Hōren
Hōren 法蓮 war ein Mönchsheiler, der mehrmals im Shoku nihongi 続日本紀 erwähnt wird und Anfang des 8. Jahrhunderts gelebt hat. Seine genauen Lebensdaten sind unbekannt. Es wird jedoch vermutet, dass er aus dem Usa Klan 宇佐氏 stammt und dass er in Buzen 豊前 lebte [1].
Biographie
Laut dem Nihongi erhielt der Mönch Hōren als Belohnung für seine Heilkünste 毉術 am 25. Tag des 9 Monats des Jahres Taihō 大宝 3 (703) 40 Chō 町 Ackerland (ungefähr 39,6 Hektar). Für die Beschreibung der Heilkünste wird dabei das Kanji 毉 verwendet. Nakano Hayatoshi vermutet daher, dass Hōren kein gewöhnlicher Mönch war, sondern, dass ihm auch magische Kräfte zugeschrieben wurden: So besteht dieses Kanji neben der Komponente 医 (heilen, Arzt) auch aus 巫 (Medium, Wahrsager) [2].
Hōren tritt ein zweites Mal am 3. Tag des 6 Monats des Jahres Yōrō 養老 5 (721) im Nihongi auf: Hōren und seinen Blutsverwandten, die näher als dritten Grades verwandt waren, wurde der Familienname Usa verliehen, da Hōren das Leiden des Volkes linderte [3]. Daher vermutet man, dass Hōren aus der Usa-Sippe stammt [4]. Für Nakano entstammt Hōren wahrscheinlich der Tradition der Mönchsheiler aus Buzen (Buzen hōshi 豊前法師), die zuvor im Nihongi Erwähnung fanden [5].
Ferner wird Hōren, der sich zur Meditation in eine Höhle des Berges Hiko (Hikosan 彦山) zurückzog, im Hachiman Usa-gū gotakusenshū 八幡宇佐宮御託宣集 als Inkarnation des Miroku 弥勒 beschrieben [6]. Dieser Sammlung zufolge, beriet sich Hachiman mit Hokushin, als er Hōren zum Verwalter des Miroku Schreintempels machte. Weiters soll Hōren die Anweisung erhalten haben, auf den Berg Hiko zu gehen, und dort die Lehren Buddhas zu studieren. Laut den Hikosan-ruki 彦山流記 (dt. „Tempelaufzeichnungen über den Berg Hiko“), hätte dieses asketische Training in der Höhle zwölf Jahre lang gedauert [7]. Hōrens Leben weist also starke Parallelen zum Shugendō 修験道 auf. In der Tat wird er in den Chinsei Hikosan engi 鎮西彦山縁起 aus dem Jahre Genki 元亀 2 (1571) als der Begründers des Shugendō auf dem Berg Hiko gelobt [8].
Verweise
Anmerkungen
Quellen
- Takashi Amamoto 1978Kyūshū no yama to densetsu. Fukuoka: Ashishobō 1978.
- Hayatoshi Nakano 1985Usa-gū. (Nihon rekishi sōsho [Reihe japanische Geschichte], Bd. 37.) Tōkyō: Yoshikawa Kōbunkan 1985.
- Hayatoshi Nakano (Hg.) 2002Hachiman shinkō jiten. Tokyo: Ebisu Kōshō 2002. (S.a. Sieben Stichworte zum Hachiman Glauben.)
- Rizō Takeuchi, Yamada Hideo 山田英雄 und Hirano Kunio 平野邦雄 (Hg.) 1958Nihon kodai jinmei jiten. 1958.
- N.N. 2000 "Usa hachiman ha shiraki no kami datta 宇佐八幡神は新羅の神だった" (Usa Hachiman war ein Gott aus Silla), Nippon minzoku gaku ニッポン民俗学 (Japanische Folkloristik) 51, [1] (abgerufen am 4. Juni 2008).
Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Hachiman-no-pedia verfasst.