Mythen/Goetter des Himmels/Uzume: Unterschied zwischen den Versionen
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− | | caption=Ame no Uzume<br /> Buchillustration von Katsushika Hokusai<br />''Hokusai manga'', Bd. 5, 1816<br /> Bildquelle: [http://visipix.dynalias.com/search/search.php?userid=1615220046&q=%272tAA%20Special%20Exhibitions%20---/Hokusai%20-%20integral%20facsimiles/15%20volumes%20Mangas/Volume%2005%27&s=4&l=en&u=2&ub=1&k=1 visipix] (bildbearbeitet | + | | caption=Ame no Uzume<br /> Buchillustration von Katsushika Hokusai<br />''Hokusai manga'', Bd. 5, 1816<br /> Bildquelle: [http://visipix.dynalias.com/search/search.php?userid=1615220046&q=%272tAA%20Special%20Exhibitions%20---/Hokusai%20-%20integral%20facsimiles/15%20volumes%20Mangas/Volume%2005%27&s=4&l=en&u=2&ub=1&k=1 visipix] (bildbearbeitet) [2010/9] |
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Version vom 15. September 2010, 17:08 Uhr
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Ame no Uzume Die Ahnherrin von Ritus, Tanz und Theater
Buchillustration von Katsushika Hokusai
Hokusai manga, Bd. 5, 1816
Bildquelle: visipix (bildbearbeitet) [2010/9]
mythologische Gottheit, Ahnherrin des Theaters
Der Begriff „Ame no Uzume“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
tritt in den Mythen in zwei entscheidenden Episoden auf: Im Mythos von Amaterasu in der Felsenhöhle und im Mythos von der Herabkunft des Himmlischen Enkels. Im letzteren Fall gehört sie zum Gefolge des
Der Begriff „Ninigi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
, als er die Herrschaft auf der Erde antreten soll. Im Zuge ihres Abstiegs zur Erde stellt sich den Himmelsgöttern eine seltsame Gottheit namens
Der Begriff „Sarutahiko“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Bilder
in den Weg. Sarutahiko besitzt eine „sieben-Hand-lange“ Nase, ist zudem von ungewöhnlich hohem Wuchs und emmitiert Lichtstrahlen aus Mund und After. Die himmlischen Götter wissen nicht, ob er feindlich oder freundlich gesonnen ist. Ame no Uzume ergreift die Initiative um die Sache zu klären und entblößt vor dem seltsamen Gott ihre Brüste, wobei sie in verächtliches Lachen ausbricht. Sarutahiko erklärt daraufhin, dass er Ninigi, dem Himmlischen Enkel, vorausgehen wolle, um ihm den Weg zu weisen. Ob dies sein ursprüngliches Vorhaben war oder ob Uzume ihn durch ihr Verhalten dazu brachte, bleibt offen.
Uzume und Sarutahiko werden schlussendlich ein Paar und Uzume bekommt den neuen Namen Sarume no kimi — wtl. „Herrin der Affenfrauen“. Diese „Affenfrauen“ sind niemand anderer als die Priester-Tänzerinnen des frühen Tenno-Hofes, die sich somit auf Ame no Uzume zurückführen. Uzumes Handlungen, ihr erotischer Tanz vor der Felsenhöhle und ihr provokantes Techtelmechtel mit Sarutahiko, scheinen also auch eine rituelle Komponente zu haben. Tatsächlich führt das
Chronik Japans (807)
Der Begriff „Kogo shūi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
(verfasst 807) den „Ritus zur Besänftigung der Geister“ (chinkonsai) auf Ame no Uzume zurück. Zudem wird Ame no Uzume als Ahnherrin des japanischen Theaters bezeichnet. Die Gestalt der Uzume macht somit deutlich, dass Tanz, Theater und Ritus in alter Zeit wohl nicht von einander zu trennen waren, und verrät zudem, dass Spass und Erotik im alten Ritualwesen durchaus ihren Platz hatten.
Ame no Uzume und Sarutahiko
Buchillustration aus Nakatomi ōbarai ezu, einem Werk der späten Edo-Zeit Bild: Suzuka bunko, Ehime University [2010/9] | |
Ame no Uzume, repräsentiert durch einen Kabuki-Schauspieler
Holzschnitt von Toyokuni Bild: Kichō shogazō database |
Links
- Ame-no-Uzume no Mikoto, Joseph Ziehr and Edward Beach (en.)
