Grundbegriffe: Unterschied zwischen den Versionen

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{{titel | <span >Einleitung: </span>Welche Religionen gibt es in Japan?}}
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| Welche Religionen gibt es in Japan?
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Japan besitzt zwei Hauptreligionen mit langer einheimischer Tradition: {{g|bukkyou|Buddhismus}} und {{g|Shintou|Shintō}}. Diese Seite enthält dazu eine statistische Orientierung, die auch konkurrierende Religionsgemeinschaften wie Christentum und Neureligionen berücksichtigt. Es folgt ein kurzer Überblick, welche Religionen auf welchen Seiten dieses Handbuchs besprochen werden. Die folgenden Seiten des Kapitels „Grundbegriffe“ beschränken sich weitgehend auf die beiden Hauptreligionen.   
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==Japanische Religion in Zahlen==
  
{{firstletter|Japan}} besitzt zwei Haupt·religionen mit langer ein·heim·ischer Tra·di·tion: {{Glossar:bukkyou|Buddhis·mus}} und {{Glossar:shintou|Shinto}}. Diesen sind die meisten Artikel dieser Web·site gewidmet. Da·neben existieren aber auch noch andere Reli·gionen in Japan. Auf dieser Seite folgt dazu ein kurzer Über·blick, dem auch zu ent·nehmen ist, welche religiösen Richt·ungen auf welchen Seiten von ''Religion-in-Japan'' be·spro·chen werden. Außer·dem enthält die Seite eine kleine Statistik zu den wichtigsten Reli·gions·ge·mein·schaften.  
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! Shintō || Buddhismus || Christentum || Sonstige
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| 2015 || 92 Mill. || 87 Mill. || 2 Mill. || 9 Mill.  
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{{h2+3|Religionen in Japan}}
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===Buddhismus und Shinto===
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| rowspan=3 | Gemeinden<ref>Aus der Zahl rel. Gemeinden lässt sich ungefähr auf die Anzahl der Kultstätten (Tempel, Schreine und Kirchen) schließen.</ref>
Die meisten Japaner besuchen sowohl budd·hist·ische [[Bauten:Tempel|Tempel]] als auch shinto·istische [[Bauten:Schreine|Schreine]] und prakti·zieren dort die jeweiligen religiösen [[Alltag:Omairi|Riten]]. Viele besitzen darüber hin·aus auch [[Alltag:Ahnenkult|Haus·altäre]] und [[Alltag:Kamidana|Haus·schrei·ne]] der beiden Reli·gi·onen. Weder aus der Sicht des ja·pani·schen Bud·dhis·mus, noch aus der Sicht des Shinto gibt es ein Problem, wenn man die jeweils andere Religion praktiziert. Wie das funktio·niert und worin über·haupt die Unter·schie·de zwi·schen Bud·dhis·mus und Shinto be·ste·hen, ist eines der zen·tralen Themen dieser Web·site.
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===Chinesische Religionen===
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| rowspan=3 | Priester 
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| 2015 || 81.000 || 367.000 || 35.000 || 202.000
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|  ||colspan='5' |Einwohnerzahl Japans: ~125 Mill. <br> Quelle: [https://www.e-stat.go.jp/stat-search/database?page=1&toukei=00401101&tstat=000001018471 e-Stat] (Official Statistics of Japan), 2021/1<ref>
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Die Zahlen wurden von mir gerundet.
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Diese Zahlen stammen zwar aus amtlichen Statistiken, sind jedoch nur als ungefähre Richtwerte zu verstehen, da insbesondere die Anzahl der Gläubigen nicht aufgrund einer einheitlichen Methode ermittelt wurde.<!--
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--><ref> Für wesentlich differenziertere Statistiken sowie eine Diskussion der verwendeten Methoden, siehe Roemer 2012.
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</ref> Trotzdem lassen sich aus der Tabelle bereits einige allgemeine Schlussfolgerungen über die relativen Stärken und Schwächen der einzelnen Religionsgemeinschaften ableiten:
  
