Mythen/Symboltiere/Namazu-e: Unterschied zwischen den Versionen

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Bildtitel: '''Erdbebenschutz''' ({{glossar:omamori}})
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''Erdbebenschutz'', 1855<ref>'Jishin omamori'', anon.; <br/>
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Bildquelle und -erläuterung: Miyata und Takada 1995, S. 110 und 262 (#37).</ref>
 
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Das Orakel des Kashima Ahnenschreins besagt: „Solange ich auf diesem Boden weile, soll kein Halm auf den Bergen, Flüssen, Gräsern und Bäume und kein Sandkorn an den Gestaden der blauen See Schaden nehmen, auch wenn die Erde bebt.“ Wer diesen Spruch morgens und abends sagt, wird ohne Fehl vor allen Übeln und Gefahren, vor Feuer, Wasser und Erdbeben gefeit sein. Und wer den Zettel, wo dies steht, an den Pfeilern in Ost und West, Süd und Nord anbringt, dessen Haus wird nicht einstürzen und nicht zerstört werden.  
 
Das Orakel des Kashima Ahnenschreins besagt: „Solange ich auf diesem Boden weile, soll kein Halm auf den Bergen, Flüssen, Gräsern und Bäume und kein Sandkorn an den Gestaden der blauen See Schaden nehmen, auch wenn die Erde bebt.“ Wer diesen Spruch morgens und abends sagt, wird ohne Fehl vor allen Übeln und Gefahren, vor Feuer, Wasser und Erdbeben gefeit sein. Und wer den Zettel, wo dies steht, an den Pfeilern in Ost und West, Süd und Nord anbringt, dessen Haus wird nicht einstürzen und nicht zerstört werden.  
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Bild: ''Jishin omamori'', 1855; <br/>
 
Bildquelle und -erläuterung: Miyata und Takada 1995, S. 110 und 262 (#37).
 
 
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Version vom 17. März 2011, 20:45 Uhr

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Mythen/Symboltiere/Namazu-e.

Namazu-e — Erdbeben als Satire

(Seite in Arbeit...)

Im Nordosten Tokyos gibt es den altehrwürdigen Kashima Schrein, der dem Schwertgott

Takemikazuchi 建御雷 (jap.)

Mythologischer Schwertgott (wtl. Gewittergott); Ahnengottheit der Fujiwara; u.a. in den Schreinen Kashima und Kasuga verehrt

Der Begriff „Takemikazuchi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kasuga hirschmandala.jpg

geweiht ist. In der

Edo 江戸 (jap.)

Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);

Ort, Epoche

Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Morokoshi kinmozui hase.jpg
  • Asakusa nakamise.jpg
  • Nichiren exile kuniyoshi.jpg
  • Daruma togetsu.jpg
  • Junigu butsuzozui.jpg
  • Morokoshi kinmozui pferd.jpg
  • Namazu ken.jpg
  • Deshima 1790.jpg
  • Morokoshi kinmozui ochse.jpg
  • Nikko karamon.jpg
  • Morokoshi kinmozui hahn.jpg
  • Morokoshi kinmozui tiger.jpg
  • Morokoshi kinmozui ratte.jpg
  • Onna daruma.jpg
  • Oda Nobunaga.jpg
  • Morokoshi kinmozui drache.jpg
  • Kitsune ojiinari hiroshige.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Koi hiroshige.jpg
  • Tokugawa koyasan.jpg
  • Emaden3.jpg
  • Kaika no daruma.jpg
  • Morokoshi kinmozui affe.jpg
  • Dainihonshi.jpg
  • Morokoshi kinmozui eber.jpg
  • Morokoshi kinmozui ziege.jpg
  • Wagojin hokusai.jpg
  • Mito komon.jpg
  • Morokoshi kinmozui hund.jpg
  • Morokoshi kinmozui schlange.jpg
  • Asakusa jinja2.jpg
  • Drachen hakozaki engi.jpg
  • Geisha-daruma.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Edo; s.a. Geo-Glossar

Zeit war dieser Gott als

Kashima Daimyōjin 鹿島大明神 (jap.)

Gottheit des Kashima Schreins (Präfektur Ibaraki, n.-östl. von Tokyo); identisch mit dem Schwertgott Takemikazuchi; Ahnengottheit der Fujiwara

Der Begriff „Kashima Daimyōjin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Izumo toyokuni.jpg
  • Namazu.jpg
  • Namazue daikoku.jpg
  • Seppuku namazu.jpg

Kashima Daimyōjin bekannt und galt als der Hüter des Erdbebens. Erdbeben wurden nach einem in dieser Zeit verbreiteten Glauben von einem großen Wels (

namazu(jap.)

