Ikonographie/Myoo: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 41: Zeile 41:
 
==Die kriegerischen Züge der Myōō==
 
==Die kriegerischen Züge der Myōō==
 
{{Sidebox|sidepage=Vajrapani|titel =essay| Vajrapani_tibet_18cent.jpg|w=180|left=-10|top=-30|Vajrapani, Feldherr des {{credits2|him}} esoterischen Buddhismus}}
 
{{Sidebox|sidepage=Vajrapani|titel =essay| Vajrapani_tibet_18cent.jpg|w=180|left=-10|top=-30|Vajrapani, Feldherr des {{credits2|him}} esoterischen Buddhismus}}
Myōō sind ebenso wie die meisten anderen Wächtergottheiten ({{glossar:tenbu}}) mit dem esoterischen Buddhismus ({{skt:tantra|Tantrismus}}, {{skt:Vajrayana}}) in Japan ver·breitet worden. Obwohl die Ikono·graphie der japanischen Myōō sich bis zu Kūkai, also bis ins 9. Jahrhundert zurück·verfolgen lässt, war ihre große Zeit das japanische Mittel·alter (12.–16. Jh.), als esoterische Riten in fast allen großen Tempeln, vor allem aber in Shingon und Tendai-Klöstern praktiziert wurden. Es hat den Anschein, als ob diese Be·liebt·heit furcht·er·regender Figuren, auch wenn sie noch so symbo·lisch gedeutet werden mögen, in un·ruhigen, kriege·rischen Zeiten besonders aus·geprägt war. Dies lässt sich bereits in Indien nach·weisen, wo in den ersten Jahr·hunderten unserer Zeit mit der Figur des „Vajraträgers“ (skt. ''Vajrapani'', jap. {{glossar:kongoushu}}) ein Proto·typ für alle weiteren zorn·vollen Gestalten entsteht. Der Buddhismus hatte in dieser Zeit zunehmend mit der Konkurrenz shivaitischer und vishnuitischer Glaubens·formen zu kämpfen, in denen die jeweiligen Haupt·götter (Shiva und Vishnu) als siegreiche Kriegs·herren dargestellt wurden, und übernahm dabei deren Umgang mit krieger·ischen Symbolen. Zu diesen zählt auch der Vajra (jap. {{glossar:kongou}}), der u.a. dem „diamantenen Fahrzeug“ — Vajrayana, Synonym des esoterischen Buddhismus —  seinen Namen gab: ursprünglich handelte es sich dabei um eine Waffe oder ein Insignium der Herr·schaft. Viele esoterisch-buddhistische Wächter·götter scheinen also zunächst als Verteidiger des Buddhismus gegen Feinde aus dem „hinduis·tischen Lager“ aufgetreten zu sein und machten sich dabei die Attribute ihrer Gegner zu eigen.
+
Myōō sind ebenso wie die meisten anderen Wächtergottheiten ({{glossar:tenbu}}) mit dem esoterischen Buddhismus ({{skt:tantra|Tantrismus}}, {{skt:Vajrayana}}) in Japan ver·breitet worden. Obwohl die Ikono·graphie der japanischen Myōō sich bis zu Kūkai, also bis ins 9. Jahrhundert zurück·verfolgen lässt, war ihre große Zeit das japanische Mittel·alter (12.–16. Jh.), als esoterische Riten in fast allen großen Tempeln, vor allem aber in Shingon und Tendai-Klöstern praktiziert wurden. Es hat den Anschein, als ob diese Be·liebt·heit furcht·er·regender Figuren, auch wenn sie noch so symbo·lisch gedeutet werden mögen, in un·ruhigen, kriege·rischen Zeiten besonders aus·geprägt war. Dies lässt sich bereits in Indien nach·weisen, wo in den ersten Jahr·hunderten unserer Zeit mit der Figur des „Vajraträgers“ (skt. {{skt:Vajrapani}}, jap. {{glossar:kongoushu}}) ein Proto·typ für alle weiteren zorn·vollen Gestalten entsteht. Der Buddhismus hatte in dieser Zeit zunehmend mit der Konkurrenz {{skt:shiva|shivaitischer}} und {{skt:vishnu|vishnuitischer}} Glaubens·formen zu kämpfen, in denen die jeweiligen Haupt·götter (Shiva und Vishnu) als siegreiche Kriegs·herren dargestellt wurden, und übernahm dabei deren Umgang mit krieger·ischen Symbolen. Zu diesen zählt auch der {{skt:Vajra}} (jap. {{glossar:kongou}}), der u.a. dem „diamantenen Fahrzeug“ — Vajrayana, Synonym des esoterischen Buddhismus —  seinen Namen gab: ursprünglich handelte es sich dabei um eine Waffe oder ein Insignium der Herr·schaft. Viele esoterisch-buddhistische Wächter·götter scheinen also zunächst als Verteidiger des Buddhismus gegen Feinde aus dem „hinduis·tischen Lager“ aufgetreten zu sein und machten sich dabei die Attribute ihrer Gegner zu eigen.
  
