Alltag/Opfergaben/Ema: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 27. Juni 2015, 19:28 Uhr

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Ema — Ansichtskarten für die Götter

Vorlage:Galerie2

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E

ema 絵馬 (jap.)

Votivbild; wtl. Bild-Pferd

Bild

Der Begriff „ema“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Emaden3.jpg
  • Ema inari2.jpg
  • Ema muttermilch2.jpg
  • Ema hachimangu.jpg
  • Ema inari.jpg
  • Ema kanamara.jpg
  • Ema kagurazaka.jpg
  • Ema goojinja.jpg
  • Milk-ema.jpg
  • Hamaya tokyobling.jpg
  • Luckycharms.jpg
  • Ema kano sanraku1614.jpg
  • Ema 1712.jpg
  • Ema mitsumine.jpg
  • Ema tengu.jpg
  • Enoshima ema.jpg
  • Ema kasuga mcmorrow04.jpg
  • Edison ema.jpg
  • Ema kiyomizu.jpg
  • Ema washinomiya.jpg
  • Ema ekin 1846.jpg
  • Ema yushimaseido.jpg
  • Ema meijijingu.jpg
  • Shinshoji gakudo.jpg
  • 3affen chichibu.jpg
  • Bishamon ema.jpg
  • Ema pferd.jpg

-Täfelchen werden in den meisten bud·dhis·tischen Tempeln und shintoistischen Schreinen verkauft. Eine Seite der Tafeln ist mit einem vorgedruckten Motiv versehen, auf der anderen können die Gläubigen ihre eigenen Wünsche auf·schreiben. Zumeist gibt es vor Ort auch ein Gestell, um die beschrifteten ema auf·zu·hängen. Einige Tempel und Schreine besitzen noch die tra·di·tio·nellen Hallen für große, oft sehr präch·tigen Votiv·bilder, eine Praxis, die offenbar in der

Edo 江戸 (jap.)

Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);

Ort, Epoche

Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Morokoshi kinmozui ochse.jpg
  • Kaika no daruma.jpg
  • Dainihonshi.jpg
  • Namazu ken.jpg
  • Drachen hakozaki engi.jpg
  • Morokoshi kinmozui schlange.jpg
  • Morokoshi kinmozui hund.jpg
  • Morokoshi kinmozui eber.jpg
  • Geisha-daruma.jpg
  • Kitsune ojiinari hiroshige.jpg
  • Emaden3.jpg
  • Morokoshi kinmozui hahn.jpg
  • Mito komon.jpg
  • Morokoshi kinmozui ratte.jpg
  • Tokugawa koyasan.jpg
  • Nikko karamon.jpg
  • Nichiren exile kuniyoshi.jpg
  • Onna daruma.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Koi hiroshige.jpg
  • Oda Nobunaga.jpg
  • Asakusa jinja2.jpg
  • Morokoshi kinmozui tiger.jpg
  • Junigu butsuzozui.jpg
  • Morokoshi kinmozui ziege.jpg
  • Morokoshi kinmozui affe.jpg
  • Deshima 1790.jpg
  • Morokoshi kinmozui pferd.jpg
  • Daruma togetsu.jpg
  • Morokoshi kinmozui hase.jpg
  • Morokoshi kinmozui drache.jpg
  • Wagojin hokusai.jpg
  • Asakusa nakamise.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Edo; s.a. Geo-Glossar

-Zeit weit verbreitet war. Ob große Bilder oder kleine Täfelchen — stets waren ema mit konkreten Wünschen seitens der Gläubigen verbunden. Der etwas rätselhafte Begriff ema („Pferde·bild“) leitet sich wahrscheinlich von der alten Praxis her, Götter mit Pferden und später mit Bildern von Pferden zu beschenken. Nach Auf·fassung einiger Volkskundler spiegelt sich darin aber auch die Vor·stel·lung wider, das Pferd als Trans·port·tier par excellence möge die ent·sprech·enden Wünsche verläss·lich der Gottheit über·bringen.

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Wunschmotive

Art und Inhalt der Beschriftung von ema variieren ebenso stark wie die Motive, mit denen sie geschmückt sind. Laut dem englischen Religions·anthropo·logen Ian Reader wird heute ein über·pro·por·tio·nal hoher Anteil von ema von Jungend·lichen und ins·besondere von Mädchen verfasst. Die häufigsten Wünsche beziehen sich auf schulischen Erfolg (Aufnahms·prüfungen), aber auch Themen wie Liebe und Heirat sind oft zu finden.

Ältere Menschen thematisieren hingegen vor allem Ge·sund·heit und Geld·nöte. Auffallend ist laut Ian Reader, dass tiefer gehende religiöse Themen, etwa genereller Dank oder Lob an die Gottheiten völlig fehlen. Die japanische Redens·art „in schweren Zeiten wendet man sich den Göttern zu“ (

kurushii toki no kamidanomi 苦しい時の神頼み (jap.)

„sich in Zeiten der Not an die Götter wenden“; jap. Redensart

Konzept

Der Begriff „kurushii toki no kamidanomi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

), trifft also ganz besonders auf die Praxis der ema-Beschriftung zu. In vielen Fällen ist aber auch der „fun-Faktor“ der modernen ema nicht zu übersehen. In jüngster Zeit haben sich manche Schreine z.B. auf Manga-Fans (otaku) eingestellt und bieten ema mit Manga Motiven an.

Diese unbeschwert-legere Handhabung der ema ist offenbar ein verhältnis·mäßig junges Phänomen. So erschien in den 30er Jahren des zwanzigsten Jahr·hunderts ein Artikel des Shinto-Spezialisten Daniel Holtom über die ema des Hōzan-ji in Ikoma, einem Tempel zwischen Kyoto und Nara, der der ur·sprüng·lich indischen Gott·heit Shōten (aka. Kankiten) geweiht ist. Die meisten Täfelchen ent·hielten mit großem Ernst verfasste Gelübde von Männern, für eine bestimmte Zeit, ggf. auch für immer, ihren Ehe·frauen treu zu sein. Auch ein paar wenige ent·spre·chende Gelübde von Frauen sind dabei. Schließlich gibt es Gelübde, das Rauchen oder andere sinn·liche Genüsse aufzu·geben. In einer neueren Studie zu diesem Thema zeigt Ian Reader, dass die Abfassung von Gelübden eine an·sonsten eher un·typische Art der ema-Beschriftung ist, im Hōzan-ji aber auch fünfzig Jahre später, in den 80er Jahren des zwanzig·sten Jahr·hunderts noch vor·herrschte. Aller·dings nimmt das Thema eheliche Treue nur mehr einen geringen Prozent·satz der Gelübde ein.