Ikonographie/Myoo/Fudo: Unterschied zwischen den Versionen

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{{glossar:fudoumyouou|Fudō}} ist der einzige unter den esoterischen „Mantra-Königen“ ({{glossar:myouou}}), der auch im modernen Japan allgemein bekannt und populär ist. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass die furchterregenden Züge anderer Myōō bei Fudō meist abgeschwächt sind. Er wirkt eher streng als zornig und besitzt im übrigen kein drittes Auge oder andere para-normale anatomische Eigenheiten. In vielen Fällen ist sein Gesicht allerdings von einer erstaunlichen Asymmetrie gekennzeichnet: aus dem rechten Mundwinkel ragt ein Eckzahn nach oben, aus dem linken ein Eckzahn nach unten; sein rechtes Auge ist weit offen, das linke halb geschlossen. Bemerkenswert ist auch sein Zopf, der ihm meist über die linke Schulter hängt. Diese besondere Ikonographie ist rein japanisch und geht möglicherweise auf {{glossar:Kuukai}} zurück. Auch die (zwei oder acht) jugendlichen Begleiter ({{glossar:douji}}) des Fudō sind eine japanische Besonderheit, die die besondere Beziehung des japanischen Buddhismus zu diesem Myōō unterstreichen.
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{{glossar:fudoumyouou|Fudō}} ist der einzige unter den esoterischen „Mantra-Königen“ ({{glossar:myouou}}), der auch im modernen Japan all·gemein bekannt und populär ist. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass die furcht·er·regenden Züge anderer Myōō bei Fudō meist ab·ge·schwächt sind. Er wirkt eher streng als zornig und besitzt im übrigen kein drittes Auge oder andere para-normale anatomische Eigen·heiten. In vielen Fällen ist sein Gesicht allerdings von einer erstaunlichen Asymmetrie ge·kenn·zeichnet: aus dem rechten Mund·winkel ragt ein Eck·zahn nach oben, aus dem linken ein Eckzahn nach unten; sein rechtes Auge ist weit offen, das linke halb geschlossen. Be·merkens·wert ist auch sein Zopf, der ihm meist über die linke Schulter hängt. Diese besondere Ikono·graphie ist rein japanisch und geht möglicher·weise auf {{glossar:Kuukai}} zurück. Auch die (zwei oder acht) jugendlichen Begleiter ({{glossar:douji}}) des Fudō sind eine japanische Be·sonder·heit, die die besondere Be·ziehung des japanischen Buddhismus zu diesem Myōō unterstreichen.
  
 
==Fudō/Acala außerhalb Japans==
 
==Fudō/Acala außerhalb Japans==
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<div class="bildbox bildtext">[[Image:acala_xixia_1226.jpg|link=|acala]]<div>Acala auf einem gewebten Tangka aus dem Königreich Xi Xia, 1226.<br /> Museum of Tibet, Lhasa. Bildquelle: [http://www.himalayanart.org/image.cfm/99102.html Himalayan Art] [2010/9]</div></div>
 
<div class="bildbox bildtext">[[Image:acala_xixia_1226.jpg|link=|acala]]<div>Acala auf einem gewebten Tangka aus dem Königreich Xi Xia, 1226.<br /> Museum of Tibet, Lhasa. Bildquelle: [http://www.himalayanart.org/image.cfm/99102.html Himalayan Art] [2010/9]</div></div>
  
Auf dieser Abbildung ist ein sino-tibetischer Acala (Fudō) aus dem dreizehntes Jahrhundert zu sehen. Laut Beschreibung auf ''[http://www.himalayanart.org/ Himalayan Art]'' stammt das Bild aus dem chinesischen Vasallenstaat Xi Xia (Tangutien) im Grenzgebiet zwischen China und Tibet, das seit Dschingis Khan zu China gehört. Acala entspricht in Haltung und Gestus dem Grundtyp der zornvollen Gestalten des tibetischen Tantrismus (s.a. [[Ikonographie:Myoo/Vajrapani | Vajrapani]]), hat aber dennoch einige bemerkenswerte Gemeinsamkeiten mit dem japanischen Fudō, nämlich dunkle Haut, Schwert, Seil und die verbissene Unterlippe. Letztere dürfte somit einem überregionalen ikonographischen Standard entsprechen, lediglich die assymetrische Variante dürfte in Japan entstanden sein. Laut ''Himalayan Art'' war Acala vom elften bis zum vierzehnten Jahrhundert in der Himalaya Region populär.
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Auf dieser Abbildung ist ein sino-tibetischer Acala (Fudō) aus dem drei·zehntes Jahr·hundert zu sehen. Laut Be·schrei·bung auf ''[http://www.himalayanart.org/ Himalayan Art]'' stammt das Bild aus dem chinesischen Vasallen·staat Xi Xia (Tangutien) im Grenz·gebiet zwischen China und Tibet, das seit Dschingis Khan zu China gehört. Acala entspricht in Haltung und Gestus dem Grund·typ der zornvollen Gestalten des tibetischen Tantrismus (s.a. [[Ikonographie:Myoo/Vajrapani | Vajrapani]]), hat aber dennoch einige be·merkens·werte Ge·mein·sam·keiten mit dem japanischen Fudō, nämlich dunkle Haut, Schwert, Seil und die ver·bissene Unter·lippe. Letztere dürfte somit einem über·regionalen ikonographischen Standard ent·sprechen, lediglich die assymetrische Variante dürfte in Japan ent·standen sein. Laut ''Himalayan Art'' war Acala vom elften bis zum vier·zehnten Jahrhundert in der Himalaya Region populär.
 