 
{{Wrapper|position=right|
 
{{Wrapper|position=right|
Zeile 47: Zeile 47:
 
{{Sidebox|daikoku_neu.jpg|w=140|Daikoku heute}}
 
{{Sidebox|daikoku_neu.jpg|w=140|Daikoku heute}}
 
}}
 
}}
Sobald sich im Buddhismus die Auffassung durchgesetzt hatte, dass der Dharma nicht allein durch Mild·tätig·keit und Welt·ent·sagung, sondern auch durch den (symbolischen?) Einsatz kriegerischer Mittel beschützt, bzw. ver·breitet werden konnte, ent·standen also parallel zu Buddhas und Bodhisattvas neue Klassen von furcht·ein·flößenden Erscheinungen, die zunächst entweder als zum Bud·dhis·mus bekehrte ehemals feindliche Gott·heiten, mit zunehmender Beliebtheit aber auch als „zornvolle Erscheinungsform“ eines Buddhas oder Bodhisattvas interpretiert wurden. Zur letzteren Gruppe zählen in Japan die Myōō, die unter den zornigen Gott·heiten somit eine Art Aristokratie darstellen. Sie genossen zusammen mit den nieder·rangigeren Deva-Gottheiten (''tenbu'') vor allem im von Bürger·kriegen gezeichneten japanischen Mittelalter große Verehrung.
+
Sobald sich im Buddhismus die Auffassung durchgesetzt hatte, dass der Dharma nicht allein durch Mild·tätig·keit und Welt·ent·sagung, sondern auch durch den (symbolischen?) Einsatz kriegerischer Mittel beschützt, bzw. ver·breitet werden konnte, ent·standen also parallel zu Buddhas und Bodhisattvas neue Klassen von furcht·ein·flößenden Erscheinungen, die zunächst entweder als zum Bud·dhis·mus bekehrte ehemals feindliche Gott·heiten, mit zunehmender Beliebtheit aber auch als „zornvolle Erscheinungsform“ eines Buddhas oder Bodhisattvas interpretiert wurden. Zur letzteren Gruppe zählen in Japan die Myōō, die unter den zornigen Gott·heiten somit eine Art Aristokratie darstellen. Sie genossen zusammen mit den nieder·rangigeren {{skt:deva|Deva-Gottheiten}} (''tenbu'') vor allem im von Bürger·kriegen gezeichneten japanischen Mittelalter große Verehrung.
  
 
Als wieder friedlichere Zeiten anbrachen, gerieten die meisten esoterischen Schutz·gott·heiten (mit Ausnahme Fudōs) weitgehend in Ver·gessen·heit oder wurden in ihrem Wirkungs·bereich eingeschränkt und umgedeutet. Die heutigen [[Ikonographie:Glücksgötter | Glücksgötter]] {{glossar:benzaiten|Benzai-ten}}, {{glossar:bishamonten}} und {{glossar:daikoku|Daikoku-ten}} können bei·spiels·weise auf eine Karriere als furchterregende Schutz·gotten zurück·blicken. Besonders interessant ist der Fall des Daikoku, der einstmals auch unter dem Namen {{glossar:makakaraten}} (skt. Mahakala, wtl. „Großer Schwarzer“) in einer Gestalt verehrt wurde, die direkt aus dem tibetischen Buddhismus über·nommen zu sein scheint. Im Laufe der Edo Zeit gewannen seine Eigen·schaften als Gott des Reichtums aber die Ober·hand über seine seine schaurigen Attribute. In manchen älteren Darstellungen noch seinem Namen gemäß schwarz und düster, ist er heute nur noch als ewig lächelnder Glücksgott bekannt. (S. dazu auch den Essay [[Ikonographie:Glücksgötter/Daikoku | Metamorphosen des Daikoku]].)
 
Als wieder friedlichere Zeiten anbrachen, gerieten die meisten esoterischen Schutz·gott·heiten (mit Ausnahme Fudōs) weitgehend in Ver·gessen·heit oder wurden in ihrem Wirkungs·bereich eingeschränkt und umgedeutet. Die heutigen [[Ikonographie:Glücksgötter | Glücksgötter]] {{glossar:benzaiten|Benzai-ten}}, {{glossar:bishamonten}} und {{glossar:daikoku|Daikoku-ten}} können bei·spiels·weise auf eine Karriere als furchterregende Schutz·gotten zurück·blicken. Besonders interessant ist der Fall des Daikoku, der einstmals auch unter dem Namen {{glossar:makakaraten}} (skt. Mahakala, wtl. „Großer Schwarzer“) in einer Gestalt verehrt wurde, die direkt aus dem tibetischen Buddhismus über·nommen zu sein scheint. Im Laufe der Edo Zeit gewannen seine Eigen·schaften als Gott des Reichtums aber die Ober·hand über seine seine schaurigen Attribute. In manchen älteren Darstellungen noch seinem Namen gemäß schwarz und düster, ist er heute nur noch als ewig lächelnder Glücksgott bekannt. (S. dazu auch den Essay [[Ikonographie:Glücksgötter/Daikoku | Metamorphosen des Daikoku]].)

Version vom 15. August 2011, 19:32 Uhr

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Ikonographie/Myoo.

Fudō Myōō &Co

Vorlage:Galerie1

Das Aussehen eines

myōō 明王 (jap.)

wtl. Licht-König, auch „Mantra-König“ oder „Weisheits-König“; meist zornvoll dargestellte Schutzgottheit; skt. vidyaraja

Der Begriff „myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Daiitoku myoo detail.jpg
  • Fudo unkei.jpg
  • Fudo saidaiji.jpg
  • Fudo tendai 10jh.jpg
  • Fudo zentsuji.jpg
  • Aizen 1256.jpg
  • Fudo daigoji detail.jpg
  • Fudo portrait.jpg
  • Fudo koya.jpg
  • Fudo toji.jpg
  • Daiitoku myoo.jpg
  • Bato kannon zuzosho.jpg
  • Fudo daigoji2.jpg

(skt.

vidyārāja विद्याराज (skt., m.)

