Bauten/Tempel/Pagoden: Unterschied zwischen den Versionen

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Japanische Pagoden  ({{Glossar:tou}}) verstehen sich als Abbild der Grab·stätte Buddhas, haben sich aber von der ur·sprüng·lichen Form, dem Stupa recht weit ent·fernt (s. dazu Sidepage [[Bauten:Tempel/Stupa|Stupa]]). Es sind typi·scher·weise schlanke, turm·artige Bau·werke, die im wesent·lichen aus mehreren, wie Hüt·chen auf ein·ander gestapelten Dach·kon·struk·tionen bestehen. Diese Pagoden bezeichnet man als {{Glossar:tajuutou}} (mehrstöckige Pagode). Fast alle japa·nischen Pagoden dieses Typs bestehen ent·weder aus drei ({{Glossar:sanjuutou}}) oder fünf ({{Glossar:gojuutou}}) Stock·werken. Sie haben einen qua·dra·ti·schen Grund·riss und ver·jüngen sich mit zu·neh·men·der Höhe ein wenig.
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Die Pagoden mit drei oder fünf Geschoßen stellen den ältesten Pago·den·typ Japans dar, der im sechsten und siebenten Jahr·hundert von China und Korea über·nommen wurde.
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Seit dieser Zeit haben sich die  mehrstöckigen Pagoden fast nicht mehr verändert. In China und Korea  sind sie dagegen heute fast voll·stän·dig von steinernen Türmen unter·schied·licher Stil·rich·tungen verdrängt worden. Das liegt zum einen daran, dass sich die tradi·tionelle Holz·bau·weise in Japan grund·sätz·lich weniger stark verändert hat als in China, zum anderen aber an der Tatsache, dass sich gerade die bau·liche Struktur der Pagoden als beson·ders stabil gegen·über Erd·beben erwie·sen hat. Daher sind unter den ältes·ten Holz·bauten Japans Pago·den beson·ders häufig zu finden.
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||Oben: Dreistöckige Pagode des Yakushi-ji, Nara mit den ungewöhnlichen Zwischendächern. <br/>
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Links: Fünfstöckige Pagode des Horyū-ji.
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Eines der Geheim·nisse der Erd·beben·resi·denz liegt im zentralen Mittel·pfeiler (''shinbashira'', wtl. „Herz-Pfeiler“), der ent·gegen aller Erwar·tung nicht fest im Boden verankert ist, sondern gleich·sam frei schwe·bend erst in einiger Ent·fer·nung vom Boden beginnt. Die Pagode ruht daher auf mehreren sym·met·risch ver·teil·ten Stützen und lässt sich im Bedarfs·fall sogar ein wenig ver·schieben. Die einzel·nen Balken einer Pagode sind — wie im übrigen auch bei anderen tradi·tionel·len Holz·bauten — nicht genagelt, son·dern in ein·ander gesteckt und ver·keilt, was eine gewisse Beweg·lich·keit zulässt und Schwin·gun·gen inner·halb des Bau·werks ab·bremst.
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Darüber hinaus ent·steht bei einem Beben ein Schwin·gungs·muster, das die Erschüt·te·rungen abfe·dert, weil sich jedes „Stock·werk“ in eine ent·ge·gen·ge·setzte Rich·tung bewegt. Dieses Phäno·men wird im Fach·jargon als „Schlan·gen·tanz“ der Pago·den bezeichnet.
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Im Laufe der Heian-Zeit kam ein neuer Pagodentyp  von eher gedrungener Statur auf,  den man als {{Glossar:tahoutou}}  (wtl. Vielschatzpagode) bezeichnet. ''Tahō-tō'' Pagoden besitzen lediglich ein Unter·geschoß und ein Ober·geschoß. Das quadratische Unter·geschoß wölbt sich zu einer Halb·kugel, auf der das runde Ober·geschoß aufsitzt. Dieser Bau·typ ver·breitete sich mit dem esoterischen Bud·dhis·mus in Japan. Heute sind Viel·schatz·pagoden vor allem in {{glossar:Shingonshuu|Shingon}} Tempeln zu finden.
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Obwohl die große Mehrzahl japanischer Pagoden den beiden oben genannten Stiltypen entspricht, gibt es auch einige Sonderformen, wie die achteckige Pagode des Anraku-ji oder die dreizehnstöckige Pagode des Tanzan Schreins in der Präfektur Nara. Derartige Pagoden mögen früher häufiger gewesen sein, haben sich aber auf die Dauer nicht durchgesetzt.
  
