Alltag/Matsuri/Phalluskulte: Unterschied zwischen den Versionen
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Astons Beschreibung passt ziemlich genau auf das Fruchtbarkeitsfest ({{glossar:hounenmatsuri}}) des {{glossar:Tagatajinja|Tagata}} Schreins im Raum Nagoya, welches heute zu den bekanntesten seiner Art zählt. Obwohl derartige Umzüge, wie Aston andeutet, den Anschein einer besonders archaischen Form von Natur·verehrung tragen, ist es auch möglich, dass Phallus·kulte und religiöse Zeremonien sexuellen Inhalts gerade in der unruhigen Zeit des frühen neun·zehnten Jahr·hunderts einen besonderen Auf·schwung erfuhren. Jeden·falls erfreuten sich in dieser Zeit die sogenannten {{glossar:Shunga}} („Frühlings·bilder“), Porno·graphien mit grotesk über·pro·por·tionalen Genital·darstellungen, besonderer Beliebtheit. Die phantasie·vollsten Meister des Shunga-Genres schufen ver·einzelt sogar Bilder von Frucht·bar·keits·göttern, die wiederum die Form von Genitalien haben und von Frucht·bar·keits·riten inspiriert zu sein scheinen. | Astons Beschreibung passt ziemlich genau auf das Fruchtbarkeitsfest ({{glossar:hounenmatsuri}}) des {{glossar:Tagatajinja|Tagata}} Schreins im Raum Nagoya, welches heute zu den bekanntesten seiner Art zählt. Obwohl derartige Umzüge, wie Aston andeutet, den Anschein einer besonders archaischen Form von Natur·verehrung tragen, ist es auch möglich, dass Phallus·kulte und religiöse Zeremonien sexuellen Inhalts gerade in der unruhigen Zeit des frühen neun·zehnten Jahr·hunderts einen besonderen Auf·schwung erfuhren. Jeden·falls erfreuten sich in dieser Zeit die sogenannten {{glossar:Shunga}} („Frühlings·bilder“), Porno·graphien mit grotesk über·pro·por·tionalen Genital·darstellungen, besonderer Beliebtheit. Die phantasie·vollsten Meister des Shunga-Genres schufen ver·einzelt sogar Bilder von Frucht·bar·keits·göttern, die wiederum die Form von Genitalien haben und von Frucht·bar·keits·riten inspiriert zu sein scheinen. |
Version vom 17. August 2011, 11:26 Uhr
Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Alltag/Matsuri/Phalluskulte.
Phallus-Kulte in Fruchtbarkeitsriten, Volksbräuchen und Shunga
In früherer Zeit waren Phallus-Kulte und Riten mit offenkundig sexuellen An·spie·lungen offen·bar ein häufiges Phänomen in Japan. Besonders zu Früh·lings·beginn, vor dem Aus·pflanzen oder Säen, wurden Zeremonien und Tänze abgehalten, in denen die Bitten um ein reiches Ernte·jahr durch die Ver·ehrung über·dimen·sionaler männlicher oder weiblicher Ge·schlechts·organe sowie durch rituell angedeutete Ge·schlechts·akte aus·ge·drückt wurden. Der Ein·fluss Europas führte im neun·zehnten Jahr·hundert jedoch zu einem Rück·gang solcher Frucht·bar·keits·riten. Einer der Väter der westlichen Japan·forschung, W. G. Aston, schrieb im Jahr 1896:
Besonders vor der Revolution 1868 sind wohl allen Reisenden in Japan die zahl·reichen Hin·weise auf einen Phallus-Kult aufgefallen. In den letzten Jahren hat sich die Regierung zwar nach Kräften bemüht, diese besonders derbe Form der Natur·verehrung zu unter·drücken, doch exisistiert sie nach wie vor an abge·legenen Orten [...].
Ich selbst war einmal Zeuge eines phallischen Um·zugs in einer Ort·schaft ein paar Meilen nördlich von Tokyo. Ein Phallus von mehreren Fuß Länge, in grellem Schar·lach·rot bemalt, wurde da auf einer Art Bahre von johlenden, lachenden Kulis mit erhitzten Gesichtern in abrupten Zick·zack-Bewegungen von einer Seite der Straße zur anderen schlingernd einhergetragen.
