Ōno no Sōjin-sai: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild: Sōjinsai-Fahnen.jpg|right|thumb|250px|Ōno-Sōjinsai]]
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Das Ōno-Sōjinsai 大野の送神祭 ist ein japanisches Fest, das jährlich im Dorf Tokigawa 都幾川村 durchgeführt wird, um Seuchen- und Unglücksgötter aus dem Dorf zu verbannen.
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|name= Ōno no Sōjin-sai
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|ort=  Tokigawa 都幾川村
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|zeit= früher: 8. April heute: jedes Jahr am zweiten Sonntag im April
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Das Ōno no Sōjin-sai 大野の送神祭 findet jährlich im April im Dorf Tokigawa 都幾川村 statt, das im Bezirk Hiki 比企郡 der Präfektur Saitama liegt, und es ist überliefert, dass das Fest geschaffen wurde, um die Tenmei 天明-Hungersnot (1782–1788) mitsamt den auftretenden Krankheiten zu verbannen. Die Leute des Dorfes sollen zur Zeit der Hungersnot, als sich Krankheiten und Epidemien immer weiter ausbreiteten, ein shintoistisches Fest übernommen haben, das zu jener Zeit in Shinshū 信州 (heute in der Präfektur Nagano) durchgeführt wurde, aus welchem sich dann das Ōno no Sōjin-sai entwickelt hat. Mit diesem Fest sollen die Krankheits- und Unglücksgötter zur Dorfgrenze getrieben werden und es wurde früher jeden 8. April durchgeführt. Heute findet es jedes Jahr am zweiten Sonntag im April statt.
  
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Am Tag vor dem Ōno no Sōjin-sai schneiden die Leute des Dorfes grünen Bambus und stellen daraus Flaggen her, auf die Schriftzeichen wie ''akuma sōjin-sai'' 悪魔送神祭 („Fest der Dämonenaustreibung“) oder ''chinshu gosairei'' 鎮守御祭礼 („Zeremonie des Schutzgottes“) geschrieben werden. Diese werden am folgenden Tag dem Ōno Schrein 大野神社 dargebracht und es wird ein ''mikoshi'' 御輿 (ein tragbarer kleiner Schrein) aus grünem Bambus und Papier gebaut. Dieser ''mikoshi'' wird dann geschmückt und vom Oberpriester des Schreins rituell gereinigt.
  
==Geschichte und Durchführung==
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Anschließend gehen die Leute in einer Parade, angeführt vom Oberpriester und den Trägern des ''mikoshi'', in Richtung des Grenzgottes, der sich an der Grenze zum Nachbardorf befindet. Unterwegs wird der ''mikoshi'' an jeder Kreuzung einmal gegen den Uhrzeigersinn gedreht und durch den Oberpriester rituell gereinigt. Auch wird auf dem Weg der Spruch ''Ōkuruwa ōkuruwa hayari-gami maatsuruzo'' オークルワオークルワ厄病神マーツルゾ („Fortschicken, fortschicken, wir feiern die Hayarigami“) gerufen, von dem überliefert ist, dass er zur Heilung von Epidemien gemacht wurde. Offensichtlich werden damit jene Dämonen und Unglücksgötter vertrieben, die die Epidemien mitbrachten.
  
Das Ōno-Sōjinsai findet jährlich im April im Dorf Tokigawa statt, das im Bezirk Hiki der Präfektur Saitama liegt, und es ist überliefert, dass das Fest geschaffen wurde, um die Tenmei 天明-Hungersnot (1782-1788) mitsamt den auftretenden Krankheiten zu verbannen. Die Leute des Dorfes sollen zur Zeit der Hungersnot, als sich die Krankheiten immer weiter ausbreiteten, ein shintoistisches Fest übernommen haben, das zu jener Zeit in Shinshū (heute in der Präfektur Nagano) durchgeführt wurde, aus welchem sich dann das Ōno-Sōjinsai entwickelt hat. Mit diesem Fest sollen die Krankheits- und Unglücksgötter zur Dorfgrenze getrieben werden und es wurde früher jeden 8. April durchgeführt, findet heute aber jedes Jahr am zweiten Sonntag im April statt.
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Beim Grenzgott angekommen, werden vom Oberpriester shintoistische Gebete (''norito'' 祝詞) und Bannformeln intoniert. Danach durchstößt er den ''mikoshi'' mit einem Schwert und der ''mikoshi'' wird gemeinsam mit den Fahnenmasten, die am Vortag hergestellt wurden, in einen Abgrund hineingeworfen.
  