In China entstandene religiöse Strömungen wie Konfu·zianismus und Dao·ismus, bzw. die {{glossar:Yinyang}} Philo·sophie, spielen auch in Japan eine große Rolle, allerdings nicht als eigen·ständige Religions·gemein·schaften, sondern in einer in den Buddhismus oder den Shinto einge·bundenen Form. Sowohl im japani·schen Buddhismus als auch im Shinto stößt man also auf Lehren oder Bräuche, die ursprüng·lich in China entwickelt wurden.
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* Die Anhängerschaften von Shintō und Buddhismus machen jeweils weit mehr als die Hälfte der japanischen Gesamtbevölkerung aus. Das bedeutet, dass die überwiegende Mehrzahl aller Japaner beide Religionen nebeneinander praktiziert. Der Buddhismus verfügt zwar über etwas weniger Anhänger und Tempel als der Shintō, dafür aber über weit mehr Priester.
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* Zum Christentum bekennen sich nach dieser Statistik kaum zwei Prozent der Bevölkerung. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass japanische Christen sich nicht gleichzeitig zu Shintō und Buddhismus bekennen und sich mit ihrem Glauben stärker identifizieren als die meisten nicht-christlichen Japaner.
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* Knapp sieben Prozent aller Japaner bekennen sich zu „sonstigen“ Religionen, meist sogenannte {{g|Shinshuukyou|Neue Religionen}} (vulgo „Sekten“). Ihre Verbreitung ist im internationalen Vergleich auffallend hoch und erfuhr nach dem Zweiten Weltkrieg einen regelrechten Boom. Seit den 1990er Jahren ist der Zulauf jedoch wieder konstant rückläufig.
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* Die Zahl der religiös aktiven Japaner hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten zwar verringert, die Zahl der religiösen Gemeinden blieb allerdings weitgehend konstant.
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* Im Shintō und im Christentum entspricht die Zahl der Priester in etwa der der Gemeinden, grob gesprochen gibt es also pro Schrein bzw. pro Kirche einen Priester. Im Buddhismus gibt es im Schnitt fünf, bei den „sonstigen“ sogar fast zehn Geistliche pro Tempel/Gemeinde.  
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* Ein buddhistischer Geistlicher kommt im Schnitt auf ca. 250 Laienanhänger. Im Shintō ist hingegen ein einziger Priester für knapp tausend, also viermal so viele Gläubige verantwortlich. Daraus lässt sich bereits folgern, dass der Buddhismus religiös aktiver ist als der Shintō. Die Tatsache, dass der Buddhismus mehr Geistliche als der Shintō beschäftigt, lässt auch Rückschlüsse auf das wirtschaftliche Kräfteverhältnis der beiden Religionen zu. Schließlich kann man erkennen, dass die Zahl buddhistischer Priester in den letzten zwanzig Jahren stetig zunimmt, während Shintō-Priester stagnieren. Interessanterweise korreliert der Anstieg des buddhistischen Klerus jedoch nicht mit dem Anstieg der Gläubigen.
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* Im Durchschnitt werden knapp 60 japanische Christen von einem Priester betreut oder anders ausgedrückt, 60 japanische Christen finanzieren einen Priester. Der Grad der religiösen Betreuung dürfte im japanischen Christentum daher höher sein als beispielsweise im Buddhismus. Bei den Neureligionen ist die Zahl der Priester pro Anhänger jedoch noch höher als im japanischen Christentum.
  
===Christentum===
+
== Die Religionen in diesem Handbuch ==  
  
Etwa 2,5 Prozent aller Japaner bekennen sich zum Christen·tum. Das moderne japanische Christen·tum stellt somit eine ver·hältnis·mäßig kleine religiöse Minder·heit dar und wird daher inner·halb dieser Web·site nur am Rande behandelt; im Kapitel „[[Geschichte]]“ gibt es jedoch eine Seite über die Anfänge der christlichen Mission·ierung und die anschließenden Christen·verfolgungen im 16. und 17. Jh. ([[Geschichte:Christentum|Das „christliche Jahr·hundert“]]).
+
=== Buddhismus und Shintō ===
  
===Neue Religionen===
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Wenn laut der obigen  Statistik über drei Viertel der Bevölkerung sowohl „Shintōisten“ als auch „Buddhisten“ sind, so bedeutet das in der Praxis, dass die meisten Japaner sowohl buddhistische [[Bauten/Tempel|Tempel]] als auch shintōistische [[Bauten/Schreine|Schreine]] besuchen und  dort die jeweiligen religiösen [[Alltag/Omairi|Riten]] praktizieren. Viele besitzen darüber hinaus sowohl einen buddhistischen Hausaltar ({{g|butsudan}}) als auch einen shintōistischen Hausschrein ({{g|kamidana}}). Weder aus der Sicht des japanischen Buddhismus, noch aus der Sicht des Shintō gibt es ein Problem, wenn man die jeweils andere Religion praktiziert. Wie das funktioniert und worin überhaupt die Unterschiede zwischen Buddhismus und Shintō bestehen, ist eines der zentralen Themen dieses Handbuchs.
  
Eine größere Bedeutung in der gegen·wärtigen religiösen Land·schaft Japans kommt neu·religiösen Be·wegungen und Sekten zu, die sich seit dem neun·zehnten Jahr·hundert in mehre·ren Wellen in der modernen Gesellschaft aus·ge·breitet haben. Obwohl diese Be·weg·ungen auf·grund ihrer teil·weise extrem·istischen Ansichten und Praktiken immer wieder im Blick·punkt der Öffent·lich·keit stehen und ob·wohl sie ganz all·ge·mein einen signifi·kanten Aspekt der modernen Reli·gions·aus·übung in Japan dar·stellen, liegt der Schwer·punkt dieses Web-Hand·buchs auf den tradi·tionellen Glaubens·formen. Dies vor allem deshalb, weil meiner Mei·nung nach auch die meisten Neuen Religionen nur ver·ständlich werden, wenn man den religiösen und mentalen Grund·stock, auf dem sie ge·deihen, besser kennt. Ein kurzer Über·blick findet sich aber im Kapitel Ge·schichte: [[Geschichte:Neue Religionen|Neue Religionen]].
+
=== Konfuzianismus und Daoismus ===
  
