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|text= Der Zen-Meister (禅師,''zenji'') Gusai 弘濟<ref>Bei Bohner Zen-Meister Hōsai, bei Nakamura Dhyāna Master Gusai, bei Neumann Meditationsmeister Gusai und im Japanischen Text ''zenji'' Gusai</ref> war ein Mann aus dem Land Kutara 白済国.<ref>Kutara/Kudara war der frühere Name Koreas, oder zumindest der Teil Koreas den man auch Paekche nannte. Später wurde dieses Gebiet von Jingū Kōgō 神功皇后 erobert.</ref>.Zur Zeit als Kutara in Unruhen (乱れ) geriet entsandte man einen Vorfahren (先祖) des Dairyō (大領)<ref>Dairyō, Gouverneur,  Verwalter eines Kōri (郷,(ehem.) Verwaltungseinteilung) vergleichbar mit dem heutigen Gun (郡) im Ritsuryō-System).</ref> von Mitani 三谷  in der Provinz Bingo<ref>Die Provinz Bingo 備後 lag auf West-Honshū, war der Inlandsee zugewandt und grenzte an die Provinzen Bitchū 備中, Hōki 伯耆, {{Fudoki|Izumo}}  出雲, Iwami 石見 und Aki 安芸. Deren heutige Lage entspricht dem östlichen Teil der Präfektur Hiroshima. Die Provinz entstand in der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts durch die Aufspaltung der alten Provinz Kibi 吉備 in die Provinzen Bizen 備前, Bitchū 備中 und Bingo.</ref> mit einer Armee (軍旅) um Kutara Beistand zu leisten und da sprach dieser ein Gelübde (誓願): „Falls ich heil zurückkehre will ich den verschiedenartigen (もろもろ) Göttern Heiligtümer (伽藍,''garan'') erbauen und viele Tempel errichten." Schließlich entging er allen Gefahren und bat zenji [Gusai] mit ihm gemeinsam zurückzukehren. Daraufhin errichtete der zenji den Tempel von Mitani.Dieser war eines der [vielen] verschiedenen Heiligtümer und Tempel die der zenji erbaute.Buddhistische Mönche und Laien (道俗,''dōsōku'') [die den Tempel sahen] erwiesen [ihm] Erfurcht und Respekt.
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|text= Der Zen-Meister (禅師,''zenji'') Gusai 弘濟<ref>Bei Bohner Zen-Meister Hōsai, bei Nakamura Dhyāna Master Gusai, bei Neumann Meditationsmeister Gusai und im Japanischen Text ''zenji'' Gusai</ref> war ein Mann aus dem Land Kutara 白済国.<ref>Kutara/Kudara war der frühere Name Koreas, oder zumindest der Teil Koreas den man auch Paekche nannte. Später wurde dieses Gebiet von Jingū Kōgō 神功皇后 erobert.</ref>.Zur Zeit als Kutara in Unruhen (''midare'' 乱れ) geriet entsandte man einen Vorfahren des Dairyō<ref>Dairyō 大領, Gouverneur,  Verwalter eines Kōri (郷,(ehem.) Verwaltungseinteilung) vergleichbar mit dem heutigen Gun (郡) im Ritsuryō-System).</ref> von Mitani 三谷  in der Provinz Bingo<ref>Die Provinz Bingo 備後 lag auf West-Honshū, war der Inlandsee zugewandt und grenzte an die Provinzen Bitchū 備中, Hōki 伯耆, {{Fudoki|Izumo}}  出雲, Iwami 石見 und Aki 安芸. Deren heutige Lage entspricht dem östlichen Teil der Präfektur Hiroshima. Die Provinz entstand in der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts durch die Aufspaltung der alten Provinz Kibi 吉備 in die Provinzen Bizen 備前, Bitchū 備中 und Bingo.</ref> mit einer Armee 軍旅 um Kutara Beistand zu leisten und da sprach dieser ein Gelübde 誓願: „Falls ich heil zurückkehre, will ich den verschiedenartigen (もろもろ) Göttern Heiligtümer (''garan'' 伽藍) erbauen und viele Tempel errichten." Schließlich entging er allen Gefahren und bat zenji [Gusai] mit ihm gemeinsam zurückzukehren. Daraufhin errichtete der zenji den Tempel von Mitani.Dieser war eines der [vielen] verschiedenen Heiligtümer und Tempel die der zenji erbaute. Buddhistische Mönche und Laien (''dōsōku'' 道俗) [die den Tempel sahen] erwiesen [ihm] Erfurcht und Respekt.
  