Artikel der Website Shimbutsudo.Letzte Überprüfung der Linkadressen: Aug. 2010
- ^ Darstellung der Ame no Uzume.
Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit, 1816. Internet Archive, Birmingham Young University. - ^ Ame no Uzume in der Kleidung einer Schreindienerin (miko), mit Schellen und Zickzack-Papier (gohei). Sie trägt die Züge der dicklichen und vergnügten Glücksgöttin Otafuku.
Werk von Taki Katei (1832–1901). Bakumatsu Zeit, 1859. Library of Congress. - ^ Die auf einem Zuber tanzende Ame no Uzume (hier: Miyabi no Kami) in einer an den klassischen Mythen orientierten Darstellung.
Meiji-Zeit. Tomoe Steineck, Martina Wernsdörfer, Raji Steineck, WegZeichen: Japanische Kult- und Pilgerbilder. Die Sammlung Wilfried Spinner (1854–1918). Zürich: VMZ (Ausstellungskatalog), Abb. 68 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Tanz der Ame no Uzume vor der Himmlischen Felsenhöhle, in der sich Amaterasu verborgen hat. Durch das Lachen der Götter wird sie aus der Höhle gelockt. Die Szene gilt als Ursprung des sakralen Theaters (kagura). Man beachte die Gegenwart des Gottes Sarutahiko (links), der im urspr. Mythos nicht vorkommt. Andererseits wird die Entblößung Uzumes ausgeblendet. Die Darstellung orientiert sich in diesen Details an zeitgenössischen kagura-Aufführungen
Werk von Utagawa Kunisada (Toyokuni 3). Edo-Zeit, 1844. Waseda University Library. - ^ Ame no Uzume und Sarutahiko.
Werk von Kobayashi Eitaku (1843–1890). Meiji-Zeit. Harvard Library. - ^ Tanz einer Hofdame mit entblößtem Oberkörper und einem Stab vor einem sitzenden, betenden Mönch. Die Darstellung entstammt dem Kitano tenjin engi, einer der berühmtesten illustrierten Querbildrollen, welche die Entstehung des Kitano Tenman-gū Schreins in Kyoto schildert. Die Szene stellt folgende Episode der Schreinlegende dar: Eine Hofdame beschuldigt den Mönch Ninshun, ein „Herz für Frauen“ zu haben. Nachdem dieser am Kitano Schrein um Hilfe betet, wird sie von der Gottheit besessen und teilt im Zuge ihres ekstatischen Tanzes mit, dass sie den betreffenden Mönch zu Unrecht verleumdet hat.
Kamakura-Zeit, 13. Jh. Colbase. - ^ Im Vordergrund Tajikara, der die Aufgabe hat, einen Felsen vom Eingang der Höhle zu entfernen, damit die Sonnengottheit — hier durch Strahlen angedeutet — wieder herauskommen kann. Dahinter einige Musiker und Ame no Uzume bei ihrem Tanz, begleitet von Sarutahiko.
Werk von Utagawa Hiroshige (1797–1858). Edo-Zeit, um 1850. British Museum. - ^ Aufführung eines kagura-Tanzes mit der Figur der Ame no Uzume, hier verkörpert durch einen männlichen Tänzer mit Maske.
Werk von Katsushika Hokusai. Internet Archive, Smithonian Libraries and Archives. - ^ Ame no Uzume (rechts) mit anderen Göttern, die Amaterasu aus der Höhle locken wollen. Die Figuren tragen die Züge von Kabuki-Schauspielern, sind also relativ nahe an einer tatsächlichen Aufführung der Szene. Teil eines Triptychons.
Werk von Utagawa Toyokuni (1769–1825). Edo-Zeit. National Diet Library, Tōkyō. - ^ Ame no Uzume, dargestellt von einem kagura-Tänzer.
