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− | Owari no Sukune Kukuri <ref>尾張宿禰久玖利; der Familie Owari wurde der Titel des ''Sukune'' verliehen. Laut SNKBT ist Owari no Sukune Kukuri unbekannt und findet außer in dieser Geschichte nirgendwo sonst Erwähnung.</ref> war Gouverneur (''dairyō'' 大領) des Bezirks Nakashima in der Provinz Owari, zu der Zeit, als Kaiser Shōmu regierte. Kukuris Ehefrau war aus dem Dorf Katawa im Bezirk Aichi derselben Provinz (同じき国愛知郡片蕝里) – sie war eine Enkelin des Dōjō-hōshi 道場法師 vom Gangō-ji 元興時. Sie gehorchte ihrem Ehemann und war so mild und sanft wie appretierte Florettseide (''nereru kinuwata'' 練れる糸綿). Sie wob mit eigenen Händen fein gesponnenen Hanf und kleidete damit ihren Gatten, den Gouverneur. Die Schönheit des Handgearbeiteten war ohnegleichen. Zu dieser Zeit war Wakasakurabe no Tau 稚桜部任<ref>Dem ''Shinsen shōjiroku'' nach ist Wakasakurabe der Name einer einheimischen Familie, aber dieser Provinzverwalter ist unbekannt.</ref> der Verwaltungsbeamter (''kuni no matsurigoto no nushi'' 国行主) dieser Provinz. Als der Provinzverwalter das schöne Gewand sah, in das der Gouverneur gekleidet war, nahm er es ihm weg, sprach, „Du sollst das Gewand nicht tragen,“ und gab es ihm nicht zurück. Die Ehefrau fragte [ihn]: „Was hast du mit dem Gewand gemacht?“. Er antwortete: „Der Provinzverwalter hat es [mir] weggenommen“ [Sie] fragte weiter: „Ist es dir leid um dein Gewand?“ Er antwortete. „Sehr leid.“ Die Ehefrau ging sofort zu dem Provinzverwalter, stellte sich vor ihn und bat: „Gebt mir das Gewand.“ Der Provinzverwalter jedoch sagte: „Was ist das für eine Frau? Vertreibt sie!“ Obwohl man sie zog, bewegte sie sich nicht. Die Frau nahm mit zwei Fingern die Kante der Sitzbank (''toko'' 床), auf welcher der Provinzverwalter saß und während er darauf saß, brachte sie diese zum Tor des Provinzamtes<ref>Das Provinzamt der Provinz Owari war im Bezirk Nakashima.</ref> hinaus. Sie nahm und zerriss den Saum des Gewandes des Provinzverwalters, immer noch die Bitte sprechend: „Gebt mir das Gewand.“ Der Provinzverwalter war verängstigt und besorgt und gab das Gewand zurück. Sie nahm es, kehrte nach Hause zurück, wusch es, faltete es zusammen und verwahrte es. Den Schwarzrohrbambus (''kuretake'' 呉竹) an dem die Wäsche trocknet, nahm sie und brach ihn, sodass er irisierenden Seidenfäden ähnelte. Die Eltern des Gouverneurs sahen es, waren in großer Angst und teilten ihrem Sohn mit: „Wir haben große Angst, dass dir der Provinzverwalter wegen deiner Frau grollt und eine Sache daraus gemacht wird. Sie hat sich gegenüber dem Provinzverwalter tadelnswert verhalten. Er neigt dazu einen für solche Fehler zu bestrafen. Was sollen wir dann tun? Wir können weder schlafen noch essen." Deswegen wurde sie zu ihrer Familie geschickt, ohne noch einmal zurückzukehren. Einige Zeit später kam die Frau zur Anlegestelle des Flusses Kusatsu 草津川 um Wäsche zu waschen. Zu der Zeit fuhren Händler in einem großen Schiff mit geladener Fracht vorüber. Der Kapitän sah die Frau, rief ihr aufdringliche Worte zu, ärgerte und verspottete sie. „Schweigt!“, sagte die Frau. „Jemand der Menschen verletzt, wird schmerzhaft auf die Wange geschlagen.“ Der Kapitän hörte das, war empört, hielt das Schiff an und schlug die Frau. Der Schlag schmerzte sie nicht und sie zog das Schiff zur Hälfte [aus dem Wasser] und setzte es [an Land] ab, so dass [nur] das Heck unter Wasser war. Menschen | + | Owari no Sukune Kukuri <ref>尾張宿禰久玖利; der Familie Owari wurde der Titel des ''Sukune'' verliehen. Laut SNKBT ist Owari no Sukune Kukuri unbekannt und findet außer in dieser Geschichte nirgendwo sonst Erwähnung.