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Verstehe wahrhaftig, es war die wundersame Kraft der Mahayana-Schrift und der Verdienst des Mönchs der das Sutra rezitiert hatte. Die Anmerkung sagt "Welche Ehre dass der Dhyāna Meister, mit einem Körper aus Fleisch und Blut, durch das stete rezitieren des Sutras ein Zeichen der Mahayana-Schrift empfing. Obwohl er von den Felsen hinuntersprang und die Gebeine bleichten, vermoderte die Zunge im Totenkopf nicht. Diese Person ist heilig und nicht gewöhnlich." | Verstehe wahrhaftig, es war die wundersame Kraft der Mahayana-Schrift und der Verdienst des Mönchs der das Sutra rezitiert hatte. Die Anmerkung sagt "Welche Ehre dass der Dhyāna Meister, mit einem Körper aus Fleisch und Blut, durch das stete rezitieren des Sutras ein Zeichen der Mahayana-Schrift empfing. Obwohl er von den Felsen hinuntersprang und die Gebeine bleichten, vermoderte die Zunge im Totenkopf nicht. Diese Person ist heilig und nicht gewöhnlich." | ||
− | Auch auf dem Kane | + | Auch auf dem Kane no Mitake 金峰 in Yoshino<ref>Heute enspricht die ehemalige Provinz Yoshino dem südliche Teil der Präfektur Nara.</ref> gab es einen Dhyāna Meister. Er stieg zur Askese auf den Berggipfel, und hörte auf dem Weg vor sich eine Stimme, die das [[Hoke-kyō]] und das [[Kongō hannya-kyō]] las. Er hörte es, blieb stehen und als er das Gras in der Mitte teilte, konnte er einen Totenschädel sehen. Lange Zeit hatte er in der Sonne gebleicht, doch die Zunge darin war nicht vermodert sondern lebendig. Der Dhyāna Meister verwahrte ihn an einer reinen Stelle, betete zu ihm und sagte "Des Schicksals wegen bist du mir begegnet." Er bedeckte den Totenschädel mit Gras, lebte neben ihm und las sechs mal täglich<ref>六時行道 ''rokuji gyōdō'' Vierundzwanzig Stunden sind in sechs Einheiten geteilt, zu je vier Stunden. In jeder Einheit wird eine Andacht abgehalten, daher sechs mal täglich.</ref> Sutren. Wenn er das [[Hoke-kyō]] las, rezitierte der Schädel mit ihm zusammen, und sah man seine Zunge, an bewegte sie sich. Auch dies ist eine wundersame Begebenheit. |
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|anmerkungen = Weitere Geschichten in denen Totenköpfe eine Rolle spielen sind die Erzählungen [[I-12]] und [[III-27]]. | |anmerkungen = Weitere Geschichten in denen Totenköpfe eine Rolle spielen sind die Erzählungen [[I-12]] und [[III-27]]. |
Version vom 20. Februar 2011, 23:53 Uhr
Zur Zeit der kaiserlichen Herrscherin Abe Tennō 帝姫阿倍天皇[1], die Oyashima 大八州国[2] vom Nara Palast aus regierte, lebte im Land Kii 紀伊國, Bezirk Muro 牟婁郡, Dorf Kumano 熊野村, Dhyāna Meister Eigō 永興[3], der die Leute an der Meeresküste anleitete. Seine Zeitgenossen bewunderten seine Selbstkasteiung (行 gyō) und nannten ihn deswegen ehrend Bodhisattva. Da es vom Schloss der Kaiserin aus im Süden war, sagten sie Bodhisattva des Südens 南菩薩.
Einmal kam ein Dhyāna Meister zu dem Bodhisattva. Bei sich hatte er eine Abschrift des Hoke-kyō - die Schriftzeichen waren sehr klein geschrieben und die Anzahl der Rollen geringer, weshalb er nur eine Rolle bei sich trug -, einen Wasserkrug aus einer Nickel-Kupfer-Legierung (白銅) und einen aus Seilen gefertigten Sitz (繩床)[4]. Der Mönch rezitierte stets das Hoke-kyō, dies war sein Sinnen und Tun (以ちて宗とす).
Nachdem über ein Jahr vergangen war, dachte er daran Abschied zu nehmen und abzureisen. Dem Dhyāna Meister Ehre erweisend, schenkte er ihm den geflochtenen Sitz und sagte: "Ich werde jetzt gehen, ich möchte in die Berge und zum Land Ise 伊勢國[5] hinübergehen". Als der Dhyāna Meister dies hörte, zerstieß er im Mörser zwei Scheffel (二斗) gekochten und getrockneten Reis[6] und schenkte es dem Meister. Zusammen mit zwei Laienmönchen (優婆塞 ubasoku), die der Dhyāna Meister ihm mitsandte, nahm dieser Abschied. Nachdem die Laienmönche den Dhyāna Meister eine Tagesreise lang begleitet hatten, gab er ihnen sein Hoke-kyō, seine Almosenschale und das Reismehl, und schickte sie zurück. Nur mit 36 Meter[7] Hanfseil und einem Wasserkrug verabschiedete er sich und ging fort.
Zwei Jahre vergingen, da kamen Männer aus dem Dorf Kumano in die Berge über dem Fluss Kumano, um Bäume zu fällen und ein Boot zu bauen. Sie hörten eine Stimme die das Hoke-kyō rezitierte. Tage und Monate vergingen, doch das Rezitieren hörte nicht auf. Die Bootsbauer, die der Stimme beim Sutren Rezitieren zuhörten, empfanden Glauben und Ehrfurcht. Als sie ihren Teil des Proviants nahmen und darbringen wollten, suchten sie den Rezitator aber fanden ihn nicht. Als sie deswegen wieder zurückgingen, ertönte die Sutren lesende Stimme wie zuvor ohne Unterlass.
