Mythen/Jenseits: Unterschied zwischen den Versionen

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==Die Sechs Bereiche der Wiedergeburt==
 
==Die Sechs Bereiche der Wiedergeburt==
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Philosophisch gesehen gibt es im Buddhismus nur ein ab·solutes Jenseits — das {{skt:Nirvana}}, das in der voll·ständigen Aus·löschung alles Dies·seitigen besteht. Alles andere, auch die Wege der Toten·seelen von einer Wiedergeburt zur nächsten, gehört zum Dies·seits ({{skt:Samsara}} = Kreislauf der Wiedergeburten) und führt letzt·lich zu neuen, leid·vollen Existenzen (s. Grundbegriffe, [[Grundbegriffe:Buddhismus | Buddhismus]]). In der Praxis kennt jedoch auch der Bud·dhis·mus ein sichtbares, unmittelbar erfahrbares Diesseits und ein unsichtbares Jenseits, in dem sich Geister und Totenseelen aufhalten. Es gibt darüber hinaus ein Paradies ({{glossar:gokuraku}}), das die Vorstufe zum Nirvana darstellt,  und es gibt eine Hölle ({{glossar:jigoku}}).  
 
Philosophisch gesehen gibt es im Buddhismus nur ein ab·solutes Jenseits — das {{skt:Nirvana}}, das in der voll·ständigen Aus·löschung alles Dies·seitigen besteht. Alles andere, auch die Wege der Toten·seelen von einer Wiedergeburt zur nächsten, gehört zum Dies·seits ({{skt:Samsara}} = Kreislauf der Wiedergeburten) und führt letzt·lich zu neuen, leid·vollen Existenzen (s. Grundbegriffe, [[Grundbegriffe:Buddhismus | Buddhismus]]). In der Praxis kennt jedoch auch der Bud·dhis·mus ein sichtbares, unmittelbar erfahrbares Diesseits und ein unsichtbares Jenseits, in dem sich Geister und Totenseelen aufhalten. Es gibt darüber hinaus ein Paradies ({{glossar:gokuraku}}), das die Vorstufe zum Nirvana darstellt,  und es gibt eine Hölle ({{glossar:jigoku}}).  
  
Das Gesetz des Karma regelt genau genommen nur jenen Bereich des Samsara, den man die Welt der Begierden (skt. ''kamadhatu'')  nennt. Diese unterteilt sich in die  so·ge·nannten Sechs Wege ({{glossar:rokudou}}). Das sind sechs Existenz·formen, in die man hin·ein·geboren werden kann, je nachdem, ob man in ver·gangenen Leben gutes oder schlechtes [[Grundbegriffe:Buddhismus Lehre|Karma]] angehäuft hat. Diese Existenzformen sind:
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Das Gesetz des {{skt:Karma}} regelt genau genommen nur jenen Bereich des Samsara, den man die Welt der Begierden (skt. Kamadhatu)  nennt. Dieser Bereich unterteilt sich weiter in die  so·ge·nannten Sechs Wege ({{glossar:rokudou}}). Das sind sechs Existenz·formen, in die man hin·ein·geboren werden kann, je nachdem, ob man in ver·gangenen Leben gutes oder schlechtes Karma angehäuft hat. Diese Existenzformen sind:
  
 
:# Götter (Devas), die im Buddhismus sterblich sind
 
:# Götter (Devas), die im Buddhismus sterblich sind
 
:# Kriegergeister (jap. {{glossar:ashura|(a)shura}} von skt. ''asura'')
 
:# Kriegergeister (jap. {{glossar:ashura|(a)shura}} von skt. ''asura'')
 
:# Menschen
 
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:# Hungergeister (jap. {{glossar:gaki}}, skt. ''preta'')
 
:# Hungergeister (jap. {{glossar:gaki}}, skt. ''preta'')
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:# Hölle, die sich wiederum in acht Einzelhöllen unterteilt
 
:# Hölle, die sich wiederum in acht Einzelhöllen unterteilt
  
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Wie anhand der Sanskrittermini zu erkennen, stammen die Bereiche der Wiedergeburt aus dem indischen Buddhismus und reflektieren dort gängige religiöse Vor·stel·lungen. Diese haben sich in China und Japan unterschiedlich stark ein·ge·heimatet. Von den Krieger·geistern ist relativ wenig zu hören und zu sehen. Auch die Möglich·keit, als Gott wieder·geboren zu werden, existiert in erster Linie in der Theorie.
 