Japanische Pagoden  ({{Glossar:tou}}) verstehen sich als Abbild der Grabstätte Buddhas, haben sich aber von der ur·sprüng·lichen Form, dem Stupa recht weit entfernt (s. dazu Sidepage [[Bauten:Tempel/Stupa|Stupa]]). Es sind typischer·weise schlanke, turmartige Bau·werke, die im wesent·lichen aus mehreren wie Hütchen auf einander gestapelten Dach·kon·struk·tionen bestehen. Diese Pagoden bezeichnet man als {{Glossar:tajuutou}} (mehrstöckige Pagode). Fast alle japanischen Pagoden dieses Typs bestehen entweder aus drei ({{Glossar:sanjuutou}}) oder fünf ({{Glossar:gojuutou}}) Stock·werken. Sie haben einen quadratischen Grundriss und verjüngen sich mit zunehmender Höhe ein wenig.
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Die Grundform der Pagode wurde auch für andere Zwecke eingesetzt, als zur Errichtung turmartiger Gebäude. So findet man z.B. vielstöckige pagodenartige Stelen aus Stein, die mehr oder weniger als Denkmäler anzusehen sind und häufig auf Friedhöfen stehen. Auch die traditionellen japanischen Grabsteine sind der Wortbedeutung nach Pagoden bzw. Stupas (s. Sidepage [[Alltag:Friedhof/Gorinto|Gorintō]]).  
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| [[Image:pagode_yakushiji.gif|link=|Pagode Yakushiji]]
 
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| class='bildtext'|Oben: Dreistöckige Pagode des Yakushi-ji, Nara <br /> mit den ungewöhnlichen Zwischendächern. <br /> Bild: Kodansha Encylodedia of Japan, 1983
 
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| class='bildtext'|Links: Fünfstöckige Pagode des Horyū-ji.
 
|}
 
</div>
 
''Tajūtō'' Pagoden aus Holz stellen den ältesten Pagodentyp Japans dar, der im sechsten und siebenten Jahr·hundert von China und Korea über·nommen wurde, dort aber kaum noch erhalten ist.
 
  
Daneben gibt es auch immer wieder Pagoden eines eher gedrungenen Typs, den man als {{Glossar:tahoutou}}  (wtl. Vielschatzpagode) bezeichnet. ''Tahōtō'' Pagoden besitzen lediglich ein Unter·geschoß und ein Ober·geschoß. Das quadratische Unter·geschoß wölbt sich zu einer Halb·kugel, auf der das runde Ober·geschoß aufsitzt. Dieser Bau·typ ist jünger und ver·breitete sich mit dem esoterischen Bud·dhis·mus in Japan. Heute sind Viel·schatz·pagoden vor allem in {{glossar:Shingonshuu|Shingon}} Tempeln zu finden.
+
Schließlich wurden Stupas auch graphisch dargestellt. Diverse heilige Texte wurden so gestaltet, dass das Schriftbild eine Pagode aus Schriftzeichen ergab.  
  
