Nichiren
Themengruppe | Personen (Einzelpersonen, Familien, Gruppen) |
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Name | Nichiren 日蓮 |
Lebenszeit | geb. 16. Februar 1222 in Kominato, gest. 13. Oktober 1282 in Ikegami (Kamakura) |
Sonstige Namen | Zen-nichi-maro, Yaku-ō-maro, Zeshō-bō-Renchō, Kōsō |
Funktion, Amt | Buddhistischer Mönch |
Bemerkung | Gründerfigur der Nichiren-Schule |
Nichiren war ein buddhistischer Mönch und Reformator im Japan, der von 1222 bis 1282 lebte. Er bezeichnete sich selbst als „Ausübender der Lotos-Sūtra in der Endzeit des Dharma“. Nichirens Bewegung, die Nichiren-Schule entstand von der Tendai- Schule, die basierend auf der chinesischen T´ein-t´ai-Schule gegründet wurde. Die Nichiren-Schule gehört, mit weiteren buddhistischen Schulen, die in der Kamakura-Zeit gegründet wurden, zu dem sog. „Kamakura-Neobuddhismus“. [1]
Das Leben von Nichiren
Kindheit und der Weg zum Mönchsleben
Nichiren wurde am 16. Februar 1222 im Kominato, als Sohn von Shigetada Jirō und seiner Frau Umegiku, geboren. Kominato liegt an der Halbinsel Bōsō in der Provinz Awa (heute Chiba Präfektur). Es gibt mehrere Meinungen über Herkunft Nichirens. Nichiren selbst beschrieb seine Familie als arm, eine sog. Chandāla- Familie, die nach der indischen Kastenordnung die niedrigste gesellschaftliche Klasse war, weil die Familie sich ihren Lebensunterhalt durch das Töten von lebendigen Wesen (Fische) verdienten. [2]
Der Legende nach, gab es vor und während der Geburt Nichirens kleine Wunder. Die Mutter, Umegiku, träumte einen wunderschönen Traum, in dem am hellen blauen Himmel eine kleine Sonne auf die Blütenblätter eines weißen Lotos zur Ruhe kam. Dieser Lotos mit Sonne trat dann in die Brust der Frau ein und als sie aufwachte, wusste sie, dass sie schwanger mit ihrem vierten Kind ist. Als das Baby im Februar zur Welt kam, obwohl es mitten im Winter war, stoß pures Wasser vor in der Ecke des Gartens und hunderte weiße Lotosblüten blühten im kalten Wasser. Das Baby bekam den Namen Zen-nichi-maro. [3]
Als Nichiren zwölf Jahre alt geworden ist, nahm ihn sein Vater auf den Berg Kiyosumi-yama, wo der Tempel Seichōji ist. Dieser Tempel wurde dem Boddhisatva Kokūzō (skr. Ākāshagarbha) geweiht. Dieser Boddhisatva gilt als Boddhisatva der Weisheit (Ikonographisch wird er mit dem Schwert der Weisheit in der rechten Hand und in der linken Hand hält er neben einer Lotosblüte ein Wunsch erfüllendes Juwel). Dieser Tempel wurde nach dem Besuch vom Ennin der Tendai-Schule angeschlossen. In der Zeit Nichirens haben sich schon verschiedene buddhistische Lehren (wie Shingon- und die Jōdō-Schule) vermischt. Nichiren erhielt im Tempel neben einer buddhistischen auch eine allgemeine Ausbildung. Nichiren wollte der weiseste Mann Japans werden und deswegen betete er zum Boddhisatva Kokūzō, der ihm, laut Nichirens Aussagen, diesen Wunsch auch erfüllte. [4]
Studienreisen
Mit 16 Jahren hat sich Nichiren entschieden, sein religiöses Leben fortzusetzen. Er nahm dabei den Namen Zeshōbō an. 1238 begab sich Nichiren nach Kamakura, weil ihm der Tempel Seichōji keine weiteren Studiengänge anbieten konnte. Er befasste sich mit Zen-Buddhismus, allerdings beschäftigte er sich intensiv auch mit der Jōdō-Lehre. Weil er der weiseste Mann Japans werden wollte, wollte er während seines Studiums alle Sekten des Buddhismus studieren. [5]
Aufenthalt in Kamakura