Als er auf der Rückkehr den Hafen von Naniwa (難破)<ref>Naniwa war ursprünglich der Name der heutigen Stadt Ōsaka (大阪).</ref> erreichte, verkauften die Leute von der Meeresküste gerade vier Schildkröten. Der Zen-Meister riet den Leuten die Schildkröten zu kaufen und frei zulassen.<ref>Siehe ''hōjō''-Praxis unter Anmerkungen.</ref> Danach lieh er ein Boot und fuhr mit seinen beiden Dienern (將童子)<ref>Vermutlich handelt es sich bei den Dienern um Tempeldiener aus dem vom Zen-Meister errichteten Tempel.</ref> aufs Meer. Der Tag verging, und es wurde tiefe Nacht. Die Gier der Schiffsleute erwachte, und als sie in die Nähe der Knocheninsel (''kabanejima'' 骨嶋) kamen, packten sie die Diener und warfen sie ins Meer. Danach sprachen sie zu dem Zen-Meister und verlangten: "Rasch, hinein ins Meer!". Der Meister wollte sie zwar belehren, doch die Räuber erlaubten es ihm nicht. Da stieß er ein Gebet (''gan'' 願) hervor und sprang ins Meer. Als das Wasser seine Hüfte erreichte, wurden seine Füße wie von Steinen gestützt. Bei Tagesanbruch sah er dass ihn die Schildkröten trugen.   
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Als er auf der Rückkehr den Hafen von Naniwa <ref>Naniwa 難破 war ursprünglich der Name der heutigen Stadt Ōsaka 大阪.</ref> erreichte, verkauften die Leute von der Meeresküste gerade vier Schildkröten. Der Zen-Meister riet den Leuten die Schildkröten zu kaufen und frei zulassen.<ref>Siehe ''hōjō''-Praxis unter Anmerkungen.</ref> Danach lieh er ein Boot und fuhr mit seinen beiden Dienern <ref>將童子 — vermutlich handelt es sich bei den Dienern um Tempeldiener aus dem vom Zen-Meister errichteten Tempel.</ref> aufs Meer. Der Tag verging, und es wurde tiefe Nacht. Die Gier der Schiffsleute erwachte, und als sie in die Nähe der Knocheninsel (''kabanejima'' 骨嶋) kamen, packten sie die Diener und warfen sie ins Meer. Danach sprachen sie zu dem Zen-Meister und verlangten: "Rasch, hinein ins Meer!". Der Meister wollte sie zwar belehren, doch die Räuber erlaubten es ihm nicht. Da stieß er ein Gebet (''gan'' 願) hervor und sprang ins Meer. Als das Wasser seine Hüfte erreichte, wurden seine Füße wie von Steinen gestützt. Bei Tagesanbruch sah er dass ihn die Schildkröten trugen.   
 
|zeit= k.A. (vermutlich Saimei 6.Jahr 9.Monat (660))
 
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|ort = Hafen von Naniwa 浪速 (heute: Namba 難波, Ōsaka 大阪), Kabanejima in Bizen 備前 (heute: Küste von Okayama-ken 岡山県), Strand von Bitchū 備中 (heute: Okayama-ken 岡山県)
 
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|inga = Zen-Meister hilft Schildkröten, diese vergelten ihm die Wohltat indem sie ihn vor dem Ertrinken retten
 
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|anmerkungen =Die Zeitangabe dieser Geschichte lässt sich laut Bohners Anmerkungen auf die Truppenentsendung nach Kudara in Saimai/Saimei 660 zur Zeit der zweiten Regentschaft der [http://de.wikipedia.org/wiki/K%C5%8Dgyoku Kōgyoku tennō] (皇極天皇) zurückführen. Diese bestieg zweimal den Thron und regierte von 642 bis 645, und von 655 bis 661 und zu ihrer zweiten Regentschaft gab der japanische Hof ihr den Titel Saimei tennō (斉明天皇). Unter ihrer Herrschaft konnten im Jahr 660 China und Paekche besetzt werden.
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|anmerkungen =Die Zeitangabe dieser Geschichte lässt sich laut Bohners Anmerkungen auf die Truppenentsendung nach Kudara in Saimai/Saimei 660 zur Zeit der zweiten Regentschaft der Kōgyoku tennō 皇極天皇 zurückführen. Diese bestieg zweimal den Thron und regierte von 642 bis 645, und von 655 bis 661 und zu ihrer zweiten Regentschaft gab der japanische Hof ihr den Titel Saimei Tennō 斉明天皇. Unter ihrer Herrschaft konnten im Jahr 660 China und Paekche besetzt werden.
  