Namazu oder Wels; in der Edo-Zeit als Erdbebengott von religiöser Bedeutung

Tier

Der Begriff „namazu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Kanameishi2.jpg
  • Namazu bordell.jpg
  • Namazu ken zenkoji.jpg
  • Namazu.jpg
  • Seppuku namazu.jpg
  • Daruma kuniyoshi.jpg
  • Namazue ise pferd 1855.jpg
  • Namazue daikoku.jpg
  • Namazu kanemochi.jpg
  • Namazu ken.jpg
  • Ryuko sannin.jpg
  • Kanameishi.jpg

) hervorgerufen, der unter der Erde haust. Als es im Jahre 1855 wieder einmal zu einem großen Erdbeben kam, erfreuten sich Bilder dieses Welses binnen kürzester Zeit einer erstaunlichen Beliebtheit. Sie stellten Wels und Gott in den unterschiedlichsten Konstellationen dar. Anfangs als bildliche Erklärung des Bebens oder als Glücksbringer gedacht, fand man in den Welsbildern (

namazu(jap.)

Namazu oder Wels; in der Edo-Zeit als Erdbebengott von religiöser Bedeutung

Tier

Der Begriff „namazu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Namazue daikoku.jpg
  • Seppuku namazu.jpg
  • Namazu ken zenkoji.jpg
  • Kanameishi2.jpg
  • Namazu kanemochi.jpg
  • Namazu.jpg
  • Namazue ise pferd 1855.jpg
  • Ryuko sannin.jpg
  • Daruma kuniyoshi.jpg
  • Namazu bordell.jpg
  • Kanameishi.jpg
  • Namazu ken.jpg

) bald auch ein Mittel, um gesellschaftliche Um- und Missstände darzustellen, was ansonsten dank einer strengen Zensur nicht möglich war.

Der Stein von Kashima

Okuninushi hokusai.jpg
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile.
Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.

Wahres Bild des Schlusssteins von Kashima, 18551

Im Schrein von Kashima gibt es einen runden Stein, der aus der Erde herausragt. Man nannte ihn
kaname-ishi 要石 (jap.)

wtl. „Schlussstein“; Stein im Schrein von Kashima, mit dem der Erdbeben-Wels ruhig gehalten wird; auch: yōseki

Schrein

Der Begriff „kaname-ishi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Kanameishi.jpg
  • Kanameishi2.jpg
(„Schlussstein“) und meinte, dies sei der Stein, den Kashima Daimyōjin fest auf den Kopf des Erdbeben-Welses gedrückt halten müsse, damit dieser die Erde nicht erschüttern könne. Dieser Stein spielt in vielen namazue eine wichtige Rolle.
Im oberen Teil des Bildes sieht man den „Schlussstein“ des Kashima Schreins umgeben von einem Zaun und einem
torii 鳥居 (jap.)

Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami

Schrein

Der Begriff „torii“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Fushimi friedl1.jpg
  • Miyajima closeup.jpg
  • Ise2013.jpg
  • Torii meiji.jpg
  • Toyokawa kitsune.jpg
  • Kehi torii.jpg
  • Bangkok swing.jpg
  • Fushimi flickr.jpg
  • Fushimi torii.jpg
  • Torii zeniarai.jpg
  • Hibara mitsutorii.jpg
  • Sannotorii.jpg
  • Itsukushima torii sand.jpg
  • Yasukuni torii.jpg
  • Ninomine.jpg
  • Shinobazu hiroshige.jpg
  • Umenomiya shrine.jpg
  • Itsukushima torii ebbe.jpg
  • Fushimi nacht.jpg
  • Ad duerer.jpg
  • Karasaki.jpg
  • Nikko torii meiji.jpg
  • Yukisono torii.jpg
  • Koya4.jpg
  • Hibara torii.jpg
  • Torii nikko.jpg
  • Yasukuni mode.jpg
  • Kanameishi.jpg
  • Miyajima hirsch.jpg
  • Fushimi12.jpg
  • Torii Fushimi.jpg
  • Ukiha inari.jpg
  • Hachiman ishi torii.jpg
  • Torii kyoto.jpg
  • Torii shitennoji.jpg
  • Benten chikubushima1.jpg
  • Itsukushima.jpg
  • Miyajima torii2.jpg
  • Sankei torii.jpg
  • Nikko torii stillfried.jpg
  • Kumano nachi mandara.jpg
  • Fushimi 1.jpg
  • Mikuji kamakura.jpg
  • Fushimi gates.jpg
  • Torii kusakabe.jpg
  • Kasuga torii.jpg
  • Fushimi 2.jpg
  • Sansai torii hokusai.jpg
  • Inasa2.jpg
  • Schrein garage.jpg
Weitere Bilder...