Zitiert aus Astons Nihongi (Teil 1, S. 11-12), Ü: B. Scheid
Mitglieder der Schrein·gemeinde des Tagata Schreins
tragen den Ver·ehrungs·gegen·stand
ihres Schreinfestes,
einen 2,5m langen, 400kg schweren Phallus,
Bilder: Peter Thoeny 1998 [2010/9]
Astons Beschreibung passt ziemlich genau auf das Fruchtbarkeitsfest (
Erntebitt-Fest, Fruchtbarkeitsfest
Der Begriff „hōnen matsuri“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
) des
Schrein bei Nagoya, bekannt für seine (männlich konnotierten) Fruchtbarkeitsriten (hōnen matsuri)
Der Begriff „Tagata Jinja“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Bilder
Geographische Lage
Schreins im Raum Nagoya, welches heute zu den bekanntesten seiner Art zählt. Obwohl derartige Umzüge, wie Aston andeutet, den Anschein einer besonders archaischen Form von Natur·verehrung tragen, ist es auch möglich, dass Phallus·kulte und religiöse Zeremonien sexuellen Inhalts gerade in der unruhigen Zeit des frühen neun·zehnten Jahr·hunderts einen besonderen Auf·schwung erfuhren. Jeden·falls erfreuten sich in dieser Zeit die sogenannten
wtl. „Frühlingsbilder“; Gemälde und Druckwerke mit expliziten sexuellen Darstellungen
Der Begriff „shunga“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Bilder
(„Frühlings·bilder“), Porno·graphien mit grotesk über·pro·por·tionalen Genital·darstellungen, besonderer Beliebtheit. Die phantasie·vollsten Meister des Shunga-Genres schufen ver·einzelt sogar Bilder von Frucht·bar·keits·göttern, die wiederum die Form von Genitalien haben und von Frucht·bar·keits·riten inspiriert zu sein scheinen.
Auf dieser Seite folgen zum einen Beispiele für Frucht·bar·keits·kulte und phallische Bräuche, die heute noch in Japan zu finden sind, zum anderen Shunga Motive mit Bezügen zur japanischen Götter- und Sagenwelt. Ob zwischen den beiden Phänomenen eine nähere Beziehung besteht, sei vorläufig dahin gestellt, fest steht, dass beide eine erstaunliche hohe Toleranz gegenüber sexuell konnotierten Themen in der religiösen Land·schaft des vor·mo·der·nen (und bis zu einem gewissen Grad auch des heutigen) Japan belegen.
Phallus- und Fruchtbarkeits-Kulte
Tagata und Ōagata Jinja
Der bereits erwähnte Tagata Schrein im Norden Nagoyas, der jährlich Mitte März einen Phallus-Umzug ver·an·stal·tet, besitzt ein Gegen·stück im nahe gelegenen
Schrein bei Nagoya, bekannt für seine Fruchtbarkeitsriten (hōnen matsuri)
Der Begriff „Ōagata Jinja“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Geographische Lage
Schrein, wo zur gleichen Zeit ein riesiger Reis·kuchen (mochi) um·her·ge·tra·gen wird. Der Reis·kuchen ähnelt entfernt einem weiblichen Ge·schlechts·organ. Im Ōagata Schrein befinden sich außerdem mehrere Vagina-artige Steine, während der Tagata Schrein Phallus-artige Steine auf·bewahrt. Beide Schreine sind bereits in den
„Bestimmungen der Engi Ära“; Gesetzeswerk mit zahlreichen religionspol. Bestimmungen, v.a. zum Schreinzeremoniell, aus dem 10. Jh.
Der Begriff „Engishiki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
, einem Dokument aus dem zehnten Jahr·hundert erwähnt, ob damals aber schon ein Frucht·bar·keits·kult vorhanden war, ist nicht bekannt.
Tenteko Matsuri
Beim Tenteko Matsuri in Nishio-shi, ebenfalls im Großraum Nagoya, binden sich Männer Phallus·at·trap·pen ans Gesäß und voll·führen damit suggestive Auf- und Ab-Bewegungen.
und so konstruiert, dass sie auf- und abwippen können.
Bilder: Okada Y. 2008 [2010/10]
Kanamara Matsuri
In Kawasaki südlich von Tokyo gibt es den
wtl. „Schrein des Eisenberges“; Schrein in Yokohama, berühmt für sein „Fest des Eisenpenis“, Kanamara Matsuri
Der Begriff „Kanayama Jinja“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
Geographische Lage
, der ehemals von Prostituierten zum Schutz vor Ge·schlechts·krank·heiten auf·ge·sucht wurde. Er leitet seinen Ur·sprung von einer Sage her, in der ein Dämon mithilfe eines Eisen·penis (kanamara) aus der Vagina eines Mädchens aus·ge·trieben wird. In den letzten Jahren hat sich daraus ein
religiöses (Volks-)Fest
Der Begriff „matsuri“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
im Stil einer Love-Parade entwickelt, bei dem der Ver·ehrungs·gegen·stand von Trans·vestiten getragen wird. Der Schrein hat sich zudem der Bekämpfung von Aids verschrieben (s. auch das Beispiel eines Votivtäfelchens, ema).
