Goryō

Aus Kamigraphie
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Goryō 御霊 sind feindselige Seelen Verstorbener, die Unheil und Krankheit verursachen. Oft handelt es sich dabei um Personen, die ihren Status und ihre Macht verloren haben und nach dem Tod auf Rache sinnen.

Die ersten goryō

Das erste goryō-e vom 863 wurde für sechs der frühesten benannten goryō abgehalten. Diese waren:

  • Sudō Tennō: während er lebte, war er Kronprinz Sawara. Er wurde eines Komplotts gegen Fujiwara no Tanetsugu bezichtigt. Er wurde verbannt, starb aber am Weg ins Exil. Nachdem es Gerüchte über die Rachetaten seines Geistes gab, wurden zuerst Mönche entstand um ihn zu besänftigen. 800 wurde er schließlich posthum zu Sudō tennō ernannt.
  • Iyo Shinnō: Ein Kornprinz, der fälschlicherweise beschuldigt wurde, ein Komplett gegen die Fujiwara zu planen. Gemeinsam mit seiner Mutter Fujiwara no Yoshiko wurde er verbannt und sie begingen zusammen Selbstmord.
  • Fujiwara no Yoshiko: Mutter des Iyo Shinnō. Sie gingen gemeinsam ins Exil und begangen Suizid.
  • Fujiwara no Hirotsugu: Ein Adeliger, der wegen der angebliche n Verwicklung in ein Komplett hingerichtet wurde.
  • Tachibana no Hayanari: Er war in den Jōwa Zwischenfall von 842 impliziert und wurde dafür verbannt. Er starb auf den Weg ins Exil.
  • Bunya no Miyatamaro: Gemeinsam mit Händlern aus Silla war er in einem Plot involviert. Er starb im Exil.

All diese Personen wurden von den Fujiwara 863 als Ursache für Katastrophen und Krankheiten, spezifisch eine Tuberkulose-Epidemie, identifiziert und als erste offizielle goryō verehrt. [1]

Bekannte Beispiele

Zu den berühmtesten Beispielen zählen Sugawara no Michizane 菅原道真 (845-903) und der Kronprinz Sawara Shinnō 早良親王 (750-785).

Sugawara no Michizane

Sugawara no Michizane war ein Gelehrter, Poet und Staatsmann, der einer Intrige zum Opfer fiel und ins Exil geschickt wurde. Nach seinem Tod wurde Kyōto von einer Reihe von Katastrophen heimgesucht. Schließlich wurden ihm zwei Schreine gewidmet und das Unheil nahm ein Ende. [2]

Sawara Shinnō

Sawara Shinnō war ein Kronprinz, der zu Zeiten von Kōnin Tennō und Kanmu Tennō lebte. 785 wurde er als Mitwirkender des Mordes an Fujiwara no Tanetsugu beschuldigt, ins Exil geschickt und starb an einem Hungerstreik auf dem Weg dorthin. Er ist einer der sechs Goryō, die beim Goryō-e in Gion 863 verehrt wurden.

Goryō-e

Goryō-e 御霊会, wörtlich "Rituale für verstorbene Geister", sind religiöse Rituale, bei denen Goryō verehrt werden, in der Hoffnung darauf, diese und ihre Rachelust zu besänftigen. Diese Rituale bestehen aus einer Mischung aus japanischer Yin-Yang Magie, shamanistische Rituale und yamabushi-Techniken und der Beschwörung des Amida Buddha.

Gion-Kult und Gion Goryō-e

Der Gion Kult hat seine Wurzeln im Glauben, dass Krankheiten und Epidemien durch Gottheiten verursacht werden (ekijin) und außerdem, dass Katastrophen wie Erdbeben durch verstorbene Geister, den goryō verursacht werden. Letzterer Glaube entstand wohl aus importierter chinesischer Philosophie, derzufolge Geister von Verstorbenen zu bösen Geistern werden können, solange nicht die entsprechenden Beerdigungszeremonien stattgefunden haben.

Das goryō-e des Gion Kults wurde erstmals 863 von der Fujiwara-Familie veranstaltet, um sechs goryō zu besänftigen, die alle ihren Tod durch die Taten der Fujiwara-Familie fanden. Unter ihnen befanden sich Sawara Shinnō, Iyo Shinnō, Fujiwara no Yoshiko, Tachibana no Hayanari, Bunya no Miyatamaro und Fujiwara no Hirotsugu. Mit der Veranstaltung dieses goryō-e verfolgte die Fujiwara Familie das Ziel, die öffentlich Angst vor goryō im Generellen zu der Angst vor diesen sechs zu transformieren, die alle als Feinde der Fujiwara galten und durch diese Popularisierung sollte die Bevölkerung beginnen Feinden der Fujiwara ein antagonistischer und feindlicher Charakterbild zuzuschrieben und diese zu fürchten[3]

Verweise

Siehe auch

Anmerkungen

  1. McMullin 1998: 20-21
  2. Scheid 2012
  3. McMullin 1988:289

Quellen

  • Neil McMullin 1988
    „On placating the gods and pacifying the populace: The case of the Gion "Goryō" cult.“ History of Religions 27/3 (1988), S. 270 - 293. (Exzerpt.)
  • Bernhard Scheid 2012
    „Shinto shrines: Traditions and transformations.“ In: John Nelson, Inken Prohl (Hg.), Handbook of Contemporary Japanese Religions. Leiden: Brill 2012.
  • Yonei Teruyoshi, Goryō(Stand 2012/8/18). Aus: Encyclopedia of Shinto (Akademische HP/ Online-Enzyklopädie, Kokugakuin University, Tokyo).