„Mantra-König, Weisheits-König“, Kategorie zornvoller Schutzgottheiten im Buddhismus (jap. myōō 明王)

Der Begriff „vidyaraja“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

, „Mantra-König“) ist zweifel·los nicht mit der ent·spannten Schön·heit eines

Buddha बुद्ध (skt., m.)

„Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)

Buddha

Der Begriff „Buddha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Devadatta hokusai.jpg
  • Daihannyakyo.jpg
  • Birth buddha gandhara.jpg
  • Parinirvana gandhara.jpg
  • Buddha palast.jpg
  • Borobudur buddha.jpg
  • Alchi buddha birth.jpg
  • Rakanji morioka.jpg
  • Buddha geburt dunhuang.jpg
  • Ausfahrt ingakyo.jpg
  • Asket ingakyo.jpg
  • Borobudur verfuehrung.jpg
  • Buddha geburt.jpg
  • Leshan.jpg
  • Hoshi mandara boston.jpg
  • Buddha predigt ingakyo.jpg
  • Nehanzu.jpg

oder

Bodhisattva बोधिसत्त्व (skt., m.)

„Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)

Buddha

Der Begriff „Bodhisattva“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Shokannon 13.jpg
  • Bodhisattva korea.jpg
  • Daihannyakyo.jpg
  • Shukuyo.jpg
  • Enma-ten.jpg
  • Raigo chionin.jpg
  • Maitreya koryuji.jpg
  • Jizo sokujoin.jpg
  • Paranirvana dunhuang.jpg
  • Nehanzu.jpg
  • Amida spinner.jpg
  • Diamant Sutra.jpg
  • Seokguram.jpg
  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Arima harunobu.jpg

zu ver·gleichen. Er hat zorn·verzerrte Gesichts·züge, Raub·tier·zähne und oft ein drittes Auge auf der Stirn. Seine Haut ist rot oder schwarz, in den Händen hält er ge·fähr·liche Waffen. Meist umgibt ihn eine Aureole von flackernden Flammen. Den·noch wird die Macht eines Myōō nicht als feind·lich auf·ge·fasst, sondern man trachtet danach, ihn als Ver·bün·deten gegen böse Kräfte zu gewinnen. Der bei weitem popu·lärste Mantra-König Japans ist

Fudō Myōō 不動明王 (jap.)

prominentester japanischer myōō (Mantra-König), wtl. „der Unbewegliche“

Der Begriff „Fudō Myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Fudo22.jpg
  • Seitaka doji.jpg
  • Fudo unkei.jpg
  • Fudo koya.jpg
  • Butsudan.gif
  • Akiba gongen lee institute2.jpg
  • Fudo kongobuji.jpg
  • Fudo kaikei 2b.jpg
  • Fudo saidaiji.jpg
  • Fudo portrait.jpg
  • Fudo toji.jpg
  • Acala 12jh.jpg
  • Fudo modern.jpg
  • Fudo daigoji2.jpg
  • Fudo daigoji detail.jpg
  • Fudo tnm.jpg
  • Fudo tendai 10jh.jpg
  • Fudo doji.jpg
  • Kawanaka fudo.jpg
  • Fudo zentsuji.jpg

, „der Unbewegliche“ oder „Standfeste“. Er ist, wie die anderen Myōō, mit dem eso·teri·schen Buddhismus nach Japan gekommen, genießt aber auch außer·halb der eso·teri·schen Rich·tungen (v.a Shingon und z.T. Tendai) ganz beson·dere Ver·ehrung.

Fudō, der Unbewegliche

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Ikonographie/Myoo.

Fudō begegnet uns bereits im indischen Buddhismus (unter dem Namen

Acala अचल (skt., m.)

„Unbeweglich“, Beinamen des in Japan wichtigsten Mantra-Königs (jap. Fudō 不動)

Der Begriff „Acala“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Fudo tendai 10jh.jpg
  • Fudo toji.jpg
  • Fudo tnm.jpg
  • Fudo portrait.jpg
  • Fudo koya.jpg
  • Fudo modern.jpg
  • Fudo zentsuji.jpg
  • Acala xixia 1226.jpg
  • Fudo daigoji2.jpg
  • Fudo kongobuji.jpg
  • Acala 12jh.jpg
  • Fudo daigoji detail.jpg
  • Fudo unkei.jpg
  • Fudo saidaiji.jpg

, was auch auf Sanskrit „unbeweglich“ bedeutet). Ikono·graphisch taucht er aber in Indien und China nur sehr selten auf. In Japan, wo er zusammen mit den meisten anderen Myōō erst·mals durch

Kūkai 空海 (jap.)

774–835, Gründer des Shingon Buddhismus; Eigennamen Saeki Mao, Ehrennamen Kōbō Daishi

Der Begriff „Kūkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kukai koya myojin.jpg
  • Chigo daishi.jpg
  • Tenguzoshi koyasan okunoin.jpg
  • Koya1896.jpg
  • Kukai nitto.jpg
  • Kukai2.jpg
  • Amoghavajra.jpg
  • Kobodaishi kind.jpg
  • Kuukai2.jpg
  • Gosanze myoo toji.jpg
  • Gobyobashi.jpg
  • Sanmendaikoku eishinji.jpg
  • Koya6.jpg
  • Koya karte.jpg
  • Kukai okunoin.jpg
  • Monks koya wada.jpg
  • Koya1.jpg
  • Shikoku12.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg
  • Gosonzomandara.jpg
  • Zennyo ryuo.jpg
  • Tenguzoshi koyasan daito.jpg
(774–835), den Begründer des esoterischen Buddhismus, bekannt gemacht worden sein soll, erlangte er nicht nur eine größere Be·liebt·heit als in anderen asia·ti·schen Ländern, auch inner·halb der japanischen Myōō ist kein anderer ähn·lich populär wie er. Feuer und Schwert sind seine typi·schen Attribute, oft hält er auch ein Seil in seiner Linken zum Ein·fangen von Dämonen. Seine Haut ist zumeist schwarz oder blau.