===Sonstige ===
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In China entstandene religiöse Strömungen wie {{g|jukyou|Konfuzianismus}} und {{g|doukyou2|Daoismus}} bzw. die {{g|Yinyang}}-Philosophie spielen auch in Japan eine große Rolle, allerdings nicht als eigenständige Religionsgemeinschaften, sondern in einer in den Buddhismus oder den Shintō eingebundenen Form. Sowohl im japanischen Buddhismus als auch im Shintō stößt man also auf Lehren oder Bräuche, die ursprünglich in China entwickelt wurden. Im Kapitel „Denken“ ({{showTitel|Denken/Yin und Yang}}) erfährt man darüber mehr.
  
Der Islam besitzt in Japan (im Gegensatz zu China) kaum eine Tradition und wird lediglich von einer kleinen Minder·heit islamischer Migranten praktiziert.
+
===Monotheistische Religionen===
  
Die südlichsten Inseln des heutigen Japan, die Insel·kette Okinawa, bildeten lange ein eigenes König·reich. Noch heute unter·scheiden sich die religiösen Tradi·tionen Okinawas von denen der Haupt·inseln.
+
Das moderne japanische Christentum stellt eine verhältnismäßig kleine religiöse Minderheit dar. Dies erstaunt besonders im Vergleich mit Südkorea, wo etwa ein Drittel der Bevölkerung Christen sind. Das Christentum wird daher innerhalb dieses Handbuchs  nur am Rande behandelt. Im Kapitel „Geschichte“ gibt es jedoch einen Abschnitt  über die Anfänge der christlichen Missionierung und die anschließenden Christenverfolgungen im  sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert ({{showTitel|Geschichte/Christentum|anm= 1}}), der die grundsätzlich skeptische Einstellung der Japaner gegenüber dem Christentum historisch begründet.  
  
Im Norden Japans findet man wiederum Reste der Ainu-Kultur. Noch Anfang des 20. Jahr·hunderts lebten viele Ainu als Jäger und Sammler und prak·tizierten eine eigene, auf diese Lebens·weise aus·ge·richtete Religion. Infolge physischer Aus·rottung und eines starken Assimila·tions·drucks ist die Ainu-Be·völker·ung in Japan auf wenige zehn·tausend zurück·gegangen und auch ihre Religion wird kaum noch praktiziert.
+
Während es in China sehr zahlreiche muslimische und sogar jüdische Minderheiten gibt, hat der Islam in Japan keine längere Tradition und wird lediglich von einer kleinen Minderheit islamischer Migranten praktiziert. Das Judentum hat in Japan gar nicht Fuß gefasst, dafür gibt es ein paar populäre Theorien, die ein Naheverhältnis zwischen Japaner- und Judentum postulieren.<ref> Das vielleicht bekannteste Beispiel einer solchen Theorie wäre Yamamoto Shichihei (alias Isaiah Ben-Dasan), ''Nihonjin to Yudaiyajin'' (The Japanese and the Jews), 1970.</ref>
  
==Religionen in Zahlen==
+
===Neue Religionen===
Die folgende Tabelle soll eine Vor·stellung von den Größen·verhält·nissen der ver·schie·denen Religions·gemein·schaften in Japan ver·mitteln. Die Angaben sind aller·dings nur als un·ge·fähre Richt·werte zu ver·stehen, da ins·besondere die Anzahl der Gläubigen nicht aufgrund einer ein·heitlichen Methode ermittelt wurde.
 
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{| align='center' class='prettytable'
 
! Religion||Jahr||Anhänger||Priester||rel. Körperschaften
 
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|rowspan=2|Shinto||2008||108.427.000||76.000||85.400
 
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|1980||95.848.000||103.000||86.000
 
|-class='zahl'
 
|rowspan='2'|Buddhismus ||2008||87.507.000||344.000||77.500
 
|-class='zahl klein'
 
|1980||87.745.000||246.000||77.000
 
|-class='zahl'
 
|rowspan='2'|Christentum ||2008||2.369.000||39.000||4.400
 
|-class='zahl klein'
 
|1980||1.019.000||21.000 ||3.400
 
|-class='zahl'
 
|rowspan='2'|andere (Neue) ||2008||8.880.000||217.000||14.900
 
|-class='zahl klein'
 
|1980||15.783.000 ||258.000 ||16.000
 
|-
 
! colspan='5'|
 
|-class='klein'
 
|rowspan='2'|  ||colspan='4' |Einwohnerzahl Japans: ~130 Mill.
 