</ref> war Gouverneur (''dairyō'' 大領) des Bezirks Nakashima in der Provinz Owari, zu der Zeit, als Kaiser Shōmu regierte. Kukuris Ehefrau war aus dem Dorf Katawa im Bezirk Aichi derselben Provinz (同じき国愛知郡片蕝里) – sie war eine Enkelin des Dōjō-hōshi 道場法師 vom Gangō-ji 元興時. Sie gehorchte ihrem Ehemann und war so mild und sanft wie appretierte Florettseide (''nereru kinuwata'' 練れる糸綿). Sie wob mit eigenen Händen fein gesponnenen Hanf und kleidete damit ihren Gatten, den Gouverneur. Die Schönheit des Handgearbeiteten war ohnegleichen. Zu dieser Zeit war Wakasakurabe no Tau 稚桜部任<ref>Dem ''Shinsen shōjiroku'' nach ist Wakasakurabe der Name einer einheimischen Familie, aber dieser Provinzverwalter ist unbekannt.</ref> der Verwaltungsbeamter (''kuni no matsurigoto no nushi'' 国行主) dieser Provinz. Als der Provinzverwalter das schöne Gewand sah, in das der Gouverneur gekleidet war, nahm er es ihm weg, sprach, „Du sollst das Gewand nicht tragen,“ und gab es ihm nicht zurück. Die Ehefrau fragte [ihn]: „Was hast du mit dem Gewand gemacht?“. Er antwortete: „Der Provinzverwalter hat es [mir] weggenommen“ [Sie] fragte weiter: „Ist es dir leid um dein Gewand?“ Er antwortete. „Sehr leid.“ Die Ehefrau ging sofort zu dem Provinzverwalter, stellte sich vor ihn und bat: „Gebt mir das Gewand.“ Der Provinzverwalter jedoch sagte: „Was ist das für eine Frau? Vertreibt sie!“ Obwohl man sie zog, bewegte sie sich nicht. Die Frau nahm mit zwei Fingern die Kante der Sitzbank (''toko'' 床), auf welcher der Provinzverwalter saß und während er darauf saß, brachte sie diese zum Tor des Provinzamtes<ref>Das Provinzamt der Provinz Owari war im Bezirk Nakashima.</ref> hinaus. Sie nahm und zerriss den Saum des Gewandes des Provinzverwalters, immer noch die Bitte sprechend: „Gebt mir das Gewand.“ Der Provinzverwalter war verängstigt und besorgt und gab das Gewand zurück. Sie nahm es, kehrte nach Hause zurück, wusch es, faltete es zusammen und verwahrte es. Den Schwarzrohrbambus (''kuretake'' 呉竹) an dem die Wäsche trocknet, nahm sie und brach ihn, sodass er irisierenden Seidenfäden ähnelte. Die Eltern des Gouverneurs sahen es, waren in großer Angst und teilten ihrem Sohn mit: „Wir haben große Angst, dass dir der Provinzverwalter wegen deiner Frau grollt und eine Sache daraus gemacht wird. Sie hat sich gegenüber dem Provinzverwalter tadelnswert verhalten. Er neigt dazu einen für solche Fehler zu bestrafen. Was sollen wir dann tun? Wir können weder schlafen noch essen." Deswegen wurde sie zu ihrer Familie geschickt, ohne noch einmal zurückzukehren. Einige Zeit später kam die Frau zur Anlegestelle des Flusses Kusatsu 草津川 um Wäsche zu waschen. Zu der Zeit fuhren Händler in einem großen Schiff mit geladener Fracht vorüber. Der Kapitän sah die Frau, rief ihr aufdringliche Worte zu, ärgerte und verspottete sie. „Schweigt!“, sagte die Frau. „Jemand der Menschen verletzt, wird schmerzhaft auf die Wange geschlagen.“ Der Kapitän hörte das, war empört, hielt das Schiff an und schlug die Frau. Der Schlag schmerzte sie nicht und sie zog das Schiff zur Hälfte [aus dem Wasser] und setzte es [an Land] ab, so dass [nur] das Heck unter Wasser war. Menschen aus der Umgebung des Hafens wurden angestellt, um das Schiff zu heben und es dann noch einmal zu beladen. Die Frau sagte: „Das Schiff habe ich wegen [seiner] Unhöflichkeit an Land gezogen. Warum beleidigt jeder eine einfache Frau?“ Während die Schiffsfracht aufgeladen wurde, zog sie es noch einmal circa einen chō weiter hoch. Da bekamen die Schiffsleute große Angst, der Kapitän kniete nieder und sagte: „Wir haben uns schuldig gemacht.Wir entschuldigen uns.