Mythen/Jenseits: Unterschied zwischen den Versionen
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Über diesen Sechs Wegen gibt es noch Vier Stufen der Buddha·schaft, sodass man das bud·dhis·tische Universum auch in Zehn Welten ({{glossar:jikkai}}) unterteilt findet. Das folgende Bild, das dieses Universum zur Gänze repräsentiert, nennt sich daher auch Mandala der Zehn Welten (''jikkai mandara''). | Über diesen Sechs Wegen gibt es noch Vier Stufen der Buddha·schaft, sodass man das bud·dhis·tische Universum auch in Zehn Welten ({{glossar:jikkai}}) unterteilt findet. Das folgende Bild, das dieses Universum zur Gänze repräsentiert, nennt sich daher auch Mandala der Zehn Welten (''jikkai mandara''). | ||
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|Die Zehn Welten (''Kumano kanshin jikkai mandara'') <br /> Rollbild, Edo-Zeit, 17. Jh. | |Die Zehn Welten (''Kumano kanshin jikkai mandara'') <br /> Rollbild, Edo-Zeit, 17. Jh. |
Version vom 20. August 2014, 22:53 Uhr
Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Mythen/Jenseits.
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Was die gegenwärtige japanische Ge·sell·schaft betrifft, ist es kaum möglich, ver·bindliche, von der gesamten Be·völkerung geteilte Auf·fassungen über das Jenseits in Kürze zusammenzufassen: Neben buddhistischen und volks·reli·giösen Vor·stellungen mischen sich sowohl christliche Ideen als auch science fiction Motive in die Jenseits·bilder der modernen Japaner. So wie die Religion als Ganzes haben sich auch die Bilder des Jenseits privatisiert: Jeder hat seine eigene Vorstellung vom Jenseits.
Es gibt jedoch alteingesessene traditionelle Vorstellungen, die noch heute wirksam sind. Sie stellen ein un·er·schöpf·liches Reservoir für die soge·nannten Neuen Religionen dar und erhalten darüber hinaus in der Welt der Manga und Anime immer wieder neue Aktualität. Diese traditionellen Jenseitsbilder sind überwiegend vom Bud·dhis·mus geprägt. Das hängt u.a. mit dem bereits er·wähnten „arbeits·teiligen“ Ver·hältnis von Buddhismus und Shinto zu·sam·men, nach dem die Götter des Shinto vor·rangig für den Bereich des Dies·seits und das unmit·telbare Wohler·gehen, die buddhis·tischen Heils·gestal·ten dagegen eher für den Tod und das Jen·seits zuständig sind (s. Grundbegriffe, Shinto).
Die Sechs Bereiche der Wiedergeburt
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Philosophisch gesehen gibt es im Buddhismus nur ein ab·solutes Jenseits — das
„Erloschen, ausgelöscht“, Ort der Erlösung von allem Leid, absolutes Jenseits (jap. Nehan 涅槃)
Der Begriff „Nirvana“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, das in der voll·ständigen Aus·löschung alles Dies·seitigen besteht. Alles andere, auch die Wege der Toten·seelen von einer Wiedergeburt zur nächsten, gehört zum Dies·seits (
„Beständiger Fluss“, Kreislauf der Wiedergeburten, Diesseits (jap. Rinne 輪廻)
Der Begriff „Samsara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
= Kreislauf der Wiedergeburten) und führt letzt·lich zu neuen, leid·vollen Existenzen (s. Grundbegriffe, Buddhismus). In der Praxis kennt jedoch auch der Bud·dhis·mus ein sichtbares, unmittelbar erfahrbares Diesseits und ein unsichtbares Jenseits, in dem sich Geister und Totenseelen aufhalten. Es gibt darüber hinaus ein Paradies (
Der Begriff „gokuraku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Bilder
), das die Vorstufe zum Nirvana darstellt, und es gibt eine Hölle (
wtl. „[unter]irdischer Kerker“, buddhistische Hölle
Der Begriff „jigoku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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).
Die sichtbaren und unsichtbaren Bereiche des Samsara unterteilen sich in die so·ge·nannten Sechs Wege (
wtl. die Sechs Wege = Bereiche der Wiedergeburt
Der Begriff „rokudō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Bilder
). Das sind sechs Existenz·formen, in die man hin·ein·geboren werden kann, je nachdem, ob man in ver·gangenen Leben gutes oder schlechtes Karma angehäuft hat. Diese Existenzformen sind:
- Götter (Devas), die im Buddhismus sterblich sind
- Menschen
- Kriegergeister (jap.
kämpfende Geister, eine von sechs Formen der Wiedergeburt; skt. asura; auch shura
Der Begriff „ashura“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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von skt. asura)
- Hungergeister (jap.
