Bauten/Tempel/Pagoden: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 5. Mai 2011, 14:42 Uhr

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Bauten/Tempel/Pagoden.

Japanische Pagoden

Pagode horyuji.jpg
Pagode des Horyū-ji (8. Jh.)
Gojuto itsukushima.jpg
Pagode des Itsukushima Schreins (15. Jh.)

Japanische Pagoden (

(jap.)

Pagode; Turm; abgeleitet von skt. stupa; auch sotoba

Tempel

Der Begriff „“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Pagode horyuji.gif
  • Pagoden mandala detail.jpg
  • Pagode tanzan2.jpg
  • Pagode negoroji.jpg
  • Pagode hiei.jpg
  • Pagode horyuji.jpg
  • Sorinto rinnoji.jpg
  • Pagode anrakuji.jpg
  • Nikko torii meiji.jpg
  • Iwashimizu mandara.jpg
  • Ishinoto.jpg
  • Pagoden mandala.jpg
  • Asakusa kusakabe.jpg

) verstehen sich als Abbild der Grab·stätte Buddhas, haben sich aber von der ur·sprüng·lichen Form, dem Stupa recht weit ent·fernt (s. dazu Sidepage Stupa). Es sind typi·scher·weise schlanke, turm·artige Bau·werke, die im wesent·lichen aus mehreren, wie Hüt·chen auf ein·ander gestapelten Dach·kon·struk·tionen bestehen. Diese Pagoden bezeichnet man als

tajū-tō 多重塔 (jap.)

mehrstöckige Pagode

Tempel

Der Begriff „tajū-tō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

(mehrstöckige Pagode). Fast alle japa·nischen Pagoden dieses Typs bestehen ent·weder aus drei (

sanjū-tō 三重塔 (jap.)

dreistöckige Pagode

Tempel

Der Begriff „sanjū-tō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Pagode narita.jpg
  • Saito yakushiji.jpg
  • Pagode henjoin.jpg
  • Pagode kiyomizu 1892-95.jpg
  • Toto yakushiji.jpg
  • Sanjuto hokiji.jpg
  • Pagode nachi.jpg
  • Pagode nachi2.jpg
  • Pagode kiyomizu.jpg

) oder fünf (

gojū-tō 五重塔 (jap.)

fünfstöckige Pagode

Tempel

Der Begriff „gojū-tō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Pagode kaneiji.jpg
  • Sarusawaike kofukuji.jpg
  • Pagode kofukuji.jpg
  • Pagode nikko.jpg
  • Pagode toji2.jpg
  • Pagode muroji.jpg
  • Gojuto itsukushima.jpg
  • Pagode daigoji.jpg
  • Asakusa pagode.jpg

) Stock·werken. Sie haben einen qua·dra·ti·schen Grund·riss und ver·jüngen sich mit zu·neh·men·der Höhe ein wenig.

Mehrstock-Pagoden

Vorlage:Galerie2 Die Pagoden mit drei oder fünf Geschoßen stellen den ältesten Pago·den·typ Japans dar, der im sechsten und siebenten Jahr·hundert von China und Korea über·nommen wurde. Seit dieser Zeit haben sich die mehrstöckigen Pagoden fast nicht mehr verändert. In China und Korea sind sie dagegen heute fast voll·stän·dig von steinernen Türmen unter·schied·licher Stil·rich·tungen verdrängt worden. Das liegt zum einen daran, dass sich die tradi·tionelle Holz·bau·weise in Japan grund·sätz·lich weniger stark verändert hat als in China, zum anderen aber an der Tatsache, dass sich gerade die bau·liche Struktur der Pagoden als beson·ders stabil gegen·über Erd·beben erwie·sen hat. Daher sind unter den ältes·ten Holz·bauten Japans Pago·den beson·ders häufig zu finden.

Pagode horyuji.gif
Pagode yakushiji.gif
Oben: Dreistöckige Pagode des Yakushi-ji, Nara mit den ungewöhnlichen Zwischendächern.
Links: Fünfstöckige Pagode des Horyū-ji.