Wenn Fudō rituell angesprochen wird, so meist im Zusammenhang mit den Feuer-Riten (

goma gyōji 護摩行事 (jap.)

buddh. Feuerritus, skt. Homa

Ritus

Der Begriff „goma gyōji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) des esoterischen Buddhismus. Diese werden auch heute noch häufig praktiziert. Große Tempel haben oft Seitenaltäre, manchmal auch Seitengebäude, die Fudō geweiht sind und wo goma-Zeremonien abgehalten werden. Kleine Fudō Tempel findet man ver·einzelt in gebirgigen Regionen, wo sie mit den Kulten der Berg·asketen (

yamabushi 山伏 (jap.)

Bergasket, wtl. der in den Bergen schläft; Praktikant des Shugendō

Der Begriff „yamabushi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Yamabushi takao wada3m.jpg
  • Tengu33.jpg
  • Yamabushi takao wada8.jpg
  • Takishugyo.jpg
  • Yamabushi 2011.jpg
  • Sarutahiko hokkei.jpg
  • Yamabushi takao wada1m.jpg
  • Yamabushi kyoto staud.jpg
  • Pagode negoroji.jpg
  • Yamabushi yoshino2.jpg
  • Siebold yamabushi.jpg
  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Kuniyoshi nichiren7 komuro.jpg
  • Yamabushi kyoto2 staud.jpg
  • Yamabushi mibudera 2007.jpg
  • Zao gongen.jpg
  • Yamabushi takao wada2m.jpg
  • Izuna gongen ofuda.jpg
  • Yamabushi takao wada7m.jpg
  • Yamabushi takao wada5a.jpg
  • Yamabushi takao wada7a.jpg
  • Tengu sairinji.jpg
  • Yamabushi takao wada6m.jpg
  • Nishi no nozoki.jpg

) in Ver·bindung stehen. Auch entlang der Route der 88 Pilgertempel von Shikoku stößt man immer wieder auf Fudō-Kulte der yamabushi, die in Verbindung mit dem Feuer stehen (s. dazu den Gastartikel Fire Walk at Saba Daishi).

Aizen, Mantra-König der Liebe

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Ikonographie/Myoo.

Aizen Myōō 愛染明王 (jap.)

wtl. Mantra-König der Liebe; einer der bekanntesten myōō Japans

Der Begriff „Aizen Myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Aizen 1256.jpg
  • Aizen nezu.jpg
  • Aizen mandara 1107.jpg
  • Enmaten tnm.jpg

wird oft schrecken·er·regender als Fudō dar·gestellt. Erkennbar an seiner feuer·roten Haut·farbe und an Pfeil und Bogen (neben anderen Waffen) kann er bis zu sechs Arme und Beine besitzen. Auch er erfuhr vor allem im esoterischen Bud·dhis·mus große Ver·ehrung. Sein Name bedeutet zwar wörtlich „Mantra-König der Liebe“, doch bedeutet das lediglich, dass er die irdischen Leiden·schaften der Menschen in die rechten Gefühle eines Bosatsu verwandelt — und das mit seinen Methoden. Wie die meisten anderen Myōōs (außer Fudō) dürfte Aizen mit dem Rück·gang des esoterischen Buddhismus in der

Edo 江戸 (jap.)

Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);

Ort, Epoche

Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Morokoshi kinmozui pferd.jpg
  • Morokoshi kinmozui hund.jpg
  • Morokoshi kinmozui ratte.jpg
  • Wagojin hokusai.jpg
  • Nikko karamon.jpg
  • Onna daruma.jpg
  • Morokoshi kinmozui ziege.jpg
  • Geisha-daruma.jpg
  • Morokoshi kinmozui ochse.jpg
  • Morokoshi kinmozui schlange.jpg
  • Emaden3.jpg
  • Asakusa jinja2.jpg
  • Junigu butsuzozui.jpg
  • Morokoshi kinmozui hase.jpg
  • Drachen hakozaki engi.jpg
  • Nichiren exile kuniyoshi.jpg
  • Morokoshi kinmozui tiger.jpg
  • Mito komon.jpg
  • Asakusa nakamise.jpg
  • Kitsune ojiinari hiroshige.jpg
  • Oda Nobunaga.jpg
  • Morokoshi kinmozui hahn.jpg
  • Morokoshi kinmozui drache.jpg
  • Morokoshi kinmozui affe.jpg
  • Koi hiroshige.jpg
  • Dainihonshi.jpg
  • Tokugawa koyasan.jpg
  • Namazu ken.jpg
  • Daruma togetsu.jpg
  • Kaika no daruma.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Deshima 1790.jpg
  • Morokoshi kinmozui eber.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Edo; s.a. Geo-Glossar

-Zeit an Bedeutung verloren haben und ist daher heute ver·hältnis·mäßig wenig bekannt. Doch noch in der Edo-Zeit fühlten sich Liebende — oder die, die mit der Liebe handelten — zu ihm hingezogen. Er galt zu dieser Zeit als der Be·schützer der Geishas in Yoshiwara, dem Freudenviertel von Edo.