Yin Yang Steine
Wie schon an den obigen Beispielen erkennbar, gehen Frucht·bar·keits·kulte oft von Steinen aus, die die Natur mit sug·ges·tiven Formen aus·ge·stat·tet hat. Solche Steine oder Felsen nennt man viel·sagend „Yin Yang Steine“ (inyō-seki). Sie werden meist mit einem
shintōistisches „Götter-Seil“; geschlagene Taue aus Reisstroh.
Der Begriff „shimenawa“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
als heiliges Objekt ge·kenn·zeich·net oder in einen kleinen Schrein gestellt. Bei solchen Kult·stät·ten soll ehemals um Kinder·segen, leichte Geburt oder Genesung von Kinder- und Frauen·krank·heiten gebetet worden sein. Ein besonders ein·drucks·volles Beispiel ist in der Region Miyazaki, Kyushu zu besichtigen:
Bildquelle: Photo Miyazaki, Morimori, über Internet Archive.
Mara Kannon
In der etwas abgelegenen Präfektur Yamaguchi (W-Honshū) gibt es einen bud·dhis·tischen Tempel mit dem seltsamen Namen Mara Kannon (Mara ist ein Dämon des Bösen im Bud·dhis·mus, aber auch ein Wort für „Penis“,
auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt
Der Begriff „Kannon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
ist der Bodhisattva des Mitgefühls). Der Tempel behauptet von sich, führend auf dem Gebiet des Phallus-Kultes zu sein:
Eindrücke des Mara-Kannon Tempels in Yamaguchi Mehr dazu: Chindera Dai-Dōjō [2010/9} |
Konsei-sama
Reste ähnlicher Phalluskulte lassen sich schließlich auch in Nordjapan finden. In der Stadt Tōno, Präfektur Akita, die schon für den Pionier der japani·schen Volks·kunde
1875–1962; Begründer der jap. Volkskunde
Der Begriff „Yanagita Kunio“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
eine Fund·grube an religiösen Volks·bräuchen darstellte, wird in mehreren Schreinen eine Gott·heit namens
phallische, als Gottheit verehrte Steinformationen in Nord-Japan
Der Begriff „Konsei-sama“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
verehrt, die als Phallus gedacht wird. Oft handelt es sich um natürliche Stein·forma·tionen, die an Phalli manchmal aber auch an eine Vulva erinnern.
Okada Kenji, 2008.
Yama no kami
In ländlichen Gegenden werden häufig anonyme Berg·gott·heiten (
wtl. „Berggottheit“; meist annonyme, manchmal sexuell konnotierte Lokalgottheit
Der Begriff „yama no kami“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
) verehrt. Das Beispiel unten zeigt einen etwas vernach·lässigten Seiten·schrein des Yaegaki Jinja in Matsue, Präfektur Shimane (die Gegend des
Der Begriff „Izumo Taisha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
Geographische Lage
), der einer anonymen Berg·gott·heit gewidmet ist. Berg·gott·heiten sind in Japan grund·sätzlich weiblich, werden aber, wie man sieht, ggf. auch mit Phallus·kulten bedacht.
Wegegötter
Ähnlich den sogenannten „Marterln“ im alpinen Raum gibt es in ländlichen Gegenden Japans immer wieder einfache Stein·skulpturen, die zur Kenn·zeich·nung von Wegen und Kreuzungen dienen oder den Rand eines Dorfes bewachen. Diese Statuen werden im allgemeinen
Wegegott, auch sae no kami; volksrel. Figuren, manchmal in phallischer Form
Der Begriff „dōsojin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Bilder
(„Ahnen·götter der Wege“) oder „Wege·götter“ genannt. Bisweilen besitzen sie eine phallische Form ähnlich den oben angeführten Beispielen. In vielen Fällen wird aber auch ein menschliches Paar dargestellt, manchmal in zärtlicher, manchmal in intimer Um·armung. In diesen Fällen spricht man auch von
wtl. „Götter der Harmonie“; paarweise repräsentierte, oft sexuell konnotierte Gottheiten
Der Begriff „wagōjin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Bilder
, Göttern der (ehelichen) Harmonie. Ursprung und Geschichte dieser Wege·götter liegen weitgehend im Dunklen, es scheint sie aber bereits sehr lange zu geben. Rezente Beispiele stammen zumeist aus der Edo-Zeit. Viele Autoren vermuten sehen den Ursprung der Wege·götter in einem ursprüng·lichen Phallus·kult, angesichts der Vielzahl der dar·ge·stell·ten Motive, zu denen auch buddhistische Gott·heiten zählen, erscheint mir diese Annahme jedoch fraglich. Zweifel·los gibt es aber eine große Gruppe von Wege·göttern mit offenen oder angedeuteten sexuellen Konnotationen.
