Futsunushi

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Futsunushi (経津主、普通大神; im Kojiki auch Futsu no Mitama) ist eine bedeutende Randfigur der japanischen Mythologie. Er war ein Kriegsgott und der Schutzgott des Mononobe 物部氏-Klans. [1] Er steht in engem Zusammenhang mit Take Mikazuchi und gilt wie dieser als eine der Schwertgottheiten, welche aus der Tötung des Feuergottes Kagu tsuchi 迦具土 hervorgehen.

Futsunushi in der Mythologie

Futsunushi

In Kojiki und Nihon shoki wird Futsunushi bei mehreren Gelegenheiten an hervorgehobener Stelle erwähnt. Nach einer Version des Nihongi ist er der Sohn des Iha-saku no kami, welcher aus dem Blut des Kagu tsuchi entstand. Weiters gilt er als Personifikation des Schwertes Futsu no Mitama.
Aktiv in Erscheinung tritt er erstmals gemeinsam mit Take Mikazuchi, dem Donner-Gott, bei der Befriedung des Mittellandes der Schilfgefilde, anders gesagt der Erde/Japan. Nachdem mehrere Versuche gescheitert waren, die Herrschaft über das Mittelland der Schilfgefilde dem Ōkuninushi zu entreißen, werden schließlich die beiden Schwertgötter entsandt, die Herrschaft des Ninigi no mikoto vorzubereiten. Dem Nihongi zufolge landen sie an einem Strand in Izumo, wobei sie sich auf ihre nach oben zeigenden Schwerter setzen und den Ōkuninushi auffordern, seine Herrschaft abzugeben. Dies gelingt auch, je nach Version, ohne größere Schwierigkeiten, wobei sich Ōkuninushi vorbehält, die Kontrolle über die "göttlichen, verborgenen Angelegenheiten" beizubehalten, überreicht den beiden allerdings auch einen Speer, der dem Ninigi bei der Befriedung des Landes helfen soll. In weiterer Folge töten und unterwerfen sie die widerspenstigen Götter und kehren schließlich wieder in die Himmelsgefilde zurück.

Futsunushi im Hitachi fudoki

In ferner Vergangenheit kam der Gott Futsunushi auf die Erde, nach Japan, um das Land zu inspizieren. Er beruhigte und bezwang die widerspenstigen Menschen und plante danach in den Himmel zurückzukehren. Vor seiner Rückkehr hinterließ er den Menschen seine erhabenen persönlichen Gegenstände (itsuno). Dies waren seine Rüstung, seine Hellebarde, sein Schild, sein Schwert und eine Kette mit Juwelen. Daraufhin stieg er auf einer weißen Wolke den Himmel empor. [2]

Futsunushi im Hizen fudoki

Suiko Tennō 推古天皇 machte Prinz Kume zum General der Streitkräfte, die nach Silla entsandt wurden. Als dieser nach Tsukushi 筑紫 (alte Bezeichnung für Kyūshū) kam, lies er vom Mononobe-Klan einen Schrein zu Ehren des Gottes Futsunushi errichten. Aus diesem Grund wurde der Ort später Mononobe 物部 genannt. [3]

Futsunushi im Izumo fudoki

Futsunushi wird ebenfalls im Izumo fudoki an mehreren Stellen erwähnt. So wird dort der Name der Stadt Tatenuhi (楯縫) im Bezirk Ou darauf zurückgeführt, dass der Gott dort einen Riss in seinem "robusten Schild (tate 盾) des Himmels" genäht (nuu 縫う) hat. Der Ort Yamakuni („Land, dass man immer betrachtet“) verdankt seinen Namen laut Izumo fudoki ebenfalls Futsunushi, welcher beim Anblick der Landschaft gesagt haben soll, dass er diesen Ort ewig betrachten könne. [4] Bei der Ortschaft Ohono soll Futsunushi einen wilden Eber gejagt haben, den er aber aufgrund der Beschaffenheit des Geländes, es wird von einem sich dahinschlängelendem Tal gesprochen, aus den Augen verlor, weswegen dem Gebiet der Name "verlorenes Feld" (uchino) gegeben wurde, es von deren Bewohnern aber fälschlicherweise Ohono genannt werde. [5]

Der Sitz des Futsunushi ist dem Izumo fudoki zufolge in Mitami. Er wird in der Beschreibung Mitamis als "Sohn des Herrn des großen Landes" beschrieben, dem die Aufsicht über die "dem Himmel gehörenden Felder" obliegt.

Futsunushi als Gegenstand der Verehrung

Futsunushi wird im Katori-Schrein als Hauptgott verehrt und steht in enger Verbindung mit dem Kasuga-Schrein, in welchem er neben Take Mikazuchi verehrt wird. Er wird um Erfolg in den Kampfkünsten und Schutz, insbesondere auf hoher See angerufen und gilt als Verkörperung von Yakushi Nyorai.

Verweise

Anmerkungen

  1. Aoki 1997:256
  2. Aoki 1997:43
  3. Aoki 1997:256
  4. Aoki 1997:84
  5. Aoki 1997:110

Quellen

  • Michael Ashkenazi 2003
    Handbook of Japanese mythology. Santa Barbara: ABC-CLIO 2003.
  • Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1997
    Records of wind and earth: A translation of fudoki with introduction and commentaries. (Monographs of the Association for Asian Studies, Bd. 53.) Ann Arbor, Mich.: Association for Asian Studies 1997.
  • Futsunushi (Stand: 2012/09/24). Aus: Encyclopedia of Shinto (Akademische HP/ Online-Enzyklopädie, Kokugakuin University, Tokyo).
  • Nelly Naumann 1996
    Die Mythen des alten Japan. München: Beck 1996. (Exzerpt.)


Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Fudokipedia verfasst.