Bauten/Tempel/Pagoden: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 29. April 2011, 10:41 Uhr

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Bauten/Tempel/Pagoden.

=Japanische Pagoden=

Pagode horyuji.jpg
Pagode des Horyū-ji (8. Jh.)
Gojuto itsukushima.jpg
Pagode des Itsukushima Schreins (15. Jh.)

Japanische Pagoden (

(jap.)

Pagode; Turm; abgeleitet von skt. stupa; auch sotoba

Tempel

Der Begriff „“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Pagode negoroji.jpg
  • Pagode hiei.jpg
  • Ishinoto.jpg
  • Pagode horyuji.jpg
  • Pagode anrakuji.jpg
  • Pagoden mandala.jpg
  • Pagode tanzan2.jpg
  • Sorinto rinnoji.jpg
  • Nikko torii meiji.jpg
  • Pagoden mandala detail.jpg
  • Iwashimizu mandara.jpg
  • Pagode horyuji.gif
  • Asakusa kusakabe.jpg

) verstehen sich als Abbild der Grab·stätte Buddhas, haben sich aber von der ur·sprüng·lichen Form, dem Stupa recht weit ent·fernt (s. dazu Sidepage Stupa). Es sind typi·scher·weise schlanke, turm·artige Bau·werke, die im wesent·lichen aus mehreren, wie Hüt·chen auf ein·ander gestapelten Dach·kon·struk·tionen bestehen. Diese Pagoden bezeichnet man als

tajū-tō 多重塔 (jap.)

mehrstöckige Pagode

Tempel

Der Begriff „tajū-tō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

(mehrstöckige Pagode). Fast alle japa·nischen Pagoden dieses Typs bestehen ent·weder aus drei (

sanjū-tō 三重塔 (jap.)

dreistöckige Pagode

Tempel

Der Begriff „sanjū-tō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Pagode narita.jpg
  • Sanjuto hokiji.jpg
  • Pagode kiyomizu.jpg
  • Pagode nachi.jpg
  • Toto yakushiji.jpg
  • Pagode kiyomizu 1892-95.jpg
  • Saito yakushiji.jpg
  • Pagode henjoin.jpg
  • Pagode nachi2.jpg

) oder fünf (

gojū-tō 五重塔 (jap.)

fünfstöckige Pagode

Tempel

Der Begriff „gojū-tō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Gojuto itsukushima.jpg
  • Pagode kofukuji.jpg
  • Asakusa pagode.jpg
  • Pagode kaneiji.jpg
  • Pagode toji2.jpg
  • Pagode muroji.jpg
  • Sarusawaike kofukuji.jpg
  • Pagode daigoji.jpg
  • Pagode nikko.jpg

) Stock·werken. Sie haben einen qua·dra·ti·schen Grund·riss und ver·jüngen sich mit zu·neh·men·der Höhe ein wenig.

Mehrstock-Pagoden

Vorlage:Galerie2 Die Pagoden mit drei oder fünf Geschoßen stellen den ältesten Pago·den·typ Japans dar, der im sechsten und siebenten Jahr·hundert von China und Korea über·nommen wurde. Seit dieser Zeit haben sich die mehrstöckigen Pagoden fast nicht mehr verändert. In China und Korea sind sie dagegen heute fast voll·stän·dig von steinernen Türmen unter·schied·licher Stil·rich·tungen verdrängt worden. Das liegt zum einen daran, dass sich die tradi·tionelle Holz·bau·weise in Japan grund·sätz·lich weniger stark verändert hat als in China, zum anderen aber an der Tatsache, dass sich gerade die bau·liche Struktur der Pagoden als beson·ders stabil gegen·über Erd·beben erwie·sen hat. Daher sind unter den ältes·ten Holz·bauten Japans Pago·den beson·ders häufig zu finden.

Pagode horyuji.gif
Pagode yakushiji.gif
Oben: Dreistöckige Pagode des Yakushi-ji, Nara mit den ungewöhnlichen Zwischendächern.
Links: Fünfstöckige Pagode des Horyū-ji.

