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Aktuelle Version vom 23. Februar 2011, 16:36 Uhr

Wie es dazu kam (), dass der kaiserliche Thronfolger Shōtoku wundersame Zeichen kundtat
SNKBT 30: 11-13, Bohner 1934: 69-71, Nakamura 1997: 108-110

[4a]

Der kaiserliche Thronfolger (皇太子) Shōtoku 聖德 war der Sohn des Tennō Tachibana no toyohi 橘豐日, der aus dem Palast Ikebe no namitsuki 池邊雙欟 in Iwate regierte.

Zur Zeit als aus dem Owarida Palast (小墾田宮) regiert wurde, ernannte man ihn zum kaiserlichen Thronfolger kō taishi 皇太子. Der Thronfolger hatte drei Namen: Umayado no toyotomimi 廄戶豐聰耳, Shōtoku 聖德 und Kamitsu miya 上宮. Er wurde umayado 廄戶 genannt, weil er vor einer Stalltür (umayado 廄戶) zur Welt kam und toyotomimi 豐聰耳, weil ihn der Himmel schon bei der Geburt mit Weisheit ausstattete, so dass er sich die Klagen von zehn Menschen gleichzeitig anhören und über sie richten konnte, ohne dass ihm jegliches Wort entging. Da er sich wie ein Mönch verhielt und die Kommentare zu Sutren wie Shōman-gyō 勝鬘, Hoke-kyō 法花 verfasste, womit er die buddhistische Lehre verbreitete und auch weil er die Hofränge (考績功勲の階) festsetzte, bekam er den Namen Shōtoku 聖德 (heilige Tugend). Er wurde Kamitsu miya no miko 上宮皇[1] (der Prinz des oberen Palastes) beibenannt, weil er in dem Oberen [Teil] des Palastes wohnte.

Als der kaiserliche Thronfolger im Okamoto Palast in Ikagura (鵤岡本宮) weilte, kam es dazu (有緣), dass er den Palast verließ um sich auf eine Vergnüngsreise (遊観幸行) zu begeben. Am Straßenrand nach Kataoka (片岡) lag ein Bettler (乞匃人), der krank geworden war (得病而臥). Der Thronfolger bemerkte ihn (見之), stieg vom mikoshi 轝 (Sänfte)[2] herab und erkundigte sich [über sein Befinden]. Er zog sein Gewand aus, deckte damit den Kranken zu und setzte danach seine Reise fort.

Nachdem er die Reise beendet hatte und sich auf dem Rückweg befand, war der Bettler fort und das Gewand hing am Ast eines Baumes. Der Thronfolger nahm das Gewand und zog es an. Ein Gefolgsmann (臣) sagte zu ihm: „Seid Ihr so arm, dass Ihr das Gewand wieder anziehen müsst, das (zuvor) ein armseliger Mann berührt und verunreinigt hat?“ Der Thronfolger antwortete (詔): „Es ist in Ordnung, du würdest es nicht verstehen.“

Irgendwann (後) starb der Bettler an einem anderen Ort. Der Thronfolger hörte davon und sandte Boten (mitsukahi 使), um ihn in einen Sarg zu legen (殯). Währenddessen wurde für ihn bei Moribeyama 守部山, das in der nordöstlichen Ecke des Hōrin-ji 法林寺 im Dorf Okamoto 岡本 lag, eine Grabstätte errichtet. Man nannte sie Hitokibaka 人木墓.

Später entsandte er Boten, um [nach dem Grab] zu sehen. Obwohl der Grabeingang [noch] ungeöffnet war, war keine Leiche[3] drinnen. Nur ein Gedicht war an den Grabeingang geschrieben:

「Soll der Tomi-Bach 富の小川 von Ikaruga 鵤 [zu fließen] aufhören, wird der Name unseres Fürsten vergessen werden.」[4]

Der Bote kehrte zurück und berichtete was vorgefallen war und der Thronfolger hörte schweigend zu. Man sagt, dass nur ein Heiliger (聖人) einen Heiligen erkennt, aber ein gewöhnlicher Mensch (凡夫) nicht. Der gewöhnliche Mensch[5] sieht nur die äußere Gestalt eines armseligen Mannes [Bettlers], während der Heiliger[6] die [wahre] verborgene Gestalt sehen kann. Das ist ein wunderbares Ereignis.

[4b]

Der Meister (師) Ensei 円勢, Schüler des Mönchs Ai 藹[7] war ein Meister aus Baekje. Er lebte in dem Takamiya-Tempel (高宮寺) von Katsuragi 葛木 in der Japanischen Provinz Yamato.

