II-40
Tachibana no Asomi Naramaro war ein Sohn des Prinzen Katsuragi. Zwingend (強いる) hegte (窺う) er den bösen Wunsch und war ehrgeizig das Land an sich zu reißen (傾く) und zu binden (繫く), weshalb er Gleichgesinnte (党 ともがら) zusammenrief um seinen Plan zu verwirklichen (当頭く). Er malte (画作る) die Gestalt eines Mönchs (僧), stellte diese als Ziel[scheibe] auf und übte sich (効ぶ) in der Kunst mit Pfeil und Bogen (射る) in die Pupille (黒眼) des Mönchs zu schießen. Allerlei schlimme Dinge mochte er und dies war nicht so überaus schlimm.
Der Diener (奴) von Naramaro war in den Nara-Bergen (諾楽山) mit dem Falken jagen (鷹鳥獦) als er in diesen Bergen viele Fuchskinder sah. Der Diener fing die Fuchskinder ein, spießte sie durch ihre Eingeweide (用ち) mit einem Spieß (串) aus Holz auf und stellte diese vor den Eingang des Fuchsbaus. Der Diener hatte ein neugeborenes Kind (嬰児). Die Fuchsmutter trug ein [starkes] Rachegefühl [in sich](/Vergeltung knüpfend), so verwandelte sie ihren Körper und wurde die Großmutter des Kindes des Dieners. Sie trug das Kind des Dieners im Arm (抱く) bis sie an den Eingang ihres Baus gelangte, wo sie es dann so (如く) durchstach wie auch ihre Kinder aufgespießt worden waren und stellte es vor dem Eingang ihres Baus auf.
Auch für eine gemeine Bestie (賤しき畜生) gibt es immer Mittel einen Groll (怨) zu vergelten (報ゆる). Die Entlohnung für die Taten im gegenwärtigen Leben (現報) erfolgt bald und in außergewöhnlicher Weise (はなはだ). Man muss ein Barmherzigkeit (慈ぶる心ein liebendes Herz) haben! Unbarmherzigen Taten (慈無き行) wird unbarmherzige Vergeltung folgen (慈無き怨に致る).
Kurze Zeit später geriet Naramaro beim Tenno in Antipathie und wurde unter Verwendung des Schwertes (der Schärfe der Scheide利き鋭に) enthauptet. Daher weiss man nun, dass sich seine früheren schlechten Taten darin offenbarten, dass er von einem Schwert durchstoßen (逢) und getötet wurde. Dies ist noch dazu eine merkwürdige Begebenheit.
Hintergrund
- Zeit: unbekannt
- Ort: unbekannt
- Personen: Tachibana no Asomi Naramaro (Sohn des Prinzen Katsuragi), Naramaro's Sklave, die Fuchsmutter
Ursache und Wirkung
Ein Mann tut gerne böse Dinge, doch am Ende wird er getötet. Es dauert zwar eine Weile, doch seine Taten bleiben nicht ungesühnt. In der Zwischenzeit tötet sein Diener junge Füchse und deren Mutter rächt sich, indem sie sein Baby ebenfalls tötet. Auch hier merkt man wie böse Taten vergolten werden.
Anmerkungen
Materialien
- Datei:Snkbt II-40.pdf — Originaltext in SNKBT 30
- Datei:Bohner II-40.pdf — Deutsche Übersetzung, Bohner 1934, Haupttext
- Datei:Bohner II-40A.pdf — Bohner 1934, Anmerkungen
- Datei:Nakamura II-40.pdf — Englische Übersetzung, Nakamura 1997
- Datei:Lewinsky II-40.pdf — Deutsche Übersetzung, Lewinsky 1989