Bildquelle: unbekannt. - ^ Die Glücksgöttin Okame, alias Ame no Uzume, als Maske, deren Berührung Glück bringt. Gemäß dem beigefügten Schild soll die Berührung des Mundes vor Katastrophen aller Art schützen. Streicheln der Stirne führt zu Intelligenz; Streicheln der rechten Wange führt zu Liebesglück, ...
TokyoViews, flickr, 2012 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Im Vordergrund Daikoku auf einem Ochsen, geführt von Otafuku (Ame no Uzume). Im Hintergrund Jurōjin, der sich mit seinem Reittier abmüht. Das Bild wurde laut Inschrift am zweiten Neujahrstag angefertigt. Die Glücksgötter waren und sind ein beliebtes Neujahrsmotiv. Auch die Kombination mit einem Ochsen als Reittier ist nicht ungewöhnlich. Interessant ist vor allem, dass als weibliche Begleiterin Daikokus nicht Benzaiten in Erscheinung tritt, sondern die komödiantische Otafuku.
Werk von Kawanabe Kyōsai. 1889. Wikimedia Commons. - ^ Nō-Maske einer jungen Frau (koomote). Die geschwärzten Zähne sowie die hoch auf der Stirn aufgemalten Brauen entsprechen traditionellen Schönheitsidealen am kaiserlichen Hof. Die vorliegende Maske mit dem Eigennamen Yuki no Ko-omote soll sich einst im Besitz von Toyotomi Hideyoshi befunden haben.
Werk von Tatsuemon (zugeschrieben). Muromachi-Zeit. The New York Times Style Magazine, Japan. - ^ Oto-goze, auch Okame oder Otafuku, eine komödiantische Figur des kyōgen-Theaters. Sie wird auch als Erscheinung der Ame no Uzume, der Ahnherrin des japanischen Theaters, angesehen.
Muromachi-Zeit, 15./16. Jh. Museum Folkwang, Essen – ARTOTHEK, 2024 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Begegnung von Ame no Uzume und Sarutahiko. Im Hintergrund das Urgötterpaar Izanagi und Izanami. Die für Kuniyoshi untypisch naive, fast plumpe Darstellung könnte dem Umstand geschuldet sein, dass hier für eine Ausstellung lebensechter Puppen geworben wird, die 1855–56 in Edo stattfand. Kuniyoshi scheint sich an das Erscheinungsbild der Götter in der Ausstellung gehalten zu haben.
Werk von Utagawa Kuniyoshi. Späte Edo-Zeit, 1856. The British Museum. - ^ Das Zusammentreffen von Sarutahiko und Ame no Uzume im Zuge des Abstiegs des Himmelsenkels Ninigi auf den Berg Takachiho in Kyūshū.
Werk von Utagawa Kuniyoshi. Waseda University Library, (bildbearbeitet). - ^ Darstellung von Ame no Uzume und Sarutahiko.
Werk von Matsunaga Hanzan (1818–1882). Späte Edo-Zeit. Bildquelle: Ritsumeikan ARC. - ^ Ame no Uzume mit entblößten Brüsten, hier unter dem Namen Okame.
Werk von Irie Chōhachi (1815–1889). Meiji Zeit, 19. Jh. Master plasterer Izu-no-Chohachi. - ^ Das Glück in Gestalt von Okame, alias Ame no Uzume, verjagt das Unglück in Gestalt von oni-Dämonen mit Bohnen.
Werk von Kawanabe Kyōsai. National Museum of Asian Art Collection. - ^ Otafuku mit Kranich, beides Glückssymbole.
Werk von Kawanabe Kyōsai. Meiji-Zeit, 1875. National Museum of Asian Art Collection. - ^ Parodistische Darstellung des erotischen Tanzes von Ame no Uzume.
Werk von Ekin (1812–76). Edo-Zeit. Bildquelle: Muian, über Internet Archive. - ^ Ame no Uzume als Teil einer Serie von Göttern aus dem Mythos der Felsenhöhle; als Neujahrskarte konzipiert. Siehe auch Sarutahiko.
Werk von Totoya Hokkei (1780–1850). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Ame no Uzume in einer modernen Interpretation. Amaterasu ist hier durch die Sonnenscheibe repräsentiert.
Werk von Kosugi Hōan (1881–1964). Shōwa-Zeit, 1951. Chiyoda Days.