Weggötter aus dem Raum Miyazaki, Kyushu. |
Weggötter in intimer Umarmung |
Weggötter mit Sakeschalen, |
Weggötter aus dem Raum Fujinomiya, Präfektur Shizuoka, unweit des Fuji-san. Datierung 1801. |
Shunga
Die besondere Faszination an den menschlichen Geschlechts·organen, die in der japanischen Volk·religion kaum tabuisiert wird, findet sich auch in den Edo-zeitlichen Shunga („Frühlings·bilder“) wieder. Beides, Phallus·kulte und erotische Bilder, kennt man natürlich auch aus anderen vor·modernen Kulturen, es scheint jedoch in der Edo-Zeit zu einem beson·deren Boom auf beiden Gebieten gekommen zu sein, der sich auch in der Literatur dieser Zeit — unter anderem in Werken von Ihara Saikaku wie Kōshoku ichidai otoko („Der größte Lieb·haber“, 1682) oder Nanshoku ōkagami („Spiegel der männ·lichen Liebe“, 1687) — erkennen lässt. Fast alle bekannten Ukiyoe-Meister übten sich in der Anfer·tigung von Frühlings·bildern. Meist beschränk·ten sie sich dabei auf die Dar·stellung kopulierender Paare, deren primäre Geschlechts·merk·male grotesk vergrößert sind. Manche Meister suchten aber nach etwas ausge·falleneren Motiven. Darunter befanden sich auch die „Götter der ehelichen Harmonie“, oder andere an die Wege·götter erinnernde Figuren, die von den Ukiyoe-Meistern auf bizarre Genitalien reduziert wurden. Ihre Inspiration holten sich diese Werke zweifellos aus der Volksreligion.
- ^ Ein aus Stein gefertigter Wegegott (dōsojin) aus Nordjapan, auf dem zwei Phalli als Paar abgebildet sind.
Meiji-Zeit, 1893. Michael Czaja. Gods of myth and stone: Phallicism in Japanese folk religion. New York: Weatherhill, 1974, S.113. - ^ Schreingemeinde des Tagata Jinja beim Fruchtbarkeitsfest (hōnen matsuri) mit einem 2,5m langen, 400kg schweren Phallus (1998).
Peter Thoeny, 1998. - ^ Weibliche Mitglieder tragen verkleinerte Phallus-Abbilder hinterher.
Peter Thoeny, 1998. - ^ Phallus-artiger Stein.
Bildquelle: unbekannt. - ^ Vagina-artiger Stein.
Bildquelle: unbekannt. - ^ Festival-Banner
Bildquelle: unbekannt. - ^ Festival-Banner
Bildquelle: unbekannt. - ^ Bei einem Fest des Ōagata Schreins werden junge Frauen in pächtigen Brautkleidern (hanayome) auf kleinen Lastwägen in einer Prozession umhergeführt. Im Hintergund eine Maske der Okame, die hier zu einer Vulva verformt ist — das Markenzeichen des Ōagata Schreins.
Bildquelle: unbekannt. - ^ Sechs rot gekleidete, vermummte Männer mit Phallusattrappen stehen im Mittelpunkt des Tenteko Matsuri.
Aichi Now, 2022. - ^ Die Phallusattrappen sind aus Rettichen geschnitzt und so konstruiert, dass sie auf- und abwippen können.
Okada Y., 2008. - ^ Der rosa Phallus hat sich zu einer Hauptattraktion des Kanamari Matsuri entwickelt. Er trägt den Namen Elizabeth, weil er stets von Transvestiten eines gewissen Elizabeth Club umhergetragen wird. Zahlreiche Blogs, unter anderem ein sehr empfehlenswerter Photo-Essay von Damon Coulter, schildern die Einzelheiten dieser neuartigen Mischung aus Schreinfest und Love-Parade.
Bildquelle: Damon Coulter, 2012, über Internet Archive. - ^ Man beachte, dass das Objekt der Anbetung durch torii und shimenawa als sakraler Gegenstand gekennzeichnet ist.
