Bauten: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 1. Januar 2012, 14:44 Uhr

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Bauten.

Die traditionelle japanische Architektur arbeitet fast ausschließlich mit Holz. Dies liegt nicht zuletzt an der bestän·digen Bedrohung durch Erd·beben in Japan. Gegen·über Stein·bauten haben Holz·häuser den Vorteil, dass sie leichter und bieg·samer sind und im Fall der Zer·störung schneller wieder auf·gebaut werden können. Aller·dings fallen sie umso leichter einem Brand zum Opfer. Diese Grund·vor·aus·set·zungen haben be·stimmte archi·tektoni·sche Muster her·vor·ge·bracht, die sich ganz beson·ders in den religi·ösen Bau·werken Japans erhal·ten haben.

Vergängliche Materialien, beständige Struktur

Die traditionelle japanische Architektur nimmt die Tatsache bewusst in Kauf, dass sie nicht für die Ewig·keit bestimmt ist. Statt dessen werden Gebäude immer wieder nach einem einmal be·währten Muster neu aufgebaut. Es ist außer·dem ver·hältnis·mäßig einfach, Gebäude aus·einander·zu·nehmen und an anderer Stelle wieder aufzu·bauen. Auch lassen sich einzelne schad·hafte Hölzer ohne große Schwie·rig·keiten durch neue erset·zen, wenn der Schaden nicht allzu groß ist.

In manchen Fällen, etwa im Fall der Schrein·anlage von

Ise 伊勢 (jap.)

vormoderne Provinz Ise (heute Präfektur Mie); Stadt Ise; Kurzbezeichnung für die Schreinanlage von Ise Ise Jingū

Ort, Schrein

Der Begriff „Ise“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Misomahajime.jpg
  • Eejanaika kyosai.jpg
  • Ise saishu.jpg
  • Uji bridge.jpg
  • Geku kokkayoho.jpg
  • Ise sangu.jpg
  • Ise modell.jpg
  • Shogu ise.jpg
  • Naiku kokkayoho.jpg
  • Geku google.jpg
  • Ise map.jpg
  • Taigenkyu.jpg
  • Naiku google.jpg
  • Kinai1694.jpg
  • Kamidama schema.jpg
  • Ise plan.gif
  • Torii uji bridge ise.jpg
  • Wedrocks.jpg
  • Meotoiwa.jpg
  • Namazue ise pferd 1855.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Ise; s.a. Geo-Glossar

, reißt man dennoch sämt·liche Gebäude alle zwanzig Jahre ab, um sie nach exakt dem gleichen Muster, aber mit neuen Hölzern wieder auf·zu·bauen. Heute geschieht dies vor allem aus rituellen Gründen, in alter Zeit, als Bauholz in un·limi·tierter Menge zur Verfü·gung stand, gab es aber auch die durch·aus rationale Erwä·gung, auf diese Weise dem natür·lichen Verfall zuvor·zu·kommen.

Interessanterweise hat diese Bereitschaft, die Vergänglichkeit mit in die Architektur einzu·beziehen, dazu geführt, dass sich die Grund·struktur der tradi·tionellen Bau·kunst seit der japani·schen Klassik (Nara- und Heian-Zeit) kaum nennes·wert verändert hat. Sobald man durch Versuch und Irrtum die effek·tivste Methode gefunden hatte, um einen bestimm·ten Ge·bäude·typ herzu·stellen, behielt man ihn bei. Dies ist im Fall buddhis·tischer Pagoden ganz besonders auffällig: Sie ent·wickel·ten sich aus einem chinesi·schen Urtyp, der in China schon längst nicht mehr existiert, in Japan aber bis heute fast unver·ändert weiter tradiert wird.

Im übrigen sind einige Bauten aus älterster Zeit vor dem Unbill der Natur verschont geblie·ben. In der Gegend um die alte Haupt·stadt Nara stammen einige Holz·bauten aus dem achten Jahr·hundert und zählen damit zu den ältesten Holz·bau·werken der Welt, etwa der buddhis·tische Tempel

Hōryū-ji 法隆寺 (jap.)