Wie anhand der Sanskrittermini zu erkennen, stammen die Bereiche der Wiedergeburt aus dem indischen Buddhismus und reflektieren dort gängige religiöse Vor·stel·lungen. Diese haben sich in China und Japan unterschiedlich stark ein·ge·heimatet. Von den Krieger·geistern ist relativ wenig zu hören und zu sehen. Auch die Möglich·keit, als Gott wieder·geboren zu werden, existiert in erster Linie in der Theorie.
 
Die Menschen erleben das Leid, das im Grunde alle sechs Existenzformen prägt, zwar intensiver als Götter und Kriegergeister, doch ist das Potential, aus dem Geburtenkreislauf auszutreten, in der Welt der Menschen höher. Insofern ist die Hierarchie zwischen den oberen drei Bereichen der Wiedergeburt auch nicht eindeutig zu bestimmen.  
 
Die Menschen erleben das Leid, das im Grunde alle sechs Existenzformen prägt, zwar intensiver als Götter und Kriegergeister, doch ist das Potential, aus dem Geburtenkreislauf auszutreten, in der Welt der Menschen höher. Insofern ist die Hierarchie zwischen den oberen drei Bereichen der Wiedergeburt auch nicht eindeutig zu bestimmen.  
  
Tiere, Hungergeister und Höllenwesen sind hingegen als niedere Existenzformen der karmischen Bestrafung anzusehen und zwar in zunehmend negativer Form. Obwohl Hungergeister und Höllenwesen den Menschen nicht sichtbar sind, machte man sich in China und Japan sehr konkrete Vorstellungen von ihnen und widmete ihnen sowohl rituell als auch ikonographisch große Aufmerksamkeit. Ähnlich wie in den christlichen Höllendarstellungen etwa in den Bildern des Hieronymus Bosch galt dabei den Schrecken der Hölle das Hauptaugenmerk.
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Tiere, Hungergeister und Höllenwesen sind hingegen als direkte Konsequenz der karmischen Bestrafung anzusehen und zwar in zunehmend negativer Form. Obwohl Hungergeister und Höllenwesen den Menschen nicht sichtbar sind, machte man sich in China und Japan sehr konkrete Vorstellungen von ihnen und widmete ihnen sowohl rituell als auch ikonographisch große Aufmerksamkeit. Ähnlich wie in den christlichen Höllendarstellungen galt dabei den Schrecken der Hölle das Hauptaugenmerk.
  
 
=== Die Zehn Welten ===
 
=== Die Zehn Welten ===
  
Über den Sechs Wegen gibt es noch Vier Stufen der Buddha·schaft, sodass man das bud·dhis·tische Universum auch in Zehn Welten (jap. {{glossar:jikkai}}) unterteilt findet. Das folgende Bild, das dieses Universum zur Gänze repräsentiert, nennt sich daher auch Mandala der Zehn Welten (''jikkai mandara'').
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Über den Sechs Wegen gibt es noch Vier Stufen der Buddha·schaft, sodass man das bud·dhis·tische Universum auch in Zehn Welten (jap. {{glossar:jikkai}}) unterteilt findet. Das folgende Bild, das dieses Universum zur Gänze repräsentiert, nennt sich daher auch Mandala der Zehn Welten (''Jikkai mandara'').
  
 
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|Die Zehn Welten (''Kumano kanshin jikkai mandara'') <br /> Rollbild, Edo-Zeit, 17. Jh.
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|Die Zehn Welten (''Kumano kanshin jikkai mandara'') <br /> Hängerollbild, Edo-Zeit, 17. Jh.
 