Die Fünf Großen Myōō

Neben Fudō und Aizen stößt man vereinzelt auch auf die Gruppe der Fünf Großen Myōō (

Godai Myōō 五大明王 (jap.)

die Fünf Großen Myōō

Der Begriff „Godai Myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Gundari myoo toji.jpg
  • Daiitoku myoo toji.jpg
  • Gosanze myoo toji.jpg
  • Daiitoku myoo detail.jpg
  • Kongoyasha myoo toji.jpg

), in deren Zentrum wiederum Fudō steht, während vier weitere Myōō nach den Himmels·richtungen um ihn gruppiert sind. Laut Shingon Tradition ver·körpern sie die zorn·vollen Er·scheinungs·formen der fünf Haupt·buddhas im Vajra-Welt Mandala und setzen sich folgendermaßen zusammen:

  1. Fudō, Mitte (Erscheinungsform des
Dainichi Nyorai 大日如来 (jap.)

Buddha Vairocana, der „kosmische Buddha“; wtl. „Großes Licht“ oder „Große Sonne“

Buddha

Der Begriff „Dainichi Nyorai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Butsudan.gif
  • Gosonzomandara.jpg

). Mit lediglich zwei Armen, zwei Augen, etc. unter den Fünf Myōō der menschen­ähnlichste.

Gōzanze Myōō 降三世明王 (jap.)

skt. Trailokyavijaya, einer der Fünf Großen Myōō

Der Begriff „Gōzanze Myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Gozanze zuzosho.jpg
  • Gosanze myoo toji.jpg
  • Gosanze mudra.jpg
  • Gosanze myoo.jpg

, skt.

Trailokyavijaya त्रैलोक्यविजय (skt., m.)

„Bezwinger der drei Welten“, einer der Fünf Großen Myōō (jap. Gōzanze 降三世)

Der Begriff „Trailokyavijaya“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Gosanze mudra.jpg
  • Gozanze zuzosho.jpg
  • Gosanze myoo toji.jpg
  • Trailokavijaya.jpg
  • Gosanze myoo.jpg
(„Bezwinger der drei Welten“), Osten (Ashuku Nyorai). Steht auf zwei menschlichen Figuren, die Shiva und seine Gespielin repräsentieren.
Gundari Myōō 軍荼利明王 (jap.)

skt. Kundali, einer der Fünf Großen Myōō

Der Begriff „Gundari Myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Gundari myoo toji.jpg

, skt.

Kuṇḍali कुण्डलि (skt., m.)

„Geringelt, schlangenhaft“, Beinamen eines der Fünf Großen Myōō (jap. Gundari 軍荼利)

Der Begriff „Kundali“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

, Süden (Hōshō Nyorai).

Daiitoku Myōō 大威徳明王 (jap.)

skt. Yamantaka, einer der Fünf Großen Myōō

Der Begriff „Daiitoku Myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Daiitoku myoo toji.jpg
  • Daiitoku myoo detail.jpg
  • Daiitoku myoo.jpg

, skt.

Yamāntaka यमान्तक (skt., m.)

„Bezwinger des Todes (Yama)“, einer der Fünf Großen Myōō (jap. Daiitoku Myōō 大威徳明王)

Der Begriff „Yamantaka“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Daiitoku myoo detail.jpg
  • Daiitoku myoo.jpg
  • Yama dharmaraja.jpg

(„der Überwinder des

Yama यमराज (skt., m.)

Gottheit der Unterwelt und des Todes (jap. Enma 閻魔)

Der Begriff „Yama“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Daiitoku myoo toji.jpg
  • Yama und savitri.jpg
  • Yama dharmaraja.jpg

“), Westen (

Amida Nyorai 阿弥陀如来 (jap.)

Amida Buddha; skt. Buddha Amitabha

Buddha

Der Begriff „Amida Nyorai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Amida nyorai zu.jpg

). Seinem Namen entsprechend überwindet er den König der Unterwelt (Yama, jap. Glossar:Enmaten), bzw. den Tod. Charakteristischerweise reitet Yamantaka auf dem Büffel des Yama (bzw. hat in manchen tibetischen Darstellungen auch den Kopf eines Büffels).

Kongōyasha Myōō 金剛夜叉 (jap.)

skt. Vajrayaksha, einer der Fünf Großen Myōō

Der Begriff „Kongōyasha Myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Kongoyasha myoo toji.jpg

, skt.

Vajrayakṣa वज्रयक्ष (skt., m.)

„Vajra General“, einer der Fünf Großen Myōō (jap. Kongōyasha 金剛夜叉)

Der Begriff „Vajrayaksa“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

(„

vajra वज्र (skt., m.)

„Donnerkeil“, Ritualinstrument und Symbol des tantristischen/esoterischen Buddhismus (jap. kongō 金剛)

Gegenstand

Der Begriff „vajra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Ennogyoja skelett.jpg
  • Vajra kongobuji.jpg
  • Kukai koya myojin.jpg
  • Zao gongen.jpg
  • Vajra tibet.jpg
  • Kukai2.jpg
  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Arhat4 ryozen.jpg
  • Nio shirahige kunisaki kaze.jpg
  • Raigo ginko.jpg
General“), Norden (Fukūjōja Nyorai). Besitzt ein Gesicht mit fünf Augen.
godai myoo
Die Godai Myoo des Toji, Kyoto, aus dem Jahr 839

Die älteste und berühmteste Darstellung dieser Gruppe stammt aus dem Jahr 839 und befindet sich im

Tōji 東寺 (jap.)

Ost-Tempel in Kyōto, eig. Kyōō Gokoku-ji (Tempel des Königs der Lehre zum Schutz des Landes)

Tempel

Der Begriff „Tōji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Tobatsu bishamonten.jpg
  • Toji Monks.jpg
  • Gundari myoo toji.jpg
  • Daiitoku myoo toji.jpg
  • Gosanze myoo toji.jpg
  • Kongoyasha myoo toji.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Tōji; s.a. Geo-Glossar

, einem der Haupt·tempel des

Shingon-shū 真言宗 (jap.)

Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan

Schulrichtung

Der Begriff „Shingon-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Shingon monk koya.jpg
  • Shaka muroji.jpg
  • Toji Monks.jpg
  • Yamabushi 2011.jpg
  • Monks koya wada.jpg
  • Siebold shingon monk.jpg
  • Monk koya.jpg
  • Pagode negoroji.jpg
  • Daikoku kojimadera.jpg
  • Saidaiji eisonto.jpg
  • Gorinto kuroda.jpg
  • Pagode jodoji hiroshima.jpg
  • Kukai nitto.jpg
  • Aizen mandara 1107.jpg
  • Amoghavajra.jpg
  • Yamabushi takao wada2m.jpg
  • Pagode muroji.jpg

Buddhismus. Die Statuen wurden von

Kūkai 空海 (jap.)

774–835, Gründer des Shingon Buddhismus; Eigennamen Saeki Mao, Ehrennamen Kōbō Daishi

Der Begriff „Kūkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Koya6.jpg
  • Amoghavajra.jpg
  • Tenguzoshi koyasan okunoin.jpg
  • Monks koya wada.jpg
  • Zennyo ryuo.jpg
  • Kukai koya myojin.jpg
  • Sanmendaikoku eishinji.jpg
  • Kukai2.jpg
  • Gosanze myoo toji.jpg
  • Shikoku12.jpg
  • Koya1896.jpg
  • Chigo daishi.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg
  • Gobyobashi.jpg
  • Kukai nitto.jpg
  • Koya karte.jpg
  • Gosonzomandara.jpg
  • Kobodaishi kind.jpg
  • Kukai okunoin.jpg
  • Koya1.jpg
  • Tenguzoshi koyasan daito.jpg
  • Kuukai2.jpg

in Auftrag gegeben, der diese Gestalten in Japan bekannt machte. Sie repräsentieren somit den Aus·gangs·punkt der japanischen Myōō-Ikono·graphie. Allerdings setzte sich das Ensemble der Fünf nicht auf Dauer durch: Gestalten wie Aizen oder der pferde·köpfige Batō Myōō (auch

Batō Kannon 馬頭観音 (jap.)

Kannon mit dem Pferdekopf, eine zornvolle Manifestation Kannons

Der Begriff „Batō Kannon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Bato fuda sanbutsuji.jpg
  • Bato kannon.jpg
  • Bato rinnoji.jpg
  • Bato kamuriki.jpg
  • Matsunoodera bato kannon.jpg
  • Bato fuda myoanji.jpg
  • Bato kannon zuzosho.jpg
  • Bato kannon heian.jpg
  • Bato sogyo.jpg
  • Bato fuda myokoin.jpg
  • Bato kannon m30.jpg
  • Hayagriva.jpg
  • Bato fuda entsuji.jpg
  • Bato fujino.jpg

) über·flügelten die Gruppe an Bedeutung. Ledig·lich der von Kūkai besonders verehrte Fudō fand in Japan so etwas wie seine wahre Heimat.

Wortbedeutung

Der Titel

myōō 明王 (jap.)

wtl. Licht-König, auch „Mantra-König“ oder „Weisheits-König“; meist zornvoll dargestellte Schutzgottheit; skt. vidyaraja

Der Begriff „myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Daiitoku myoo detail.jpg
  • Fudo toji.jpg
  • Aizen 1256.jpg
  • Fudo tendai 10jh.jpg
  • Fudo unkei.jpg
  • Fudo zentsuji.jpg
  • Fudo saidaiji.jpg
  • Fudo portrait.jpg
  • Bato kannon zuzosho.jpg
  • Fudo daigoji detail.jpg
  • Fudo koya.jpg
  • Daiitoku myoo.jpg
  • Fudo daigoji2.jpg

ist aus den Zeichen für „hell“ und „König“ zu·sammen·gesetzt. „König“ (ō, skt.

rāja राज (skt., m.)

„König“ (jap. ō 王)

Person

Der Begriff „raja“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) wird im Bud·dhis·mus häufig im Sinn von Herr·scher, Herr oder auch Beschützer ver·wendet. Das Zeichen „hell“ steht hier für Sanskrit

vidyā विद्या (skt., f.)

„Wissen“ (jap. myō 明)

Konzept

Der Begriff „vidya“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

, was u.a. „Weis·heit“ bedeutet. „Weis·heits·könig“ oder „wisdom king“ ist daher eine geläufige Über·setzung von „Myōō“. Laut dem japanischen Standard·wörter·buch des esoterischen Buddhismus (Mikkyō jiten) kann myō/vidya im esoterischen Buddhismus aber auch „durch magische Formeln erlangte Weis·heit“ und davon abgeleitet „magische Formel“, bzw.

mantra मन्त्र (skt., n.)

Gebetsformel (jap. shingon 真言)

Ritus, Text

Der Begriff „mantra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

bedeuten. Dem·ent·sprechend be·vor·zuge ich die Über·setzung „Mantra-König“. Myōō sind demnach die Könige bzw. Herren oder Beschützer, die über die Mantren herrschen, oder aber durch Mantren angerufen bzw. aktiviert werden können.

Die kriegerischen Züge der Myōō

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Ikonographie/Myoo.

Myōō sind ebenso wie die meisten anderen Wächtergottheiten (

tenbu 天部 (jap.)

Gruppe der indischen bzw. aus Indien übernommene Gottheiten im japanischen Buddhismus (skt. deva)

Der Begriff „tenbu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • 4ten O.jpg

) mit dem esoterischen Buddhismus (

tantra तन्त्र (skt., n.)