Tempel in Ikaruga bei Nara, gegr. 607; wtl. „Tempel des prosperierenden [Buddha]-Gesetzes“

Tempel

Der Begriff „Hōryū-ji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Horyuji kondo.jpg
  • Horyuji Google.jpg
  • Guze kannon.jpg
  • Yumedono2.jpg
  • Nio horyuji.jpg
  • Horyuji chumon.jpg
  • Nandaimon Horyuji.jpg
  • Hyakumanto.jpg
  • Horyuji-Ascending-Dragon.jpg
  • Drachen horyuji.jpg
  • Pagode horyuji.gif
  • Pagode horyuji.jpg
  • Tamonten horyuji.jpg
  • Amida horyuji.jpg
  • Kannon fresco horyuji.jpg
  • Nakibotoke horyuji.jpg
  • Shakasanzon horyuji.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Hōryū-ji; s.a. Geo-Glossar

.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede religiöser Gebäude

Sowohl die Tempel des Buddhismus als auch die Schreine des Shinto widmen die größ·te archi·tekto·nische Sorgfalt dem Dach. Die Dächer von Tempeln und Schrei·nen ziehen daher mit ihren ele·ganten Schwüngen und raf·finier·ten Kon·struk·tionen sofort alle Blicke auf sich. Was da·runter ist, beschränkt sich zumeist auf eine stabile Kon·struktion von Balken, die oft nur durch ein·fache Bretter·wände oder gar Papier·schiebe·türen ver·bunden sind. Die Wände haben daher so gut wie gar keine tragende Funktion. Die meisten traditio·nellen Gebäude sind eben·erdig oder einstöckig. Auch die Böden sind aus Holz und lagern nicht direkt auf der Erde, son·dern schwe·ben auf stützen·den Pfählen. Dies schützt die Gebäude vor Feuch·tig·keit und un·er·wünsch·ten Schäd·lingen.

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Bauten. Tempel und Schreine unter·scheiden sich unter·ein·ander oft nur in Details, die dem Laien zunächst nicht ins Auge fallen. Auch funktionell ähneln sich die Gebäude des Shinto und des japanischen Buddhismus: Die Haupt·gebäude dienen im Wesent·lichen der Auf·bewah·rung von Heilig·tümern und nicht der Versamm·lung von Gläubigen. Religiöse Massen·ver·an·stal·tungen im Stil christ·licher Messen finden weder im Shinto noch im Bud·dhis·mus mit ähnlicher Regel·mäßig·keit statt wie in christ·lichen Ländern. Wenn viele Leute an einer reli·giösen Feier beteiligt sind, nimmt das Ganze rasch einen bunten Festcharakter an und wird im Freien abgehalten.

Um Shinto Schreine und buddhistische Tempel auseinander zu halten, bedarf es der Kennt·nis ganz bestimmter Merkmale: Schreine sind in der ersten Linie anhand von

torii 鳥居 (jap.)

Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami

Schrein

Der Begriff „torii“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Umenomiya shrine.jpg
  • Benten chikubushima1.jpg
  • Shinobazu hiroshige.jpg
  • Torii nikko.jpg
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  • Nikko torii meiji.jpg
  • Fushimi friedl1.jpg
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  • Mitsutorii.jpg
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  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Koya4.jpg
  • Miyajima torii2.jpg
  • Schrein bruecke.jpg
  • Ise2013.jpg
  • Ukiha inari.jpg
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  • Yasukuni torii.jpg
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  • Ise sangu.jpg
  • Tokugawa koyasan.jpg
  • Hibara torii.jpg
  • Torii meiji.jpg
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  • Ad duerer.jpg
  • Torii geku.jpg
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  • Torii Fushimi.jpg
  • Koya9.jpg
  • Miyajima closeup.jpg
  • Mikuji kamakura.jpg
  • Mitsumine.jpg
  • Karasaki.jpg
  • Fushimi12.jpg
  • Hachiman ishi torii.jpg
  • Kehi torii.jpg
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  • Schrein garage.jpg
  • Ippen miyajima.jpg
  • Torana detail.jpg
  • Hizentorii karatsu.jpg
  • Ninomine.jpg
  • Rikimatsusha.jpg
  • Itsukushima.jpg
  • Backyardshrine.jpg
Weitere Bilder...

zu identi·fizieren, Pagoden oder Tore mit Wächter·figuren (

niō 仁王 (jap.)