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Auf diesem Bild sind die positiveren Bereiche, einschließlich {{glossar:Amida}}s Paradies, in der oberen Bildhälfte zu sehen, während die nega·ti·ven Be·reiche im unteren Teil zu finden sind. Die Welt der Menschen ist durch eine Lebenstreppe versinnbildlicht, die von der Geburt bis zum Tod reicht. In der Mitte des Bildes ist ein Totenritual dargestellt. Das Bild verdeutlicht somit den Einfluss, den buddhistische Rituale auf das Schicksal der Verstorbenen im Jenseits haben können. In der unteren Bildhälfte mischen sich  die Welt der Krie·ger·geis·ter ({{glossar:ashura}}), der Gerichtshof Enmas, die Welt der Tiere und der Hungergeister. Die  Be·reiche der Hölle ({{glossar:jigoku}}) nehmen einen besonders prominenten Platz ein. Als kleinen Hoffnungsschimmer erkennt man unter allen grauenvollen Monstern aber auch den Bodhisattva {{glossar:jizou}} in der Vor·hölle der Kinder ({{glossar:sainokawara}}), denn zu Kin·dern hat dieser Bodhisattva ein be·son·deres Nahe·ver·hält·nis (s. [[Ikonographie:Jizo| Jizō]] im Kapitel „Ikono·graphie“). Links unten kann man ihn ein zweites mal erkennen, wie er zwei Verstorbene aus der Hölle hinaus geleitet.  
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Auf diesem Bild sind die positiveren Bereiche der Wiedergeburt, einschließlich {{glossar:Amida}}s Paradies, in der oberen Bildhälfte zu sehen, während die nega·ti·ven Be·reiche im unteren Teil zu finden sind. Die Welt der Menschen ist durch eine Lebenstreppe versinnbildlicht, die von der Geburt bis zum Tod reicht. In der Mitte des Bildes ist ein Totenritual dargestellt. Das Bild verdeutlicht somit den Einfluss, den buddhistische Rituale auf das Schicksal der Verstorbenen im Jenseits haben können. In der unteren Bildhälfte mischen sich  die Welt der Krie·ger·geis·ter ({{glossar:ashura}}), der Gerichtshof Enmas (s.u.), die Welt der Tiere und der Hungergeister. Die  Be·reiche der Hölle ({{glossar:jigoku}}) nehmen einen besonders prominenten Platz ein. Als kleinen Hoffnungsschimmer erkennt man unter allen grauenvollen Monstern aber auch den Bodhisattva {{glossar:jizou}} in der Vor·hölle der Kinder ({{glossar:sainokawara}}), denn zu Kin·dern hat dieser Bodhisattva ein be·son·deres Nahe·ver·hält·nis (s. [[Ikonographie:Jizo| Jizō]] im Kapitel „Ikono·graphie“). Links unten kann man ihn ein zweites mal erkennen, wie er zwei Verstorbene aus der Hölle hinaus geleitet.  
  
Ein interessantes Detail am Rande: Die Bereiche der Totenwelt in der obigen Ab·bil·dung sind mit {{glossar:torii}} mar·kiert, wie sie heute nur vor Shinto Schrei·nen zu finden sind. Die Torii markieren hier die Übergänge zwischen den Sechs Wegen.
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Ein interessantes Detail am Rande: Die einzelnen Welten in der obigen Ab·bil·dung sind mit {{glossar:torii}} mar·kiert, wie sie heute nur vor Shinto Schrei·nen zu finden sind. Die Torii markieren hier die Übergänge zwischen den Sechs Wegen.
  
 
==Die buddhistische Totenwelt==
 
==Die buddhistische Totenwelt==

Version vom 24. August 2014, 14:05 Uhr

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Mythen/Jenseits.

Jenseitsvorstellungen

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Mythen/Jenseits.

Was die gegenwärtige japanische Ge·sell·schaft betrifft, ist es kaum möglich, ver·bindliche, von der gesamten Be·völkerung geteilte Auf·fassungen über das Jenseits in Kürze zusammenzufassen: Neben buddhistischen und volks·reli·giösen Vor·stellungen mischen sich sowohl christliche Ideen als auch science fiction Motive in die Jenseits·bilder der modernen Japaner. So wie die Religion als Ganzes haben sich auch die Bilder des Jenseits privatisiert: Jeder hat seine eigene Vorstellung vom Jenseits.

Jigokusoshi emaki1.jpg
Totenseelen auf der Reise ins Jenseits (späte Edo-Zeit)
Zwei Totenseelen auf dem Weg in Jenseits, am Kreuzungspunkt der Sechs Wege (rokudō).
Edo-Zeit. Emakimono database, Nichibunken.

Es gibt jedoch alteingesessene traditionelle Vorstellungen, die noch heute wirksam sind. Sie stellen ein un·er·schöpf·liches Reservoir für die soge·nannten Neuen Religionen dar und erhalten darüber hinaus in der Welt der Manga und Anime immer wieder neue Aktualität. Diese traditionellen Jenseitsbilder sind überwiegend vom Bud·dhis·mus geprägt. Das hängt u.a. mit dem bereits er·wähnten „arbeits·teiligen“ Ver·hältnis von Buddhismus und Shinto zu·sam·men, nach dem die Götter des Shinto vor·rangig für den Bereich des Dies·seits und das unmit·telbare Wohler·gehen, die buddhis·tischen Heils·gestal·ten dagegen eher für den Tod und das Jen·seits zuständig sind (s. Grundbegriffe, Shinto).