- Hungergeister (jap.
Hungergeist; skt. preta
Der Begriff „gaki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, skt. preta)
- Tiere
- Hölle, die sich wiederum in diverse Einzelhöllen unterteilt
Über diesen Sechs Wegen gibt es noch Vier Stufen der Buddha·schaft, sodass man das bud·dhis·tische Universum auch in Zehn Welten (
Zehn Welten des buddhistischen Jenseits; auch jikkai ausgesprochen
Der Begriff „jukkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
) unterteilt findet. Das folgende Bild, das dieses Universum zur Gänze repräsentiert, nennt sich daher auch Mandala der Zehn Welten (jikkai mandara).
Rollbild, Edo-Zeit, 17. Jh.
Auf diesem Bild sind die positiveren Bereiche, einschließlich
Buddha Amitabha; Hauptbuddha der Schulen des Reinen Landes (Jōdo-shū bzw. Jōdo Shinshū)
Der Begriff „Amida“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Bilder
s Paradies, in der oberen Bildhälfte zu sehen, während die nega·ti·ven Be·reiche im unteren Teil zu finden sind. Die Welt der Menschen ist durch eine Lebenstreppe versinnbildlicht, die von der Geburt bis zum Tod reicht. In der Mitte des Bildes ist ein Totenritual dargestellt. Das Bild verdeutlicht somit den Einfluss, den buddhistische Rituale auf das Schicksal der Verstorbenen im Jenseits haben können. In der unteren Bildhälfte mischen sich die Welt der Krie·ger·geis·ter (
Der Begriff „ashura“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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), der Gerichtshof Enmas, die Welt der Tiere und der Hungergeister. Die Be·reiche der Hölle (
wtl. „[unter]irdischer Kerker“, buddhistische Hölle
Der Begriff „jigoku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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) nehmen einen besonders prominenten Platz ein. Als kleinen Hoffnungsschimmer erkennt man unter allen grauenvollen Monstern aber auch den Bodhisattva
wtl. Schatzhaus/Mutterleib der Erde; skr. Kṣitigarbha; populäre Bodhisattva Figur
Der Begriff „Jizō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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in der Vor·hölle der Kinder (
Ufer des Flusses der Unterwelt
Der Begriff „Sai no Kawara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
), denn zu Kin·dern hat dieser Bodhisattva ein be·son·deres Nahe·ver·hält·nis (s. Jizō im Kapitel „Ikono·graphie“). Links unten kann man ihn ein zweites mal erkennen, wie er zwei Verstorbene aus der Hölle hinaus geleitet.
Ein interessantes Detail am Rande: Die Bereiche der Totenwelt in der obigen Ab·bil·dung sind mit
Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami
Der Begriff „torii“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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mar·kiert, wie sie heute nur vor Shinto Schrei·nen zu finden sind. Die Torii markieren hier die Übergänge zwischen den Sechs Wegen.
Wie anhand der Sanskrittermini zu erkennen, stammen die Bereiche der Wiedergeburt aus dem indischen Buddhismus und reflektieren dort gängige religiöse Vor·stel·lungen. Diese haben sich in Japan unterschiedlich stark ein·ge·heimatet. Von den Krieger·geistern ist relativ wenig zu hören und zu sehen, es ist auch nicht ganz klar, ob sie in der Hierarchie der Wiedergeburten über oder unter den Menschen stehen. Die Möglich·keit, als Gott wieder·geboren zu werden, existiert in erster Linie in der Theorie. Diese besagt übrigens, dass es schwieriger sei als Gott ins Nirvana ein·zu·gehen, denn als Mensch. Die Hungergeister sind hin·gegen auf alten Dar·stel·lungen häufig zu finden, und die Hölle ist mindest ebenso detailliert be·schrieben wie in den Bildern des Hieronymus Bosch. Ihr gilt auf historischen Ab·bildungen des Jenseits zumeist das Hauptaugenmerk.
