Bauten/Bekannte Schreine/Itsukushima: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 17: Zeile 17:
 
}}</div>
 
}}</div>
  
Der {{Glossar:Itsukushima}} Schrein gilt als eine der drei bedeutendsten Sehens·würdig·keiten Japans und wurde als UNESCO Welt·kultur·erbe aus·ge·zeich·net. Die Anlage befindet sich auf der kleinen Insel {{Glossar:Miyajima}} in der Bucht von Hiroshima. Itsukushima bedeutet wtl. „Tabu-Insel“, ein Hinweis auf die besondere Heilig·keit dieses Ortes. So ist z.B. das Töten von Tieren streng verboten. Wie die Anlage des {{glossar:kasugataisha|Kasuga Schreins]]  in Nara ist die ganze Insel von zahmen Hirschen und zahl·losen Affen bevölkert. In alter Zeit soll hier außer·dem ein „Bau-Tabu“ bestanden haben, d.h. es durften keine Bau·werke auf der Insel errichtet werden. Daher konnte die Schrein·anlage auch nicht auf der Insel selbst stehen, sondern wurde auf Pfählen im Wasser errichtet. Anscheinend gab es jedoch schon in der {{Glossar:Edo}}-Zeit eine stattliche Anzahl von Gebäuden auf der Insel selbst (s. Bild unten).
+
Der {{Glossar:Itsukushima}} Schrein gilt als eine der drei bedeutendsten Sehens·würdig·keiten Japans und wurde als UNESCO Welt·kultur·erbe aus·ge·zeich·net. Die Anlage befindet sich auf der kleinen Insel {{Glossar:Miyajima}} in der Bucht von Hiroshima. Itsukushima bedeutet wtl. „Tabu-Insel“, ein Hinweis auf die besondere Heilig·keit dieses Ortes. So ist z.B. das Töten von Tieren streng verboten. Wie die Anlage des {{glossar:kasugataisha|Kasuga Schreins}} in Nara ist die ganze Insel von zahmen Hirschen und zahl·losen Affen bevölkert. In alter Zeit soll hier außer·dem ein „Bau-Tabu“ bestanden haben, d.h. es durften keine Bau·werke auf der Insel errichtet werden. Daher konnte die Schrein·anlage auch nicht auf der Insel selbst stehen, sondern wurde auf Pfählen im Wasser errichtet. Anscheinend gab es jedoch schon in der {{Glossar:Edo}}-Zeit eine stattliche Anzahl von Gebäuden auf der Insel selbst (s. Bild unten).
  
 
<div class="bildbox bildtext largebox">[[Image:itsukushima_1720.jpg|link=|itsukushima]]<div>Die Schreinanlage auf einer Edo-zeitlichen Querbildrolle aus dem Jahr 1720 (Detail).<br /> Bildquelle: [http://www.d1.dion.ne.jp/~s_minaga/hoso_itukusima.htm S_Minaga], [2010/8]</div></div>
 
<div class="bildbox bildtext largebox">[[Image:itsukushima_1720.jpg|link=|itsukushima]]<div>Die Schreinanlage auf einer Edo-zeitlichen Querbildrolle aus dem Jahr 1720 (Detail).<br /> Bildquelle: [http://www.d1.dion.ne.jp/~s_minaga/hoso_itukusima.htm S_Minaga], [2010/8]</div></div>

Version vom 16. September 2010, 15:42 Uhr

Vorlage:Styles

Der Schrein von Miyajima (Itsukushima) und sein Torii

Der

Itsukushima 厳島 (jap.)

auch Miyajima, Schrein bei Hiroshima; der Name bedeutet wtl. „Tabu-Insel“ und dürfte sich von der weiblichen Meeresgottheit Ichikishima-hime herleiten

Schrein

Der Begriff „Itsukushima“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Itsukushima korridor2.jpg
  • Itsukushima.jpg
  • Itsukushima torii ebbe.jpg
  • Miyajima torii.jpg
  • Itsukushima torii sand.jpg
  • Itsukushima bird.jpg
  • Itsukushima korridor.jpg
  • Ippen miyajima.jpg
  • Torii miyajima hiroshige.jpg
  • Gojuto itsukushima.jpg
  • Kiyomori miyajima.jpg
  • Matsunoo josei.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Itsukushima; s.a. Geo-Glossar

Schrein gilt als eine der drei bedeutendsten Sehens·würdig·keiten Japans und wurde als UNESCO Welt·kultur·erbe aus·ge·zeich·net. Die Anlage befindet sich auf der kleinen Insel

Miyajima 宮島 (jap.)

