Ame no Koyane

Aus Kamigraphie
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Ame no Koyane no mikoto 天兒屋命 ist eine Ahnengottheit des Nakatomi Klans. Er hat je nach Chronik unterschiedliche Abstammungen: Das Kogo shūi weist Ame no Koyane als Sohn Kamimusubis aus, einer der drei Himmelsgottheiten. Das Nihongi erklärt ihn als Sohn des Kogotomusubis.


Übersicht zu Ame no Koyane


Ame no Koyanes zentrale Rollen ergeben sich in den Mythensequenzen des Verschwindens der Sonnengöttin in der Felsenhöhle sowie des Himmelstabstiegs Ninigi no mikotos. Ame no Koyane tritt zumeist gepaart mit Ame no Futodama auf, und übernimmt mit diesem die Rolle als Ritualmeister bzw. Priester in genannten Mythensequenzen.

In der Höhlensequenz führt er gemeinsam mit Ame no Futodama eine Diviniation durch und vollzieht während der Darbringung des sakaki-Baumes eine norito Rezitation. Zudem hält er zusammen mit Ame no Futodama Amaterasu beim Verlassen der Höhle den Spiegel vor, in dem sie sich selbst erblickt. Bei Susanoos Verbannung spricht er Ritualworte zur Reinigung der Opfergaben von Susanoo (seine Finger- und Zehennägel).

Beim Abstieg des Himmelsenkels kommt Ame no Koyane die Rolle eines der Fünf Berufsgruppenhäupter zu, die Ninigi no Mikoto zu den irdischen Gefilde begleiten. Er wird wie Ame no Futotama laut den Varianten im Nihon shoki und Kogo shūi mit weiteren himmlischen Aufträgen betraut: Er soll das himmlische himorogi Takamimusubi in Obhut nehmen und zu Ehren des Himmelsenkels im Mittelland des Schilfgefildes weihen. Desweiteren sollen beide Gottheiten im Palast des Ninigi dienen, ihn bewachen und beschützen sowie den yata-Spiegel Amaterasus verehren.


Ame no Koyane wird mitunter im Hiraoka Jinja und Kasuga Taisha verehrt, wo er auch mit Jizō Bosatsu (地蔵菩薩, Sanskrit: Kṣitigarbha क्षितिगर्भ)in Verbindung gebracht wird.



Quellen

  • William George Aston (Ü.) 1896
    Nihongi: Chronicles of Japan from the earliest times to a.d. 697. London: Kegan Paul 1896. (Zahlreiche Neuauflagen, JHTI Onlineversion, Onlineversion (Wiki-Source).)
  • Karl Florenz 1919
    Die historischen Quellen der Shinto-Religion. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1919. (Übersetzungen von Kojiki und Nihon shoki [in Auszügen] sowie Kogo shūi [ganz].)
  • Nelly Naumann 1996
    Die Mythen des alten Japan. München: Beck 1996. (Exzerpt.)