II-10
Ein junger Mann glaubte nicht an Ursache und Wirkung und suchte sich oft Vogeleier, die er kochte und aß. Eines Tages erhielt er Besuch von einem seltsamen Soldaten, der ihn zum Provinzvorsteher bringen sollte. Er ging mit ihm und wurde vom Soldaten in ein Kornfeld gedrängt. Plötzlich sah er das ganze Feld in loderndem Feuer stehen und es gab keine Stelle darin, auf die er sich hätte retten können. Ein Dorfbewohner sah ihn schließlich schreiend durch das Feld laufen und stoppte ihn mit aller Kraft. Es zeigte sich, dass das Fleisch an seinen Füßen tatsächlich verbrannt und nur mehr die Knochen übrig waren. Der Mann starb nur einen Tag später.
Hintergrund
- Zeit: Tenpyō shōhō 6 (754)
- Ort: Dorf Shimoanashi in der Provinz Izumi (heute Izumi-ōtsu-shi in Ōsaka-fu); Dorf Yamatae in der Provinz Hitada (heute Kishiwada-shi in Ōsaka-fu)
- Personen: ein unbekannter junger Mann, ein Soldat, Dorfbewohner
Ursache und Wirkung
Weil ein junger Mann nicht an Ursache und Wirkung glaubt und immer Vogeleier kocht und isst, findet er sich in einem brennenden Feld wieder und stirbt kurz darauf.
Anmerkungen
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Die buddhistische Hölle
In der buddhistischen Kosmologie ist die Hölle in acht große Abteilungen geteilt, die wiederum aus jeweils 16 Unterkategorien bestehen. Am Ende der Geschichte steht die „Lehre“: Wer in diesem Leben Hühner kocht und grillt wird nach dem Tod in die Hölle des Ascheflusses (kega jigoku 灰河地獄) fallen. Diese gehört zu den 16 Unterhöllen der Höllen der sengenden Hitze (ennetsu jigoku 焦熱地獄 oder dainetsu jigoku 大焦熱地獄).
Materialien
- Datei:Snkbt II-10.pdf — Originaltext in SNKBT 30 + Kanbun
- Datei:Bohner II-10.pdf — Deutsche Übersetzung, Bohner 1934, Haupttext
- Datei:Bohner II-10A.pdf — Bohner 1934, Anmerkungen
- Datei:Nakamura II-10.pdf — Englische Übersetzung, Nakamura 1997
- II-10/Text