Ikonographie/Myoo/Fudo: Unterschied zwischen den Versionen
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Auf dieser Abbildung ist ein sino-tibetischer Acala (Fudō) aus dem dreizehntes Jahrhundert zu sehen. Laut Beschreibung auf ''[http://www.himalayanart.org/ Himalayan Art]'' stammt das Bild aus dem chinesischen Vasallenstaat Xi Xia (Tangutien) im Grenzgebiet zwischen China und Tibet, das seit Dschingis Khan zu China gehört. Acala entspricht in Haltung und Gestus dem Grundtyp der zornvollen Gestalten des tibetischen Tantrismus (s.a. [[Ikonographie:Myoo/Vajrapani | Vajrapani]]), hat aber dennoch einige bemerkenswerte Gemeinsamkeiten mit dem japanischen Fudō, nämlich dunkle Haut, Schwert, Seil und die verbissene Unterlippe. Letztere dürfte somit einem überregionalen ikonographischen Standard entsprechen, lediglich die assymetrische Variante dürfte in Japan entstanden sein. Laut ''Himalayan Art'' war Acala vom elften bis zum vierzehnten Jahrhundert in der Himalaya Region populär. | Auf dieser Abbildung ist ein sino-tibetischer Acala (Fudō) aus dem dreizehntes Jahrhundert zu sehen. Laut Beschreibung auf ''[http://www.himalayanart.org/ Himalayan Art]'' stammt das Bild aus dem chinesischen Vasallenstaat Xi Xia (Tangutien) im Grenzgebiet zwischen China und Tibet, das seit Dschingis Khan zu China gehört. Acala entspricht in Haltung und Gestus dem Grundtyp der zornvollen Gestalten des tibetischen Tantrismus (s.a. [[Ikonographie:Myoo/Vajrapani | Vajrapani]]), hat aber dennoch einige bemerkenswerte Gemeinsamkeiten mit dem japanischen Fudō, nämlich dunkle Haut, Schwert, Seil und die verbissene Unterlippe. Letztere dürfte somit einem überregionalen ikonographischen Standard entsprechen, lediglich die assymetrische Variante dürfte in Japan entstanden sein. Laut ''Himalayan Art'' war Acala vom elften bis zum vierzehnten Jahrhundert in der Himalaya Region populär. | ||
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Version vom 21. September 2010, 19:09 Uhr
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Portraits von Fudō Myōō
Der Begriff „Fudō Myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Bilder
ist der einzige unter den esoterischen „Mantra-Königen“ (
wtl. Licht-König, auch „Mantra-König“ oder „Weisheits-König“; meist zornvoll dargestellte Schutzgottheit; skt. vidyaraja
Der Begriff „myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
), der auch im modernen Japan allgemein bekannt und populär ist. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass die furchterregenden Züge anderer Myōō bei Fudō meist abgeschwächt sind. Er wirkt eher streng als zornig und besitzt im übrigen kein drittes Auge oder andere para-normale anatomische Eigenheiten. In vielen Fällen ist sein Gesicht allerdings von einer erstaunlichen Asymmetrie gekennzeichnet: aus dem rechten Mundwinkel ragt ein Eckzahn nach oben, aus dem linken ein Eckzahn nach unten; sein rechtes Auge ist weit offen, das linke halb geschlossen. Bemerkenswert ist auch sein Zopf, der ihm meist über die linke Schulter hängt. Diese besondere Ikonographie ist rein japanisch und geht möglicherweise auf
774–835, Gründer des Shingon Buddhismus; Eigennamen Saeki Mao, Ehrennamen Kōbō Daishi
Der Begriff „Kūkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
zurück. Auch die (zwei oder acht) jugendlichen Begleiter (
wtl. Knabe; oft Begleiterfigur („Page“) einer buddhistischen Gestalt, manchmal auch „böser Knabe“ = Dämon (z.B. → Shuten Dōji)
Der Begriff „dōji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
) des Fudō sind eine japanische Besonderheit, die die besondere Beziehung des japanischen Buddhismus zu diesem Myōō unterstreichen.
Fudō/Acala außerhalb Japans
Museum of Tibet, Lhasa. Bildquelle: Himalayan Art [2010/9]
Auf dieser Abbildung ist ein sino-tibetischer Acala (Fudō) aus dem dreizehntes Jahrhundert zu sehen. Laut Beschreibung auf Himalayan Art stammt das Bild aus dem chinesischen Vasallenstaat Xi Xia (Tangutien) im Grenzgebiet zwischen China und Tibet, das seit Dschingis Khan zu China gehört. Acala entspricht in Haltung und Gestus dem Grundtyp der zornvollen Gestalten des tibetischen Tantrismus (s.a. Vajrapani), hat aber dennoch einige bemerkenswerte Gemeinsamkeiten mit dem japanischen Fudō, nämlich dunkle Haut, Schwert, Seil und die verbissene Unterlippe. Letztere dürfte somit einem überregionalen ikonographischen Standard entsprechen, lediglich die assymetrische Variante dürfte in Japan entstanden sein. Laut Himalayan Art war Acala vom elften bis zum vierzehnten Jahrhundert in der Himalaya Region populär.
