Exzerpt:Naumann 1963

Aus Kamigraphie
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Nelly Naumann über Hachiman. Yama no kami – Die japanische Berggottheit Teil 2 (1963)

Goryō und Donnergottheiten

Der Hachiman-Glauben hat einen großen Einfluss auf das „goryō“-Wesen (Totenkult), da Hachiman sich als Seele eines Verstorbenen bzw. als göttliche Erscheinung offenbarte. Nach Naumann sind „sowohl Hachiman wie Tenjin, Wakamiya und Imamiya nichts anderes als ‚Goryō‘.“| (Naumann 1963b: 116) Eine Eigenart von älteren Goyrō Schreinen ist der Mutter-Sohn Aspekt. In Geburtlegenden erhält der Sohn die göttlichen Eigenschaften der Mutter (Vergleich Jingū/Ōjin Legende) (Naumann 1963: 115-116).

Hachiman

Früheste historischen Überlieferung Hachimans, als Hirohata/Yahata, sind von 737 aus Usa in Kyushu. Bereits 749 konnte der Bau der großen Buddhastatue in Nara, durch Hachimans Offenbarung in einem Orakelspruch wurde Kupferfunde vorhergesagt, abgeschlossen werden. Nach der Hauptstadtverlegung von Nara nach Heian (Kyōto) wurde er zur Schutzgottheit der Minamoto und Ashikaga. Durch zahlreiche Orakeloffenbarungen gewann Hachiman immer mehr an Bedeutung.

Ältere Schreinlegenden in Usa:

  • Ein sonderbarer Schmied offenbart sich als Homuda Tennō Hirohata Yahata (siehe oben) Maro in kindlicher Form (3 jähriger Knabe). Homuda ist Ōjin Tennō.
  • Aus dem Yuzu Hachiman engi: Hachiman erscheint auf dem Berg Maki in Form von drei Steinen. Die goldene Strahlen der Steine schienen auf den Kaiser Palast und Nintoku Tennōs Boten erschien Hachiman als goldener Falke, weshalb eine Schatzhalle am Fuße des Berges errichtet wurde. Dies ist der heutige Hachimanschrein von Usa
  • 551 war die erstmalige Erscheinung Hachimans in menschlicher Gestalt.

Verbindung Hachimans zum Metall und Schmiedehandwerk

Laut Hori ( vgl. Hori, NMGT,VIII,120.) verkörpert Hachimans Gold.

Nach Yanagita (1941) wurde urprüngliche ein einäugiger Schmiedegott in Usa verhehrt, der zum Aspekt der Berggottheit wurde. Er verweist auf die Legenede des Ikime Hachiman bzw. andere Legenden, in denen Hachiman mit anderen einäugigen Gottheiten bzw. Tieren in Verbindung gebracht wird. Auch Yanagita bemerkt Ōjin Tennō als Hachiman an (Naumann 1963: 122-124).

Die Verehrung Hachimans in Usa war ursprünglich mit Himekami (Mädchengottheit), später dann Jingū Kōgō, welche die Geburt ihres Sohnes Ōjins drei Jahre verzögern konnte mit Hilfe eines Steines. Zeit des legendären koreanischen Feldzuges; Beistellung Jingūs war erst nach Festigung des Glaubens, dass Hachiman und Ōjin eine Person sind.

Legende des Sho-Hachiman von Ōsumi (Kagoshima): Verehrung von Ōhirume

  • Legende A: ?? wird durch Sonneneinstrahlung im Alter von 7 Jahren geschwängert und gebärt einen göttlicher Sohn (Tendō = Himmelsknabe).
  • Legende B: Die kaiserliche Gemahlin wird verstoßen und aufs Meer hinausgeschickt, wo sie von Sonnenstrahlen geschwängert wird und bringt den Himmelsknaben an Land zur Welt.

Beide Legenden entsprechen koreanischen Legenden nach Samguk-sagi und Samguk-yusa, nach denen ein Uhrahne des Köighauses von Silla auf ähnliche Weise geboren wurde. Der Tendō Glaube (Insel Tsūshima) ist nah verwandt mit dem Hachiman–Kult auf Grund einer Verbindung mit der Legende der Offenbarung Hachimans als 3-jähriger Knabe (siehe oben). Das Motiv der schwangeren Göttin auf dem Meer wird verbunden mit der Legende um Jingū Kōgō (ebenfalls schwanger auf dem Meer und der Sohn wurde in Japan geboren) (Naumann 1963: 124-125).

Bereits im Nihon shoki wird anstelle der Amaterasu als Sonnengottheit, Ohirume/Amaterasu-Ohirume genannt.

Laut Yanagita hat der Orakelspruch von Nara (siehe oben) eine Verbindung mit dem Schmiedehandwerk in Kyushu (Goldfund eines Nachkommen koreanisch/chinesischer Einwanderer (hata)).

Handa (1943) bezieht sich auf das Buzen-fudoki in dem die Gottheit aus Silla (Teilkönigreich des heutigen Koreas) sich auf dem Kabaru Berg (Distrikt Tagawa von Buzen) niedergelassen haben soll.

Bibliographie

  • Naumann, Nelly (1963), "Yama no kami - Die japanische Berggottheit (Teil 2)". Asian Folklore Studies, Vol.23, No.2, 48-199.
  • Naumann, Nelly (Übs.)(1973), Die Zauberschale Erzählung vom Leben japanischer Damen, Mönche, Herren und Knechte.München: Hanser.
  • Naumann, Nelly (1994), Die einheimische Religion Japans Teil 2. Leiden: Brill.

Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Hachiman-no-pedia verfasst.