Ikonographie/Mudra: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 26. Mai 2020, 13:01 Uhr
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Eine mudra [mudrā (skt.) मुद्रा „Siegel“, Gebetsgeste (jap. inzō 印相)] (jap. inzō [inzō (jap.) 印相 Handzeichen, skt. Mudrā] oder -in) ist ein Hand·zei·chen oder eine Geste mit kon·kre·ter sym·boli·scher Be·deu·tung. Zu·meist ver·weist eine mudra auf eine be·stim·mte Tätig·keit eines Buddha [Buddha (skt.) बुद्ध „Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)] (Predigt, Meditation, etc.). In der bud·dhis·tischen Plastik unter·stützen mudras die Aus·sage·kraft einer Figur und sind ein oft we·sent·liches Merk·mal, um Bud·dha·sta·tuen ikono·gra·phisch zu unter·schei·den. Doch nicht nur Sta·tuen formen mudras, auch Mönche und Gläubige ver·wenden sie im tä·gli·chen Ritual oder Gebet. Selbst die all·täg·liche Geste des Hände·fal·tens gilt als eine mudra (gasshō-in [gasshō-in (jap.) 合掌印 Mudrā des Händefaltens]). Be·son·ders be·deu·tsam sind mudras im eso·teri·schen Bud·dhis·mus (mikkyō [mikkyō (jap.) 密教 esoterischer Buddhismus, Tantrismus; wtl. geheime Lehre; Gegenstück zu kengyō; in Japan vor allem durch den Shingon, aber auch durch Teile des Tendai Buddhismus vertreten]), wo sie meist in Kom·bina·tion mit spe·ziel·len Gebets·formeln (mantra [mantra (skt.) मन्त्र Gebetsformel (jap. shingon 真言)]) an be·stim·mte bud·dhis·tische Ge·stal·ten ge·rich·tet werden, um einen kon·kreten Nutzen zu er·zielen.
Bekannte mudras
Mudra der Furcht·losig·keit und der Er·füllung, semui-in [semui-in (jap.) 施無畏印 Mudra der Furchtlosigkeit], segan-in [segan-in (jap.) 施願印 Mudra der Schwurerfüllung]. Die Rechte wehrt Böses ab/be·schützt Gutes, die Linke gibt, was er·beten wurde; typische Geste des his·tori·schen Buddha, Shaka Nyorai [Shaka Nyorai (jap.) 釈迦如来 jap. Name des historischen Buddha, Shakyamuni]. |
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Geste des Pre·digens. Sym·boli·siert die erste Lehr·rede des histori·schen Buddha (= Ingangsetzen des „Rads der Lehre“). In Japan dennoch meist eine kenn·zeich·nen·de Geste des Amida [Amida (jap.) 阿弥陀 Buddha Amitabha; Hauptbuddha der Schulen des Reinen Landes (Jōdo-shū bzw. Jōdo Shinshū)] Buddha. |
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile. Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. | |
Beide Hände im Schoß ge·faltet (hier mit der für Amida typischen Stellung der Zeigefinger). Typisch für Amida und den Dai·nichi der Mutter·schoß·welt (Taizōkai [Taizōkai (jap.) 胎蔵界 Mutterschoß-Welt; Welt der sichtbaren Dinge des Dainichi Nyorai; s.a. Kongōkai]). |
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile. Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. | |
Geste des Dainichi Nyorai der Vajra [vajra (skt.) वज्र „Donnerkeil“, Ritualinstrument und Symbol des tantristischen/esoterischen Buddhismus (jap. kongō 金剛)]-Welt (Kongōkai [Kongōkai (jap.) 金剛界 Vajra-Welt, Diamant-Welt; Welt der absoluten Erkenntnis des Dainichi Nyorai; s.a. Taizōkai]) Mandala. |
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile. Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. | |
Geste des Gōzanze Myōō [Gōzanze Myōō (jap.) 降三世明王 skt. Trailokyavijaya, einer der Fünf Großen Myōō], einer Schutz·gott·heit des eso·teri·schen Bud·dhis·mus. |
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile. Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. |
Weiterführende Informationen
- Explanations of Mudras, (dt. und en.)
Tibetische Mudras erklärt vom Dharmapala Thangka Centre.Letzte Überprüfung der Linkadressen: Sept. 2016
- ^ Der historische Buddha Shaka Nyorai (skt. Shakyamuni) mit der für ihn typischen mudra „Fürchtet euch nicht“ — semui-in, segan-in.
Späte Heian-Zeit, 12. Jh. Museum of Fine Arts, Boston (Denman Waldo Ross Collection). - ^ Mudra des Dharma-Rad-Drehens, tenbōrin-in, des Amida Buddha.
Bildquelle: unbekannt. - ^ Die mudra der Mediation (jōin) mit den für Amida (skt. Amitabha) charakteristischen abgewinkelten Zeigefingern. Die „Schwimmhaut“ zwischen Daumen und Zeigefinger ist kein künstlerischer Missgriff, sondern entspricht den 32 Merkmalen eines Buddha.
Kamakura-Zeit, 1252?. Jenny Huang, flickr 2006. - ^ Geste des Dainichi Nyorai im Kongōkai-Mandala. s.a. Gesamtbild.
Werk von Unkei (1150–1223). Bildquelle: unbekannt. - ^ Gōzanze Myōō — skt. Trailokyavijaya, der „Bezwinger der Drei Welten“ — ist eine Erscheinungsform des Vajrapani, der im esoterischen Buddhismus zumeist als zornvolle Gottheit dargestellt wird. Hier mit der mudra gōzanze-in.
12. Jh. Bildquelle: Wakasa Obama dejitaru bunkazai, über Internet Archive.