Schreininsel nahe Hiroshima; s.a. Itsukushima Schrein

Ort

Der Begriff „Miyajima“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Miyajima panorama.jpg
  • Itsukushima torii meiji.jpg
  • Miyajima hirsch.jpg
  • Gojuto itsukushima.jpg
  • Miyajima torii2.jpg
  • Miyajima closeup.jpg
  • Itsukushima 1720.jpg
  • Kehi torii.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Miyajima; s.a. Geo-Glossar

in der Bucht von Hiroshima. Itsukushima bedeutet wtl. „Tabu-Insel“, ein Hinweis auf die besondere Heilig·keit dieses Ortes. So ist z.B. das Töten von Tieren streng verboten. Wie die Anlage des

Kasuga Taisha 春日大社 (jap.)

Kasuga Schrein, Nara; ehemals Ahnenschrein der Fujiwara

Schrein

Der Begriff „Kasuga Taisha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kasuga1.jpg
  • Kasugamandala 3b.jpg
  • Kasuga2.jpg
  • Kasuga3.jpg
  • Izumo toyokuni.jpg
  • Kasuga torii.jpg
  • Onigawara.jpg
  • Kasuga toro.jpg
  • Kasuga hirsch.jpg
  • Kasuga reh.jpg
  • Miko kasuga.jpg
  • Kasuga honden.jpg
  • Kasugagongen kenki1.jpg
  • Kasuga.jpg
  • Kasuga lanterns1.jpg
  • Kasuga hirschmandala.jpg
  • Kasugamandala 4.jpg
  • Kasuga miya mandara.jpg
  • Kasuga eingang.jpg
  • Ema kasuga mcmorrow04.jpg
  • Kasuga lanterns2.jpg
  • Kasuga5.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Kasuga Taisha; s.a. Geo-Glossar

in Nara ist die ganze Insel von zahmen Hirschen und zahl·losen Affen bevölkert. In alter Zeit soll hier außer·dem ein „Bau-Tabu“ bestanden haben, d.h. es durften keine Bau·werke auf der Insel errichtet werden. Daher konnte die Schrein·anlage auch nicht auf der Insel selbst stehen, sondern wurde auf Pfählen im Wasser errichtet. Anscheinend gab es jedoch schon in der

Edo 江戸 (jap.)

Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);

Ort, Epoche

Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Daruma togetsu.jpg
  • Morokoshi kinmozui ochse.jpg
  • Kitsune ojiinari hiroshige.jpg
  • Morokoshi kinmozui hase.jpg
  • Nikko karamon.jpg
  • Morokoshi kinmozui eber.jpg
  • Tokugawa koyasan.jpg
  • Junigu butsuzozui.jpg
  • Morokoshi kinmozui hund.jpg
  • Kaika no daruma.jpg
  • Deshima 1790.jpg
  • Morokoshi kinmozui schlange.jpg
  • Asakusa jinja2.jpg
  • Oda Nobunaga.jpg
  • Morokoshi kinmozui ziege.jpg
  • Dainihonshi.jpg
  • Emaden3.jpg
  • Wagojin hokusai.jpg
  • Namazu ken.jpg
  • Morokoshi kinmozui hahn.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Morokoshi kinmozui affe.jpg
  • Morokoshi kinmozui tiger.jpg
  • Morokoshi kinmozui ratte.jpg
  • Morokoshi kinmozui pferd.jpg
  • Geisha-daruma.jpg
  • Asakusa nakamise.jpg
  • Onna daruma.jpg
  • Mito komon.jpg
  • Koi hiroshige.jpg
  • Drachen hakozaki engi.jpg
  • Morokoshi kinmozui drache.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Edo; s.a. Geo-Glossar

-Zeit eine stattliche Anzahl von Gebäuden auf der Insel selbst (s. Bild unten).