„Gewebe“, Lehrschrift des esoterischen Buddhismus (ähnlich sutra, aber meist mit rituellem Inhalt)

Text

Der Begriff „tantra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Dakini indien.jpg

,

Vajrayāna वज्रयन (skt., n.)

„Vajra-Fahrzeug“, Tantrismus, esoterischer Buddhismus (jap. mikkyō 密教 oder Kongō-jō 金剛乗)

Schulrichtung

Der Begriff „Vajrayana“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) in Japan ver·breitet worden. Obwohl die Ikono·graphie der japanischen Myōō sich bis zu Kūkai, also bis ins 9. Jahrhundert zurück·verfolgen lässt, war ihre große Zeit das japanische Mittel·alter (12.–16. Jh.), als esoterische Riten in fast allen großen Tempeln, vor allem aber in Shingon und Tendai-Klöstern praktiziert wurden. Es hat den Anschein, als ob diese Be·liebt·heit furcht·er·regender Figuren, auch wenn sie noch so symbo·lisch gedeutet werden mögen, in un·ruhigen, kriege·rischen Zeiten besonders aus·geprägt war. Dies lässt sich bereits in Indien nach·weisen, wo in den ersten Jahr·hunderten unserer Zeit mit der Figur des „Vajraträgers“ (skt.

Vajrapāṇi वज्रपाणि (skt., m.)

„Vajrahand“, Vajraträger (jap. Kongōshu 金剛手)

Der Begriff „Vajrapani“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Vajrapani kusana2 hunt.jpg
  • Trailokavijaya.jpg
  • Vajrapani nepal 7cent metny.jpg
  • Sarnath kushan metny.jpg
  • Vajrapani dunhuang.jpg
  • Vajrapani india 8cent volke.jpg
  • Shukongojin todaiji.jpg
  • Gosanze mudra.jpg
  • Vajrapani ajanta.jpg
  • Fukukensaku kannon.jpg
  • Vajrapani herakles3.jpg
  • Vajrapani kashmir 8cent cle.jpg
  • Vajrapani gandhara.jpg
  • Vajrapani peace.jpg
  • Vajrapani tibet 18cent.jpg

, jap.

kongōshu 金剛手 (jap.)

Vajra-Hand, skt. Vajrapani; s.a. Niō

Der Begriff „kongōshu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) ein Proto·typ für alle weiteren zorn·vollen Gestalten entsteht. Der Buddhismus hatte in dieser Zeit zunehmend mit der Konkurrenz

Śiva शिव (skt., m.)

„Glückverheißender“, indische Göttheit, auch Maheshvara oder Ishvara (jap. Daijizai-ten 大自在天)

Der Begriff „Shiva“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Trailokavijaya.jpg

und

Viṣṇu विष्णु (skt., m.)

indische (vedische) Gottheit; gilt im Vishnuismus als Manifestation des höchsten Seins

Der Begriff „Vishnu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Sarasvati nepal.jpg
  • Hayagriva khmer.jpg

Glaubens·formen zu kämpfen, in denen die jeweiligen Haupt·götter (Shiva und Vishnu) als siegreiche Kriegs·herren dargestellt wurden, und übernahm dabei deren Umgang mit krieger·ischen Symbolen. Zu diesen zählt auch der

vajra वज्र (skt., m.)

„Donnerkeil“, Ritualinstrument und Symbol des tantristischen/esoterischen Buddhismus (jap. kongō 金剛)

Gegenstand

Der Begriff „vajra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Arhat4 ryozen.jpg
  • Nio shirahige kunisaki kaze.jpg
  • Vajra tibet.jpg
  • Ennogyoja skelett.jpg
  • Kukai2.jpg
  • Raigo ginko.jpg
  • Kukai koya myojin.jpg
  • Zao gongen.jpg
  • Vajra kongobuji.jpg

(jap.

kongō 金剛 (jap.)

skt. Vajra; „Diamant“, magische Waffe, Donnerkeil

Gegenstand

Der Begriff „kongō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Vajra tibet.jpg
  • Kuukai2.jpg
  • Trailokavijaya.jpg

), der u.a. dem „diamantenen Fahrzeug“ — Vajrayana, Synonym des esoterischen Buddhismus — seinen Namen gab: ursprünglich handelte es sich dabei um eine Waffe oder ein Insignium der Herr·schaft. Viele esoterisch-buddhistische Wächter·götter scheinen also zunächst als Verteidiger des Buddhismus gegen Feinde aus dem „hinduis·tischen Lager“ aufgetreten zu sein und machten sich dabei die Attribute ihrer Gegner zu eigen.

Vorlage:Wrapper

Sobald sich im Buddhismus die Auffassung durchgesetzt hatte, dass der Dharma nicht allein durch Mild·tätig·keit und Welt·ent·sagung, sondern auch durch den (symbolischen?) Einsatz kriegerischer Mittel beschützt, bzw. ver·breitet werden konnte, ent·standen also parallel zu Buddhas und Bodhisattvas neue Klassen von furcht·ein·flößenden Erscheinungen, die zunächst entweder als zum Bud·dhis·mus bekehrte ehemals feindliche Gott·heiten, mit zunehmender Beliebtheit aber auch als „zornvolle Erscheinungsform“ eines Buddhas oder Bodhisattvas interpretiert wurden. Zur letzteren Gruppe zählen in Japan die Myōō, die unter den zornigen Gott·heiten somit eine Art Aristokratie darstellen. Sie genossen zusammen mit den nieder·rangigeren

deva देव (skt., m.)