|-
 
|colspan='4' class='quelle' style='font-size: 10px;'|Quelle: ''[http://www.stat.go.jp/data/nenkan/23.htm Japan Statistical Yearbook]'' 23-22 [zuletzt aufgerufen: März 2012]
 
|}    
 
Aus diesen Zahlen lassen sich folgende allgemeine Schlüsse über die Größen·verhält·nisse der ein·zel·nen Religions·gemein·schaften ziehen:
 
  
# Die überwiegende Mehrzahl aller Japaner bekennt sich sowohl zum Shinto als auch zum Bud·dhis·mus. Grob ge·sprochen sind mehr als drei Viertel aller Japaner sowohl Shin·to·isten als auch Bud·dhis·ten. Der Bud·dhis·mus verfügt zwar über etwas weniger An·hänger und Tempel als der Shinto, dafür aber über weit mehr Priester. Auf·grund der obigen Zahlen kommt ein bud·dhis·ti·scher Geist·licher im Schnitt auf knapp 300 Laien. Im Shinto ist hin·gegen ein einziger Shinto-Priester für mehr als vier·mal soviele Gläubige ver·ant·wort·lich. Ja, es gibt sogar mehr Shinto Schreine (rel. Körperschaften) als Priester. Daraus lässt sich bereits folgern, dass der Bud·dhis·mus religiös aktiver ist als der Shinto. Die Tatsache, dass der Bud·dhis·mus mehr Geist·liche als der Shinto be·schäftigt, lässt auch Rück·schlüs·se auf das wirt·schaft·liche Kräfte·ver·hältnis der beiden Reli·gionen zu.
+
Eine größere Bedeutung in der gegenwärtigen religiösen Landschaft Japans kommt neureligiösen Bewegungen und Sekten zu, die sich seit dem neunzehnten Jahrhundert in mehreren Wellen in der modernen Gesellschaft ausgebreitet haben. Obwohl diese Bewegungen aufgrund ihrer teilweise extremistischen Ansichten und Praktiken immer wieder im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen und obwohl sie ganz allgemein einen signifikanten Aspekt der modernen Religionsausübung in Japan darstellen, liegt der Schwerpunkt dieses Handbuchs auf den traditionellen Glaubensformen. Dies vor allem deshalb, weil meiner Meinung nach auch die meisten Neuen Religionen nur verständlich werden, wenn man den religiösen und mentalen Grundstock, auf dem sie gedeihen, besser kennt. Ein kurzer Überblick findet sich aber im Kapitel Geschichte: {{showTitel|Geschichte/Neue Religionen}}.
# Zum Christentum bekennen sich nur etwa 2,5 Prozent der Be·völkerung, wobei sich die Anzahl be·kennen·der Christen in den letzten 25 Jahren laut der oben an·ge·führten Quelle fast ver·drei·facht hat. Grund·sätz·lich kann man davon ausgehen, dass japanische Christen sich nicht gleich·zeitig zu Shinto und Bud·dhis·mus beken·nen und sich mit ihrem Glauben stärker iden·ti·fi·zie·ren als die meisten nicht-christlichen Japaner. Das spiegelt sich auch im Grad der religiösen Be·treu·ung wider: Im Durch·schnitt werden etwa 95 japanische Christen von einem Priester betreut.
 
# Knapp 10 Prozent aller Japaner beken·nen sich zu „anderen Religionen“, meist so·ge·nann·te Neue Religionen, die sich aus Bud·dhis·mus oder Shinto her·leiten. Bei den Neuen Religionen gibt es im Ver·gleich zu den alt·ein·ge·ses·sen·en Religionen signifikant mehr Geist·liche und Tempel (Körper·schaften) im Ver·hältnis zu Gläubigen. Ent·sprechend höher ist auch das gene·relle Engagement in diesen Religions·gemein·schaften. Im Gegen·satz zum Christentum ist der Zu·lauf zu den Neuen Religionen in den letzten Jahren allerdings rück·läufig.
 
  
{{Linkbox| ue=Links|text=
+
{{w500
 
+
|tenri.jpg
Ein diesem Handbuch verwandtes Projekt, das sich schwer·punkt·mäßig mit bud·dhis·tischer Ikono·graphie (aber auch mit Shinto) aus·ein·ander·setzt, ist
+
| Neureligiöse Messe (Tenri)
 +
| ref= 1
 +
}}
  
* ''[http://www.onmarkproductions.com/html/buddhism.shtml A-Z Dictionary of Japanese Buddhism]'', Mark Schumacher (en., seit 1995)
+
===Regionale Minderheiten ===
  
Wer sich einen Eindruck darüber ver·schaffen will, wie sich die ver·schie·densten religiösen Gruppen in Japan im Internet re·präsen·tieren, findet einen guten Ein·stieg über ein Web-Projekt der Universität Tübingen:
+
Religionen von rein regionaler Bedeutung werden in keinem Kapitel des Handbuchs eingehender behandelt, ihre Existenz soll an dieser Stelle jedoch nicht verschwiegen werden:  
  