Die buddhistische Totenwelt
Im Augenblick des Todes gibt es nach gängigen buddhistischen Vor·stel·lungen zunächst zwei Möglich·keiten: Die erste besteht darin, direkt ins Nirvana, be·ziehungs·weise ins sog. Reine Land ein·zu·gehen und damit aus dem Zyklus der Wiedergeburten aus·zu·treten. Dieser Fall ist zwar eher un·wahr·schein·lich, die meisten Richtungen des japanischen Buddhismus erachten ihn aber prinzipiell für jeden, Mönch oder Laien, als möglich. (S. dazu Paradiese)
Die Mehrheit der Verstorbenen wird jedoch „wiedergeboren“, d.h. sie muss sich erneut den Leiden der irdischen Existenz aus·setzen. Zu·nächst muss aber geprüft werden in welchen Bereich der Wiedergeburt der Ver·storbene nun kommen soll. Dies wird von einem eigenen Gerichts·hof entschieden, der sich in einer Art Zwischenwelt innerhalb der Sechs Wege der Wiedergeburt befindet. Oberster Richter bzw. König dieser Unterwelt ist
skt. Yama; König oder Richter der Unterwelt; auch Enra; meist als Enma-ten oder Enma-ō angesprochen
Der Begriff „Enma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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(skt.
Gottheit der Unterwelt und des Todes (jap. Enma 閻魔)
Der Begriff „Yama“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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).
Enma, Richter der Unterwelt
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skt. Yama; König oder Richter der Unterwelt; auch Enra; meist als Enma-ten oder Enma-ō angesprochen
Der Begriff „Enma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, dem zumeist von neun weiteren Richtern und diversen furcht·ein·flößenden Schergen assistiert wird, repräsentiert, wenn man so will, den Gesetzes- und Polizei·apparat im buddhistischen Universum. Er besitzt einen Spiegel, der ihm über die Taten des „Angeklagten“ Aus·kunft gibt, oder er befragt zwei Geister, die jeden Sterblichen auf seinem Lebens·weg begleiten und Protokolle seiner guten und schlechten Taten an·legen. Enma ist nicht böse, aber er ist streng. Versucht man, ihn mit den buddhistischen Grund-Dogmen zu erklären, so könnte man in ihm die un·er·bittliche Konsequenz des
„Tat“, auch „konsequente Folge“; moralische Bilanz der gesetzten Handlungen (jap. gō 業)
Der Begriff „Karma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
erblicken.
13. Jh. Kyōto National Museum.
Die Einzelheiten der Vorstellungen von seinem Gerichts·hof und den zehn Richtern sind in China entwickelt worden, und auch auf japanischen Ab·bildungen tragen die Richter meist ein chinesisches Gewand, bzw. die cha·rak·teris·tische chinesische Kappe mit zwei seitwärts abstehenden „Ohren“.
Die Abbildung links zeigt ein Detail aus dem chinesi·schen „
Der Begriff „sutra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Bilder
der Zehn Könige“, in dem der Ge·richts·hof im bud·dhis·tischen Jen·seits in vielen Ein·zel·hei·ten gemäß der Tang-zeit·lichen chine·si·schen Rechts·praxis dar·ge·stellt wird. Das Bild ent·stammt einer Schrift·rolle aus dem zehnten Jahr·hundert, die in den Höh·len·tem·peln von Dunhuang ge·funden wurde.
Japanische Darstellungen stimmen in zahl·reichen Details mit dem chinesischen Vor·bild über·ein, vor allem die Kleidung bleibt chinesisch. Darüber hinaus tendieren japanische Darstellungen aber dazu, Enma immer stärker zu exotisieren. Sein strafender Aspekt wird dadurch ver·stärkt, dass er die Gesichtszüge indischer Wächtergötter bekommt, doch richtet sich sein Zorn nicht gegen äußere Feinde des Buddhismus, sondern gegen gewöhnliche Sterbliche, die vom Pfad buddhistischer Tugenden abgewichen sind.
Datsueba
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Eine weitere Gestalt, die über das Schicksal der Totenseele ent·scheidet, ist die
wtl. die Alte, die die Kleider wegnimmt; Dämonin des Totenreichs
Der Begriff „Datsueba“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, die „Alte, die den Toten das Gewand aus·zieht“. Sie sitzt am Ufer der „Drei Furten“ (Sanzu), die auf dem Weg zur Totenwelt über·schritten werden müssen. Wenn die Toten diese Furten durch·schritten haben, zieht sie ihnen ihre nassen Kleider aus und hängt sie neben sich an einen Baum, der als eine Art Waage fungiert. Je tiefer die Äste durch das Gewand der Toten herab·gebogen werden, umso schwerer die Sünden und umso schreck·licher die Foltern, die den Verstorbenen erwarten.