==Sonderformen==
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{| align='center' class='bildbox' style='width:630px' |
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||''Kinji hōtō mandara'' (Schatzpagode aus Goldlettern). Chūson-ji, Hiiraizumi, Iwate-ken. 12. Jh, Goldtinte auf blauschwarzem Grund.
| [[Image:sorinto_rinnoji.jpg|link=|pagode]]
 
| [[Bild:Pagoden mandala.jpg|link=|Pagode]]
 
|-
 
| class='bildtext'|
 
Sōrin-tō. Rinnō-ji, [[Nikkō]]. Err. 1643, Typ: ''sōrintō''; Bronze; Höhe: 17,5m. <br/>
 
Bild: [http://kawai52.cool.ne.jp/index.html Nihon no Tō ]
 
| class='bildtext'|''Kinji hōtō mandara'' (Schatzpagode aus Goldlettern). Chūson-ji, Hiiraizumi, Iwate-ken. 12. Jh., Goldtinte auf blauschwarzem Grund.
 
|}
 
</div>
 
Der seltene, raketenförmige Pagodentyp auf der Abbildung links besteht lediglich aus dem beringten Stab ({{Glossar:sourin}}), der üblicher·weise die Spitze einer Pagode bildet. Er dient als Sutren·speicher.
 
  
Die rechte Abbildung zeigt eine neunstufige Pagode, die bei genauer Betrachtung aus goldenen Lettern besteht, welche zusammen ein Kapitel des Goldglanz Sutras ergeben. (S. a. [[:Bild:Pagoden mandala_detail.jpg|Detailbild]])
+
Neunstufige Pagode bestehend aus Schriftzeichen, die zusammen ein Kapitel des Goldglanz Sutras ergeben.  
  
Das Wort „Pagode“ ({{Glossar:tou}}) bezeichnet im Japanischen aber nicht nur Bau·werke, sondern auch Stein·monumente, die zumeist als Grab·steine dienen. Auch sie sind stock·werkartig unterteilt, unter·liegen aber wieder einer eigenen Form- und Symbol·sprache. Mehr dazu auf der Seite [[Gorintō|Gorintō: Stupa der Fünf Elemente]].
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* [http://www.aisf.or.jp/~jaanus/deta/t/tou.htm Tou 塔] (en.)<br/>Eintrag zum Thema „Pagoden“ in ''[http://www.aisf.or.jp/~jaanus/ JAANUS]'' (Japanese Architecture and Art Net User System).
 
* [http://www.aisf.or.jp/~jaanus/deta/t/tou.htm Tou 塔] (en.)<br/>Eintrag zum Thema „Pagoden“ in ''[http://www.aisf.or.jp/~jaanus/ JAANUS]'' (Japanese Architecture and Art Net User System).
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*[http://www.uh.edu/engines/epi1299.htm Stability of Pagodas],  John H. Lienhard, 1998
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* [http://web-japan.org/nipponia/nipponia33/en/topic/ Five-story Pagodas: Why Can't Earthquakes Knock Them Down?],  ''Nipponia'' 33, 2005
  
 
Japanische Pagodensammlungen:
 
Japanische Pagodensammlungen:
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* [http://www45.tok2.com/home/todo94/pagoda-tower.htm Lonely Trip, Tō-eria] (jap.)
 
* [http://www45.tok2.com/home/todo94/pagoda-tower.htm Lonely Trip, Tō-eria] (jap.)
 
* [http://kawai52.cool.ne.jp/index.html Nihon no Tō] (jap.)
 
* [http://kawai52.cool.ne.jp/index.html Nihon no Tō] (jap.)
|update= Aug. 2010|
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|update = Apr. 2011
 
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{{ThisWay}}
 
{{ThisWay}}

Version vom 29. April 2011, 11:44 Uhr

Vorlage:Styles

=Japanische Pagoden=

Pagode horyuji.jpg
Pagode des Horyū-ji (8. Jh.)
Gojuto itsukushima.jpg
Pagode des Itsukushima Schreins (15. Jh.)

Japanische Pagoden (

(jap.)

