En no Ozuno: Unterschied zwischen den Versionen
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Zum ersten Mal taucht En no Ozunu im Rahmen des Shoku nihongi (続日本紀) 797 auf. Die Grundelemente seiner Legende sind bereits vorhanden: Er lebt zur Zeit des Monmu Tennō (697–707) als Einsiedler auf dem heiligen Berg Katsuragi und ist für seine magischen Fähigkeiten bekannt. Er ist in der Lage, sich sowohl Dämonen als auch Götter durch seine Magie dienstbar zu machen und zu binden. Schließlich wird En no Ozunu der Vorbereitung eines Umsturzes bezichtigt, worauf er nach Izu verbannt wird. | Zum ersten Mal taucht En no Ozunu im Rahmen des Shoku nihongi (続日本紀) 797 auf. Die Grundelemente seiner Legende sind bereits vorhanden: Er lebt zur Zeit des Monmu Tennō (697–707) als Einsiedler auf dem heiligen Berg Katsuragi und ist für seine magischen Fähigkeiten bekannt. Er ist in der Lage, sich sowohl Dämonen als auch Götter durch seine Magie dienstbar zu machen und zu binden. Schließlich wird En no Ozunu der Vorbereitung eines Umsturzes bezichtigt, worauf er nach Izu verbannt wird. | ||
− | Im Nihon ryōiki (日本霊異記)(frühes 9. Jh.) wird er E no Ubasoku genannt. Hier erfolgt seine Verbannung durch die Intrige des Gottes Hitokotnushi, der es satt hat, dass E no Ozunu die Götter zu Diensten zwingen kann. Als Strafe bindet En no Ozunu Hitokotonushi in ein Bergtal. | + | Im Nihon ryōiki (日本霊異記) (frühes 9. Jh.) wird er E no Ubasoku genannt. Hier erfolgt seine Verbannung durch die Intrige des Gottes Hitokotnushi, der es satt hat, dass E no Ozunu die Götter zu Diensten zwingen kann. Als Strafe bindet En no Ozunu Hitokotonushi in ein Bergtal. |
== En no Gyōja und Shugendō == | == En no Gyōja und Shugendō == | ||
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[http://de.wikipedia.org/wiki/En_no_Gyōja E no Gyōja in der deutschen Wikipedia] | [http://de.wikipedia.org/wiki/En_no_Gyōja E no Gyōja in der deutschen Wikipedia] | ||
+ | [http://www.univie.ac.at/rel_jap/an/Alltag:Yamabushi/En_no_Gyoja Die En no Gyōja-Legende im Web-Handbuch "Religion in Japan" von Bernhard Scheid] | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Hartmut O. Rotermund: ''Die Yamabushi: Aspekte ihres Glaubens, Lebens und ihrer sozialen Funktion im japanischen Mittelalter'' | * Hartmut O. Rotermund: ''Die Yamabushi: Aspekte ihres Glaubens, Lebens und ihrer sozialen Funktion im japanischen Mittelalter'' |
Version vom 22. November 2010, 15:15 Uhr
En no Ozunu (役の小角)(*634 in Yamato; † etwa 701 (?)), auch bekannt unter der Bezeichnung En no Gyōja (役の行者) oder E no Ubasoku (役の優婆塞), war ein berühmter Mystiker des siebten Jahrhunderts. Er gilt als Begründer des Shugendō.
Biographie
En no Gyōja wurde im Jahr 634 in den Katsuragi-Bergen(葛木)in Yamato in die Familie Kamo no E no Kimi (加茂役公) geboren. Sein Geburtsname lautete Asahimaru (朝日丸).
Zum ersten Mal taucht En no Ozunu im Rahmen des Shoku nihongi (続日本紀) 797 auf. Die Grundelemente seiner Legende sind bereits vorhanden: Er lebt zur Zeit des Monmu Tennō (697–707) als Einsiedler auf dem heiligen Berg Katsuragi und ist für seine magischen Fähigkeiten bekannt. Er ist in der Lage, sich sowohl Dämonen als auch Götter durch seine Magie dienstbar zu machen und zu binden. Schließlich wird En no Ozunu der Vorbereitung eines Umsturzes bezichtigt, worauf er nach Izu verbannt wird.
Im Nihon ryōiki (日本霊異記) (frühes 9. Jh.) wird er E no Ubasoku genannt. Hier erfolgt seine Verbannung durch die Intrige des Gottes Hitokotnushi, der es satt hat, dass E no Ozunu die Götter zu Diensten zwingen kann. Als Strafe bindet En no Ozunu Hitokotonushi in ein Bergtal.
En no Gyōja und Shugendō
Als En no Gyōja wird En no Ozuno von den Yamabushi als Gründer der religiösen Praxis Shugendō verehrt. Laut Rotermund findet sich jedoch kein Beleg für eine dezidierte Verbindung zwischen den Yamabushi und den Übungen En no Ozunos; vielmehr sei dieser später aufgrund seiner Prominenz als mythischer Magier als Gründerfigur auserkoren worden.
Links
E no Gyōja in der deutschen Wikipedia Die En no Gyōja-Legende im Web-Handbuch "Religion in Japan" von Bernhard Scheid
Literatur
- Hartmut O. Rotermund: Die Yamabushi: Aspekte ihres Glaubens, Lebens und ihrer sozialen Funktion im japanischen Mittelalter