itsukushima
Die Schreinanlage auf einer Edo-zeitlichen Querbildrolle aus dem Jahr 1720 (Detail).
Bildquelle: S_Minaga, [2010/8]

Schreingottheiten

Der Schrein wurde laut Gründungslegende im Jahr 593 unter Kaiserin Suiko gegründet und wäre dem·zu·folge einer der ältesten Schreine Japans. Die ganze Anlage besteht aus einer Viel·zahl von Einzel·schreinen für die unter·schied·lichssten Gott·heiten, die Haupt·halle be·her·bergt aber drei weibliche Gott·heiten, die namentlich kaum bekannt sind und stets als Trio auftreten (s.u.). In den Neben·schreinen werden aber auch bekannte mythologische Gott·heiten wie

Amaterasu 天照 (jap.)

Sonnengottheit; Ahnherrin des Tennō-Geschlechts; Hauptgottheit von Ise

Der Begriff „Amaterasu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Amaterasu eitaku.jpg
  • Izumo toyokuni.jpg
  • Sankei torii.jpg
  • Uzume kosugi.jpg
  • Iwado hiroshige.jpg
  • Iwado kagura2.jpg
  • Uzume toyokuni.jpg
  • Tenno chikanobu1878 gr.jpg
  • Amaterasu ofuda.jpg
  • Ukehi 1827.jpg
  • Eejanaika kyosai.jpg
  • Amaterasu kunisada.jpg
  • Hibara torii.jpg
  • Tenshodaijin mnl.jpg
  • Amaterasu gakutei.jpg
  • Sarutahiko hokkei.jpg
  • Hibara mitsutorii.jpg

oder

Susanoo 須佐之男/素戔男 (jap.)

mytholog. Gottheit; Trickster-Gott, Sturmgott, Mondgott; Bruder der Amaterasu

Der Begriff „Susanoo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Ukehi 1827.jpg
  • Susanoo yoshitoshi.jpg
  • Susanoo toyokuni.jpg
  • Susanoo kyosai.jpg
  • 05drache.jpg
  • Susanoo kagura.jpg
  • Amaterasu eitaku.jpg

verehrt. In der Edo-Zeit war Itsukushima außerdem als Heilig·tum der Glücks·göttin

Benzaiten 弁才天/弁財天 (jap.)

Glücksgöttin im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); Gottheit des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit; skt. Sarasvati; auch: Benten

Der Begriff „Benzaiten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Takarabune kuniyoshi.jpg
  • Benten chikubushima1.jpg
  • Chikubushima benten2.jpg
  • Enoshima ema.jpg
  • Benzaiten tosa.jpg
  • Kisshoten.jpg
  • Enoshima hadaka4 wada.jpg
  • Bentendo inokashira.jpg
  • Benzaiten.jpg
  • Daikoku motoyama.jpg
  • Enoshima hiroshige.jpg
  • Enoshima hiroshige2.jpg
  • Daikoku Uzume.jpg
  • Benten gakutei.jpg
  • Sanmendaikoku hokusai.jpg
  • Hadaka benten.jpg
  • Benzaiten keisei.jpg
  • Sanmen daikoku taizokyoji.jpg
  • Benzaiten muromachi.jpg
bekannt. In einem Seitentempel(!) befindet sich noch immer eine Statue dieser eigentlich bud·dhis·tischen Gott·heit, die als eine der „Drei Großen Benten“ gilt, allerdings nur einmal im Jahr zu sehen ist.

Welche kami aber auch immer hier verehrt werden, sie sind zum überwiegenden Teil weiblich und haben großen Ein·fluss auf das Meer und die Schiff·fahrt. Diesem Einfluss verdankt der Schrein wohl auch seine Bedeutung. Ende der Heian-Zeit wurde er vom damals ein·fluss·reichen Krieger·adels·haus der Taira zum Familien·schutz·schrein erhoben. Selbst nach deren Unter·gang erfreute er sich ebenso großer Ver·ehrung seitens ihrer einstigen Gegner. Die heutige Anlage wurde 1168 unter Taira no Kiyomori errichtet, brannte jedoch wie viele andere religiöse Gebäude in dieser unruhigen Zeit bald wieder ab. 1241 wurde sie restauriert und hatte in dieser Form offenbar bis heute Bestand.