Die Sechs Bereiche der Wiedergeburt

Philosophisch gesehen gibt es im Buddhismus nur ein ab·solutes Jenseits — das

Nirvāṇa निर्वाण (skt., n.)

„Erloschen, ausgelöscht“, Ort der Erlösung von allem Leid, absolutes Jenseits (jap. Nehan 涅槃)

Pantheon, Konzept

Der Begriff „Nirvana“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Nehanzu.jpg

, das in der voll·ständigen Aus·löschung alles Dies·seitigen besteht. Alles andere, auch die Wege der Toten·seelen von einer Wiedergeburt zur nächsten, gehört zum Dies·seits (

Saṃsāra संसार (skt., m.)

„Beständiger Fluss“, Kreislauf der Wiedergeburten, Diesseits (jap. Rinne 輪廻)

Konzept

Der Begriff „Samsara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

= Kreislauf der Wiedergeburten) und führt letzt·lich zu neuen, leid·vollen Existenzen (s. Grundbegriffe, Buddhismus). In der Praxis kennt jedoch auch der Bud·dhis·mus ein sichtbares, unmittelbar erfahrbares Diesseits und ein unsichtbares Jenseits, in dem sich Geister und Totenseelen aufhalten. Es gibt darüber hinaus ein Paradies (

gokuraku 極楽 (jap.)

wtl. höchstes Glück; Paradies; identisch mit dem Reinen Land (jōdo)

Pantheon, Konzept

Der Begriff „gokuraku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Raigo chionin.jpg
  • Rokudo kuniyoshi.jpg

), das die Vorstufe zum Nirvana darstellt, und es gibt eine Hölle (

jigoku 地獄 (jap.)

wtl. „[unter]irdischer Kerker“, buddhistische Hölle

Pantheon, Konzept

Der Begriff „jigoku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Jigokuzoshi nara1.jpg
  • Kumano mandara.jpg
  • Kumano sankei mandara.jpg
  • Rokudo kuniyoshi.jpg
  • Jigokuzoshi nara2.jpg
  • Zehn welten.jpg
  • Kasugagongen kenki1.jpg
  • Jigoku rokudoe.jpg

).

Das Gesetz des

Karma कर्म (skt., n.)

„Tat“, auch „konsequente Folge“; moralische Bilanz der gesetzten Handlungen (jap. 業)

Konzept

Der Begriff „Karma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

regelt genau genommen nur jenen Bereich des Samsara, den man die Welt der Begierden (skt. Kamadhatu) nennt. Dieser Bereich unterteilt sich weiter in die so·ge·nannten Sechs Wege (

rokudō 六道 (jap.)

wtl. die Sechs Wege = Bereiche der Wiedergeburt

Konzept

Der Begriff „rokudō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Jigokusoshi emaki1.jpg
  • Rokudo kuniyoshi.jpg
  • Zehn welten.jpg
  • Ashura.jpg

). Das sind sechs Existenz·formen, in die man hin·ein·geboren werden kann, je nachdem, ob man in ver·gangenen Leben gutes oder schlechtes Karma angehäuft hat. Diese Existenzformen sind:

  1. Götter (Devas), die im Buddhismus sterblich sind
  2. Kriegergeister (jap.
ashura 阿修羅 (jap.)

kämpfende Geister, eine von sechs Formen der Wiedergeburt; skt. asura; auch shura

Der Begriff „ashura“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Ashura.jpg
  • Ashura2.jpg
von skt. asura)
  1. Menschen
  2. Tiere
  3. Hungergeister (jap.
gaki 餓鬼 (jap.)

Hungergeist; skt. preta

Geist

Der Begriff „gaki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Gakizoshi mokuren.jpg
  • Zehn welten.jpg
  • Gakizoshi notdurft.jpg
  • Gakizoshi friedhof.jpg
  • Gakizoshi ausspeisung.jpg
  • Gakizoshi geburt.jpg

, skt. preta)

  1. Hölle, die sich wiederum in acht Einzelhöllen unterteilt

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Mythen/Jenseits. Wie anhand der Sanskrittermini zu erkennen, stammen die Bereiche der Wiedergeburt aus dem indischen Buddhismus und reflektieren dort gängige religiöse Vor·stel·lungen. Diese haben sich in China und Japan unterschiedlich stark ein·ge·heimatet. Von den Krieger·geistern ist relativ wenig zu hören und zu sehen. Auch die Möglich·keit, als Gott wieder·geboren zu werden, existiert in erster Linie in der Theorie. Die Menschen erleben das Leid, das im Grunde alle sechs Existenzformen prägt, zwar intensiver als Götter und Kriegergeister, doch ist das Potential, aus dem Geburtenkreislauf auszutreten, in der Welt der Menschen höher. Insofern ist die Hierarchie zwischen den oberen drei Bereichen der Wiedergeburt auch nicht eindeutig zu bestimmen.