[[Bild: Ono-Schrein.jpg|right|thumb|200px|Ōno-Schrein]]
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Wenn dieses Ereignis beendet ist, sammeln die Leute aus dem Nachbardorf diese Fahnenstangen aus grünem Bambus ein und verwenden ihn als Bambus zur Seidenraupenzucht (''kodana'' 蚕棚). Es wird erzählt, dass die Seidenraupen besonders gut wachsen, wenn der beim Sōjinsai verwendete Bambus dafür genutzt wird. Sobald nämlich die Zeremonie beim Grenzgott abgeschlossen ist, ändert sich auch der Charakter des vertriebenen Unglücksgottes und er wird zum Beschützern der Seidenraupenzucht.
[[Bild: Sojinsai Fahnen2.jpg|left|thumb|150px|Fahnen, die für das Ōno-Sōjinsai hergestellt werden]]
 
Am Tag vor dem Ōno-Sōjinsai schneiden die Leute des Dorfes grünen Bambus und stellen daraus Flaggen her, auf die Schriftzeichen wie ''akuma sōjinsai'' 悪魔送神祭 (Fest der Dämonenaustreibung) oder ''chinshu gosairei'' 鎮守御祭礼 (Zeremonie des Schutzgottes) geschrieben werden. Diese werden am folgenden Tag dem Ōno-Schrein 大野神社 dargebracht und es wird ein ''mikoshi'' aus grünem Bambus und Papier gebaut. Dieser ''mikoshi'' wird dann geschmückt und vom Oberpriester des Schreins rituell gereinigt.
 
  
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== Bilder ==
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{{abb|bild=Sojinsai Fahnen herstellen.jpg|text=Herstellen der Fahnen für das Ōno no Sōjin-sai}}
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{{abb|bild=Sojinsai Mikoshi.jpg|text=Der Oberpriester durchstößt den ''mikoshi'' mit einem Schwert}}
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Anschließend gehen die Leute in einer Parade, angeführt von den Trägern des ''mikoshi'', in Richtung des Grenzgottes, der sich an der Grenze zum Nachbardorf befindet. Unterwegs wird der ''mikoshi'' an jeder Kreuzung einmal gegen den Uhrzeigersinn gedreht und durch den Oberpriester rituell gereinigt. Auch wird auf dem Weg der Spruch ''Ōkuruwa ōkuruwa hayari-gami maatsuruzo'' オークルワ オークルワ厄病神マーツルゾ („Fortschicken, fortschicken, wir feiern die Hayarigami“) gerufen, von dem überliefert ist, dass er zur Heilung von Epidemien gemacht wurde. Offensichtlich werden damit jene Dämonen und Unglücksgötter vertrieben, die die Epidemien mitbrachten.
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{{verweise
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| themen= <!-- Liste interner Links mit verwandten Themen -->
  
[[Bild: Sojinsai Mikoshi.jpg|right|thumb|150px|Der Oberpriester durchstößt den ''mikoshi'' mit einem Schwert]]
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| literatur= <!-- verwendete Literatur  -->
Beim Grenzgott angekommen, werden vom Oberpriester ''norito'' 祝詞 (shintoistische Gebete) und Bannformeln intoniert. Danach durchstößt er den ''mikoshi'' mit einem Schwert und der ''mikoshi'' wird gemeinsam mit den Fahnenmasten, die am Vortag hergestellt wurden, in einen Abgrund hineingeworfen.
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* {{Literatur:Kamiya 1998}}
 
