Fukurokuju: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 16. Februar 2014, 20:30 Uhr
Themengruppe | Gottheiten (Götter, numinose Erscheinungen) |
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Name | Fukurokuju 福禄寿 |
Rel. Zugehörigkeiten | Daoismus |
Herkunft | China |
Ikonographie | Turmschädel, gebückter Gang und weißer Bart |
Attribute, Begleiter | Schildkröte, Kranich und Gehstock |
Funktion, Wirkkraft | Reichtum und langes Leben |
Bemerkung | Teil der shichifukujin 七福神 |
Fukurokuju 福禄寿 ist einer der sieben Glücksgötter 七福神 Japans und steht für Reichtum und langes Leben. Oftmals wird er mit Schildkröten und Kraniche in Verbindung gebracht, sowie mit einem Gehstock dargestellt. Im Gegensatz zu den restlichen Glücksgöttern, wird Fukurokuju als alter Mann dargestellt. Sein Turmschädel und gebückter Gang sind ebenfalls sehr auffallend.
Ursprung
Fukurokuju entstand sehr wahrscheinlich aus dem daoistischen Kult um jusei 寿星, dem Stern des Glücks bzw. langen Lebens[1], und ist die japanische Reinterpretation. Über die genaue Herkunft gibt es jedoch verschiedene Theorien.
Miyata Noboru 宮田登 setzt in Shichifukujin' nanatsu no kīwādo die Entstehung des Fukurokuju-Vorgängers im China der Song-Dynastie (960 - 1279) an. Der aus China stammende jusei 寿星 wird in Japan als Jurōjin übernommen. Es gibt jedoch auch Darstellungen als alter Mann mit ungewöhnlich langem Kopf, einem langen grauen Bart und gebückten Rücken, welche in Japan aber als Fukurokuju bezeichnet wird. Es kommt also zur Trennung einer chin. Figur in zwei japanische.
Fukurokuju ist kein Eigenname, sondern die Bezeichung für das Ideal von fuku 福, roku 禄 und ju 寿 aus dem Daoismus:
- Glücklich sein und mit Nachwuchs gesegnet sein.
- Mit Geld gesegnet sein.
- Ein langes Leben.
Ihm wird die Schildkröte und der Kranich zugeordnet, Symbole für langes Leben bzw. Weisheit.
Auch Kurt Ehrich sieht die, aus Fu 福, Lu 祿 und Shou 壽 bestehende, daoistische Götter-Triade der drei Sterne des Glücks, Reichtums/Einkünfte und langen Lebens als "Basisgötte" Fukurokujus an. Gleichzeitig wird er aber auch mit Laozi und der chinesischen taoistischen Gestalt des Tung-fang Shou (jap. Tōbōsaku sennin 東方朔仙人) in Verbindung gebracht.
Tōbōsaku
Tōbōsaku soll vor über 2000 Jahren am chinesischen Hof des Kaisers Han Wudi (156 - 87 v. Chr.) als Berater und Minister agiert haben. Auf Grund des Studiums der daoistischen Schriften, der Magie und der Alchemie, wird den sennin zu dieser Zeit nachgesagt, dass sie Elixiere brauen könnten, mit welche man unsterblich werde. Durch seinen Einfluss habe, zu dieser Zeit, Magie eine größere Rolle im Daoismus gespielt.
Einer Legende nach kommt eines Tages ein grüner Sperling an das Fenster des Kaisers geflogen, was Tōbōsaku als Zeichen für die Ankunft der Göttin Xiwangmu 西王母[2] (jap. Seiōbo) deutet. Kurze Zeit später erscheint diese auch und bringt sieben Pfirsiche aus ihrem Feengarten mit. Sie bittet Tōbōsaku auf ihre Pfirsiche aufzupassen, was dieser ausnützt und drei isst, worauf er 3000 Jahre alt wird[3].
Eine andere Version erzählt davon, wie sie mit dem Kaiser zwei der sieben mitgebrachten Pfirsiche, die Unsterblichkeit verleihen, verspeist. In diesem Moment schleicht Tōbōsaku durch das Fenster und isst drei der Pfirsiche, woraufhin er 9000 Jahre alt wird. Es gibt auch noch eine dritte, möglicherweise sogar ältere, Variante, in der Tōbōsaku in den Garten der Göttin einbricht und Pfirsiche stahl.
Darstellung
Allein durch seine Anwesenheit als darstellende Erscheinung, soll er eine positive Wirkung auf die Menschen haben. Ehrich zählt folgende Charakteristika auf:
- Turmschädel
- Götterohrläppchen kamigami-jida 神々耳朶, welche für übernatürlich Weisheit, Güte und Heiligkeit stehen.
- Pfirsich, ein Symbol für langes Leben und Unsterblichkeit.
- Blattfächer; Kraft, Macht und Schutz vor Gewalt.
- Stab, der auch knorrig sein kann.
- Eine Art Schrift, entweder in Form eines Buches oder Schriftrolle. Dies kann entweder zum einen für die Weisheit Fukurokujus gelten, wird aber auch mit den Menschen assoziiert. Auf diesem Schriftstück können nämlich auch die Namen aller Menschen und ihr Lebensalter stehen.
- Zepter:
- Chinesisches Zepter ruyi 如意; Gilt in China als Glücks- und Wunschzepter, wird bei Geburtstagen, Hochzeiten oder als Geschenk verwendet.
- Japanisches Zepter nyoi 如意; In Japan wird es zum einen ebenfalls als Glückszepter angesehen, aber auch mit buddhistischen Priestern assoziiert. Somit kann es laut Ehrich auch als Sinnbild für die Macht des buddhistischen Glaubens angesehen werden.
- Kranich; Weisheit und langes Leben.
- Schildkröte; Minogame 蓑亀 soll über tausend Jahre alt sein. Auf Grund ihres Alters hat sich bereits Moos auf ihrem Rücken angesammelt und Seegras wächst auf ihr.
- Hirsch; Einkünfte, Reichtum und langes Leben.
- Ein heiliges, rundes Juwel, bzw. heilige Schatzkugel nyoi hōju 如意宝珠; Soll jeden Wunsch erfüllen und das Herz Buddhas darstellen. Auch hōju no tama 宝珠の玉 [4].
Seltener wird er auch mit einer Kürbisflasche oder einem shamisen dargestellt. In chinesischen Darstellungen lassen sich auch Fledermäuse[5] und ein Beamtenhut[6] finden.
Anmerkungen
- ↑ auch 南極老人星 "Stern des Alten Manns am Südpol"
- ↑ Die "Königsmutter aus dem Westen", siehe auch Darstellung bei Kannon
- ↑ Im Text ist nicht ganz klar, ob er schlagartig 3000 Jahre alt wurde und/oder 3000 Jahre lebte.
- ↑ Kommt auch auf dem Mandala des Tenkawa Benzaiten vor.
- ↑ Zeichen des Glücks
- ↑ Steht für beruflichen Aufstieg
Quellen
- Kurt S. Ehrich 1991Shichifukujin - Die sieben Glücksgötter Japans: Ein Versuch über Genesis und Bedeutung volkstümlicher ostasiatischer Gottheiten. Recklingshausen: Aurel Bongers 1991. (Exzerpt; das verlinkte PDF beinhaltet den Abschnitt über Fukurokuju..)