Ein halbes Jahr später kamen Männer in die Berge um das Boot wegzuziehen. Sie hörten wieder ununterbrochen die Sutren lesende Stimme. Es war ihnen unheimlich und sie meldeten es dem Dhyāna Meister. Dem Dhyāna Meister kam es auch unheimlich vor, aber als er hinging und hörte, war es wirklich so. Als er sich umsah, fand er die Gebeine eines Toten. Ein Hanfseil um beide Beine gebunden hing er von den Felsen herunter - er war hinunter gesprungen und umgekommen. Neben den Gebeinen stand ein Wasserkrug, und da wusste man dass es der Dhyāna Meister war der Abschied genommen hatte. Als Eigō dies sah, klagte er und kehrte wieder zurück.
Drei Jahre vergingen, da berichtete ein Mann aus den Bergen "Die Sutren lesende Stimme ertönt noch immer wie zuvor ohne Unterlass". Eigō ging wieder in die Berge um die Gebeine zu holen, und als er den Totenschädel ansah, war die Zunge nach drei Jahren nicht vermodert. Sie war wie zuvor lebendig.
Verstehe wahrhaftig, es war die wundersame Kraft der Mahayana-Schrift und der Verdienst des Mönchs der das Sutra rezitiert hatte. Die Anmerkung sagt "Welche Ehre dass der Dhyāna Meister, mit einem Körper aus Fleisch und Blut, durch das stete rezitieren des Sutras ein Zeichen der Mahayana-Schrift empfing. Obwohl er von den Felsen hinuntersprang und die Gebeine bleichten, vermoderte die Zunge im Totenkopf nicht. Diese Person ist heilig und nicht gewöhnlich."
Auch auf dem Kane no Mitake 金峰 in Yoshino[8] gab es einen Dhyāna Meister. Er stieg zur Askese auf den Berggipfel, und hörte auf dem Weg vor sich eine Stimme, die das Hoke-kyō und das Kongō hannya-kyō las. Er hörte es, blieb stehen und als er das Gras in der Mitte teilte, konnte er einen Totenschädel sehen. Lange Zeit hatte er in der Sonne gebleicht, doch die Zunge darin war nicht vermodert sondern lebendig. Der Dhyāna Meister verwahrte ihn an einer reinen Stelle, betete zu ihm und sagte "Des Schicksals wegen bist du mir begegnet." Er bedeckte den Totenschädel mit Gras, lebte neben ihm und las sechs mal täglich[9] Sutren. Wenn er das Hoke-kyō las, rezitierte der Schädel mit ihm zusammen, und sah man seine Zunge, an bewegte sie sich. Auch dies ist eine wundersame Begebenheit.
- ↑ Als Kōken Tennō 孝謙天皇 (*718; †28. August 770) war sie 46. Tennō von Japan und regierte von 749–758. Ihre zweite Regentschaft von 764–770 leitete sie als 48. Tennō unter dem Namen Shōtoku Tennō 称徳天皇.
- ↑ Bei Bohner Großes Acht-Insel-Reich; Laut Kojiki schufen Izanagi und Izanami die acht Inseln Awaji, Iyo (Shikoku), Oki, Tsukushi (Kyūshū), Iki, Tsushima, Sado und Ōyamto-toyoakitsu (Honshū).
- ↑ Bohner Eikō; Nakamura Eigō
- ↑ Mönchen ist erlaubt Sutren, eine Schale (mit der sie um Almosen bitten), einen Wasserkrug (trinken und waschen), einen Stock, einen Zahnstocher, einen aus Seilen gefertigten Sitz u.a. zu besitzen und beim Reisen bei sich zu tragen. In der Mahayana Tradition ist die Anzahl dieser Dinge achtzehn (十八物 jūhachimotsu).
- ↑ heutige Präfektur Mie 三重県
- ↑ 糯の干飯 mochi no gome; Klebreis der zur Kuchenbereitung verwendet wird.
- ↑ 二十尋; 1尋 = 1,8 Meter
- ↑ Heute enspricht die ehemalige Provinz Yoshino dem südliche Teil der Präfektur Nara.
- ↑ 六時行道 rokuji gyōdō Vierundzwanzig Stunden sind in sechs Einheiten geteilt, zu je vier Stunden. In jeder Einheit wird eine Andacht abgehalten, daher sechs mal täglich.
Hintergrund
- Zeit: 764-770, vermutlich 764
- Ort: Land Kii 紀伊, Bezirk Muro 牟婁, (in den Bergen bei) Dorf Kumano 熊野 (in der Nähe der heutigen Stadt Shingu)
- Personen: Dhyāna-Meister Eigō(?) 永興, anonymer Dhyāna-Meister, anonyme(r) Schiffsbauer; (zweite Geschichte) anonymer Dhyāna-Meister
Ursache und Wirkung
Weil die Dhyāna-Meister zu Lebzeiten immer das Hoke-kyō lasen, verfaulten die Zungen noch Jahre nach ihrem Tod nicht und rezitierten weiterhin Sutren.
Anmerkungen
Weitere Geschichten in denen Totenköpfe eine Rolle spielen sind die Erzählungen I-12 und III-27.
Materialien
- Datei:Snkbt III-01.pdf — Originaltext in SNKBT 30
- Datei:Snkbt III-01k.pdf — SNKBT Kanbun
- Datei:Bohner III-01.pdf — Deutsche Übersetzung, Bohner 1934, Haupttext
- Datei:Bohner III-01A.pdf — Bohner 1934, Anmerkungen
- Datei:Nakamura III-01.pdf — Englische Übersetzung, Nakamura 1997
- III-01/Text