* ''[http://www.uni-tuebingen.de/cyberreligion/ Japanische Religionen im Internet]'', Japanologisches Seminar, Universität Tübingen
+
* Die südlichsten Inseln des heutigen Japan, die Inselkette {{g|Okinawa}}, bildeten lange ein eigenes Königreich. Noch heute unterscheiden sich die religiösen Traditionen Okinawas von denen der Hauptinseln.
|update= Aug. 2010|
+
* Im Norden Japans findet man wiederum Reste der {{g|ainu}}-Kultur. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts lebten viele Ainu als Jäger und Sammler und praktizierten eine eigene, auf diese Lebensweise ausgerichtete Religion. Infolge physischer Ausrottung und eines starken Assimilationsdrucks ist die Ainu-Bevölkerung in Japan auf wenige zehntausend zurückgegangen und auch ihre Religion wird kaum noch praktiziert.
}}
+
{{Verweise
 +
|thisway=Grundbegriffe/Japan
 +
| links=
 +
Ein diesem Handbuch verwandtes Projekt, das sich schwerpunktmäßig mit buddhistischer Ikonographie (aber auch mit Shintō) auseinandersetzt, ist
  
{{Linkbox|ue=Literatur|text=
+
* ''[http://www.onmarkproductions.com/html/buddhism.shtml A-Z Dictionary of Japanese Buddhism]'', Mark Schumacher (en., seit 1995)
Das Themenfeld „Religion in Japan“ ist mit den Jahren immer umfangreicher und unüber·sicht·licher geworden, sodass es kaum em·pfehlens·werte allgemeine Ein·stiegs·literatur dazu gibt, nicht nur im deut·schen, son·dern auch im anglo-amerika·ni·schen Sprach·raum. In letzter Zeit erschienen, wenn überhaupt, dann Sammelbände, in denen Fach·wissen·schaftler zu aus·ge·wähl·ten Kapiteln der japa·ni·schen Religions·wissen·schaft Stellung nehmen.
 
  
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| literatur =
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Das Themenfeld „Religion in Japan“ ist mit den Jahren immer umfangreicher und unübersichtlicher geworden, sodass es kaum empfehlenswerte allgemeine Einstiegsliteratur dazu gibt, nicht nur im deutschen, sondern auch im anglo-amerikanischen Sprachraum. In letzter Zeit erschienen, wenn überhaupt, dann Sammelbände, in denen Fachwissenschaftler zu ausgewählten Kapiteln der japanischen Religionswissenschaft Stellung nehmen.
 
{{Literatur:Prohl 2012}}
 
{{Literatur:Prohl 2012}}
 
{{Literatur:Swanson_Chilson_2005}}
 
{{Literatur:Swanson_Chilson_2005}}
  
 
Ein anderer Ansatz ist, eine Auswahl repräsentativer Primärtexte in übersetzter und ausführlich kommentierter Form zusammenzustellen:  
 
Ein anderer Ansatz ist, eine Auswahl repräsentativer Primärtexte in übersetzter und ausführlich kommentierter Form zusammenzustellen:  
 
 
{{Literatur: Tanabe 1999}}
 
{{Literatur: Tanabe 1999}}
  
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{{ThisWay|Grundbegriffe: Buddhismus}}
 

Aktuelle Version vom 7. August 2024, 12:34 Uhr

Einleitung: Welche Religionen gibt es in Japan?

Japan besitzt zwei Hauptreligionen mit langer einheimischer Tradition: Buddhismus [bukkyō (jap.) 仏教 Lehre des Buddha, Buddhismus] und Shintō [Shintō (jap.) 神道 Shintō; wtl. Weg der Götter, Weg der kami]. Diese Seite enthält dazu eine statistische Orientierung, die auch konkurrierende Religionsgemeinschaften wie Christentum und Neureligionen berücksichtigt. Es folgt ein kurzer Überblick, welche Religionen auf welchen Seiten dieses Handbuchs besprochen werden. Die folgenden Seiten des Kapitels „Grundbegriffe“ beschränken sich weitgehend auf die beiden Hauptreligionen.

Nikko karamon.jpg
1 Schreindächer (Nikkō)
Detail der Dachkonstruktionen des Tōshō-gū Schreins, Nikkō. Im Vordergrund steht das „chinesische Tor“. Das Dach dahinter gehört zur Haupthalle. In diesem Architekturstil aus der frühen Edo-Zeit gibt es zwischen buddhistischen Tempeln und shintōistischen Schreinen kaum einen erkennbaren Unterschied.
Frühe Edo-Zeit, 17. Jh. Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).