Damals wohnte in dem nördlichen Raum [des Tempels] ein Dharma-Meister, dessen Name Guwankaku 願覺[8] war. Dieser Meister ging jeden Morgen ins Dorf hinaus und kehrte am Abend in das Zimmer zurück. So schaute sein gewöhnlicher Tagesablauf (以為常業) aus. Als dies ein Laienmönch (ubasoku 優婆塞), Enseis Schüler, sah, erzählte er [seinem] Meister davon. Dieser antwortete: „Sprich nicht darüber und sei still!“. Der Laienmönch durchbohrte heimlich die Zimmerwand und bemerkte, dass im Zimmer helles Licht erstrahlte. Er berichtete seinem Meister wieder davon. Dieser antwortete: „Deshalb habe ich dich gewarnt nicht darüber zu berichten.“ Daraufhin starb Guwankaku plötzlich. Ensei sagte dem Laienmönch: „Verbrenne [den Körper] und begrabe ihn.“ Er folgte den Anweisungen seines Meisters, verbrannte [den Körper] und begrub ihn.

Später wohnte der Laienmönch in Ōmi 近江. Einmal hörte er jemanden sagen: „Hier lebt der Meister Guwankaku.“ Sofort begab er sich dorthin und stellte fest, dass es tatsächlich Guwankaku war. Guwankaku sagte zu dem Laien: „Ich habe dich lange nicht mehr gesehen, aber ich habe ständig an dich gedacht und wollte wissen, wie es dir geht.“ Daraus erkennen wir, dass er die Inkarnation eines Heiligen war.

Im Buddhismus ist es verboten die „fünf scharfen [Gewürze]“ 五辛 zu essen, wenn sie aber ein Heiliger isst, begeht er keine Sünde.



  1. 上宮皇 wird in der Übersetzung von Izumochi Kamitsu miya no miko und Kamitsu miya no kimi bei Nakamura gelesen.
  2. In dem Manuskript (I) steht für das Zeichen 轝 die Lesung mikoshi 見己之, Bohner übersetzt es als Sänfte
  3. 無之入人 wörtl. Es gab keinen Menschen, der hineintrat.
  4. Bedeutung: Sein Name soll nie vergessen werden.
  5. das fleischliche Auge eines gewöhnlichen Menschen (凡夫の肉眼)
  6. das durchdringende Auge des Heiligen (聖人の通眼)
  7. Die Namen der Mönchen unterscheiden sich je nach Manuskript. Bei Nakamura ist der Name Shaku 藉, bei Bohner Nintō 人蕩.
  8. 願覺: Guwankaku (I/B), Gangaku (N)


Hintergrund

  • Zeit: 4a - 603 - 622 n.Chr. 4b - nach 700 n. Chr.
  • Ort: 4a - Weg [Straße] von Okamoto Palast in Ikagura (鵤岡本宮) nach Kataoka (片岡), Grabstätte Hitokibaka 人木墓 (in Hōrin-ji 法林寺) 4b - Takamiya-Tempel (高宮寺) von Katsuragi 葛木, Land Ōmi 近江
  • Personen: 4a - kaiserlicher Thronfolger Shōtoku (聖德皇太子), ein Bettler [Heiliger] 4b - ein Bote; Meister (師) Ensei 円勢, Dharma-Meister Guwankaku 願覺, ein Laienmönch

Ursache und Wirkung

4a - Bereits bei seiner Geburt zeigt der kaiserliche Thronfolger (皇太子) Shōtoku 聖德 wundersame Zeichen. Einmal zudeckt Shōtoku einen kranken Bettler (乞匃人) mit eigenem Gewand. Später erweist sich dieser als ein Heiliger (聖人) und voraussagt, dass der Name des Thronfolgers nie vergessen wird. Darauf erkennt man, dass der Tronfolger auch ein Heiliger ist, weil er die wahre Gestalt des Bettelnden erkannte.

4b - Ein Laienmönch (ubasoku 優婆塞) bezeugt den Tod des Dharma-Meisters Guwankaku 願覺. Später trifft er den verstorbenen Dharma-Meister an einem anderen Ort und Guwankaku erkennt ihn. Damit beweist Gangaku, dass er ein Heiliger ist.

Anmerkungen

4a

Die Zeitschätzung 603 - 622 ergab sich folgenderweise:

4b

Zeitschätzung:

In dem zweiten Teil der Erzählung (4b) befehlt der Meister (師) Ensei 円勢 seinen Schüler die Leiche des Dharma-Meisters Guwankaku 願覺 zu verbrennen. Laut Nakamura begann die Tradition der Feuerbestattung im Jahre 700 mit der Verbrennung des Mönchs Dōshō, gefolgt von der des Jitō Tennō im Jahre 703 und des Mommu Tennō im Jahre 707 und wurde erst in der Nara-Zeit üblich.

Materialien


Artikel erstellt von Patrick Suchy 14:52, 21. Okt. 2010 (CEST).


Namen

Auferstehung

  1. (SNKBT 35, 11-12)
  2. (SNKBT 31, 88-89)
  3. (Kamens 179)
  4. (SNKBT 35, 10-11)
  5. (SNKBT 31, 87)
  6. (Kamens 178-179)