Tiere, Hungergeister und Höllenwesen sind hingegen als direkte Konsequenz der karmischen Bestrafung anzusehen und zwar in zunehmend negativer Form. Obwohl Hungergeister und Höllenwesen den Menschen nicht sichtbar sind, machte man sich in China und Japan sehr konkrete Vorstellungen von ihnen und widmete ihnen sowohl rituell als auch ikonographisch große Aufmerksamkeit. Ähnlich wie in den christlichen Höllendarstellungen galt dabei den Schrecken der Hölle das Hauptaugenmerk.

Die Zehn Welten

Über den Sechs Wegen gibt es noch Vier Stufen der Buddha·schaft, sodass man das bud·dhis·tische Universum auch in Zehn Welten (jap.

jukkai 十界 (jap.)

Zehn Welten des buddhistischen Jenseits; auch jikkai ausgesprochen

Konzept

Der Begriff „jukkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) unterteilt findet. Das folgende Bild, das dieses Universum zur Gänze repräsentiert, nennt sich daher auch Mandala der Zehn Welten (Jikkai mandara).

Kumano sankei mandara.jpg
Die Zehn Welten (Kumano kanshin jikkai mandara)
Hängerollbild, Edo-Zeit, 17. Jh.
Im oberen Teil eine Lebenstreppe, die das menschliche Leben von der Geburt bis zum Tod darstellt. Darunter Amidas Reines Land (jōdo), der Gerichtshof Enmas, und schließlich, in der unteren Bildhälfte, die Hölle (jigoku).
Edo-Zeit, 17. Jh. Bildquelle: unbekannt.

Auf diesem Bild sind die positiveren Bereiche der Wiedergeburt, einschließlich

Amida 阿弥陀 (jap.)

Buddha Amitabha; Hauptbuddha der Schulen des Reinen Landes (Jōdo-shū bzw. Jōdo Shinshū)

Buddha

Der Begriff „Amida“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Taima fukui.jpg
  • Daiitoku myoo detail.jpg
  • Kamakuradaibutsu meiji2.jpg
  • Kamakura daibutsu beato.jpg
  • Namazu ken zenkoji.jpg
  • Mudra kamakuradaibutsu.jpg
  • Taima narahaku.jpg
  • Koshinto amida.jpg
  • Kamakura daibutsu2008.jpg
  • Amida byodoin.jpg
  • Koshinto kamakura.jpg
  • Kamakuradaibutsu face.jpg
  • Raigo chionin.jpg
  • Kamakura Daibutsu.jpg
  • Amida horyuji.jpg
  • Ushiku daibutsu.jpg
  • Kamakura daibutsu morgen.jpg
  • Dabutsu back.jpg
  • Amida heian.jpg
  • Byodoin 1879.jpg
  • Mudra amidahoryuji.jpg
  • Bato rinnoji.jpg
  • Amida spinner.jpg
  • Daibutsu head2.jpg
  • Kamakura daibutsu kusakabe.jpg
  • Nishi no nozoki.jpg
  • Amida yamagoe 13jh.jpg

s Paradies, in der oberen Bildhälfte zu sehen, während die nega·ti·ven Be·reiche im unteren Teil zu finden sind. Die Welt der Menschen ist durch eine Lebenstreppe versinnbildlicht, die von der Geburt bis zum Tod reicht. In der Mitte des Bildes ist ein Totenritual dargestellt. Das Bild verdeutlicht somit den Einfluss, den buddhistische Rituale auf das Schicksal der Verstorbenen im Jenseits haben können. In der unteren Bildhälfte mischen sich die Welt der Krie·ger·geis·ter (

ashura 阿修羅 (jap.)

kämpfende Geister, eine von sechs Formen der Wiedergeburt; skt. asura; auch shura

Der Begriff „ashura“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Ashura.jpg
  • Ashura2.jpg

), der Gerichtshof Enmas (s.u.), die Welt der Tiere und der Hungergeister. Die Be·reiche der Hölle (

jigoku 地獄 (jap.)