Japanische Religion in Zahlen

Shintō Buddhismus Christentum Sonstige
Anhänger  2015 92 Mill. 87 Mill. 2 Mill. 9 Mill.
2010 106 Mill. 90 Mill. 2,1 Mill. 9 Mill.
2005 109 Mill. 93 Mill. 2,2 Mill. 9,6 Mill.
Gemeinden1 2015 81.000 77.000 32.000 22.000
2010 81.000 77.000 33.000 23.000
2005 81.000 77.000 33.000 26.000
Priester  2015 81.000 367.000 35.000 202.000
2010 77.000 352.000 28.000 221.000
2005 81.000 306.000 30.000 230.000
Einwohnerzahl Japans: ~125 Mill.
Quelle: e-Stat (Official Statistics of Japan), 2021/12

Diese Zahlen stammen zwar aus amtlichen Statistiken, sind jedoch nur als ungefähre Richtwerte zu verstehen, da insbesondere die Anzahl der Gläubigen nicht aufgrund einer einheitlichen Methode ermittelt wurde.3 Trotzdem lassen sich aus der Tabelle bereits einige allgemeine Schlussfolgerungen über die relativen Stärken und Schwächen der einzelnen Religionsgemeinschaften ableiten:

  • Die Anhängerschaften von Shintō und Buddhismus machen jeweils weit mehr als die Hälfte der japanischen Gesamtbevölkerung aus. Das bedeutet, dass die überwiegende Mehrzahl aller Japaner beide Religionen nebeneinander praktiziert. Der Buddhismus verfügt zwar über etwas weniger Anhänger und Tempel als der Shintō, dafür aber über weit mehr Priester.
  • Zum Christentum bekennen sich nach dieser Statistik kaum zwei Prozent der Bevölkerung. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass japanische Christen sich nicht gleichzeitig zu Shintō und Buddhismus bekennen und sich mit ihrem Glauben stärker identifizieren als die meisten nicht-christlichen Japaner.
  • Knapp sieben Prozent aller Japaner bekennen sich zu „sonstigen“ Religionen, meist sogenannte Neue Religionen [shinshūkyō (jap.) 新宗教 wtl. neue Religion oder Neureligion, wobei die ältesten der sog. Neureligionen im 19. Jh. entstanden] (vulgo „Sekten“). Ihre Verbreitung ist im internationalen Vergleich auffallend hoch und erfuhr nach dem Zweiten Weltkrieg einen regelrechten Boom. Seit den 1990er Jahren ist der Zulauf jedoch wieder konstant rückläufig.
  • Die Zahl der religiös aktiven Japaner hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten zwar verringert, die Zahl der religiösen Gemeinden blieb allerdings weitgehend konstant.
  • Im Shintō und im Christentum entspricht die Zahl der Priester in etwa der der Gemeinden, grob gesprochen gibt es also pro Schrein bzw. pro Kirche einen Priester. Im Buddhismus gibt es im Schnitt fünf, bei den „sonstigen“ sogar fast zehn Geistliche pro Tempel/Gemeinde.
  • Ein buddhistischer Geistlicher kommt im Schnitt auf ca. 250 Laienanhänger. Im Shintō ist hingegen ein einziger Priester für knapp tausend, also viermal so viele Gläubige verantwortlich. Daraus lässt sich bereits folgern, dass der Buddhismus religiös aktiver ist als der Shintō. Die Tatsache, dass der Buddhismus mehr Geistliche als der Shintō beschäftigt, lässt auch Rückschlüsse auf das wirtschaftliche Kräfteverhältnis der beiden Religionen zu. Schließlich kann man erkennen, dass die Zahl buddhistischer Priester in den letzten zwanzig Jahren stetig zunimmt, während Shintō-Priester stagnieren. Interessanterweise korreliert der Anstieg des buddhistischen Klerus jedoch nicht mit dem Anstieg der Gläubigen.
  • Im Durchschnitt werden knapp 60 japanische Christen von einem Priester betreut oder anders ausgedrückt, 60 japanische Christen finanzieren einen Priester. Der Grad der religiösen Betreuung dürfte im japanischen Christentum daher höher sein als beispielsweise im Buddhismus. Bei den Neureligionen ist die Zahl der Priester pro Anhänger jedoch noch höher als im japanischen Christentum.

Die Religionen in diesem Handbuch

Buddhismus und Shintō

Wenn laut der obigen Statistik über drei Viertel der Bevölkerung sowohl „Shintōisten“ als auch „Buddhisten“ sind, so bedeutet das in der Praxis, dass die meisten Japaner sowohl buddhistische Tempel als auch shintōistische Schreine besuchen und dort die jeweiligen religiösen Riten praktizieren. Viele besitzen darüber hinaus sowohl einen buddhistischen Hausaltar (butsudan [butsudan (jap.) 仏壇 buddh. Hausaltar]) als auch einen shintōistischen Hausschrein (kamidana [kamidana (jap.) 神棚 shintōistischer Hausaltar]). Weder aus der Sicht des japanischen Buddhismus, noch aus der Sicht des Shintō gibt es ein Problem, wenn man die jeweils andere Religion praktiziert. Wie das funktioniert und worin überhaupt die Unterschiede zwischen Buddhismus und Shintō bestehen, ist eines der zentralen Themen dieses Handbuchs.