 
Der Begriff ''zenji'' wird generell als ehrerbietige Anrede für Mönche benützt.(Nakamura: 116, A. 2)
 
Der Begriff ''zenji'' wird generell als ehrerbietige Anrede für Mönche benützt.(Nakamura: 116, A. 2)
  
''{{Hachiman|Hōjō-e|Hōjō}}'' (放生), das Kaufen von gefangenen Fischen, Vögeln, oder anderen Tieren, und diese dann frei zulassen, wird empfohlen um  die buddhistische Lehre [http://de.wikipedia.org/wiki/Ahimsa ''ahimsā''] (nicht-verletzen) zu fördern, besonders unter Fischern. Den ersten Beleg für ''hōjō'' findet man im [[Nihon shoki]] unter der Regentschaft des Kaisers  [http://de.wikipedia.org/wiki/Temmu Tenmu] (676), der anordnete alle Lebewesen in Gefangenschaft frei zulassen. (Nakamura: 117, A.12)
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''{{Hachiman|Hōjō-e|Hōjō}}'' 放生, das Kaufen von gefangenen Fischen, Vögeln, oder anderen Tieren, und diese dann frei zulassen, wird empfohlen um  die buddhistische Lehre [http://de.wikipedia.org/wiki/Ahimsa ''ahimsā''] (nicht-verletzen) zu fördern, besonders unter Fischern. Den ersten Beleg für ''hōjō'' findet man im [[Nihon shoki]] unter der Regentschaft des Kaisers  Temmu Tenmu (676), der anordnete alle Lebewesen in Gefangenschaft frei zulassen. (Nakamura: 117, A.12)
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*[http://de.wikipedia.org/wiki/Temmu Tenmu  Tennō] (Wikipedia, de.)
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*[http://de.wikipedia.org/wiki/K%C5%8Dgyoku Kōgyoku Tennō]  (Wikipedia, de.)
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*[[Datei:Snkbt_{{PAGENAME}}.pdf]] — Originaltext in [[SNKBT]] 30
 
*[[Datei:Snkbt_{{PAGENAME}}.pdf]] — Originaltext in [[SNKBT]] 30

Version vom 23. Oktober 2010, 17:13 Uhr

Schildkröten kaufen und freilassen und durch unmittelbare Vergeltung von ihnen gerettet werden
SNKBT 30: 18-19, Bohner 1934: 76-77, Nakamura 1997: 116-118

Der Zen-Meister (禅師,zenji) Gusai 弘濟[1] war ein Mann aus dem Land Kutara 白済国.[2].Zur Zeit als Kutara in Unruhen (midare 乱れ) geriet entsandte man einen Vorfahren des Dairyō[3] von Mitani 三谷 in der Provinz Bingo[4] mit einer Armee 軍旅 um Kutara Beistand zu leisten und da sprach dieser ein Gelübde 誓願: „Falls ich heil zurückkehre, will ich den verschiedenartigen (もろもろ) Göttern Heiligtümer (garan 伽藍) erbauen und viele Tempel errichten." Schließlich entging er allen Gefahren und bat zenji [Gusai] mit ihm gemeinsam zurückzukehren. Daraufhin errichtete der zenji den Tempel von Mitani.Dieser war eines der [vielen] verschiedenen Heiligtümer und Tempel die der zenji erbaute. Buddhistische Mönche und Laien (dōsōku 道俗) [die den Tempel sahen] erwiesen [ihm] Erfurcht und Respekt.