“ Die Frau verzieh ihnen deswegen. Obwohl fünfhundert Personen das Schiff zogen, bewegte es sich nicht. Deswegen weiß man, dass ihre Kraft größer war als die von fünfhundert Personen. Eine Lehre erläutert ähnliches: „Der Mensch, der Reiskuchen macht und den Drei Schätzen opfert, bekommt die Kraft des Nārāyanas 郡羅延, der so stark wie Diamant war. Daher wissen wir, dass sie in einem früheren Leben große Reiskuchen gemacht und den Drei Schätzen, sowie den buddhistischen Priestern geopfert und [dafür] diese starke Kraft erhalten hat. |
− | |zeit= Zur Zeit der Regentschaft von Kaiser Shōmu (45. japanischer Kaiser, 701–756, Regierungszeit: 724-749) | + | |zeit= Zur Zeit der Regentschaft von [[Shōmu Tennō|Kaiser Shōmu]] (45. japanischer Kaiser, 701–756, Regierungszeit: 724-749) |
|ort = Bezirk Nakashima, Provinz Owari (heutiger Bezirk Nakashima, Präfektur Aichi) und Dorf Katawa, Bezirk Aichi (heute: Furuwatari-''chō'', Naka-''ku'', Nagoya) | |ort = Bezirk Nakashima, Provinz Owari (heutiger Bezirk Nakashima, Präfektur Aichi) und Dorf Katawa, Bezirk Aichi (heute: Furuwatari-''chō'', Naka-''ku'', Nagoya) | ||
− | |personen = Owari no sukune Kukuri, dessen Frau und Eltern, Wakasakurabe no Tau, Handelsleute, ein Schiffskapitän | + | |personen = Owari no sukune Kukuri, dessen Frau und Eltern, Wakasakurabe no Tau, Handelsleute, ein Schiffskapitän, Menschen aus der Umgebung des Hafens |
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Wer Reiskuchen an die Drei Schätze opfert, wird mit großen körperlichen Kräften gesegnet, die in einem folgenden Leben hilfreich sein können. | Wer Reiskuchen an die Drei Schätze opfert, wird mit großen körperlichen Kräften gesegnet, die in einem folgenden Leben hilfreich sein können. |
Version vom 3. Dezember 2010, 14:25 Uhr
Owari no Sukune Kukuri [1] war Gouverneur (dairyō 大領) des Bezirks Nakashima in der Provinz Owari, zu der Zeit, als Kaiser Shōmu regierte. Kukuris Ehefrau war aus dem Dorf Katawa im Bezirk Aichi derselben Provinz (同じき国愛知郡片蕝里) – sie war eine Enkelin des Dōjō-hōshi 道場法師 vom Gangō-ji 元興時. Sie gehorchte ihrem Ehemann und war so mild und sanft wie appretierte Florettseide (nereru kinuwata 練れる糸綿). Sie wob mit eigenen Händen fein gesponnenen Hanf und kleidete damit ihren Gatten, den Gouverneur. Die Schönheit des Handgearbeiteten war ohnegleichen. Zu dieser Zeit war Wakasakurabe no Tau 稚桜部任[2] der Verwaltungsbeamter (kuni no matsurigoto no nushi 国行主) dieser Provinz. Als der Provinzverwalter das schöne Gewand sah, in das der Gouverneur gekleidet war, nahm er es ihm weg, sprach, „Du sollst das Gewand nicht tragen,“ und gab es ihm nicht zurück. Die Ehefrau fragte [ihn]: „Was hast du mit dem Gewand gemacht?“. Er antwortete: „Der Provinzverwalter hat es [mir] weggenommen“ [Sie] fragte weiter: „Ist es dir leid um dein Gewand?“ Er antwortete. „Sehr leid.“ Die Ehefrau ging sofort zu dem Provinzverwalter, stellte sich vor ihn und bat: „Gebt mir das Gewand.“ Der Provinzverwalter jedoch sagte: „Was ist das für eine Frau? Vertreibt sie!“ Obwohl man sie zog, bewegte sie sich nicht. Die Frau nahm mit zwei Fingern die Kante der Sitzbank (toko 床), auf welcher der Provinzverwalter saß und während er darauf saß, brachte sie diese zum Tor des Provinzamtes[3] hinaus. Sie nahm und zerriss den Saum des Gewandes des Provinzverwalters, immer noch die Bitte sprechend: „Gebt mir das Gewand.