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Version vom 23. September 2010, 13:36 Uhr

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Ikonographie/Myoo/Fudo.

Portraits von Fudō Myōō

Fudō Myōō 不動明王 (jap.)

prominentester japanischer myōō (Mantra-König), wtl. „der Unbewegliche“

Der Begriff „Fudō Myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Fudo modern.jpg
  • Fudo portrait.jpg
  • Fudo toji.jpg
  • Fudo saidaiji.jpg
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  • Fudo doji.jpg
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  • Seitaka doji.jpg
  • Fudo daigoji2.jpg
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  • Kawanaka fudo.jpg
  • Acala 12jh.jpg
  • Fudo unkei.jpg
  • Fudo tendai 10jh.jpg
  • Fudo kongobuji.jpg
  • Fudo kaikei 2b.jpg
  • Akiba gongen lee institute2.jpg
  • Fudo zentsuji.jpg

ist der einzige unter den esoterischen „Mantra-Königen“ (

myōō 明王 (jap.)

wtl. Licht-König, auch „Mantra-König“ oder „Weisheits-König“; meist zornvoll dargestellte Schutzgottheit; skt. vidyaraja

Der Begriff „myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Fudo toji.jpg
  • Fudo zentsuji.jpg
  • Daiitoku myoo detail.jpg
  • Fudo tendai 10jh.jpg
  • Aizen 1256.jpg
  • Fudo portrait.jpg
  • Daiitoku myoo.jpg
  • Fudo daigoji2.jpg
  • Fudo daigoji detail.jpg
  • Bato kannon zuzosho.jpg
  • Fudo koya.jpg
  • Fudo saidaiji.jpg
  • Fudo unkei.jpg

), der auch im modernen Japan all·gemein bekannt und populär ist. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass die furcht·er·regenden Züge anderer Myōō bei Fudō meist ab·ge·schwächt sind. Er wirkt eher streng als zornig und besitzt im übrigen kein drittes Auge oder andere para-normale anatomische Eigen·heiten. In vielen Fällen ist sein Gesicht allerdings von einer erstaunlichen Asymmetrie ge·kenn·zeichnet: aus dem rechten Mund·winkel ragt ein Eck·zahn nach oben, aus dem linken ein Eckzahn nach unten; sein rechtes Auge ist weit offen, das linke halb geschlossen. Be·merkens·wert ist auch sein Zopf, der ihm meist über die linke Schulter hängt. Diese besondere Ikono·graphie ist rein japanisch und geht möglicher·weise auf

Kūkai 空海 (jap.)

774–835, Gründer des Shingon Buddhismus; Eigennamen Saeki Mao, Ehrennamen Kōbō Daishi

Der Begriff „Kūkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Hachiman kaikei.jpg
  • Kukai koya myojin.jpg
  • Kuukai2.jpg
  • Chigo daishi.jpg
  • Gobyobashi.jpg
  • Koya karte.jpg
  • Koya1.jpg
  • Shikoku12.jpg
  • Kukai nitto.jpg
  • Tenguzoshi koyasan okunoin.jpg
  • Koya6.jpg
  • Amoghavajra.jpg
  • Gosanze myoo toji.jpg
  • Tenguzoshi koyasan daito.jpg
  • Koya1896.jpg
  • Kobodaishi kind.jpg
  • Gosonzomandara.jpg
  • Kukai2.jpg
  • Kukai okunoin.jpg
  • Monks koya wada.jpg
  • Zennyo ryuo.jpg
  • Sanmendaikoku eishinji.jpg

zurück. Auch die (zwei oder acht) jugendlichen Begleiter (

dōji 童子 (jap.)

wtl. Knabe; oft Begleiterfigur („Page“) einer buddhistischen Gestalt, manchmal auch „böser Knabe“ = Dämon (z.B. → Shuten Dōji)

Der Begriff „dōji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) des Fudō sind eine japanische Be·sonder·heit, die die besondere Be·ziehung des japanischen Buddhismus zu diesem Myōō unterstreichen.