wtl. „[unter]irdischer Kerker“, buddhistische Hölle

Pantheon, Konzept

Der Begriff „jigoku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kumano mandara.jpg
  • Jigoku rokudoe.jpg
  • Jigokuzoshi nara2.jpg
  • Kumano sankei mandara.jpg
  • Rokudo kuniyoshi.jpg
  • Kasugagongen kenki1.jpg
  • Jigokuzoshi nara1.jpg
  • Zehn welten.jpg

) nehmen einen besonders prominenten Platz ein. Als kleinen Hoffnungsschimmer erkennt man unter allen grauenvollen Monstern aber auch den Bodhisattva

Jizō 地蔵 (jap.)

wtl. Schatzhaus/Mutterleib der Erde; skr. Kṣitigarbha; populäre Bodhisattva Figur

Buddha

Der Begriff „Jizō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Osorezan flickr9.jpg
  • Jizo jigoku.jpg
  • Rokudo kuniyoshi.jpg
  • Jizo hakone.jpg
  • Koya muenbotoke.jpg
  • Jizo usuki.jpg
  • Jizo koyasan.jpg
  • Jizo zenen1223-26.jpg
  • Osorezan flickr4.jpg
  • Koya jizo.jpg
  • Jizo osore.jpg
  • Jizo dunhuang.jpg
  • Osore-chinoike.jpg
  • Jizo obon.jpg
  • Jizo23.jpg
  • Jizo army.jpg
  • Jizo 14c.jpg
  • Osorezan flickr5.jpg
  • Goshuin.jpg
  • Jizo kinder3.jpg
  • Jizo 12.jpg
  • Koshinto komagome.jpg
  • Jizo opfergabe.jpg

in der Vor·hölle der Kinder (

Sai no Kawara 賽の河原 (jap.)

Ufer des Flusses der Unterwelt

Pantheon, Konzept

Der Begriff „Sai no Kawara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

), denn zu Kin·dern hat dieser Bodhisattva ein be·son·deres Nahe·ver·hält·nis (s. Jizō im Kapitel „Ikono·graphie“). Links unten kann man ihn ein zweites mal erkennen, wie er zwei Verstorbene aus der Hölle hinaus geleitet.

Ein interessantes Detail am Rande: Die einzelnen Welten in der obigen Ab·bil·dung sind mit

torii 鳥居 (jap.)

Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami

Schrein

Der Begriff „torii“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Torii Fushimi.jpg
  • Itsukushima torii meiji.jpg
  • Ninomine.jpg
  • Nikko torii stillfried.jpg
  • Torii geku.jpg
  • Mikuji kamakura.jpg
  • Fushimi torii.jpg
  • Torii shitennoji.jpg
  • Yasukuni torii.jpg
  • Ise2013.jpg
  • Umenomiya shrine.jpg
  • Karasaki.jpg
  • Tokugawa koyasan.jpg
  • Sansai torii hokusai.jpg
  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Torii uji bridge ise.jpg
  • Rikimatsusha.jpg
  • Uji bridge.jpg
  • Fushimi gates.jpg
  • Koya4.jpg
  • Miniatur torii.jpg
  • Omura 1945.jpg
  • Fushimi flickr.jpg
  • Sankei torii.jpg
  • Usa torii wm.jpg
  • Benten chikubushima1.jpg
  • Schrein torii komainu.jpg
  • Yukisono torii.jpg
  • Torii miyajima hiroshige.jpg
  • Kumano mandara.jpg
  • Nikko torii meiji.jpg
  • Ippen miyajima.jpg
  • Itsukushima.jpg
  • Ise sangu.jpg
  • Torii nikko.jpg
  • Miyajima torii.jpg
  • Torii meiji.jpg
  • Mitsutorii.jpg
  • Bangkok swing.jpg
  • Itsukushima torii ebbe.jpg
  • Ad duerer.jpg
  • Torii sanchi.jpg
  • Torii hakozaki.jpg
  • Miyajima closeup.jpg
  • Itsukushima torii sand.jpg
  • Torana detail.jpg
  • Miwayama.jpg
  • Torii kusakabe.jpg
  • Hiroshige nachtregen.jpg
  • Kasuga torii.jpg
Weitere Bilder...
mar·kiert, wie sie heute nur vor Shinto Schrei·nen zu finden sind. Die Torii markieren hier die Übergänge zwischen den Sechs Wegen.

