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Im zwölften Monat desselben Jahres am letzten Abend (晦夕) (des Jahres) kam ein Mann zum Tempeltor und sprach: „Ich möchte Maro treffen, den Gefolgsmann des ehrwürdigen (大德) Dōtō.“ Maro kam heraus, um ihn zu treffen. Dieser Mann sprach zu ihm: „Als ich des Ehrwürdigen Mitleid erhielt, erreichte ich des Friedens Glück. Obwohl dem ist, kann ich, wenn es nicht heute Abend ist, keine Dankbarkeit zeigen (報恩).“
 
Im zwölften Monat desselben Jahres am letzten Abend (晦夕) (des Jahres) kam ein Mann zum Tempeltor und sprach: „Ich möchte Maro treffen, den Gefolgsmann des ehrwürdigen (大德) Dōtō.“ Maro kam heraus, um ihn zu treffen. Dieser Mann sprach zu ihm: „Als ich des Ehrwürdigen Mitleid erhielt, erreichte ich des Friedens Glück. Obwohl dem ist, kann ich, wenn es nicht heute Abend ist, keine Dankbarkeit zeigen (報恩).“
  
Unverzüglich ging er mit Maro zu seinem Haus. Durchs geschlossene Haus betraten sie das Hausinnere. Er bereitete viel Speis und Trank. Währenddessen verspeiste er zusammen mit Maro die für ihn selbst (geopferten) Speisen (饌). Gegen Ende der Nacht (hörten sie) die Stimme eines Mannes, (und) er sagte zu Maro: „Weil der Bruder, der mich tötete, kommen will, gehe ich sofort.“ Verwundert befragte ihn Maro. Er antwortete: „Einst war ich zusammen mit meinem Bruder auf einer Reise, um Handel zu treiben. Als ich etwa 40 ''jin'' (ein 斤 etwa 500g) Silber erworben hatte, wurde (mein) Bruder eifersüchtig, tötete mich und nahm das Silber. Von da an, über viele Jahr, traten alle vorbeikommene Menschen und Tiere meinen Kopf. Weil der Ehrwürdige Erbarmen hatte und befahl, mich vom Leid zu erlösen, vergaß ich nicht auf deine Wohltat (恩). Heute Abend habe ich es (mit Dank) vergolten (報).“
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Unverzüglich ging er mit Maro zu seinem Haus. Durchs geschlossene Haus betraten sie das Hausinnere. Er bereitete viel Speis und Trank. Währenddessen verspeiste er zusammen mit Maro die für ihn selbst (geopferten) Speisen (饌). Gegen Ende der Nacht (hörten sie) die Stimme eines Mannes, (und) er sagte zu Maro: „Weil der Bruder, der mich tötete, kommen will, gehe ich sofort.“ Verwundert befragte ihn Maro. Er antwortete: „Einst war ich zusammen mit meinem Bruder auf einer Reise, um Handel zu treiben. Als ich etwa 40 ''jin'' (ein 斤 etwa 500g) Silber erworben hatte, wurde (mein) Bruder eifersüchtig, tötete mich und nahm das Silber. Von da an, über viele Jahre, traten alle vorbeikommene Menschen und Tiere meinen Kopf. Weil der Ehrwürdige Erbarmen hatte und befahl, mich vom Leid zu erlösen, vergaß ich nicht auf deine Wohltat (恩). Heute Abend habe ich es (mit Dank) vergolten (報).“
  
In diesem Moment kamen dessen Mutter und deren ältester Sohn ins Haus, um die Seelen (靈) aller (Verstorbener) zu verehren. Sie entdeckte Maro und fragte, warum er gekommen war. Daraufhin berichtete Maro das zuvor Geschehene. Die Mutter beschuldigte den ältesten Sohn: „Ah! Mein liebstes Kind wurde von dir ermordet! Es waren nicht andere Räuber.“ Sie ließ (sich) bei Maro bedanken (禮), (indem) sie noch mehr Speis und Trank bereitete. Maro kam zurück und berichtete die Sache. Ja, wenn sich sogar das Gebein eines Toten auf diese Weise erkenntlich zeigt, wie viel (dann) mehr der Lebende! Wie könnte er Dankbarkeit (恩) vergessen!
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In diesem Moment kamen dessen Mutter und deren ältester Sohn ins Haus, um die Seelen (靈) aller (Verstorbener) zu verehren. Sie entdeckte Maro und erschrak. Sie fragte, warum er gekommen war. Daraufhin berichtete Maro das zuvor Geschehene. Die Mutter beschuldigte den ältesten Sohn: „Ah! Mein liebstes Kind wurde von dir ermordet! Es waren nicht andere Räuber.“ Sie ließ (sich) bei Maro bedanken (禮), (indem) sie noch mehr Speis und Trank bereitete. Maro kam zurück und berichtete die Angelegenheit.
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Ja, wenn sich sogar das Gebein eines Toten auf diese Weise erkenntlich zeigt, wie viel mehr (dann) ein Lebender! Wie könnte man Dankbarkeit (恩) vergessen!
 