Fudō/Acala außerhalb Japans

acala
Acala auf einem gewebten Tangka aus dem Königreich Xi Xia, 1226.
Museum of Tibet, Lhasa. Bildquelle: Himalayan Art [2010/9]

Auf dieser Abbildung ist ein sino-tibetischer Acala (Fudō) aus dem drei·zehntes Jahr·hundert zu sehen. Laut Be·schrei·bung auf Himalayan Art stammt das Bild aus dem chinesischen Vasallen·staat Xi Xia (Tangutien) im Grenz·gebiet zwischen China und Tibet, das seit Dschingis Khan zu China gehört. Acala entspricht in Haltung und Gestus dem Grund·typ der zornvollen Gestalten des tibetischen Tantrismus (s.a. Vajrapani), hat aber dennoch einige be·merkens·werte Ge·mein·sam·keiten mit dem japanischen Fudō, nämlich dunkle Haut, Schwert, Seil und die ver·bissene Unter·lippe. Letztere dürfte somit einem über·regionalen ikonographischen Standard ent·sprechen, lediglich die assymetrische Variante dürfte in Japan ent·standen sein. Laut Himalayan Art war Acala vom elften bis zum vier·zehnten Jahrhundert in der Himalaya Region populär.

  1. ^  
    Fudo toji.jpg
    Älteste erhaltene Statue des Fudō Myōō (skt. Acala) Japans.
    839. Tōji Kōdō Ritai Mandara.
  2. ^ Fudo kaikei miho.jpg 
  3. ^  
    Fudo portrait.jpg
    Fudō Myōō (skt. Acala); „Asymmetrischer Typ“ mit schiefen Zähnen und asymmetrischen Augen. Dieser Typ ist heute der bekannteste.
    Bildquelle: unbekannt.
  4. ^  
    Fudo saidaiji.jpg
    Statue des Fudō Myōō (skt. Acala) des Saidai-ji in Nara.
    Broschüre Saidaiji no bunka, Nara: Saidaiji. Abb. 73.
  5. ^  
    Fudo tendai 10jh.jpg
    Statue des Fudō Myōō (skt. Acala) des Hanshū-in in Kyōto.
    Heian-Zeit, 9. Jh. Saichō to tendai no kokuhō, 2005, Abb. 123 (Ausstellungskatalog von Schätzen des Tendai Buddhismus).
  6. ^  
    Fudo koya.jpg
    Frühe Darstellung des Fudō Myōō (skt. Acala).
    Heian-Zeit, 9. Jh. Kōyasan, Kōya: Kongobuji, 1998. S. 35.
  7. ^  
    Fudo daigoji2.jpg
    Fudō Myōō (skt. Acala) mit eingelegten Glasaugen. Werk von Kaikei, einem Repräsentanten der Kei-Schule.
    Werk von Kaikei. 1203. Bildquelle: unbekannt.
  8. ^  
    Fudo daigoji detail.jpg
    Fudō Myōō (skt. Acala); man erkennt hier gut den „verbissenen Typ“, der sich fest auf die Unterlippe beißt.
    Werk von Kaikei. 1203. Bildquelle: unbekannt.
  9. ^ Fudo rockefeller.jpg 
  10. ^  
    Seitaka doji.jpg
    Einer von insgesamt acht knabenhaften Begleitern des Fudō Myōō. Die Figur ist dank der realistischen Darstellung des Bildhauers Unkei bekannter als der Fudō, zu dem sie gehört.
    Werk von Unkei. Kamakura-Zeit, 1197. Kōyasan, Kōya: Kongobuji, 1998. S. 37.
  11. ^  
    Fudo zentsuji.jpg
    Fudō Myōō (skt. Acala) vom Tempel #75 der Shikoku-Pilgerroute.
    Shikoku Henro Shashinshū.
  12. ^  
    Fudo modern.jpg
    Rezenter Fudō Myōō (skt. Acala), mit assymetrischen Gesichtszügen.
    Shikoku Henro Shashin-shū.
  13. ^  
    Acala 12jh.jpg
    Tibetische Abbildung des Acala, jap. Fudō Myōō.
    Tibet, 12. Jh. Himalayan Art.
  14. ^  
    Acala xixia 1226.jpg
    Laut Beschreibung auf Himalayan Art stammt dieses Bild des Acala aus dem chinesischen Vasallenstaat Xi Xia (Tangutien) im Grenzgebiet zwischen China und Tibet, das seit Dschingis Khan zu China gehört.
    Königreich Xi Xia, 1226. Himalayan Art, Museum of Tibet, Lhasa.