Die buddhistische Totenwelt

Enma schreiber.gif

Im Augenblick des Todes gibt es nach gängigen buddhistischen Vor·stel·lungen zunächst zwei Möglich·keiten: Die erste besteht darin, direkt ins Nirvana, be·ziehungs·weise ins sog. Reine Land ein·zu·gehen und damit aus dem Zyklus der Wiedergeburten aus·zu·treten. Dieser Fall ist zwar eher un·wahr·schein·lich, die meisten Richtungen des japanischen Buddhismus erachten ihn aber prinzipiell für jeden, Mönch oder Laien, als möglich. (S. dazu Paradiese)

Die Mehrheit der Verstorbenen wird jedoch „wiedergeboren“, d.h. sie muss sich erneut den Leiden der irdischen Existenz aus·setzen. Zu·nächst muss aber geprüft werden in welchen Bereich der Wiedergeburt der Ver·storbene nun kommen soll. Dies wird von einem eigenen Gerichts·hof entschieden, der sich in einer Art Zwischenwelt innerhalb der Sechs Wege der Wiedergeburt befindet. Oberster Richter bzw. König dieser Unterwelt ist

Enma 閻魔 (jap.)

skt. Yama; König oder Richter der Unterwelt; auch Enra; meist als Enma-ten oder Enma-ō angesprochen

Der Begriff „Enma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Daiitoku myoo toji.jpg
  • Enma gericht1.jpg
  • Enma kyosai.jpg
  • Juo mak 05.jpg
  • Enmaten enmao.jpg
  • Enma schreiber.gif
  • Rokudoe enma1.jpg
  • Kumano sankei mandara.jpg
  • Rokudo kuniyoshi.jpg
  • Enma china13jh.jpg
  • Enmaten tnm.jpg
  • Enma-ten.jpg

(skt.

Yama यमराज (skt., m.)

Gottheit der Unterwelt und des Todes (jap. Enma 閻魔)

Der Begriff „Yama“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Yama dharmaraja.jpg
  • Yama und savitri.jpg
  • Daiitoku myoo toji.jpg

).

Enma, Richter der Unterwelt

Enma 閻魔 (jap.)

skt. Yama; König oder Richter der Unterwelt; auch Enra; meist als Enma-ten oder Enma-ō angesprochen

Der Begriff „Enma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Enma kyosai.jpg
  • Kumano sankei mandara.jpg
  • Enmaten tnm.jpg
  • Daiitoku myoo toji.jpg
  • Enma schreiber.gif
  • Juo mak 05.jpg
  • Enma-ten.jpg
  • Enma china13jh.jpg
  • Enma gericht1.jpg
  • Rokudo kuniyoshi.jpg
  • Rokudoe enma1.jpg
  • Enmaten enmao.jpg

, dem zumeist von neun weiteren Richtern und diversen furcht·ein·flößenden Schergen assistiert wird, repräsentiert, wenn man so will, den Gesetzes- und Polizei·apparat im buddhistischen Universum. Er besitzt einen Spiegel, der ihm über die Taten des „Angeklagten“ Aus·kunft gibt, oder er befragt zwei Geister, die jeden Sterblichen auf seinem Lebens·weg begleiten und Protokolle seiner guten und schlechten Taten an·legen. Enma ist nicht böse, aber er ist streng. Versucht man, ihn mit den buddhistischen Grund-Dogmen zu erklären, so könnte man in ihm die un·er·bittliche Konsequenz des

Karma कर्म (skt., n.)

„Tat“, auch „konsequente Folge“; moralische Bilanz der gesetzten Handlungen (jap. 業)

Konzept

Der Begriff „Karma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

erblicken.
Enma gericht1.jpg
Gerichtshof des Enma
Gerichtshof des Königs der Totenwelt, Enma (chin. Yanlou). Im Hintergrund Enma und zwei weitere Richter, im Vordergrund der Urteilsverkünder und der Schreiber.
13. Jh. Kyōto National Museum.

Die Einzelheiten der Vorstellungen von seinem Gerichts·hof und den zehn Richtern sind in China entwickelt worden, und auch auf japanischen Ab·bildungen tragen die Richter meist ein chinesisches Gewand, bzw. die cha·rak·teris·tische chinesische Kappe mit zwei seitwärts abstehenden „Ohren“.

10kings dunhuang.jpg
Totengericht (China) Vorlage:Credits2

Die Abbildung links zeigt ein Detail aus dem chinesi·schen „

sūtra सूत्र (skt., n.)

„Faden“, Lehrrede des Buddha, kanonische Schrift (jap. kyō 経 oder kyōten 経典)

Text

Der Begriff „sutra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Hannya shingyo.jpg
  • Daihannyakyo.jpg
der Zehn Könige“, in dem der Ge·richts·hof im bud·dhis·tischen Jen·seits in vielen Ein·zel·hei·ten gemäß der Tang-zeit·lichen chine·si·schen Rechts·praxis dar·ge·stellt wird. Das Bild ent·stammt einer Schrift·rolle aus dem zehnten Jahr·hundert, die in den Höh·len·tem·peln von Dunhuang ge·funden wurde.

