Mythen/Imaginaere Tiere/Komainu: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 18. Juni 2015, 22:31 Uhr

Komainu Portraits
Komainu4.jpg
Komainu von Kobayashi Kazuhira, 1961
Skultpur eines komainu.
Werk von Kobayashi Kazuhira. 1961. komainu.net, 2004.

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komainu 狛犬 (jap.)

wtl. „Korea-Hund“, auch „Löwenhund“; Wächterfigur vor religiösen Gebäuden

Tier, Bild

Der Begriff „komainu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Komainu koya.jpg
  • Koma kamakura2.jpg
  • Yasukuni komainu a.jpg
  • Komainu ninnaji1.jpg
  • Yasukuni komainu.jpg
  • Plattkopf komainu un.jpg
  • Komainu yahiko a.jpg
  • Mitsumine okami un.jpg
  • Komainu noda un.jpg
  • Plattkopf komainu a.jpg
  • Komainu hiyoshi.jpg
  • Hizentorii karatsu.jpg
  • Asakusa jinja2.jpg
  • Wakasa komainu.jpg
  • Jingoro kuniyoshi.jpg
  • Diamant Sutra.jpg
  • Koma kamakura1.jpg
  • Haetae1.jpg
  • Schrein torii komainu.jpg
  • Kowake komainu a.jpg
  • Komainu a mak.jpg
  • Komainu2.jpg
  • Komainu noda a.jpg
  • Kashii komainu un.jpg
  • Komainu niku un.jpg
  • Mitsumine okami a.jpg
  • Komainu niku a.jpg
  • Komainu mak.jpg
  • Komainu toji.jpg
  • Komainu nodajinja.jpg
  • Komainu4.jpg
  • Komainu3.jpg
  • Kowake komainu un.jpg
  • Komainu yahiko un.jpg
  • Komainu yasukuni.jpg
  • Shishi kinmozui.jpg
lassen sich sich auf den Löwen zurück·führen, der seinen Weg als herr·schaft·liches Symbol·tier vom Vorderen Orient über Indien nach Ost·asien fand. Da er dort aller·dings nicht heimisch ist, wurde er zu einem legendären Tier und zum Gegenstand zahlreicher ikonographischer Variationen. Wie bei vielen einstmals exotischen Wesen, die durch den Bud·dhis·mus in Ostasien bekannt wurden, lässt sich auch bei den Komainu die Tendenz fest·stellen, dass sie mit zu·nehmender Ver·traut·heit ihre ge·fähr·lichen Züge verlieren und von den Künstlern statt·dessen — freiwillig oder un·frei·willig — mit einer gewissen Komik ausgestattet werden. 

Klassische Vorbilder

Komainu koya.jpg
Gemalte Komainu, 14. Jh.
Löwen-Wächter aus einem Mandala, das die Schutzgottheiten des Klosterbergs Kōya darstellt. Hier ist deutlich zu erkennen, dass es im Mittelalter zwei leicht unterschiedliche Varianten gab, eine mit Horn (komainu), eine ohne Horn (karajishi).
Muromachi-Zeit, 14. Jh. Metropolitan Museum of Art, New York (bildbearbeitet).
Komainu ninnaji.jpg
Komainu des Ninna-ji, Kyoto, 17. Jh.
Komainu // Ninna-ji, Kyoto // Bild © Wikimedia Commons, 663highland , 2010 (bildbearbeitet) // Hier sind die beiden Tiere noch deutlich in einen „Korea-Hund“ (komainu, mit Horn und geschlossenem Maul) und einen „China-Löwen“ (karajishi, mit Mähne und offenem Maul) unterschieden.

Ältere Exemplare, wie z.B. die Abbildungen oben, lassen sich noch deutlich in einen „Korea-Hund“ (komainu, mit Horn und geschlossenem Maul) und einen „China-Löwen“ (

karajishi 唐獅子 (jap.)

wtl. „China-Löwe“, auch „Löwenhund“; Wächterfigur vor religiösen Gebäuden; Synonym für komainu; auch karashishi

Tier, Bild

Der Begriff „karajishi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Komainu koya.jpg
  • Karajishi Ninnaji.jpg

— manchmal auch schlicht als

shishi 獅子 (jap.)

Löwe, auch „Löwenhund“; Wächterfigur vor religiösen Gebäuden

Tier, Architektur

Der Begriff „shishi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Baku2.jpg
  • Koma kamakura1.jpg
  • Shishi nishihonganji.jpg
  • Shishi baku.jpg
  • Shishi netsuke.jpg
  • Koma kamakura2.jpg
  • Tempeltor hokusai manga5.jpg
  • Kashii komainu a.jpg
  • Shishi kinmozui.jpg
  • Komainu toji.jpg
bezeichnet —   mit Mähne und offenem Maul) unterscheiden. 
Komainu todaiji.jpg
Chinesische Löwen des Tōdaiji, um 1200
Löwen-Paar.
Werk von Yi Xingmo (1160?–1260). Kamakura-Zeit, um 1200. Rosenfield 2011, S. 122, New York.

