Divine marriage: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 15. Februar 2013, 15:43 Uhr

(in Bearbeitung von Dominika Kacerova)


‚Divine marriage‘ ist in der Mythologie ein wiederholtes Einzelmotiv. ‚Divine marriage‘ oder auch ‚sacred marriage‘, bzw. Hierogamie (Hieros gamos aus dem Griechischem ἱερὸς γάμος, ἱερογαμία ) bezeichnet ein sexuelles Ritual, indem eine männliche (himmlische) und weibliche (irdische) Gottheit beziehungsweise eine Gottheit und ein Mensch heiraten, um die Harmonisierung des kosmologischen Ordnung darzubringen.

‚Divine marriage‘ im Ostasiatischen Raum

‚Divine marriage‘ in der japanischen Mythologie

In der japanischen Mythologie handelt es sich meistens um eine männliche Himmelsgottheit, die ein irdisches Mädchen heiratet, das man unter anderen in dem Mythos von der Heirat zwischen Nigihayahi und Nagasune-hikos Schwester findet. Weitere Beispiele aus der Japanischen Mythologie findet man unter anderen in Kojiki, wobei das berühmteste Beispiel der Mythos von der Heirat zwischen Amewakahiko und Ōkuninushis Tochter wäre.

‚Divine marriage‘ in der koreanischen Mythologie

Das Motiv von 'göttlicher Heirat' ist auch in dem koreanischen Mythos Samguk yusa, das die Geschichte Hyŏkkŏses 赫居世 erzählt, zu finden. Hyŏkkŏse, der Ahnherren der regierenden Elite Sillas kommt in der Gestalt eine Eies zur Erde, wo er die Tochter des Hühnerdrachens, also ein irdisches Wesens, heiratet. Nach 61 Jahren der Regentschaft steigt er in den Himmel auf und fällt schließlich als Toter auf die Erde zurück.

Tabuverstoß

In den meisten Mythen erscheint die Gottheit vor der Heirat oft in einer menschlichen Form. Die Heirat endet meistens mit der Trennung der Eheleute nach der Geburt (nach dem Erfüllung der Heirat), oder nach dem der Mensch die wirkliche Form der Gottheit erblickt (ein Tabu bricht). Die wahrscheinlich bekannteste Erzählung, an deren Ende das Liebespaar trennen muss, weil das Tabu gebrochen wurde, ist der Griechische Mythos von Eros und Psyche.

Beispiele in der japanischen Mythologie finden wir in Kiki in dem Mythos von Bergglückprinz und Meerglückprinz, wenn der menschliche Ehepartner das Tabu bricht, indem er seine göttliche Frau bei der Geburt ansieht und sie deswegen die meschliche Welt verlassen muss. Auch in der Geschichte aus Hitachi fudoki (Regionalchroniken der Provinz Hitachi aus dem Anfang des 8. Jahrhunderts), in der die menschliche Frau mit einer Schlange schwanger wird oder dem Mythos von Ōtatanekos Geburt endet die göttliche Heirat mit einem Tabuverstoß.

Ein weiteres Beispiel ist in der buddhistischen Legendensammlung Nihon ryōiki (aus Ende des 8./Anfang des 9. Jahrhunderts) in der Erzählung von einer Füchsin, die einen irdischen Mann heiratet und mit ihm ein Kind zeugt.

‚Divine marriage‘ und Fruchtbarkeitsriten

Die Symbolik von ‚göttlicher Heirat‘ kann man in den Fruchtbarkeitsriten verschiedenen Kulturen beobachten, wobei einer der ‚Ehepartner‘ die Gottheit repräsentiert. In alten Ägypten verkörperte der Pharaon bei der Einigung mit seiner Frau den Gott Horus, um die Göttlichkeit und Legitimität seiner Nachkommen zu sichern. Auch der Höhepunkt des helenischen Festivals Anthesteria war die symbolische Heirat der Königin mit dem Gott Dionysus. ‚Divine marriage‘ ist weiter auch bei den babylonischen Ritualen zu finden.[1]

Die Funktion des Ritus ist in der Indo-Europäischen Tradition der Zeugungsakt, wobei die beiden Akteure eine der zwei kosmischen Sphären, Himmel und Erde, repräsentieren.[2]

‚Divine marriage‘ und Daijōsai

Verwandte Artikel

Verweise

Anmerkungen

  1. Evola 1991:185
  2. Evola 1991:175

Quellen

  • Julius Evola 1991
    Eros and the mysteries of love: The metaphysics of sex. Vermont: Inner Traditions International 1991.