- ^ Älteste erhaltene Statue des Fudō Myōō (skt. Acala) Japans.
839. Tōji Kōdō Ritai Mandara. - ^ Fudō Myōō (skt. Acala); man erkennt hier gut den „verbissenen Typ“, der sich fest auf die Unterlippe beißt.
Werk von Kaikei. 1203. Bildquelle: unbekannt. - ^ Fudō Myōō (skt. Acala); „Asymmetrischer Typ“ mit schiefen Zähnen und asymmetrischen Augen. Dieser Typ ist heute der bekannteste.
Bildquelle: unbekannt. - ^ Statue des Fudō Myōō (skt. Acala) des Saidai-ji in Nara.
Broschüre Saidaiji no bunka, Nara: Saidaiji. Abb. 73. - ^ Statue des Fudō Myōō (skt. Acala) des Hanshū-in in Kyōto.
Heian-Zeit, 9. Jh. Saichō to tendai no kokuhō, 2005, Abb. 123 (Ausstellungskatalog von Schätzen des Tendai Buddhismus). - ^ Frühe Darstellung des Fudō Myōō (skt. Acala).
Heian-Zeit, 9. Jh. Kōyasan, Kōya: Kongobuji, 1998. S. 35. - ^ Fudō Myōō (skt. Acala) auf einem stilisierten, sanduhrförmigen Felsen sitzend. Rote Haare, schwarzblaue Haut. Schwert und Seil. Im Flammennimbus deuten sich Vogelköpfe an. Frühes Beispiel des „assymetrischen Typs“ mit schiefem Mund, assymmtrischen Eckzähnen und einem halb geschlossenen Auge. Gemessen an anderen Beispielen milder Gesichtsausdruck.
Heian-Zeit, 12. Jh. Kūkai mandara: Kōbō Daishi to Kōya-san (Katalog), Reihōkan 2006, S. 96, Abb. 38. - ^ In dieser Darstellung aus der späten Heian-Zeit ist der Charakter eines trotzigen Kindes, der ja auch in den klassischen Beschreibungen angedeutet wird, gut zu erkennen.
Späte Heian-Zeit, 12. Jh. Metropolitan Museum, New York. - ^ Fudō Myōō (skt. Acala) mit eingelegten Glasaugen. Werk von Kaikei, einem Repräsentanten der Kei-Schule.
Werk von Kaikei. 1203. Bildquelle: unbekannt. - ^ Fudō Myōō von Kaikei bzw. aus der Werkstatt der Kei-Schule. Stilistisch eng verwandt mit dem berühmten Fudō des Daigo-ji, der 1203 datiert ist. Besonders auffallend die hervorquellenden Augen, die aus Glas bestehen und innen in die Statue eingelegt wurden.
Werk von Kaikei. Kamakura-Zeit, frühes 13. Jh. Burke Collection. - ^ Fudō Myōō (skt. Acala) vom Tempel #75 der Shikoku-Pilgerroute.
Shikoku Henro Shashinshū. - ^ Rezenter Fudō Myōō (skt. Acala), mit assymetrischen Gesichtszügen.
Shikoku Henro Shashin-shū. - ^ Einer von insgesamt acht knabenhaften Begleitern des Fudō Myōō. Die Figur ist dank der realistischen Darstellung des Bildhauers Unkei bekannter als der Fudō, zu dem sie gehört.
Werk von Unkei. Kamakura-Zeit, 1197. Kōyasan, Kōya: Kongobuji, 1998. S. 37. - ^ Fudō Myōō als stehende Figur, begleitet von jugendlichen Gehilfen namens Kongara Dōji und Seitaka Dōji.
Kamakura-Zeit, 14. Jh. Smithonian Institution. - ^ Tibetische Abbildung des Acala, jap. Fudō Myōō.
Tibet, 12. Jh. Himalayan Art. - ^ Laut Beschreibung auf Himalayan Art stammt dieses Bild des Acala aus dem chinesischen Vasallenstaat Xi Xia (Tangutien) im Grenzgebiet zwischen China und Tibet, das seit Dschingis Khan zu China gehört.
Königreich Xi Xia, 1226. Himalayan Art, Museum of Tibet, Lhasa.