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Version vom 12. Oktober 2010, 15:56 Uhr

SNKBT 30: , Bohner 1934: , Nakamura 1997:

Dōtō (道登), ein Gelehrter (學生) aus (dem koreanischen Reich) Goguryeo (高麗), war Mönch (shamon 沙門) im Gangō-Tempel (元興寺).

In (der Provinz) Yamashiro (山背) verließ er das Haus der Ema (惠滿), um im zweiten Jahr (der) Taika(-Periode) (大化), (einem Jahr des verheißungsvollen) Feuerpferds (丙午), die Uji-Brücke (宇治) zu errichten (? 營). Als er unterwegs war, (entdeckte er) in einem Tal in den Nara-Bergen einen Schädel, der von Mensch und Tier getreten wurde. Der Dharma-Lehrer (法師) bedauerte es, (und) befahl seinem Gefolgsmann (從者) Maro (萬侶), ihn auf einen Baum zu legen.

Im zwölften Monat desselben Jahres am letzten Abend (晦夕) (des Jahres) kam ein Mann zum Tempeltor und sprach: „Ich möchte Maro treffen, den Gefolgsmann des ehrwürdigen (大德) Dōtō.“ Maro kam heraus, um ihn zu treffen. Dieser Mann sprach zu ihm: „Als ich des Ehrwürdigen Mitleid erhielt, erreichte ich des Friedens Glück. Obwohl dem ist, kann ich, wenn es nicht heute Abend ist, keine Dankbarkeit zeigen (報恩).“

Unverzüglich ging er mit Maro zu seinem Haus. Durchs geschlossene Haus betraten sie das Hausinnere. Er bereitete viel Speis und Trank. Währenddessen verspeiste er zusammen mit Maro die für ihn selbst (geopferten) Speisen (饌). Gegen Ende der Nacht (hörten sie) die Stimme eines Mannes, (und) er sagte zu Maro: „Weil der Bruder, der mich tötete, kommen will, gehe ich sofort.“ Verwundert befragte ihn Maro. Er antwortete: „Einst war ich zusammen mit meinem Bruder auf einer Reise, um Handel zu treiben. Als ich etwa 40 jin (ein 斤 etwa 500g) Silber erworben hatte, wurde (mein) Bruder eifersüchtig, tötete mich und nahm das Silber. Von da an, über viele Jahre, traten alle vorbeikommene Menschen und Tiere meinen Kopf. Weil der Ehrwürdige Erbarmen hatte und befahl, mich vom Leid zu erlösen, vergaß ich nicht auf deine Wohltat (恩). Heute Abend habe ich es (mit Dank) vergolten (報).“

In diesem Moment kamen dessen Mutter und deren ältester Sohn ins Haus, um die Seelen (靈) aller (Verstorbener) zu verehren. Sie entdeckte Maro und erschrak. Sie fragte, warum er gekommen war. Daraufhin berichtete Maro das zuvor Geschehene. Die Mutter beschuldigte den ältesten Sohn: „Ah! Mein liebstes Kind wurde von dir ermordet! Es waren nicht andere Räuber.“ Sie ließ (sich) bei Maro bedanken (禮), (indem) sie noch mehr Speis und Trank bereitete. Maro kam zurück und berichtete die Angelegenheit.

Ja, wenn sich sogar das Gebein eines Toten auf diese Weise erkenntlich zeigt, wie viel mehr (dann) ein Lebender! Wie könnte man Dankbarkeit (恩) vergessen!





Hintergrund

  • Zeit:
  • Ort: Naraberge
  • Personen: Dōtō, sein Gefolgsmann Maro, Geist des Verstorbenen sowie Mutter und älterer Brüder des Verstorbenen

Ursache und Wirkung

Mann rettet Schädel vorm Zertrampeln durch Tier und Mensch, Geist des Verstorbenen zeigt sich der guten Tat erkenntlich und übt Vergeltung aus.

Anmerkungen

Materialien


Artikel erstellt von Patrick Suchy 18:20, 8. Okt. 2010 (CEST).