Konfuzianismus und Daoismus

In China entstandene religiöse Strömungen wie Konfuzianismus [jukyō (jap.) 儒教 Konfuzianismus, Lehre des Konfuzius (Kong Zi oder Kong Fuzi); wtl. Lehre der Gelehrten] und Daoismus [Dōkyō (jap.) 道教 Daoismus, wtl. Lehre des Weges, chin. Daojiao; philosophisch-rel. Strömung Chinas; s.a. ] bzw. die Yin Yang [Yin Yang (chin.) 陰陽 Dualistisches Prinzip der chin. Naturphilosophie]-Philosophie spielen auch in Japan eine große Rolle, allerdings nicht als eigenständige Religionsgemeinschaften, sondern in einer in den Buddhismus oder den Shintō eingebundenen Form. Sowohl im japanischen Buddhismus als auch im Shintō stößt man also auf Lehren oder Bräuche, die ursprünglich in China entwickelt wurden. Im Kapitel „Denken“ (Yin und Yang und die chinesische Naturphilosophie) erfährt man darüber mehr.

Monotheistische Religionen

Das moderne japanische Christentum stellt eine verhältnismäßig kleine religiöse Minderheit dar. Dies erstaunt besonders im Vergleich mit Südkorea, wo etwa ein Drittel der Bevölkerung Christen sind. Das Christentum wird daher innerhalb dieses Handbuchs nur am Rande behandelt. Im Kapitel „Geschichte“ gibt es jedoch einen Abschnitt über die Anfänge der christlichen Missionierung und die anschließenden Christenverfolgungen im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert (Japans ‚christliches Jahrhundert‘), der die grundsätzlich skeptische Einstellung der Japaner gegenüber dem Christentum historisch begründet.

Während es in China sehr zahlreiche muslimische und sogar jüdische Minderheiten gibt, hat der Islam in Japan keine längere Tradition und wird lediglich von einer kleinen Minderheit islamischer Migranten praktiziert. Das Judentum hat in Japan gar nicht Fuß gefasst, dafür gibt es ein paar populäre Theorien, die ein Naheverhältnis zwischen Japaner- und Judentum postulieren.4

Neue Religionen

Eine größere Bedeutung in der gegenwärtigen religiösen Landschaft Japans kommt neureligiösen Bewegungen und Sekten zu, die sich seit dem neunzehnten Jahrhundert in mehreren Wellen in der modernen Gesellschaft ausgebreitet haben. Obwohl diese Bewegungen aufgrund ihrer teilweise extremistischen Ansichten und Praktiken immer wieder im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen und obwohl sie ganz allgemein einen signifikanten Aspekt der modernen Religionsausübung in Japan darstellen, liegt der Schwerpunkt dieses Handbuchs auf den traditionellen Glaubensformen. Dies vor allem deshalb, weil meiner Meinung nach auch die meisten Neuen Religionen nur verständlich werden, wenn man den religiösen und mentalen Grundstock, auf dem sie gedeihen, besser kennt. Ein kurzer Überblick findet sich aber im Kapitel Geschichte: Neue Religionen.

Tenri.jpg
2 Neureligiöse Messe (Tenri)
Anhänger der Tenri-kyō bei einer Messe im Haupttempel.
Tenrikyo Kyunsang Church, über Internet Archive.

Regionale Minderheiten

Religionen von rein regionaler Bedeutung werden in keinem Kapitel des Handbuchs eingehender behandelt, ihre Existenz soll an dieser Stelle jedoch nicht verschwiegen werden:

  • Die südlichsten Inseln des heutigen Japan, die Inselkette Okinawa [Okinawa (jap.) 沖縄 südlichste Präfektur Japans; umfasst eine Inselkette, die bis Mitte des 19. Jh.s ein eigenes Königreich, Ryūkyū, darstellte; noch heute sind deutliche sprachliche und kulturelle Unterschiede zur japanischen Mehrheitskultur feststellbar], bildeten lange ein eigenes Königreich. Noch heute unterscheiden sich die religiösen Traditionen Okinawas von denen der Hauptinseln.
  • Im Norden Japans findet man wiederum Reste der Ainu [Ainu (jap.) アイヌ indigenes Volk Japans, dessen historischer Siedlungsraum den Norden Japans und Teile Russlands umfasst. Untersuchungen legen nahe, dass es sich bei den Ainu um Nachfahren der prähistorischen Jōmon-Kultur handelt. Ihre Sprache und Religion werden heute kaum noch praktiziert.]-Kultur. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts lebten viele Ainu als Jäger und Sammler und praktizierten eine eigene, auf diese Lebensweise ausgerichtete Religion. Infolge physischer Ausrottung und eines starken Assimilationsdrucks ist die Ainu-Bevölkerung in Japan auf wenige zehntausend zurückgegangen und auch ihre Religion wird kaum noch praktiziert.