Torii miyajima hiroshige.jpg
Das torii von Miyajima auf einem Holzschnitt von Ando Hiroshige
aus der Serie Sehenswürdigkeiten aus den mehr als 60 Provinzen (Rokujūyoshu meisho zue, 1853-56)
Bildquelle: hiroshige.org.uk [2010/8]

Mythologische Ursprünge, Munakata Schrein

Okinoshima.jpg
Die Schreininsel Oki, seit 2009 UNESCO Weltkulturerbe.
Bild: Fukuoka Prefecture [2010/8]

Die Hauptgöttinnen von Itsukushima heißen Ichikishima-hime (von ihr dürfte „Itsukushima“ abgeleitet sein), Tagori-hime und Tagitsu-hime. Sie werden seit alters her in Kyushu nahe der Stadt Fukuoka im Groß·schrein von

Munakata Taisha 宗像大社 (jap.)

Großschrein von Munakata, Kyūshū; besteht aus drei isolierten Teil-Schreinen — Hetsumiya, Nakatsumiya und Okitsumiya — von denen sich die beiden letzteren auf kleinen Inseln befinden; alle drei sind einem Ensemble von weiblichen Meeresgöttinnen geweiht

Schrein

Der Begriff „Munakata Taisha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Bronzespiegel okinoshima.jpg
  • Matsunoo josei.jpg
  • Okinoshima.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Munakata Taisha; s.a. Geo-Glossar
verehrt. Munakata umfasst genau genommen drei Schreine: Hetsu-miya an der Küste Kyushus, Nakatsu-miya auf einer vor·gelagerten Insel und Okitsu-miya auf der 60 km entfernten Insel Oki. Diese Inseln waren ehemals wichtige Stütz·punkte bei der Über·fahrt nach Korea. Ins·besondere die kleine Insel Oki scheint als eine Art Schatz·haus fungiert zu haben, wie Aus·grabungen in jüngster Zeit belegen. Obwohl die ganze Insel einer weiblichen Gott·heit geweiht ist, besteht noch heute ein altes Tabu, demzu·folge Frauen die Insel nicht betreten dürfen. Es leben also nur männliche Schrein·priester auf Oki.

Schon in den ältesten Chroniken Japans,

Kojiki 古事記 (jap.)

„Aufzeichnung alter Begebenheiten“; älteste jap. Chronik (712)

Text

Der Begriff „Kojiki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Jinmu tosei.png
  • Kojikiden.jpg
  • Jinmu Feldzug.png

und

Nihon shoki 日本書紀 (jap.)

Zweitältestes Schriftwerk und erste offizielle Reichschronik Japans (720)

Text

Der Begriff „Nihon shoki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Nihonshoki kanekata.jpg
  • Urashima hiroshige.jpg
  • Shaka birth.jpg
  • Jinmu Feldzug.png
  • 12eber kuniyoshi.jpg
  • Jinmu yoshitoshi.jpg
  • Jinmu tosei.png
  • 03tiger.jpg

, sind die drei Göttinnen erwähnt. Sie ent·standen aus einem Schwert des Susanoo, das seine Schwester, Amaterasu, in Stücke schlug und zerkaute (s. Amaterasus „jungfräuliche Empfängnis“). Die so ent·standenen Göttinnen wurden später von Amaterasu nach Kyushu entsendet, um die Her·abkunft ihres Enkels

Ninigi 瓊瓊杵 (jap.)

mytholog. Gottheit, Enkel Amaterasus

Der Begriff „Ninigi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Tenno chikanobu1878 gr.jpg
vorzu·bereiten. Es gibt aber Wider·sprüche innerhalb der Quellen hinsichtlich der Frage, welche Gott·heit für welchen Schrein zuständig ist. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Ver·bindung zu den Töchtern Amaterasus eine nach·trägliche Konstruktion darstellt, um den Schrein·komplex von Munakata in die offiziellen Mythen der Yamato-Dynastie zu integrieren.

Politisch war die Integration Munakatas jedenfalls erfolgreich. Neben dem Schrein Itsukushima gibt es ein über ganz Japan aus·ge·dehntes Netzwerk von Zweig·schreinen, die meist entweder Munakata oder Itsukishima heißen und den Munakata Schrein als ihren Stamm·schrein ansehen.