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| links= <!-- Liste externer Links -->
 
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* [http://www.hiki-saitama.jp/kankou/guide/event/18.htm Ōno Jinja Sōjin-sai 大野神社送神祭]“, [https://web.archive.org/web/20210126155532/http://www.hiki-saitama.jp/ ''Hiki kōiki shichō sonken kumiai'' 比企広域市町村圏組合 ] (Zugriff über ''Internet Archive'')
Wenn dieses Ereignis beendet ist, sammeln die Leute aus dem Nachbardorf diese Fahnenstangen aus grünem Bambus ein und verwenden ihn als Bambus zur Seidenraupenzucht (''kodana'' 蚕棚). Es wird erzählt, dass die Seidenraupen besonders gut wachsen, wenn der beim Sōjinsai verwendete Bambus dafür genutzt wird. Sobald die Zeremonie beim Grenzgott abgeschlossen ist, ändert sich auch der Charakter des vertriebenen Unglücksgottes und er wird zum Beschützern der Seidenraupenzucht.
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===Quellen===
 
*Kamiya, Takehiro 紙谷威広 (1998). „Fukujin to yakujin“ 福神信と厄神. In: Miyata Noboru (Hg.), Shichifukujin shinkō jiten, 七福神信仰事典. Tokyo: Ebisu Kōshō Shuppan, S. 376-377.
 
*[http://www.hiki-saitama.jp/kankou/guide/event/18.htm www.hiki-saitama.jp](Stand: 2014/02/05)
 

Aktuelle Version vom 18. Oktober 2021, 15:25 Uhr

Sōjinsai-Fahnen.jpg
Sōjinsai-Fahnen[Abb. 1]
Seiten-Infobox
Themengruppe Riten (Feste, Zeremonien)
Name Ōno no Sōjin-sai 大野の送神祭
Typus Fest (shintoistisch)
Funktion Seuchen- und Unglücksgötter verbannen (öffentlich)
Ort Tokigawa 都幾川村
Zeit früher: 8. April heute: jedes Jahr am zweiten Sonntag im April
Entstehungszeit Um die Tenmei 天明-Hungersnot (1782–1788)
Diese Seite entstand im Kontext des Seminars Kamigraphie:Glücksgötter.

Das Ōno no Sōjin-sai 大野の送神祭 findet jährlich im April im Dorf Tokigawa 都幾川村 statt, das im Bezirk Hiki 比企郡 der Präfektur Saitama liegt, und es ist überliefert, dass das Fest geschaffen wurde, um die Tenmei 天明-Hungersnot (1782–1788) mitsamt den auftretenden Krankheiten zu verbannen. Die Leute des Dorfes sollen zur Zeit der Hungersnot, als sich Krankheiten und Epidemien immer weiter ausbreiteten, ein shintoistisches Fest übernommen haben, das zu jener Zeit in Shinshū 信州 (heute in der Präfektur Nagano) durchgeführt wurde, aus welchem sich dann das Ōno no Sōjin-sai entwickelt hat. Mit diesem Fest sollen die Krankheits- und Unglücksgötter zur Dorfgrenze getrieben werden und es wurde früher jeden 8. April durchgeführt. Heute findet es jedes Jahr am zweiten Sonntag im April statt.

Am Tag vor dem Ōno no Sōjin-sai schneiden die Leute des Dorfes grünen Bambus und stellen daraus Flaggen her, auf die Schriftzeichen wie akuma sōjin-sai 悪魔送神祭 („Fest der Dämonenaustreibung“) oder chinshu gosairei 鎮守御祭礼 („Zeremonie des Schutzgottes“) geschrieben werden. Diese werden am folgenden Tag dem Ōno Schrein 大野神社 dargebracht und es wird ein mikoshi 御輿 (ein tragbarer kleiner Schrein) aus grünem Bambus und Papier gebaut. Dieser mikoshi wird dann geschmückt und vom Oberpriester des Schreins rituell gereinigt.

