schreins (Enoshima Jinja 江島神社), der mit der Göttin Benzai-ten in Verbindung steht.[3]
Verweise
Literatur
- Ugo A. Casal 1958Die sieben Glücksgötter: Shichifukujin. Wiesbaden: Otto Harrassowitz Kommissionsverlag 1958.
Internetquellen
- A to Z Photo Dictionary of Japanese Culture and Art (Online-Enzyklopädie, Mark Schumacher, seit 1995).
- Religion in Japan - Ein Web-Handbuch (Bernhard Scheid, seit 2001).
Fußnoten
Bilder
Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite:
- ↑ Die Sieben Glücksgötter Hängerollbild (Seide, Farbe) von Teisai Hokuba 蹄斎北馬 (1771-1844). Edo-Zeit, 1830-1844; 54,5 x 84,4 cm
Bild © The British Museum. (Letzter Zugriff: 2012/10/26) - ↑ Enoshima 江之島 Blockdruck (Papier, Farbe) von Katsushika Hokusai (1760-1849). Edo-Zeit; 24,2 x 36,4 cm
Bild © The Art Institute of Chicago. (Letzter Zugriff: 2012/10/26)Frühes Werk Hokusais. - ↑ Enoshima Blockdruck (Papier, Farbe) von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit, 1823-1829; aus der Serie Fugaku sanjū rokkei 富岳三十六景 (36 Ansichten des Fuji)
Bild © The Metropolitan Museum. (Letzter Zugriff: 2011/11/30)
Henry L. Phillips CollectionEine der realistischsten Ansichten der Schreininsel, die damals, Anfang des 19. Jh.s, über eine Sandbank mit dem Festland verbunden war. Auch andere Ukiyo-e-Künstler wie z.B. Hiroshige haben den Ort mehrfach dargestellt.- Siehe auch: Religion-in-Japan, Benzaiten
- ↑ Enoshima und Berg Fuji Landkarte; Präfektur Kanagawa
Bild © Google Maps. (Letzter Zugriff: 2012/10/26)„A” kennzeichnet die Schreininsel Enoshima nahe der Stadt Fujisawa und unweit von Kamakura. Der Fuji befindet sich etwa 70km entfernt in westlicher Richtung.