Buddhismus

Aus Kamigraphie
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Die buddhistische Lehre (jap. bukkyō 仏教) geht auf Siddhārtha Gautama सिद्धार्थ गौतम zurück, der in Japan als Shaka Nyorai 釈迦如来 verehrt wird. Siddhārtha Gautama wurde in Lumbini, Nepal, geboren. Siddhartha entstammte einem Adelsgeschlecht des nordindischen Volks der Shakya. Nach buddhistischer Auffassung existierten Buddhas schon in grauer Vorzeit; auch die Zukunft wird weitere Buddhas hervorbringen. Buddha Śākyamuni wird daher als der "historische Buddha" bezeichnet. Die Datierung des Todesjahres Buddhas ist bis heute kontrovers diskutiert; sein Auftreten erfolgte aber mit höchster Wahrscheinlichkeit erst im 5./4. Jahrhundert v. Chr. Er hinterließ nach seinem Tod einen Orden von Mönchen und Nonnen sowie männliche und weibliche Laienanhänger.

Die Anfänge des Buddhismus in Japan

Etablierung des Buddhismus

Die Ursprünge des japanischen Buddhismus liegen noch vor der Nara-Zeit. Die Wissenschaft ist sich im ersten gesicherten Kontakt mit buddhistischem Gedankengut noch nicht einig: Er geschah entweder 538 oder 552 unserer Zeitrechnung, was den Beginn der Asuka-Zeit (538/552-710) darstellt. Durch den regen Kontakt zu Korea und China kamen auch viele Mönche nach Japan, die den Buddhismus in Form der Sūtren (kurzen, einprägsamen Lehrgedichten) und den angebeteten Wesen, den Bodhisattvas und Buddhas mitbrachten. Es wird allerdings vermutet, dass es schon vor diesem Zeitpunkt Kontakt mit buddhistischen Mönchen gegeben hat. Diese Erkenntnis stützt sich auf das chinesische Werk Liáng shū 梁書, das unter anderem von fünf Mönchen erzählt, die in ein Land östlich von China reisen, welches mit Japan gleichgesetzt wird. Es folgte eine schnelle Verbreitung des neuen Glaubens als der pro-buddhistisch eingestellte Klan der Soga 蘇我氏 im Jahr 592 Prinzessin Nukatabe 額田部皇女 als Suiko Tennō 推古天皇 auf den Thron bringen konnte. Suiko setzte als ihren Regenten Prinz Umayado 厩戸皇子 ein, der später als Shōtoku Taishi 聖徳太子 bekannt wurde. Er verfasste 604 siebzehn Artikel über Herrschaft (Jū-shichijō kenpō 十七条憲法), die als eine Art erste Verfassung Japans betrachtet werden können. In ihnen wird der Buddhismus zur offiziellen Religion des Reiches.

Ehre die drei Schätze. Die drei Schätze als da sind Buddha, das Gesetz und die Priesterschaft, [..]
Übersetzung aus dem Nihon shoki [1]

Trotz des Status als Staatsreligion und der Bau zahlreicher Tempel konnte sich die neue Religion nicht in der breiten Bevölkerung etablieren. Die angebeteten Wesen wurde bloß als neue und vormals unbekannte Inkarnationen der schon bekannten Kami gesehen. Erst durch den einflussreichen Shōmu Tennō 聖武天皇 konnte sich der Buddhismus in der Nara-Zeit durchsetzen. Die bisherigen Glaubensrichtungen, somit auch die verschiedenen Ausprägungen des Kami-Glaubens, wurden aber nicht durch den Buddhismus ersetzt. Es kam zu einer Synthese mit dem buddhistischen Glauben. 745 wurde mit dem Tōdai-ji (jap.: 東大寺) eine der auch heute noch bedeutensten buddhistischen Tempel in Japan errichtet.

Der Aufstieg Hachimans

War Hachiman vor dem Bau des Tōdai-ji eine noch auf die Insel Kyūshū beschränkte Lokalgottheit, fiel er während der Errichtung des großen Buddhas des Tempel das erste Mal ins Interesse der kaiserlichen Familie. Welche Rolle der Gott beim Bau der Statue des Buddhas Vairocana gespielt haben soll, ist unklar. Laut Ross Bender vermutet Nakano Hatayoshi jedoch, dass Hachiman für die Entdeckung des Goldes verantwortlich sei, mit welchem die Statue überzogen wurde. Als gesichert gilt jedoch, dass der Usa Hachiman-gū 宇佐神宮 wohl einer der größten finanziellen Unterstützer dieses ehrgeizigen Projektes war. Nach der erfolgreichen Errichtung der Statue wurde Hachiman Dank für sein Zutun ausgesprochen und bekam zusätzlich den höchsten göttlichen Rang des Kaiserhofes zugesprochen. Ihm wurde auch ein Schrein als Schutzgottheit des Vairocana im Tōdai-ji errichtet. In den Jahren zwischen 765 und 781 wurde Hachiman als erstem Kami der buddhistische Titel eines großen Bodhisattvas (Daibosatsu 大菩薩) verliehen.

Verweise

Anmerkungen

Quellen

  • Ross Bender 1979
    „The Hachiman cult and the Dōkyō incident.“ Monumenta Nipponica 34/2 (1979), S. 125-153. (Exzerpt.)
  • Brian Bocking 1996
    A popular dictionary of Shintō. Richmond: Curzon 1996.
  • Richard Bowring, Kornicki Peter (Hg.) 1993
    The Cambridge encyclopedia of Japan. Cambridge: Cambridge University Press 1993.

Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Hachiman-no-pedia verfasst.