Verweise

Verwandte Themen

Fußnoten

  1. Aus der Zahl rel. Gemeinden lässt sich ungefähr auf die Anzahl der Kultstätten (Tempel, Schreine und Kirchen) schließen.
  2. Die Zahlen wurden von mir gerundet.
  3. Für wesentlich differenziertere Statistiken sowie eine Diskussion der verwendeten Methoden, siehe Roemer 2012.
  4. Das vielleicht bekannteste Beispiel einer solchen Theorie wäre Yamamoto Shichihei (alias Isaiah Ben-Dasan), Nihonjin to Yudaiyajin (The Japanese and the Jews), 1970.

Internetquellen

Siehe auch Internetquellen

Ein diesem Handbuch verwandtes Projekt, das sich schwerpunktmäßig mit buddhistischer Ikonographie (aber auch mit Shintō) auseinandersetzt, ist


Letzte Überprüfung der Linkadressen: Jul. 2020

Literatur

Siehe auch Literaturliste

Das Themenfeld „Religion in Japan“ ist mit den Jahren immer umfangreicher und unübersichtlicher geworden, sodass es kaum empfehlenswerte allgemeine Einstiegsliteratur dazu gibt, nicht nur im deutschen, sondern auch im anglo-amerikanischen Sprachraum. In letzter Zeit erschienen, wenn überhaupt, dann Sammelbände, in denen Fachwissenschaftler zu ausgewählten Kapiteln der japanischen Religionswissenschaft Stellung nehmen.

Inken Prohl, John Nelson (Hg.), Handbook of Contemporary Japanese Religion. Leiden: Brill, 2012.
Paul Swanson, Mark Chilson (Hg.), Nanzan Guide to Japanese Religions. Honolulu: University of Hawaii Press, 2005.

Ein anderer Ansatz ist, eine Auswahl repräsentativer Primärtexte in übersetzter und ausführlich kommentierter Form zusammenzustellen:

George Tanabe (Hg.), Religions of Japan in Practice. Princeton: Princeton University Press, 1999.

Die meisten Monographien, die eine Einführung versuchen, sind bereits etwas angestaubt, bieten aber immerhin einen umfassenden Überblick:

Matthias Eder, Geschichte der japanischen Religion: (Band 1: Die alte Landesreligion, Band 2: Japan mit und unter dem Buddhismus). Nagoya: Eigenverlag, 1978.
Joseph Kitagawa, Religion in Japanese History. New York: Columbia University Press, 1966.

Zur Problematik statistischer Angaben:

Michael K. Roemer, „Japanese Survey Data on Religious Attitudes, Beliefs, and Practices in the Twenty-First Century“. In: Prohl, Nelson, Handbook of Contemporary Japanese Religion (2012), 23–58.

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite

  1. ^ 
    Nikko karamon.jpg
    Detail der Dachkonstruktionen des Tōshō-gū Schreins, Nikkō. Im Vordergrund steht das „chinesische Tor“. Das Dach dahinter gehört zur Haupthalle. In diesem Architekturstil aus der frühen Edo-Zeit gibt es zwischen buddhistischen Tempeln und shintōistischen Schreinen kaum einen erkennbaren Unterschied.
    Frühe Edo-Zeit, 17. Jh. Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
  1. ^ 
    Tenri.jpg
    Anhänger der Tenri-kyō bei einer Messe im Haupttempel.
    Tenrikyo Kyunsang Church, über Internet Archive.

Glossar

Namen und Fachbegriffe auf dieser Seite

  • Ainu アイヌ ^ indigenes Volk Japans, dessen historischer Siedlungsraum den Norden Japans und Teile Russlands umfasst. Untersuchungen legen nahe, dass es sich bei den Ainu um Nachfahren der prähistorischen Jōmon-Kultur handelt. Ihre Sprache und Religion werden heute kaum noch praktiziert.
  • bukkyō 仏教 ^ Lehre des Buddha, Buddhismus
  • butsudan 仏壇 ^ buddh. Hausaltar
  • Dōkyō 道教 ^ Daoismus, wtl. Lehre des Weges, chin. Daojiao; philosophisch-rel. Strömung Chinas; s.a.
  • jukyō 儒教 ^ Konfuzianismus, Lehre des Konfuzius (Kong Zi oder Kong Fuzi); wtl. Lehre der Gelehrten
  • kamidana 神棚 ^ shintōistischer Hausaltar
  • Okinawa 沖縄 ^ südlichste Präfektur Japans; umfasst eine Inselkette, die bis Mitte des 19. Jh.s ein eigenes Königreich, Ryūkyū, darstellte; noch heute sind deutliche sprachliche und kulturelle Unterschiede zur japanischen Mehrheitskultur feststellbar
  • shinshūkyō 新宗教 ^ wtl. neue Religion oder Neureligion, wobei die ältesten der sog. Neureligionen im 19. Jh. entstanden
  • Shintō 神道 ^ Shintō; wtl. Weg der Götter, Weg der kami
  • Yin Yang (chin.) 陰陽 ^ Dualistisches Prinzip der chin. Naturphilosophie