. Im unteren Bildteil sieht man den Gott von Kashima, der den Wels (wieder) in seiner Gewalt hat. Rund um die beiden sind Werkzeuge und Geldmünzen zu sehen, welche die Wiederaufbauarbeiten nach dem Erdbeben symbolisieren.

Talisman gegen Erdbeben

Okuninushi hokusai.jpg
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile.
Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.

Erdbebenschutz, 18552

Das Orakel des Kashima Ahnenschreins besagt: „Solange ich auf diesem Boden weile, soll kein Halm auf den Bergen, Flüssen, Gräsern und Bäume und kein Sandkorn an den Gestaden der blauen See Schaden nehmen, auch wenn die Erde bebt.“ Wer diesen Spruch morgens und abends sagt, wird ohne Fehl vor allen Übeln und Gefahren, vor Feuer, Wasser und Erdbeben gefeit sein. Und wer den Zettel, wo dies steht, an den Pfeilern in Ost und West, Süd und Nord anbringt, dessen Haus wird nicht einstürzen und nicht zerstört werden.

Dieses Bild ist als Talisman gegen Erdbeben gedacht. Es zeigt den Gott von Kashima, der mit seinem Schwert den Erbeben-Wels im Zaum hält. Die Welse davor repräsentieren frühere Erdbeben in Kyoto, Odawara, Shinano, und Ise. Neben Kashima ist der Gewittergott zu sehen, der mit dem Feuer, das Erbeben zumeist hervorrufen, in Beziehung steht. Das Siegelzeichen links oben trägt die Inschrift „Kashima“. Darüber sind Sternbilder angedeutet. Dadurch reiht sich das Bild in den Kontext der Yin Yang Praktiken ein.

Der Wels als Monster

Okuninushi hokusai.jpg
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile.
Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.

Dieses Bild zeigt im Gesicht des Welses die Zerstörungen, die das Erdbeben angerichtet hat. Man erkennt auch das Feuer, das als Folgeerscheinung von Erdbeben sehr gefürchtet war (und ist).

Unter dem Wels sieht man drei Gottheiten, die mit der Ursache des bebens in Verbindung stehen: Rechts oben reitet der Gott von Kashima eilig herbei. Er war nämlich wie jedes Jahr im Zehnten Monat (
Kannazuki 神無月 (jap.)

„Monat ohne Götter“; volkstümlicher Beiname des 10. Monats, in dem sich die Götter Japans alle nach Izumo begeben sollen

Kalender

Der Begriff „Kannazuki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) beim Göttertreffen in
Izumo 出雲 (jap.)

alter Namen der Präfektur Shimane in West-Japan; auch kurz für Izumo Taisha

Ort

Der Begriff „Izumo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Miyajidake shimenawa.jpg
  • Omikuji izumo.jpg
  • Ukehi 1827.jpg
  • Kanameishi2.jpg
  • Izumo toyokuni.jpg
  • Schlange izumo.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Izumo; s.a. Geo-Glossar

. Neben ihm der Donnergott, der mit dem Feuer in Verbindung steht. Sein Donnern wird scherzhaft als Furz dargestellt, wobei er offenbar auch Geldmünzen dabei produziert (ein Hinweis auf den einträglichen Wiederaufbau?).

An den „Schlussstein“ gelehnt schläft
Ebisu 恵比寿 (jap.)

Glücksgott der Händler und Fischer; andere Schreibung: 夷 oder 戎; Grundbedeutung wahrscheinlich „Fremder“ oder „Barbar“

Glücksgottheit

Der Begriff „Ebisu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Hiruko hokusai.jpg
  • Takarabune kuniyoshi.jpg
  • Ebisu daikoku geldbaum.jpg
  • Ebisu beer.jpg
  • Daikoku 1en.jpg
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  • Daikoku ebisu 1551.jpg
  • Ebisu netsuke.jpg
  • Eejanaika kyosai.jpg
  • Luck.jpg
  • Ebisu hyakudaiyu.jpg
  • Kanameishi2.jpg
  • Ebisu hikifuda.jpg

, der den Gott von Kashima vertreten sollte.

