Kofun: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Ein anderes Beispiel lässt darauf schließen, dass in dieser Zeit ein Netzwerk zwischen den herrschenden Eliten des Landes bestand: Man fand im Ōtsukayama-Hügelgrab 大塚山, welches etwa 25 Kilometer weit von Kyoto liegt, unter anderem 36 Spiegel aus der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts, welche aus der gleichen Gussform gemacht wurden. Es konnte nachgewiesen werden, dass Spiegel, die man in 19 anderen, in ganz Japan verteilten Hügelgräbern gefunden hatte, in genau den gleichen Formen gegossen worden waren wie jene des Ōtsukayama-Hügelgrabes. | + | Ein anderes Beispiel lässt darauf schließen, dass in dieser Zeit ein Netzwerk zwischen den herrschenden Eliten des Landes bestand: Man fand im Ōtsukayama-Hügelgrab 大塚山, welches etwa 25 Kilometer weit von Kyoto liegt, unter anderem 36 Spiegel aus der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts, welche aus der gleichen Gussform gemacht wurden. Es konnte nachgewiesen werden, dass Spiegel, die man in 19 anderen, in ganz Japan verteilten Hügelgräbern gefunden hatte, in genau den gleichen Formen gegossen worden waren wie jene des Ōtsukayama-Hügelgrabes.<ref>Naumann 1988:40</ref> |
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Version vom 5. August 2021, 13:22 Uhr
Themengruppe | Architektur (religiöse Gebäude, Anlagen, Details) |
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Name | kofun 古墳 („alte Gräber“) |
Funktion | Hügelgräber des japanischen Altertums |
Bemerkung | namensgebend für die Kofun-Zeit (3.–7. Jh.) |
Kofun 古墳 sind sogenannte Hügelgräber, die den Herrschern des Yamato 大和-Reiches sowie deren Ehefrauen und Vasallen als Grabstätte dienten. Eines der eindrucksvollsten Beispiele ist das Grab des Kaisers Nintoku 仁徳天皇, des 16. Tennō, welches in der heutigen Präfektur Osaka liegt. Die schlüssellochförmige Grabanlage ist von einem weiten Graben umgeben, der wiederum von einem doppelten Graben in Form eines Rundbogenfensters begrenzt wird. Die Gesamtlänge der Kernanlage beträgt 700 Meter, die Breite etwa 250 bis 300 Meter.
Aber nicht nur Kaiser wurden in Hügelgräbern beigesetzt, auch andere mächtige Persönlichkeiten der Yamato-Zeit wurden auf diese Weise bestattet. Typischerweise wurden rotbraune Tonfiguren als Grabschmuck beigelegt, sogenannte haniwa 埴輪. Man fand haniwa-Figuren in allen möglichen Variationen: von verschiedenen Werkzeugen über Tiere bis menschliche Figuren wie Bauern, Tänzerinnen, Schamaninnen.[1] Es wird davon ausgegangen, dass sich diese Figuren von Yamato ausgehend in die übrigen Landesteile ausgebreitet hatten, da die Gräber der frühen Yamato-Zeit in ganz Japan in ähnlicher Form auftraten.
Ein anderes Beispiel lässt darauf schließen, dass in dieser Zeit ein Netzwerk zwischen den herrschenden Eliten des Landes bestand: Man fand im Ōtsukayama-Hügelgrab 大塚山, welches etwa 25 Kilometer weit von Kyoto liegt, unter anderem 36 Spiegel aus der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts, welche aus der gleichen Gussform gemacht wurden. Es konnte nachgewiesen werden, dass Spiegel, die man in 19 anderen, in ganz Japan verteilten Hügelgräbern gefunden hatte, in genau den gleichen Formen gegossen worden waren wie jene des Ōtsukayama-Hügelgrabes.[2]
Verweise
Literatur
- Manfred Pohl 1981Japan. München: Verlag C.H. Beck oHG 1981.
Fußnoten
Bilder
Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite:
- ↑ Daisen-Kofun, das Grab von Tennō Nintoku Grabmal. 1985; Osaka
Bild © Wikimedia Commons. (Letzter Zugriff: 2021/8/26) - ↑ Mozu Ōtsukayama Kofun Grabmal. Prähistorie, 5. Jh.; Ōsaka; Länge: 168 m
Bild © Wikimedia Commons. (Letzter Zugriff: 2021/9/12)Das Mozu Ōtsukayama Kofun 百舌鳥大塚山古墳 im Zusatand von 1948. 1986 wurde es zugunsten eines Wohnsiedlungsbaus vollständig abgetragen.