Pagode; Turm; abgeleitet von skt. stupa; auch sotoba

Tempel

Der Begriff „“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Asakusa kusakabe.jpg
  • Pagode negoroji.jpg
  • Pagode anrakuji.jpg
  • Pagode horyuji.jpg
  • Pagoden mandala.jpg
  • Pagoden mandala detail.jpg
  • Nikko torii meiji.jpg
  • Pagode hiei.jpg
  • Pagode horyuji.gif
  • Sorinto rinnoji.jpg
  • Iwashimizu mandara.jpg
  • Pagode tanzan2.jpg
  • Ishinoto.jpg

) verstehen sich als Abbild der Grab·stätte Buddhas, haben sich aber von der ur·sprüng·lichen Form, dem Stupa recht weit ent·fernt (s. dazu Sidepage Stupa). Es sind typi·scher·weise schlanke, turm·artige Bau·werke, die im wesent·lichen aus mehreren, wie Hüt·chen auf ein·ander gestapelten Dach·kon·struk·tionen bestehen. Diese Pagoden bezeichnet man als

tajū-tō 多重塔 (jap.)

mehrstöckige Pagode

Tempel

Der Begriff „tajū-tō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

(mehrstöckige Pagode). Fast alle japa·nischen Pagoden dieses Typs bestehen ent·weder aus drei (

sanjū-tō 三重塔 (jap.)

dreistöckige Pagode

Tempel

Der Begriff „sanjū-tō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Sanjuto hokiji.jpg
  • Pagode kiyomizu 1892-95.jpg
  • Pagode nachi.jpg
  • Pagode kiyomizu.jpg
  • Pagode narita.jpg
  • Pagode nachi2.jpg
  • Saito yakushiji.jpg
  • Pagode henjoin.jpg
  • Toto yakushiji.jpg

) oder fünf (

gojū-tō 五重塔 (jap.)

fünfstöckige Pagode

Tempel

Der Begriff „gojū-tō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Gojuto itsukushima.jpg
  • Pagode daigoji.jpg
  • Sarusawaike kofukuji.jpg
  • Pagode nikko.jpg
  • Pagode kofukuji.jpg
  • Pagode muroji.jpg
  • Pagode kaneiji.jpg
  • Pagode toji2.jpg
  • Asakusa pagode.jpg

) Stock·werken. Sie haben einen qua·dra·ti·schen Grund·riss und ver·jüngen sich mit zu·neh·men·der Höhe ein wenig.

Mehrstock-Pagoden

Vorlage:Galerie2 Die Pagoden mit drei oder fünf Geschoßen stellen den ältesten Pago·den·typ Japans dar, der im sechsten und siebenten Jahr·hundert von China und Korea über·nommen wurde. Seit dieser Zeit haben sich die mehrstöckigen Pagoden fast nicht mehr verändert. In China und Korea sind sie dagegen heute fast voll·stän·dig von steinernen Türmen unter·schied·licher Stil·rich·tungen verdrängt worden. Das liegt zum einen daran, dass sich die tradi·tionelle Holz·bau·weise in Japan grund·sätz·lich weniger stark verändert hat als in China, zum anderen aber an der Tatsache, dass sich gerade die bau·liche Struktur der Pagoden als beson·ders stabil gegen·über Erd·beben erwie·sen hat. Daher sind unter den ältes·ten Holz·bauten Japans Pago·den beson·ders häufig zu finden.

Pagode horyuji.gif
Pagode yakushiji.gif
Oben: Dreistöckige Pagode des Yakushi-ji, Nara mit den ungewöhnlichen Zwischendächern.
Links: Fünfstöckige Pagode des Horyū-ji.

Eines der Geheim·nisse der Erd·beben·resi·denz liegt im zentralen Mittel·pfeiler (shinbashira, wtl. „Herz-Pfeiler“), der ent·gegen aller Erwar·tung nicht fest im Boden verankert ist, sondern gleich·sam frei schwe·bend erst in einiger Ent·fer·nung vom Boden beginnt. Die Pagode ruht daher auf mehreren sym·met·risch ver·teil·ten Stützen und lässt sich im Bedarfs·fall sogar ein wenig ver·schieben. Die einzel·nen Balken einer Pagode sind — wie im übrigen auch bei anderen tradi·tionel·len Holz·bauten — nicht genagelt, son·dern in ein·ander gesteckt und ver·keilt, was eine gewisse Beweg·lich·keit zulässt und Schwin·gun·gen inner·halb des Bau·werks ab·bremst. Darüber hinaus ent·steht bei einem Beben ein Schwin·gungs·muster, das die Erschüt·te·rungen abfe·dert, weil sich jedes „Stock·werk“ in eine ent·ge·gen·ge·setzte Rich·tung bewegt. Dieses Phäno·men wird im Fach·jargon als „Schlan·gen·tanz“ der Pago·den bezeichnet.