Namazu und Kaname-ishi. 1855, anon.
Bildquelle: Tokyo Metropolitan Library [2011/3]
Bilderläuterung: Miyata und Takada 1995, S. 266 (#44).

Das häufige Vorkommen des Donnergottes hängt mit einer Yin Yang Symbolik zusammen: Abgesehen vom Wels gab es auch etwas abstraktere Erklärungen für Erdbeben, die die Ursachen dafür in einem Ungleichgewicht von Yin Und Yang erblickten: Im speziellen würde das Feuer (Yang) unterirdisch das Wasser (Yin) an Stärke übertreffen, während es für gewöhnlich nur im Himmel die Vorherrschaft genieße. Aus diesem ungewöhnlichen Zusammenprall von Yin und Yang würde im Himmel Gewitter und auf der Erde ein Beben entstehen.3 (Diese Erklärungen sind im Grunde nicht allzu weit von der Naturwissenschaft entfernt.) Der Erdbebenwels wurde also wahrscheinlich von Gebildeteren als Sinnbild für die Kräfte des Yin, der Donnergott als Sinnbild des Yang angesehen.

Die Rolle der Gottheiten ist allerdings im Verhältnis zu Yin und Yang nicht ganz eindeutig. Der Wels ist zweifellos Yin, das sich aufbäumt, oder überschüssiges Yin. Ihm steht der Donnergott

Raijin 雷神 (jap.)

Donnergott; auch Rai-ten

Der Begriff „Raijin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Fujin raijin korin.jpg
  • Raijin 33.jpg
  • Kitanotenjin engi metny.jpg
  • Raijin kyosai boston.jpg
  • Kaminarimon shucho.jpg
  • Kappa und Donner.jpg
  • Kanameishi2.jpg
  • Raijin kyosai.jpg
  • Donner sotatsu2.jpg
  • Namazu ken.jpg
  • Raijin ogata.jpg
  • Raijin kuniyoshi.jpg
  • Raijin sotatsu.jpg
gegenüber, der durch ähnliche Ursachen hervorgerufen wurde. Takemikazuchi, der Gott von Kashima, ist seinem alten Namen nach aber ebenfalls ein Gewittergott (Kazuchi). Es gibt somit zwei Gewitter- oder Donnergötter, die die Aufgabe haben, das Erdbeben im Zaum zu halten. Wer aber kümmert sich um die Brände, den Überschuss an Yang-Energie? Es müsste im Grunde noch einen „guten“ Yin-Gott geben, aber von dem ist in den Bildern nichts zu sehen.

Das Beben als Glücksfall

Okuninushi hokusai.jpg
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile.
Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.
Nachdem der Gott von Kashima (Bildmitte) den Wels wieder unter Kontrolle gebracht hat, tritt der Glücksgott
Daikoku 大黒 (jap.)

Gott des Reichtums und Stellvertreter der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); skt. Mahakala = „Großer Schwarzer“; auch Daikoku-ten

Glücksgottheit

Der Begriff „Daikoku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Daikoku koya.jpg
  • Daikoku tenshin.jpg
  • Daikoku kanzeonji.jpg
  • Daikoku edo yamaguchi.jpg
  • Sanmendaikoku eishinji.jpg
  • Hansatsu daikoku.jpg
  • Daikoku motoyama.jpg
  • Takarabune kuniyoshi.jpg
  • Otoyo komanezumi1.jpg
  • Fukujin1777.jpg
  • Otoyo komanezumi2.jpg
  • Daikoku bishamon.jpg
  • Kyosai daikoku.jpg
  • Kanda daikoku.jpg
  • Okuninushi hokusai.jpg
  • Daikoku 1en.jpg
  • Daikoku tsurumitake.jpg
  • Daikoku kiyomizu.jpg
  • Daikoku Uzume.jpg
  • Daikoku neu.jpg
  • Namazue daikoku.jpg
  • Sanmen daikoku.jpg
  • Makakara daikoku.jpg
  • Daikoku ebisu 1551.jpg
  • Daikoku kyosai.jpg
  • Hansatsu daikoku yamato.jpg
  • Daikoku zushi.jpg
  • Ebisu hikifuda.jpg
  • Daikoku saidaiji2.jpg
  • Sanmen daikoku taizokyoji.jpg
  • Sanmendaikoku hokusai.jpg
  • Yamada Hagaki.jpg
  • Daikoku kongorinji.jpg
  • Ebisu daikoku geldbaum.jpg
  • Daikoku 1301.jpg
  • Daikoku kojimadera.jpg
  • Mameitagin.jpg
auf den Plan und lässt Geld regnen, das den einfachen Bauarbeitern zugute kommt. Der Text ist ein „Erdbeben-Abwehr-Lied“, welches besagt: 