Als er auf der Rückkehr den Hafen von Naniwa [5] erreichte, verkauften die Leute von der Meeresküste gerade vier Schildkröten. Der Zen-Meister riet den Leuten die Schildkröten zu kaufen und frei zulassen.[6] Danach lieh er ein Boot und fuhr mit seinen beiden Dienern [7] aufs Meer. Der Tag verging, und es wurde tiefe Nacht. Die Gier der Schiffsleute erwachte, und als sie in die Nähe der Knocheninsel (kabanejima 骨嶋) kamen, packten sie die Diener und warfen sie ins Meer. Danach sprachen sie zu dem Zen-Meister und verlangten: "Rasch, hinein ins Meer!". Der Meister wollte sie zwar belehren, doch die Räuber erlaubten es ihm nicht. Da stieß er ein Gebet (gan 願) hervor und sprang ins Meer. Als das Wasser seine Hüfte erreichte, wurden seine Füße wie von Steinen gestützt. Bei Tagesanbruch sah er dass ihn die Schildkröten trugen.



  1. Bei Bohner Zen-Meister Hōsai, bei Nakamura Dhyāna Master Gusai, bei Neumann Meditationsmeister Gusai und im Japanischen Text zenji Gusai
  2. Kutara/Kudara war der frühere Name Koreas, oder zumindest der Teil Koreas den man auch Paekche nannte. Später wurde dieses Gebiet von Jingū Kōgō 神功皇后 erobert.
  3. Dairyō 大領, Gouverneur, Verwalter eines Kōri (郷,(ehem.) Verwaltungseinteilung) vergleichbar mit dem heutigen Gun (郡) im Ritsuryō-System).
  4. Die Provinz Bingo 備後 lag auf West-Honshū, war der Inlandsee zugewandt und grenzte an die Provinzen Bitchū 備中, Hōki 伯耆, Izumo 出雲, Iwami 石見 und Aki 安芸. Deren heutige Lage entspricht dem östlichen Teil der Präfektur Hiroshima. Die Provinz entstand in der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts durch die Aufspaltung der alten Provinz Kibi 吉備 in die Provinzen Bizen 備前, Bitchū 備中 und Bingo.
  5. Naniwa 難破 war ursprünglich der Name der heutigen Stadt Ōsaka 大阪.
  6. Siehe hōjō-Praxis unter Anmerkungen.
  7. 將童子 — vermutlich handelt es sich bei den Dienern um Tempeldiener aus dem vom Zen-Meister errichteten Tempel.


Hintergrund

  • Zeit: k.A. (vermutlich Saimei 6.Jahr 9.Monat (660))
  • Ort: Hafen von Naniwa 浪速 (heute: Namba 難波, Ōsaka 大阪), Kabanejima in Bizen 備前 (heute: Küste von Okayama-ken 岡山県), Strand von Bitchū 備中 (heute: Okayama-ken 岡山県)
  • Personen: Zen-Meister Gusai, sechs anonyme Seeräuber

Ursache und Wirkung

Zen-Meister hilft Schildkröten, diese vergelten ihm die Wohltat indem sie ihn vor dem Ertrinken retten

Anmerkungen

Die Zeitangabe dieser Geschichte lässt sich laut Bohners Anmerkungen auf die Truppenentsendung nach Kudara in Saimai/Saimei 660 zur Zeit der zweiten Regentschaft der Kōgyoku tennō 皇極天皇 zurückführen. Diese bestieg zweimal den Thron und regierte von 642 bis 645, und von 655 bis 661 und zu ihrer zweiten Regentschaft gab der japanische Hof ihr den Titel Saimei Tennō 斉明天皇. Unter ihrer Herrschaft konnten im Jahr 660 China und Paekche besetzt werden.

Der Begriff zenji wird generell als ehrerbietige Anrede für Mönche benützt.(Nakamura: 116, A. 2)

Hōjō 放生, das Kaufen von gefangenen Fischen, Vögeln, oder anderen Tieren, und diese dann frei zulassen, wird empfohlen um die buddhistische Lehre ahimsā (nicht-verletzen) zu fördern, besonders unter Fischern. Den ersten Beleg für hōjō findet man im Nihon shoki unter der Regentschaft des Kaisers Temmu Tenmu (676), der anordnete alle Lebewesen in Gefangenschaft frei zulassen. (Nakamura: 117, A.12)

Materialien

Weiterführende Informationen


Artikel erstellt von Doris Krätschmer 16:03, 7. Okt. 2010 (CEST).