Eines der Geheimnisse der Erdbebenresistenz liegt im zentralen Mittel·pfeiler (shinbashira, wtl. „Herz-Pfeiler“), der bei den meisten Pagoden — ent·gegen aller Erwar·tung — nicht fest im Boden verankert ist, sondern gleich·sam frei schwe·bend erst in einiger Ent·fer·nung vom Boden beginnt. Die Pagode ruht daher auf mehreren sym·met·risch ver·teil·ten Stützen und lässt sich im Bedarfs·fall sogar ein wenig ver·schieben. Die einzel·nen Balken einer Pagode sind — wie im übrigen auch bei anderen tradi·tionel·len Holz·bauten — nicht genagelt, son·dern in ein·ander gesteckt und ver·keilt, was eine gewisse Beweg·lich·keit zulässt und Schwin·gun·gen inner·halb des Bau·werks ab·bremst. Darüber hinaus ent·steht bei einem Beben ein Schwin·gungs·muster, das die Erschüt·te·rungen abfe·dert, weil sich jedes „Stock·werk“ in eine ent·ge·gen·ge·setzte Rich·tung bewegt. Dieses Phäno·men wird im Fach·jargon als „Schlan·gen·tanz“ der Pago·den bezeichnet.

Schatz-Pagoden

Vorlage:Galerie2

Im Laufe der Heian-Zeit kam ein neuer Pagodentyp von eher gedrungener Statur auf, den man als

tahō-tō 多宝塔 (jap.)

einstöckiger Pagodentyp, wtl. „Vielschatzpagode“

Tempel

Der Begriff „tahō-tō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Tsurugaoka 1869 burger.jpg
  • Pagode sanmaiin koya.jpg
  • Pagode ishiyama.jpg
  • Pagode negoroji.jpg
  • Pagode jodoji hiroshima.jpg
  • Hoto ieyasu nikko.jpg
  • Konpondaito.jpg
  • Pagode hiei.jpg

(wtl. Vielschatzpagode) bezeichnet. Tahō-tō Pagoden besitzen lediglich ein Unter·geschoß und ein Ober·geschoß. Das quadratische Unter·geschoß wölbt sich zu einer Halb·kugel, auf der das runde Ober·geschoß aufsitzt. Dieser Bau·typ ver·breitete sich mit dem esoterischen Bud·dhis·mus in Japan. Heute sind Viel·schatz·pagoden vor allem in

Shingon-shū 真言宗 (jap.)

Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan

Schulrichtung

Der Begriff „Shingon-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Pagode negoroji.jpg
  • Shaka muroji.jpg
  • Monks koya wada.jpg
  • Yamabushi 2011.jpg
  • Amoghavajra.jpg
  • Toji Monks.jpg
  • Pagode jodoji hiroshima.jpg
  • Gorinto kuroda.jpg
  • Saidaiji eisonto.jpg
  • Pagode muroji.jpg
  • Yamabushi takao wada2m.jpg
  • Monk koya.jpg
  • Kukai nitto.jpg
  • Shingon monk koya.jpg
  • Siebold shingon monk.jpg
  • Aizen mandara 1107.jpg
  • Daikoku kojimadera.jpg
Tempeln zu finden.

Sonderformen

Vorlage:Galerie2 Obwohl die große Mehrzahl japanischer Pagoden den beiden oben genannten Stiltypen ent·spricht, gibt es auch einige Sonder·formen, wie die acht·eckige Pagode des Anraku-ji in Nagano oder die drei·zehn·stöckige Pagode des Tanzan Schreins in der Präfektur Nara. Es gibt auch Hinweise, dass vor der Halle des Großen Buddha im Glossar:Todaiji, dem größten Tempelbau Japans, einst zwei sieben·stöckige Pagoden standen, die weit größer waren als alle heute erhal·tenen Pagoden. All diese Sonderformen haben sich aber auf die Dauer nicht durchgesetzt.

Die Grundform der Pagode wurde auch für andere Zwecke eingesetzt, als zur Errichtung turm·artiger Gebäude. So findet man z.B. vielstöckige pagodenartige Stelen aus Stein, die mehr oder weniger als Denk·mäler anzusehen sind und häufig auf Fried·höfen stehen. Auch die traditio·nellen japanischen Grabsteine sind der Wort·bedeu·tung nach Pagoden bzw. Stupas (s. Sidepage Gorintō).

Schließlich wurden Stupas auch graphisch dargestellt. Diverse heilige Texte wurden so gestaltet, dass das Schriftbild eine Pagode aus Schriftzeichen ergab.

Pagoden mandala.jpg
Pagoden mandala detail.jpg
Kinji hōtō mandara (Schatzpagode aus Goldlettern). Chūson-ji, Hiiraizumi, Iwate-ken. 12. Jh, Goldtinte auf blauschwarzem Grund. Neunstufige Pagode bestehend aus Schriftzeichen, die zusammen ein Kapitel des Goldglanz Sutras ergeben.