Der Wassergott (Mizu-no-kami) hat uns das Leben gerettet, jetzt gehen wir zu den Huren (Rokubu), wie schön!
Mizukami no / tsuge ni inochi o / tasukarite // rokubu no uchi ni / iru zo ureshiki

Bild: Namazu-e, 1855, anon.
Tokyo Metropolitan Library [2011/3]
Bilderläuterung: Miyata und Takada 1995, S. 319–320 (#127).

Okuninushi hokusai.jpg
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile.
Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.

Der Erdbeben-Wels ist von einem Pfeil des Gottes von Kashima getroffen worden und begeht Selbstmord durch seppuku (Harakiri). Aus dem Bauch des Welses strömen ovale Geldmünzen. Im Hintergrund, unterhalb des Gottes, sind links die verstorbenen Opfer des Bebens, rechts die Geschädigten (Großhändler, Daimyos, etc.) zu sehen. Dem Text ist zu entnehmen, dass sie angesichts des [Selbst]opfers des Namazu zur Versöhnung bereit sind.

Bild: Namazu-e, 1855, anon.
Bild: Miyata und Takada 1995, S. 9 und 296 (#82).

Laut Greogory Smits zeichnete sich das Beben von 1855 dadurch aus, dass in erster Linie die Anwesen von Daimyos und die Lagerhäuser von Großhändlern betroffen waren. In der Folge entstand eine starke Nachfrage nach Tischlern und Zimmerleuten, was insgesamt den eher einfacheren Schichten der Stadtbevölkerung zugute kam. Es gab also eine Umverteilung des Reichtums in Richtung der Armen. Dieser Effekt wird auch im oben zitierten „Erdbeben-Abwehr-Lied“ angedeutet. Bordelle waren nun auch für die einfacheren Leute erschwinglich.

Die neuen Freudenviertel

Okuninushi hokusai.jpg
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile.
Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.

Notdürftig maskierte Erdbeben-Welse (namazu) besichtigen ein Bordell und werden von den dortigen Damen an den Bärten herangezogen. Das Bild trägt den Titel „Unterkunft der Strapazen und Feuersbrünste“. Unter „Unterkunft“ oder „Leihwohnung“ (jap. karitaku) verstand man zu dieser Zeit billige Bordelle. Diese waren als Ersatz für das vom Erdbeben zerstörte Nobel-Freudenviertel Yoshiwara errichtet worden. Somit wurde dank des Erdbebens die Prostitution in Edo weiter verbreitet und allgemein erschwinglicher. Auch das ein „positiver“ Effekt für die ärmere Bevölkerung.
Edo-Zeit, wahrscheinlich 1855. Bildquelle: Miyata Noboru, Takada Mamoru, Namazue: Shinsai to Nihon bunka. Tōkyō: Ribun Shuppan, 1995, S. 227 und 314.


Namazu.jpg

Die beiden Welse (namazu) in der Bildmitte tragen die Schriftzeichen für „Shinshū“ und „Edo“. Dies bezieht sich auf das sog. Zenkō-ji Erdbeben in Shinano (Shinshū, heute Nagano, 1847) und das Erdbeben in Edo (1855). Der groß geschriebene Text ist ein „Erdbeben-Abwehr-Lied“, in dem die neuen Freudenviertel, die nach dem Erdbeben errichtet wurden, gefeiert werden.

Ganz oben sieht man den verzweifelten Gott von Kashima Kashima Daimyōjin, darunter den Donnergott. Die meisten Bürger der Stadt sind wütend auf die namazu, manche aber zweifeln.

(Bilderläuterung: Literatur:Miyata Takada 1995, S. 266–267.)
Edo-Zeit, 1855. Tokyo Archive, Tōkyō Metropolitan Library.

  1. Kashima kanameishi shinzu, anon.
    Bildquelle: Miyata und Takada 1995, S. 105 (#34).
  2. 'Jishin omamori, anon.;
    Bildquelle und -erläuterung: Miyata und Takada 1995, S. 110 und 262 (#37).
  3. Smits 1966, S. 1051.