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Keiner von den Menschen von nah und fern, die davon hörten, zweifelten daran. | Keiner von den Menschen von nah und fern, die davon hörten, zweifelten daran. | ||
Version vom 4. November 2010, 23:02 Uhr
In der Zeit, in der ihre Majestät [ Suiko Tennō 推古天皇 ] im Oharida Palast 小墾田宮 die [irdische] Welt[1] regierte, gab es einen Mann mit dem Namen Kinunui no Tomo no Miyatsuko Rimichi 衣縫伴造義通[2]. Plötzlich wurde er schwer krank, auf beiden Ohren taub und bekam eine schwere Hautkrankeit 瘡身[3].
Jahre vergingen und es wurde nicht besser. Er dachte sich: „Es ist eine Konsequenz für meine Taten aus einer früheren Welt [Leben] 宿業[4]. Es ist nicht nur eine Konsequenz von Gegenwärtigem 現報. Besser Gutes 善 tun und schnell sterben, als lange leben und von Menschen verachtet werden.“.
Er fegte den Boden, schmückte die Halle [des Tempels] und unterstellte sich dem Zen-Meister Gi 義禅師. Zuerst reinigte 潔[5] er seinen Körper, dann badete er seinen Körper in duftendem Wasser 香水 kōzui[6] und rezitierte das Hōgō-Sutra 方広経. Da stieg ein wundersamer Gedanke in ihm auf und er sprach zum Zen-Meister: „Ich höre auf einem Ohr den Namen eines Bodhisattvas. Darum bitte ich Euch, großer Meister 大徳, keine Mühen zu scheuen und weiter zu beten.“.
Während der Zenmeister weiter [an]betete, hörte er bereits auf einem Ohr wieder. Rimichi freute sich und bat [den Zen-Meister] weiter zu machen. Als der Meister [aufs Neue] weiterbetete, öffneten sich beide Ohren. Keiner von den Menschen von nah und fern, die davon hörten, zweifelten daran.
Daher wissen wir, dass die göttliche Wirkung 感応の道 wirklich existiert.
- ↑ wörtlich: unter dem Himmel
- ↑ Nakamura gibt als Lesung für diesen Namen Kinunui no Tomo no Miyatsuko Gitsū, bei Bohner wird der Name Nuhi no Tomo no Miyatsuko Gitsū gelesen
- ↑ Bohner beschreibt es als böse Geschwüre am ganzen Körper, Nakamura als chronische Hautkrankheit
- ↑ Nakamura schreibt, dass das Wort eigentlich gute sowie böse Taten bezeichnet, jedoch wird es meist mit negativer Konnotation verwendet
- ↑ Hierbei handelt es sich weniger um eine körperliche Reinigung, sondern spirituelle, rituelle Reinigung
- ↑ Nicht zu verwechseln mit dem heute verwendetem 香水 kōsui, Parfüm
Hintergrund
- Zeit: 36. Regierungsjahr der Suiko Tennō
- Ort:
- Personen: Zen-Meister Gi
Ursache und Wirkung
Durch gute Taten und das Vertrauen in den Buddhismus erhält man gutes Karma und kann negative Konsequenzen aus dem Vorleben, zumindest teilweise, neutralisieren.
Anmerkungen
- Rimichi bekommt durch seine Taten nur sein Gehör wieder, von einer Heilung der Hautkrankheit wird nicht berichtet. Eine Interpretationsmöglichkeit ist, dass er sein Gehör wieder bekommt, weil er während der Rezitation durch dieses Sinnesorgan den Namen eines Boddhisattvas wahrgenommen hat.
- Interessant sind auch die beiden Optionen für sein Leben, die sich ihm stellen. Ein kurzes Leben und gute Taten oder ein langes Leben in Verachtung. Die Möglichkeit, das Leben durch gutes Karma zu verbessern und noch ein langes Leben zu genießen, wird nicht erwähnt. Es stellt sich die Frage, ob seine Hautkrankheit überhaupt verbessert werden kann. Wenn nicht, ist nachvollziehbar, warum er ein kurzes Leben bevorzugt.
- Laut Nakamuras Anmerkung kann Gi Zenji 義禪師 entweder die Kombination vom Namen Gi 義 und dem Ehrentitel Zenji 禪師, was man als Zen-Meister übersetzt, sein oder könnte Gi 義 eine allgemeine Bezeichnung für Mönche, die für ihre Fähigkeit heilige Schriften zu lesen bekannt waren, sein.
Materialien
- Datei:Snkbt I-08.pdf — Originaltext in SNKBT 30
- Datei:Bohner I-08.pdf — Deutsche Übersetzung, Bohner 1934, Haupttext
- Datei:Bohner I-08A.pdf — Bohner 1934, Anmerkungen
- Datei:Nakamura I-08.pdf — Englische Übersetzung, Nakamura 1997