Als Nichiren nach Kamakura kam, war die Statue des Amida Buddhas fast fertig und die Stadt war das Gegenteil von seiner Heimatstadt. Er kam in die Stadt mit der Frage „Was ist die wahre Form und wahre Lehre des Buddhas?“. Schon im Tempel am Berg Kiyosumi hat er angefangen zu glauben, dass der wahre Buddha der Sakyamuni ist und deswegen sollte er auch der einzige Buddha sein, den man verehren sollte. Nichiren war nur noch nicht sicher, ob seine Gedanken richtig ist. In Kamakura, ging er zuerst zum Hachiman Schrein und danach begab er sich zum Jōdo Tempel. Er wollte auch das einzige Sūtra finden, das seinem Glauben nach, das einzige wahre war. Nichiren begann seine Studien unter Priester Dai-a und studierte die Lehre von Hōnen. Nach vielen Monaten seines Studiums, starb aber Dai-a plötzlich. Nichiren wurde desillusioniert und wollte wissen, warum leidet man so stark beim Sterben auch wenn man sein ganzes Leben dem Buddha widmete und seine Lehre studierte? Warum gab es kein Glück oder Ruhe? Danach hat er den Jōdo Tempel verlassen und studierte weiter den Zen-Buddhismus, der an Popularität gewann. [6] Er studierte im Jufuku Tempel, wo er aber nur kurz blieb. Nach seinem Aufenthalt in Kamakura reiste er wieder zurück nach Kominato, wo er die Abhandlung „Das sittliche Wesen für die Erlangung der Erleuchterung in diesem Leib“ verfasst haben soll. [7]
Aufenthalt in Kyōto
Von 1242 bis 1252 studierte Nichiren hauptsächlich auf dem Berg Hiei. In diesem Tempel war es üblich, dass die Mönche unterschiedliche Schulrichtungen lernten, um sich mit verschiedenen Lehren und Praktiken vertraut zu machen. [8] Nichiren soll sich auf dem Berg Hiei auch zum Priester weihen lassen. Er fand die Vielfalt der buddhistischen Schulen, die sich nicht nur auf die Sūtras stützten störend und deswegen hat er Kommentare von Gelehrten und Priestern nicht mehr beachtet. Er wollte sich auch nicht dem König, seinen Eltern oder seinem Meister unterwerfen und er schenkte sein Vertrauen nur den goldenen Worten des Buddhas im Sūtra. Außer dass er zum Priester geweiht wurde, ist nicht viel aus seiner Zeit in Kyōto bekannt. [9]
Zweifel von Ninchiren
Wie schon erwähnt, die Vielfalt der Schulen brachten Zweifel für Nichiren. Diese Vielfalt allein war aber nicht der einzige Grund. Während seiner Studienzeit beobachtete er, dass nicht jede Lehre vom Leiden befreien konnte. Er sah auch eine Diskrepanz zwischen der Jōdo -Lehre und der von ihm gesehenen Realität. Die Jōdo -Anhänger und Meister starben oft mit schrecklichen Leiden. Auch die Unterschiede zwischen buddhistischen Mönchen, die in Wohlstand lebten, während die Bevölkerung von Miserien und Unglücksfällen heimgesucht wurde, war für ihn ein Grund an der damaligeren Buddha-Lehre zu zweifeln. Als Grund des Unglücks im Land sah er die Tatsache, dass anstatt dem Shakyamuni, der Amida-Buddha verehrt wird und Nenbutsu rezitiert wird. Die Jōdo-Schule ausdrücklich verwarf den Shākiyamuni und Lotos-Sūtra, so wie alle anderen Sūtras, im Zen des Darumashu wurden Sūtras ebenso verworfen und in der Shingon-Schule wurde das Lotos-Sūtra geringer geschätzt. Nach Verbannung auf die Insel Sado kritisierte Nichiren sogar die Esoterisierung der Tendai-Schule. So wurde der Shākiyamuni und das Lotos-Sūtra laut Nichiren verleugnet. [10]
Eigene Lehre Nichirens
In 1253 kam Nichiren nach seiner Reise nach Kyōto wieder in den Seichōji Tempel zurück. Er bekam die Gelegenheit, eine Predigt zu halten. Nichiren soll dann zur Meditation und Vorbereitung seiner Rede sieben Tage lang zurückgezogen haben. Am 28. April nachdem er der Legende nach, gegen die aufegehende Sonne „Nam-myōhō-renge-kyō“ gechantet hatte, verkündete er eine Lehre. Er wählte damals den Namen „Nichiren“- „Sonnen-Lotos“, da er sich als Buddha-Fahrzeug gesehen hat. „Nichi“ sollte die Funktion haben, die Finsternis im Menschen zu erleuchten und zu vertreiben. „Ren“ (Lotos) steht für die Reinheit. [11]
Bedeutung des Lotos-Sūtra
Die Endzeit des Dharma
Kritik über Religion und Staat
Verfolgungen
Exil
Verweise
Anmerkungen
Sekundärliteratur
- Jack Arden Christensen 2001Nichiren: leader of buddhist reformation in Japan. Fremont, California: Jai Publishing Co. 2001.
- Yukio Matsudo 2004Nichiren, der Ausübende des Lotos-Sūtra. Norderstedt: Books on Demand GmbH 2004.