Diese beiden Löwen stammen von chinesischen Steinmetzen, die Ende des 12. Jahrhunderts beim Wiederaufbau des

Tōdaiji 東大寺 (jap.)

Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel

Tempel

Der Begriff „Tōdaiji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Yasukuni komainu.jpg
  • Todaiji3.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg
  • Tamonten todaiji.jpg
  • Tengu zoshi todaiji.jpg
  • Todaiji.jpg
  • Garuda gigaku.jpg
  • Todaiji daibutsu.jpg
  • Aizen 1256.jpg
  • Todaiji daibutsu top.jpg
  • Nigatsudo.jpg
  • Nandaimon.jpg
  • Yoyogi sporthalle.jpg
  • Goeido higashi honganji.jpg
  • Shibi.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Tōdaiji; s.a. Geo-Glossar

eingesetzt wurden, und sind offensichtlich vom damaligen chinesischen Löwenstil geprägt. Sie wirken zugleich archaischer und machtvoller als die meisten japanischen Komainu und gehorchen nicht dem A-Un Schema, riefen aber offenbar in Japan einen eigenen Typ von Komainu hervor, der etwa auch im

Yasukuni Jinja 靖国神社 (jap.)

Yasukuni Schrein, Tōkyō; Schrein zum Gedenken an Kriegsgefallene

Schrein

Der Begriff „Yasukuni Jinja“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Koizumi yasukuni.jpg
  • Yasukuni komainu.jpg
  • Yasukuni torii.jpg
  • Omura masujiro.jpg
  • Abe yasukuni.jpg
  • Kenko jinja.jpg
  • Yasukuni shinmon.jpg
  • Yasukuni haiden.jpg
  • Yasukuni displayroom tojo.jpg
  • Yasukuni anlage.jpg
  • Yasukuni mode.jpg
  • Yasukuni veteranen2.jpg
  • Yasukuni 50sen.jpg
  • Yasukuni veteranen1.jpg
  • Yasukuni komainu a.jpg
  • Omura 1945.jpg
  • Yasukuni meiji tenno.jpg
  • Hirohito yasukuni.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Yasukuni Jinja; s.a. Geo-Glossar

Schrein in Tokyo oder beim

Kiyomizu-dera 清水寺 (jap.)

Tempel in Kyōto; der Name des Tempels leitet sich vom wunderwirkenden Wasserfall her (kiyomizu 清水 = „Reines Wasser“)

Tempel

Der Begriff „Kiyomizu-dera“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Drache kiyomizu.jpg
  • Ema kiyomizu.jpg
  • Kiyomizu1.jpg
  • Brunnen kiyomizu.jpg
  • Pagode kiyomizu.jpg
  • Daikoku kiyomizu.jpg
  • Pagode kiyomizu 1892-95.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Kiyomizu-dera; s.a. Geo-Glossar
Tempel in Kyoto zu finden ist.

Edo-zeitlicher Standard

Komainu a mak.jpg
Komainu mak.jpg
Komainu aus einem Familientempel der Tokugawa

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Die obigen Beispiele zeigen zwei sehr schön erhaltene Löwenhunde des Hofmalers Kanō Tsunenobu aus der mittleren Edo-Zeit (um 1710). Wie man sieht, gehören diese beiden Tiere der gleichen Spezies an, besitzen kein Horn und unterscheiden sich lediglich durch ihre Gestik, die Farbe der Mähne und vor allem die Öffnung des Mauls. Auf einem Holzschnitt von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861) sind ganz ähnliche Exemplare zu erkennen. (Kuniyoshis stellt allerdings ein Exemplar noch mit Horn dar.) Sie wurden der Legende nach vom Meisterbildhauer

Hidari Jingorō 左甚五郎 (jap.)

sagenumwobener Meisterbildhauer der frühen Edo-Zeit, der Statuen so naturgetreu anfertigte, dass sie zum Leben erwachten

Der Begriff „Hidari Jingorō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Jingoro kuniyoshi.jpg
  • Nemuri neko.jpg
  • Drache chichibu.jpg
so lebensecht gestaltet, dass sie tatsächlich Räuber in die Flucht schlagen konnten (und sich in diesem Sinne eher wie Hunde als Löwen verhielten).

Humorvolle Komainu

Die folgenden Beispiele entstammen zum Großteil einer umfangreichen Sammlung von Komainu-Bildern von Takuki Yoshimitsu. Takuki hebt vor allem die humorvollen Züge der japanischen Löwenhunde hervor. Vorlage:Galerie2

Löwenwächter in China, Korea und Okinawa

Auch in den Nachbarländern Japans findet man Löwen als Wächter, oft ebenso humor·voll gestaltet wie die Komainu. Während letztere aller·dings fast aus·schließ·lich vor religiösen Gebäuden zu finden sind, bewachen chinesische und koreani·sche Löwen eher weltliche Paläste. Vorlage:W504

Komainu ayuwang.jpg
Stonelions wuhouci.jpg
Chinesische Löwenhunde
Shisa.jpg
Shisa2.jpg
Shisa aus Okinawa

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