„Gottheit“, oberste Klasse indischer Götter (jap. -ten 天 oder tenbu 天部)

Der Begriff „deva“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Enma-ten.jpg
  • Enmaten enmao.jpg
(tenbu) vor allem im von Bürger·kriegen gezeichneten japanischen Mittelalter große Verehrung.

Als wieder friedlichere Zeiten anbrachen, gerieten die meisten esoterischen Schutz·gott·heiten (mit Ausnahme Fudōs) weitgehend in Ver·gessen·heit oder wurden in ihrem Wirkungs·bereich eingeschränkt und umgedeutet. Die heutigen Glücksgötter

Benzaiten 弁才天/弁財天 (jap.)

Glücksgöttin im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); Gottheit des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit; skt. Sarasvati; auch: Benten

Der Begriff „Benzaiten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Benzaiten muromachi.jpg
  • Benten gakutei.jpg
  • Benzaiten keisei.jpg
  • Sanmendaikoku hokusai.jpg
  • Hadaka benten.jpg
  • Enoshima hadaka4 wada.jpg
  • Bentendo inokashira.jpg
  • Takarabune kuniyoshi.jpg
  • Daikoku Uzume.jpg
  • Benzaiten tosa.jpg
  • Benten chikubushima1.jpg
  • Daikoku motoyama.jpg
  • Chikubushima benten2.jpg
  • Benzaiten.jpg
  • Enoshima ema.jpg
  • Enoshima hiroshige2.jpg
  • Enoshima hiroshige.jpg
  • Kisshoten.jpg
  • Sanmen daikoku taizokyoji.jpg

,

Bishamon-ten 毘沙門天 (jap.)

Himmelswächter des Nordens, Glücksgott; abgeleitet von einem indischen Gott des Reichtums, Vaishravana

Der Begriff „Bishamon-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Bishamonten hoshoin.jpg
  • Shitenno jikkansho.jpg
  • Tohachi hanabusa.jpg
  • Sanmendaikoku hokusai.jpg
  • 4ten N.jpg
  • Bishamon hekija.jpg
  • Tohachi hokusai.jpg
  • BishamonKuramadera.jpg
  • Sanmen daikoku taizokyoji.jpg
  • Fukukensaku kannon.jpg
  • Ema kagurazaka.jpg
  • Bishamon kamakura.jpg
  • Daikoku motoyama.jpg
  • Jinjataisho.jpg
  • Bishamon hokekyo.jpg
  • Bishamon familie.jpg
  • Shoki heian.jpg
  • Tamonten nara.jpg
  • Daikoku bishamon.jpg
  • Bishamonten 12jh.jpg
  • Tamonten horyuji.jpg
  • Tamonten todaiji.jpg
  • Takarabune kuniyoshi.jpg
  • Bishamon zennishi.jpg
  • Mungo.jpg
  • Fukujin1777.jpg

und

Daikoku 大黒 (jap.)

Gott des Reichtums und Stellvertreter der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); skt. Mahakala = „Großer Schwarzer“; auch Daikoku-ten

Glücksgottheit

Der Begriff „Daikoku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Sanmen daikoku.jpg
  • Makakara daikoku.jpg
  • Daikoku koya.jpg
  • Okuninushi hokusai.jpg
  • Otoyo komanezumi2.jpg
  • Daikoku edo yamaguchi.jpg
  • Daikoku kongorinji.jpg
  • Ebisu daikoku geldbaum.jpg
  • Kyosai daikoku.jpg
  • Hansatsu daikoku.jpg
  • Sanmendaikoku hokusai.jpg
  • Daikoku ebisu 1551.jpg
  • Daikoku 1301.jpg
  • Mameitagin.jpg
  • Daikoku motoyama.jpg
  • Daikoku Uzume.jpg
  • Sanmen daikoku taizokyoji.jpg
  • Hansatsu daikoku yamato.jpg
  • Sanmendaikoku eishinji.jpg
  • Kanda daikoku.jpg
  • Namazue daikoku.jpg
  • Daikoku kojimadera.jpg
  • Daikoku neu.jpg
  • Daikoku tenshin.jpg
  • Daikoku saidaiji2.jpg
  • Takarabune kuniyoshi.jpg
  • Otoyo komanezumi1.jpg
  • Yamada Hagaki.jpg
  • Daikoku zushi.jpg
  • Daikoku kyosai.jpg
  • Daikoku bishamon.jpg
  • Daikoku 1en.jpg
  • Fukujin1777.jpg
  • Daikoku kanzeonji.jpg
  • Daikoku kiyomizu.jpg
  • Ebisu hikifuda.jpg
  • Daikoku tsurumitake.jpg

können bei·spiels·weise auf eine Karriere als furchterregende Schutz·gotten zurück·blicken. Besonders interessant ist der Fall des Daikoku, der einstmals auch unter dem Namen

Makakara-ten 摩訶迦羅天 (jap.)

Synonym von Daikoku-ten, skt. Mahakara

Glücksgottheit

Der Begriff „Makakara-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

(skt. Mahakala, wtl. „Großer Schwarzer“) in einer Gestalt verehrt wurde, die direkt aus dem tibetischen Buddhismus über·nommen zu sein scheint. Im Laufe der Edo Zeit gewannen seine Eigen·schaften als Gott des Reichtums aber die Ober·hand über seine seine schaurigen Attribute. In manchen älteren Darstellungen noch seinem Namen gemäß schwarz und düster, ist er heute nur noch als ewig lächelnder Glücksgott bekannt. (S. dazu auch den Essay  Metamorphosen des Daikoku.)