Eines der Geheim·nisse der Erd·beben·resi·denz liegt im zentralen Mittel·pfeiler (shinbashira, wtl. „Herz-Pfeiler“), der ent·gegen aller Erwar·tung nicht fest im Boden verankert ist, sondern gleich·sam frei schwe·bend erst in einiger Ent·fer·nung vom Boden beginnt. Die Pagode ruht daher auf mehreren sym·met·risch ver·teil·ten Stützen und lässt sich im Bedarfs·fall sogar ein wenig ver·schieben. Die einzel·nen Balken einer Pagode sind — wie im übrigen auch bei anderen tradi·tionel·len Holz·bauten — nicht genagelt, son·dern in ein·ander gesteckt und ver·keilt, was eine gewisse Beweg·lich·keit zulässt und Schwin·gun·gen inner·halb des Bau·werks ab·bremst. Darüber hinaus ent·steht bei einem Beben ein Schwin·gungs·muster, das die Erschüt·te·rungen abfe·dert, weil sich jedes „Stock·werk“ in eine ent·ge·gen·ge·setzte Rich·tung bewegt. Dieses Phäno·men wird im Fach·jargon als „Schlan·gen·tanz“ der Pago·den bezeichnet.

Schatz-Pagoden

Vorlage:Galerie2

Im Laufe der Heian-Zeit kam ein neuer Pagodentyp von eher gedrungener Statur auf, den man als

tahō-tō 多宝塔 (jap.)

einstöckiger Pagodentyp, wtl. „Vielschatzpagode“

Tempel

Der Begriff „tahō-tō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Pagode negoroji.jpg
  • Pagode hiei.jpg
  • Pagode sanmaiin koya.jpg
  • Pagode ishiyama.jpg
  • Hoto ieyasu nikko.jpg
  • Tsurugaoka 1869 burger.jpg
  • Konpondaito.jpg
  • Pagode jodoji hiroshima.jpg

(wtl. Vielschatzpagode) bezeichnet. Tahō-tō Pagoden besitzen lediglich ein Unter·geschoß und ein Ober·geschoß. Das quadratische Unter·geschoß wölbt sich zu einer Halb·kugel, auf der das runde Ober·geschoß aufsitzt. Dieser Bau·typ ver·breitete sich mit dem esoterischen Bud·dhis·mus in Japan. Heute sind Viel·schatz·pagoden vor allem in

Shingon-shū 真言宗 (jap.)

Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan

Schulrichtung

Der Begriff „Shingon-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Shingon monk koya.jpg
  • Yamabushi 2011.jpg
  • Toji Monks.jpg
  • Monks koya wada.jpg
  • Amoghavajra.jpg
  • Pagode negoroji.jpg
  • Daikoku kojimadera.jpg
  • Yamabushi takao wada2m.jpg
  • Gorinto kuroda.jpg
  • Saidaiji eisonto.jpg
  • Monk koya.jpg
  • Siebold shingon monk.jpg
  • Aizen mandara 1107.jpg
  • Shaka muroji.jpg
  • Kukai nitto.jpg
  • Pagode muroji.jpg
  • Pagode jodoji hiroshima.jpg
Tempeln zu finden.

Sonderformen

Vorlage:Galerie2 Obwohl die große Mehrzahl japanischer Pagoden den beiden oben genannten Stiltypen entspricht, gibt es auch einige Sonderformen, wie die achteckige Pagode des Anraku-ji oder die dreizehnstöckige Pagode des Tanzan Schreins in der Präfektur Nara. Derartige Pagoden mögen früher häufiger gewesen sein, haben sich aber auf die Dauer nicht durchgesetzt.

Die Grundform der Pagode wurde auch für andere Zwecke eingesetzt, als zur Errichtung turmartiger Gebäude. So findet man z.B. vielstöckige pagodenartige Stelen aus Stein, die mehr oder weniger als Denkmäler anzusehen sind und häufig auf Friedhöfen stehen. Auch die traditionellen japanischen Grabsteine sind der Wortbedeutung nach Pagoden bzw. Stupas (s. Sidepage Gorintō).

Schließlich wurden Stupas auch graphisch dargestellt. Diverse heilige Texte wurden so gestaltet, dass das Schriftbild eine Pagode aus Schriftzeichen ergab.

Pagoden mandala.jpg
Pagoden mandala detail.jpg
Kinji hōtō mandara (Schatzpagode aus Goldlettern). Chūson-ji, Hiiraizumi, Iwate-ken. 12. Jh, Goldtinte auf blauschwarzem Grund. Neunstufige Pagode bestehend aus Schriftzeichen, die zusammen ein Kapitel des Goldglanz Sutras ergeben.