“ Der Provinzverwalter war verängstigt und besorgt und gab das Gewand zurück. Sie nahm es, kehrte nach Hause zurück, wusch es, faltete es zusammen und verwahrte es. Den Schwarzrohrbambus (kuretake 呉竹) an dem die Wäsche trocknet, nahm sie und brach ihn, sodass er irisierenden Seidenfäden ähnelte. Die Eltern des Gouverneurs sahen es, waren in großer Angst und teilten ihrem Sohn mit: „Wir haben große Angst, dass dir der Provinzverwalter wegen deiner Frau grollt und eine Sache daraus gemacht wird. Sie hat sich gegenüber dem Provinzverwalter tadelnswert verhalten. Er neigt dazu einen für solche Fehler zu bestrafen. Was sollen wir dann tun? Wir können weder schlafen noch essen." Deswegen wurde sie zu ihrer Familie geschickt, ohne noch einmal zurückzukehren. Einige Zeit später kam die Frau zur Anlegestelle des Flusses Kusatsu 草津川 um Wäsche zu waschen. Zu der Zeit fuhren Händler in einem großen Schiff mit geladener Fracht vorüber. Der Kapitän sah die Frau, rief ihr aufdringliche Worte zu, ärgerte und verspottete sie. „Schweigt!“, sagte die Frau. „Jemand der Menschen verletzt, wird schmerzhaft auf die Wange geschlagen.“ Der Kapitän hörte das, war empört, hielt das Schiff an und schlug die Frau. Der Schlag schmerzte sie nicht und sie zog das Schiff zur Hälfte [aus dem Wasser] und setzte es [an Land] ab, so dass [nur] das Heck unter Wasser war. Menschen aus der Umgebung des Hafens wurden angestellt, um das Schiff zu heben und es dann noch einmal zu beladen. Die Frau sagte: „Das Schiff habe ich wegen [seiner] Unhöflichkeit an Land gezogen. Warum beleidigt jeder eine einfache Frau?“ Während die Schiffsfracht aufgeladen wurde, zog sie es noch einmal circa einen chō weiter hoch. Da bekamen die Schiffsleute große Angst, der Kapitän kniete nieder und sagte: „Wir haben uns schuldig gemacht.Wir entschuldigen uns.“ Die Frau verzieh ihnen deswegen. Obwohl fünfhundert Personen das Schiff zogen, bewegte es sich nicht. Deswegen weiß man, dass ihre Kraft größer war als die von fünfhundert Personen. Eine Lehre erläutert ähnliches: „Der Mensch, der Reiskuchen macht und den Drei Schätzen opfert, bekommt die Kraft des Nārāyanas 郡羅延, der so stark wie Diamant war. Daher wissen wir, dass sie in einem früheren Leben große Reiskuchen gemacht und den Drei Schätzen, sowie den buddhistischen Priestern geopfert und [dafür] diese starke Kraft erhalten hat.
- ↑ 尾張宿禰久玖利; der Familie Owari wurde der Titel des Sukune verliehen. Laut SNKBT ist Owari no Sukune Kukuri unbekannt und findet außer in dieser Geschichte nirgendwo sonst Erwähnung.
- ↑ Dem Shinsen shōjiroku nach ist Wakasakurabe der Name einer einheimischen Familie, aber dieser Provinzverwalter ist unbekannt.
- ↑ Das Provinzamt der Provinz Owari war im Bezirk Nakashima.
Hintergrund
- Zeit: Zur Zeit der Regentschaft von Kaiser Shōmu (45. japanischer Kaiser, 701–756, Regierungszeit: 724-749)
- Ort: Bezirk Nakashima, Provinz Owari (heutiger Bezirk Nakashima, Präfektur Aichi) und Dorf Katawa, Bezirk Aichi (heute: Furuwatari-chō, Naka-ku, Nagoya)
- Personen: Owari no sukune Kukuri, dessen Frau und Eltern, Wakasakurabe no Tau, Handelsleute, ein Schiffskapitän, Menschen aus der Umgebung des Hafens
Ursache und Wirkung
Wer Reiskuchen an die Drei Schätze opfert, wird mit großen körperlichen Kräften gesegnet, die in einem folgenden Leben hilfreich sein können.
Anmerkungen
Ähnliche Geschichten
Diese Geschichte gehört zu den Dōjō-hōshi-Erzählungen und ähnelt den Geschichten I-03 und II-04.
Materialien
- Datei:Snkbt II-27.pdf — Originaltext in SNKBT 30
- Datei:Bohner II-27.pdf — Deutsche Übersetzung, Bohner 1934, Haupttext
- Datei:Bohner II-27A.pdf — Bohner 1934, Anmerkungen
- Datei:Nakamura II-27.pdf — Englische Übersetzung, Nakamura 1997