Japanische Darstellungen stimmen in zahl·reichen Details mit dem chinesischen Vor·bild über·ein, vor allem die Kleidung bleibt chinesisch. Darüber hinaus tendieren japanische Darstellungen aber dazu, Enma immer stärker zu exotisieren. Sein strafender Aspekt wird dadurch ver·stärkt, dass er die Gesichtszüge indischer Wächtergötter bekommt, doch richtet sich sein Zorn nicht gegen äußere Feinde des Buddhismus, sondern gegen gewöhnliche Sterbliche, die vom Pfad buddhistischer Tugenden abgewichen sind.

Datsueba

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Eine weitere Gestalt, die über das Schicksal der Totenseele ent·scheidet, ist die

Datsueba 奪衣婆 (jap.)

wtl. die Alte, die die Kleider wegnimmt; Dämonin des Totenreichs

Geist

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, die „Alte, die den Toten das Gewand aus·zieht“. Sie sitzt am Ufer der „Drei Furten“ (Sanzu), die auf dem Weg zur Totenwelt über·schritten werden müssen. Wenn die Toten diese Furten durch·schritten haben, zieht sie ihnen ihre nassen Kleider aus und hängt sie neben sich an einen Baum, der als eine Art Waage fungiert. Je tiefer die Äste durch das Gewand der Toten herab·gebogen werden, umso schwerer die Sünden und umso schreck·licher die Foltern, die den Verstorbenen erwarten.

Die Vorstellung der Datsueba dürfte in Japan entstanden sein. Sie findet sich jeden·falls nicht in chinesischen Unter·welt·dar·stel·lungen, während sie in Japan ab der Kamakura-Zeit ein gängiges Motiv des Jenseits·glaubens darstellt.

Außerbuddhistische Vorstellungen

Neben buddhistischen Vorstellungen findet sich in japanischen Geschichten und Legenden auch die taoistische Insel der Un·sterb·lich·keit, die irgendwo weit draußen auf dem Meer zu finden sein soll. Dieser Glaube hat in vielen volks·religiösen Bräuchen Ein·gang gefunden. Auch das Schatz·schiff der Sieben Glücksgötter und der Palast des Drachenkönigs stehen wohl irgendwie mit diesem über·seeischen Paradies in Verbindung.

In den alten Mythen begegnen wir vor allem dem Schattenreich

Yomi 黄泉 (jap.)

mytholog. Unterwelt; geschrieben mit den Zeichen „Gelbe Quellen“, eine chinesische Bezeichnung für die Unterwelt

Pantheon, Konzept

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, das

Izanami 伊耶那美/伊奘冉 (jap.)

Göttermutter, Göttin der Unterwelt (mi hier weibliche Endung); Schwester und Frau des Izanagi

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nach ihrem Tod be·herrscht. Ähnlich wie bei den Griechen und Römern gibt es im ja·pa·nischen Mythos zwar die strahlende Welt der Götter, doch ist diese den ge·wöhn·lichen Sterblichen un·zu·gäng·lich. Inwieweit im vorbuddhistischen Japan auch positive Jenseits·vor·stel·lungen vorhanden waren, wurde schon inner·halb der Kokugaku-Schule im ach·zehnten und neun·zehnten Jahr·hundert heftig diskutiert.

Motoori Norinaga 本居宣長 (jap.)

1730–1801; Shintō-Gelehrter der „nationalen Schule“ (kokugaku)

Gelehrte Person

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(1730–1801) wies darauf·hin, dass die Mythen nur ein pessimistisches Jenseits kennen. Dem·gegen·über suchte

Hirata Atsutane 平田篤胤 (jap.)

1776–1843; kokugaku-Gelehrter

Gelehrte Person

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(1776–1843) nach positiven Jenseitsbildern im Volks·glauben und vertrat die Ansicht, dass diese den ursprünglichen Shinto wider·spiegeln würden. Heute neigen viele Gelehrte eher zu Norinagas Auf·fassung und sehen in Atsutanes Position einen pro·pa·gan·dis·tischen Versuch, den Shinto gegenüber dem Buddhismus auf·zu·werten. Wahrscheinlich gab es aber auch hier, ebenso wie in anderen Bereichen, starke regionale Unter·schiede innerhalb der vor·bud·dhis·tischen Religion.