Die Vorstellung der Datsueba dürfte in Japan entstanden sein. Sie findet sich jeden·falls nicht in chinesischen Unter·welt·dar·stel·lungen, während sie in Japan ab der Kamakura-Zeit ein gängiges Motiv des Jenseits·glaubens darstellt.
Außerbuddhistische Vorstellungen
Neben buddhistischen Vorstellungen findet sich in japanischen Geschichten und Legenden auch die taoistische Insel der Un·sterb·lich·keit, die irgendwo weit draußen auf dem Meer zu finden sein soll. Dieser Glaube hat in vielen volks·religiösen Bräuchen Ein·gang gefunden. Auch das Schatz·schiff der Sieben Glücksgötter und der Palast des Drachenkönigs stehen wohl irgendwie mit diesem über·seeischen Paradies in Verbindung.
In den alten Mythen begegnen wir vor allem dem Schattenreich
mytholog. Unterwelt; geschrieben mit den Zeichen „Gelbe Quellen“, eine chinesische Bezeichnung für die Unterwelt
Der Begriff „Yomi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
, das
Göttermutter, Göttin der Unterwelt (mi hier weibliche Endung); Schwester und Frau des Izanagi
Der Begriff „Izanami“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
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nach ihrem Tod be·herrscht. Ähnlich wie bei den Griechen und Römern gibt es im ja·pa·nischen Mythos zwar die strahlende Welt der Götter, doch ist diese den ge·wöhn·lichen Sterblichen un·zu·gäng·lich. Inwieweit im vorbuddhistischen Japan auch positive Jenseits·vor·stel·lungen vorhanden waren, wurde schon inner·halb der Kokugaku-Schule im ach·zehnten und neun·zehnten Jahr·hundert heftig diskutiert.
Der Begriff „Motoori Norinaga“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Bilder
(1730–1801) wies darauf·hin, dass die Mythen nur ein pessimistisches Jenseits kennen. Dem·gegen·über suchte
Der Begriff „Hirata Atsutane“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Bilder
(1776–1843) nach positiven Jenseitsbildern im Volks·glauben und vertrat die Ansicht, dass diese den ursprünglichen Shinto wider·spiegeln würden. Heute neigen viele Gelehrte eher zu Norinagas Auf·fassung und sehen in Atsutanes Position einen pro·pa·gan·dis·tischen Versuch, den Shinto gegenüber dem Buddhismus auf·zu·werten. Wahrscheinlich gab es aber auch hier, ebenso wie in anderen Bereichen, starke regionale Unter·schiede innerhalb der vor·bud·dhis·tischen Religion.
Literatur und Links
- Emakimono database, International Research Center for Japanese Studies (Nichibunken) - Kyoto (jap.)
Sehr attraktiv gestaltete Website, auf der mehrere Edo-zeitliche Bildrollen (emaki) zu Themen wie Jenseits oder Gespenster vollständig zu betrachten sind. Leider keine genauen bibliographischen Angaben.Letzte Überprüfung der Linkadressen: Aug. 2010
- ^ Zwei Totenseelen auf dem Weg in Jenseits, am Kreuzungspunkt der Sechs Wege (rokudō).
Edo-Zeit. Emakimono database, Nichibunken. - ^ Im oberen Teil eine Lebenstreppe, die das menschliche Leben von der Geburt bis zum Tod darstellt. Darunter Amidas Reines Land (jōdo), der Gerichtshof Enmas, und schließlich, in der unteren Bildhälfte, die Hölle (jigoku).
Edo-Zeit, 17. Jh. Bildquelle: unbekannt. - ^ Gerichtshof des Königs der Totenwelt, Enma (chin. Yanlou).
Im Hintergrund Enma und zwei weitere Richter, im Vordergrund der Urteilsverkünder und der Schreiber.
13. Jh. Kyōto National Museum. - ^ Hier wird der Gerichtshof im buddhistischen Jenseits in vielen Einzelheiten gemäß dem Tang-zeitlichen Sutra der Zehn Könige (Jūō-kyō) dargestellt. Hier die Szene vor dem Zweiten König. Die Totenseelen werden durch einen Fluss getrieben. Sie tragen hölzerne Joche, werden also als Delinquenten gemäß der vormodernen chinesischen Rechtspraxis dargestellt.
China, 10. Jh. Intenational Dunhuang Project, (British Library).