Anschließend gehen die Leute in einer Parade, angeführt vom Oberpriester und den Trägern des mikoshi, in Richtung des Grenzgottes, der sich an der Grenze zum Nachbardorf befindet. Unterwegs wird der mikoshi an jeder Kreuzung einmal gegen den Uhrzeigersinn gedreht und durch den Oberpriester rituell gereinigt. Auch wird auf dem Weg der Spruch Ōkuruwa ōkuruwa hayari-gami maatsuruzo オークルワオークルワ厄病神マーツルゾ („Fortschicken, fortschicken, wir feiern die Hayarigami“) gerufen, von dem überliefert ist, dass er zur Heilung von Epidemien gemacht wurde. Offensichtlich werden damit jene Dämonen und Unglücksgötter vertrieben, die die Epidemien mitbrachten.

Beim Grenzgott angekommen, werden vom Oberpriester shintoistische Gebete (norito 祝詞) und Bannformeln intoniert. Danach durchstößt er den mikoshi mit einem Schwert und der mikoshi wird gemeinsam mit den Fahnenmasten, die am Vortag hergestellt wurden, in einen Abgrund hineingeworfen.

Wenn dieses Ereignis beendet ist, sammeln die Leute aus dem Nachbardorf diese Fahnenstangen aus grünem Bambus ein und verwenden ihn als Bambus zur Seidenraupenzucht (kodana 蚕棚). Es wird erzählt, dass die Seidenraupen besonders gut wachsen, wenn der beim Sōjinsai verwendete Bambus dafür genutzt wird. Sobald nämlich die Zeremonie beim Grenzgott abgeschlossen ist, ändert sich auch der Charakter des vertriebenen Unglücksgottes und er wird zum Beschützern der Seidenraupenzucht.

Bilder


Verweise

Literatur

  • Takehiro Kamiya 1998
    „Fukujin to yakujin.“ In: Miyata Noboru (Hg.), Shichifukujin shinkō jiten. Tokyo: Ebisu Kōshō Shuppan 1998, S. 372–382. (Erschienen 1979. S.a. Exzerpt.)

Internetquellen

Letzte Überprüfung der Linkadressen: 2021/09/04

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite:

  1. Sōjinsai-Fahnen.jpg
    Sōjin-sai Fahnen Zeremonie
    Bild © Seite nicht mehr verfügbar. (Letzter Zugriff: 2021/8/25)
  2. Sojinsai Fahnen herstellen.jpg
    Sōjin-sai Fahnen beschriften Zeremonie
    Bild © ameblo. (Letzter Zugriff: 2021/8/25)
    Herstellen der Fahnen für das Ōno-Sōjinsai
  3. Ono-Schrein.jpg
    Ōno Schrein Schreingebäude
    Bild © Seite nicht mehr verfügbar. (Letzter Zugriff: 2021/8/25)
    Ōno Schrein mit Fahnen für das Sōjin-sai.
  4. Sojinsai Parade.jpg
    Sōjin-sai mikoshi Zeremonie
    Bild © Seite nicht mehr verfügbar. (Letzter Zugriff: 2021/8/25)
  5. Sojinsai Fahnen2.jpg
    Sōjin-sai Fahnen Zeremonie
    Bild © ameblo. (Letzter Zugriff: 2021/8/25)
    Fahnen, die für das Ōno Sōjin-sai verwendet werden.
  6. Sojinsai Mikoshi.jpg
    Sōjin-sai mikoshi Zeremonie
    Bild © ameblo. (Letzter Zugriff: 2021/8/25)
    Der Oberpriester des Ōno Schreins durchsticht den mikoshi im Laufe des Ōno Sōjin-sai mit einem Schwert.