Wächterfigur, Torwächter

Der Begriff „niō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Diamant Sutra.jpg
  • Nio shokoji kunisaki kaze.jpg
  • Nio sokenji.jpg
  • Yukisono torii.jpg
  • Nio sugimoto a.jpg
  • Kongorikishi todaiji1.jpg
  • Nio sugimoto un.jpg
  • Nikko ngyo.jpg
  • Drache kenninji un.jpg
  • Yomeimon waechter.jpg
  • Kongorikishi todaiji2.jpg
  • Nio ninnaji2.jpg
  • Nio nikko.jpg
  • Nio taiyuin.jpg
  • Nio sanboin.jpg
  • Nio jinguji.jpg
  • Nio ryuunji.jpg
  • Niomon ninnaji.jpg
  • Yomeimon vorne.jpg
  • Nio shitennoji.jpg
  • Nio hokusai.jpg
  • Nio zenkoji.jpg
  • Nio horyuji.jpg
  • Fushimi inari romon.jpg
  • Nio tenshoji niigata.jpg
  • Nio koya.jpg
  • Nio shirahige kunisaki kaze.jpg
  • Nio dunhuang 9c.jpg

) sind ein Hinweis, dass es sich wahr·schein·lich (wenn auch nicht sicher) um einen bud·dhisti·schen Tempel handelt. Weitere Einzel·heiten dazu werden auf den folgen·den Seiten besprochen. Die Listen berühm·ter Tempel und Schreine in diesem Kapitel bieten weiteres An·schau·ungs·material, erheben aller·dings keinen An·spruch auf Voll·stän·digkeit.

  1. ^  
    Nigatsudo.jpg
    Die Nigatsu-dō (Seitengebäude des Tōdaiji) liegt auf einem Hang oberhalb der Halle des Großen Buddha. Im Zweiten Monat (Nigatsu) fand hier jährlich ein berühmtes Fest statt, daher der Namen (heute wird das Fest im März abgehalten).
    Nara-Zeit (8. Jh.), zerstört 1667, wiedererrichtet 1669. Ute (Blog), 2005.
  2. ^  
    Pagode kaneiji.jpg
    Auf dieser Architekturskizze einer fünfstöckigen Pagode (gojū-tō) erkennt man anhand der beigefügten Säulenschemata sehr schön, wie sich die fünf „Stockwerke“ mit zunehmender Höhe verjüngen. Nur der Mittelpfeiler ist aus einem Stück, er ist allerdings nicht im Boden verankert. Die anderen Stützpfeiler sind immer nur so hoch wie ein Stockwerk. Die Pagode selbst wurde 1631 errichtet und zählt zu den wenigen erhaltenen Gebäuden des einstmals weitläufigen Kan’ei-ji, des Familientempels der Tokugawa im heutigen Ueno-Park .
    Meiji-Zeit, 1897. Ō-Edo to rakuchū („Groß-Edo und Kyōto“; Ausstellungskatalog). Edo-Tōkyō Hakubutsukan, 2014, S. 142, Abb. 108.
  3. ^  
    Nikko karamon.jpg
    Detail der Dachkonstruktionen des Tōshō-gū Schreins, Nikkō. Im Vordergrund steht das „chinesische Tor“. Das Dach dahinter gehört zur Haupthalle. In diesem Architekturstil aus der frühen Edo-Zeit gibt es zwischen buddhistischen Tempeln und shintōistischen Schreinen kaum einen erkennbaren Unterschied.
    Frühe Edo-Zeit, 17. Jh. Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).