I-12

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SNKBT 30: , Bohner 1934: , Nakamura 1997:

Dōtō (道登), ein Gelehrter (學生) aus (dem koreanischen Reich) Goguryeo (高麗), war Mönch (shamon 沙門) im Gangō-Tempel (元興寺). Er kam aus dem Haus der Ema (惠滿) aus (der Provinz) Yamashiro (山背). Und im zweiten Jahr (der) Taika(-Periode) (大化), (einem Jahr des ereignsträchtigen) Feuerpferds (丙午), errichtete (? 營) er die Uji-Brücke (宇治). Während er hinging (sah er) in einem Tal in den Nara-Bergen einen Schädel, der von Mensch und Tier getreten wurde. Der Dhamra-Lehrer (法師) bedeuerte es, (und) befahl seinem Gefolgsmann (從者) Maro (萬侶) ihn auf einen Baum zu legen. Im zwölften Monat desselben Jahres am letzten Abend (晦夕) (dieses Jahres) kam jemand zum Tempeltor und sprach: „Ich möchte Maro treffen, den Gefolgsmann des ehrwürdigen (大德) Dōtō.“ Maro kam heraus und traf ihn. Dieser Mann sprach zu ihm: „Als ich des Ehrwürdigen Mitleid erhielt, erreichte ich des Friedens Glück. Obwohl es so ist, kann ich, wenn es nicht heute Abend ist, keine Dankbarkeit zeigen (報恩).“ Sofort darauf ging er mit Maro zu seinem Haus. Durchs geschlossene Haus betraten sie das Hausinnere. Er bereitete viel Speis und Trank. Währenddessen verspeiste er zusammen mit Maro den Teil der für ihn selbst geopferten Speise (饌). Gegen Ende der Nacht sprach die Stimme eines Mannes (?) zu Maro: „Weil der Bruder, der mich tötete, kommen will, gehe ich unverzüglich.“ Verwundert fragte Maro ihn. Er antwortete: „Einst ging ich zusammen mit meinem Bruder, Handel zu treiben. Als ich etwa 40 jin (ein 斤 etwa 500g) Silber erworben hatte, wurde (mein) Bruder eifersüchtig, tötete mich und nahm das Silber. Von da an, über viele Jahr, traten vorbeikommene Menschen und Tiere alle meinen Kopf. Weil der Ehrwürdige Erbarmen hatte und befahl, mich vom Leid zu erlösen, vergaß ich nicht deinen Dank. Heute Abend habe ich es (mit Dank) vergolten.“ In diesem Moment kamen dessen Mutter und deren ältester Sohn ins Haus, um die Seelen (靈) aller (Verstorbener) zu verehren. Sie entdeckte Maro und fragte, warum er gekommen war. Daraufhin berichtete Maro das zuvor Geschehene. Die Mutter beschuldigte den ältesten Sohn: „Ah! Mein liebstes Kind wurde von dir ermordet! Es waren nicht andere Räuber.“ Sie ließ (sich) bei Maro bedanken (禮), (indem) sie noch mehr Speis und Trank bereitete. Maro kam zurück und berichtete die Sache. Ja, wenn sich sogar das Gebein eines Toten auf diese Weise erkenntlich zeigt, wie viel (dann) mehr der Lebende! Wie könnte er Dankbarkeit (恩) vergessen!





Hintergrund

  • Zeit:
  • Ort: Naraberge
  • Personen: Dōtō, sein Gefolgsmann Maro, Geist des Verstorbenen sowie Mutter und älterer Brüder des Verstorbenen

Ursache und Wirkung

Mann rettet Schädel vorm Zertrampeln durch Tier und Mensch, Geist des Verstorbenen zeigt sich der guten Tat erkenntlich und übt Vergeltung aus.

Anmerkungen

Materialien


Artikel erstellt von Patrick Suchy 18:20, 8. Okt. 2010 (CEST).