Bildquelle: Photo Miyazaki, Morimori, über Internet Archive. - ^ Es bedarf tatsächlich nicht allzu großer Phantasie, um hier ein männliches und ein weibliches Geschlechtsorgan im Felsen zu erkennen.
Bildquelle: Photo Miyazaki, Morimori, über Internet Archive. - ^ Der Mara-Kannon Tempel behauptet von sich, führend auf dem Gebiet des Phallus-Kultes zu sein.
Chindera Dai-Dōjō. - ^ Phallus-Statuen des Mara Kannon Tempels
Chindera Dai-Dōjō. - ^ Eindrücke des Mara-Kannon Tempels.
Chindera Dai-Dōjō. - ^ Phallus-Devotionalien des Mara Kannon Tempels, eines ländlichen Tempels in der Präfektur Yamaguchi.
Chindera Dai-Dōjō. - ^ Phallische Schreingottheit.
Okada Kenji, 2008. - ^ Weitere Informationen: Inyōseki Kenkyūkai (2011/7)
Onizuka Kentarō, 2001. - ^ Der umgebende Stein ist hier deutlich in phallischer Form gehalten.
Photo Miyazaki, Morimori. - ^ Weggötter in intimer Umarmung.
Kurabuchi no dōsojin, über Internet Archive. - ^ Ein Symbol ehelicher Verbundenheit.
Edo-Zeit, 1788. Kurabuchi no dōsojin, über Internet Archive. - ^ Dieses Paar ist von einer charakteristischen Blütenform umrahmt, die als Vulva gedeutet werden kann.
Edo-Zeit, 1801. Kaze ni fukarete. - ^ Moderne Statue mit tengu-Maske in einem verschwiegenen Onsen.
20. Jh. Vladimir Vyskocil, flickr, 2013 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Tengu mit Phallusnase. Der Schrein ist auf Frauenkrankheiten und Kinderwünsche spezialisiert. (Siehe dazu auch Phalluskulte.)
万屋満載, 2009. - ^ Erotische Darstellung (shunga) eines lesbischen Paars. Die tengu-Maske dient als Dildo.
Edo-Zeit. Bildquelle: Wikimedia. - ^ Dieses ungewöhnliche Bild stammt aus einer skurril-erotischen Anthologie, in der die bekanntesten japanischen Monster in Form von Genitalien dargestellt werden. Dieses Bild enthält eine Anspielung auf die mythologische Szene, in der [Kushi-] Inada-hime (hier Iyada-hime, „Prinzessin Rühr-mich-nicht-an“) von der achtköpfigen Schlange Yamata no Orochi (hier Yamara no Orochi, „Achtpenis Schlange“) bedroht wird.
Werk von Katsukawa Shunshō (1726-1792). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Der Bildtitel nennt diese Figur „hodenstraffende Brecheisen-Penis-Gott“ (Kanateko mara jinbari myōjin 鉄梃陰茎腎張明神). Satirische Darstellung aus einer shunga-Sammlung.
Werk von Utagawa Toyokuni. Edo-Zeit, 1823. AK-Antiek. - ^ Coverillustration einer Sammlung erotischer Bilder (shunga) von Katsushika Hokusai. Der Text besagt in etwa: „Harmonie erzeugt alles Glück, Berührung versöhnt Yang und Yin (Mann und Frau).“ Wagō-jin sind eigentlich chinesische Glücksgötter, die üblicherweise als männliches Zwillingspaar auftreten und für Glück und Reichtum stehen. Auch im Japan der Edo-Zeit waren sie weitläufig bekannt. Hokusai aber kombiniert die Wagō-jin mit der Ikonographie der Wegegötter (dōsojin) und münzt Reichtum in sexuelle Zufriedenheit um.
Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit. Nichibunken. - ^ Vulva-Gottheit auf Phalli thronend. Satirische Darstellung aus einer shunga-Sammlung.
Werk von Utagawa Kunisada. Edo-Zeit, ca. 1840. Nichibunken. - ^ Ama no jaku sind Kobolde, die böswillig allerlei Verdrehungen bewirken, also „perverse“ Geister im wörtlichen Sinne.
Werk von Utagawa Kunisada. Edo-Zeit. Bildquelle: unbekannt. - ^ Dieses ungewöhnliche Bild stammt aus einer skurril-erotischen Anthologie, in der die bekanntesten japanischen Monster in Form von Genitalien dargestellt werden.
Werk von Katsukawa Shunshō (1726-1792). Edo-Zeit. Gallica, Bibliothèque nationale de France.