Schatz-Pagoden

Vorlage:Galerie2

Im Laufe der Heian-Zeit kam ein neuer Pagodentyp von eher gedrungener Statur auf, den man als

tahō-tō 多宝塔 (jap.)

einstöckiger Pagodentyp, wtl. „Vielschatzpagode“

Tempel

Der Begriff „tahō-tō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Pagode sanmaiin koya.jpg
  • Pagode jodoji hiroshima.jpg
  • Pagode ishiyama.jpg
  • Konpondaito.jpg
  • Pagode hiei.jpg
  • Tsurugaoka 1869 burger.jpg
  • Hoto ieyasu nikko.jpg
  • Pagode negoroji.jpg

(wtl. Vielschatzpagode) bezeichnet. Tahō-tō Pagoden besitzen lediglich ein Unter·geschoß und ein Ober·geschoß. Das quadratische Unter·geschoß wölbt sich zu einer Halb·kugel, auf der das runde Ober·geschoß aufsitzt. Dieser Bau·typ ver·breitete sich mit dem esoterischen Bud·dhis·mus in Japan. Heute sind Viel·schatz·pagoden vor allem in

Shingon-shū 真言宗 (jap.)

Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan

Schulrichtung

Der Begriff „Shingon-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Pagode muroji.jpg
  • Shingon monk koya.jpg
  • Daikoku kojimadera.jpg
  • Shaka muroji.jpg
  • Monk koya.jpg
  • Amoghavajra.jpg
  • Pagode negoroji.jpg
  • Kukai nitto.jpg
  • Monks koya wada.jpg
  • Siebold shingon monk.jpg
  • Gorinto kuroda.jpg
  • Saidaiji eisonto.jpg
  • Pagode jodoji hiroshima.jpg
  • Yamabushi takao wada2m.jpg
  • Yamabushi 2011.jpg
  • Aizen mandara 1107.jpg
  • Toji Monks.jpg
Tempeln zu finden.

Sonderformen

Vorlage:Galerie2 Obwohl die große Mehrzahl japanischer Pagoden den beiden oben genannten Stiltypen entspricht, gibt es auch einige Sonderformen, wie die achteckige Pagode des Anraku-ji oder die dreizehnstöckige Pagode des Tanzan Schreins in der Präfektur Nara. Derartige Pagoden mögen früher häufiger gewesen sein, haben sich aber auf die Dauer nicht durchgesetzt.

Die Grundform der Pagode wurde auch für andere Zwecke eingesetzt, als zur Errichtung turmartiger Gebäude. So findet man z.B. vielstöckige pagodenartige Stelen aus Stein, die mehr oder weniger als Denkmäler anzusehen sind und häufig auf Friedhöfen stehen. Auch die traditionellen japanischen Grabsteine sind der Wortbedeutung nach Pagoden bzw. Stupas (s. Sidepage Gorintō).

Schließlich wurden Stupas auch graphisch dargestellt. Diverse heilige Texte wurden so gestaltet, dass das Schriftbild eine Pagode aus Schriftzeichen ergab.

Pagoden mandala.jpg
Pagoden mandala detail.jpg
Kinji hōtō mandara (Schatzpagode aus Goldlettern). Chūson-ji, Hiiraizumi, Iwate-ken. 12. Jh, Goldtinte auf blauschwarzem Grund. Neunstufige Pagode bestehend aus Schriftzeichen, die zusammen ein Kapitel des Goldglanz Sutras ergeben.