Ame no Futotama: Unterschied zwischen den Versionen

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Ame no Futotama 太玉命 ist laut '''[[Kogo shūi]]''' ein Sohn von Takuhata Chichi Hime und damit Urenkel des Himmelsgottes [[Takamimusubi]] no Kami. Damit wäre Ame no Futotama auch Halbbruder des Himmelsenkels [[Ninigi|Ninigi no Mikoto]]. Er wird sowohl im ''[[Nihon shoki]]'' als auch im ''[[Kogo shūi]]'' dezidiert als Ahnherr der [[Inbe]] ausgewiesen.  
 
Ame no Futotama 太玉命 ist laut '''[[Kogo shūi]]''' ein Sohn von Takuhata Chichi Hime und damit Urenkel des Himmelsgottes [[Takamimusubi]] no Kami. Damit wäre Ame no Futotama auch Halbbruder des Himmelsenkels [[Ninigi|Ninigi no Mikoto]]. Er wird sowohl im ''[[Nihon shoki]]'' als auch im ''[[Kogo shūi]]'' dezidiert als Ahnherr der [[Inbe]] ausgewiesen.  
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Die Nachkommen des Ame no Futotama werden als die Ahnherren der Inbe der verschiedenen Provinzen bezeichnet:
 
Die Nachkommen des Ame no Futotama werden als die Ahnherren der Inbe der verschiedenen Provinzen bezeichnet:
 
# Ame no Hiwashi no Mikoto, Inbe der Provinz Aha (Shikoku)
 
# Ame no Hiwashi no Mikoto, Inbe der Provinz Aha (Shikoku)

Version vom 4. Februar 2013, 18:03 Uhr

Ame no Futotama 太玉命 ist laut Kogo shūi ein Sohn von Takuhata Chichi Hime und damit Urenkel des Himmelsgottes Takamimusubi no Kami. Damit wäre Ame no Futotama auch Halbbruder des Himmelsenkels Ninigi no Mikoto. Er wird sowohl im Nihon shoki als auch im Kogo shūi dezidiert als Ahnherr der Inbe ausgewiesen.

Die Nachkommen des Ame no Futotama werden als die Ahnherren der Inbe der verschiedenen Provinzen bezeichnet:

  1. Ame no Hiwashi no Mikoto, Inbe der Provinz Aha (Shikoku)
  2. Taokihoohi no Mikoto, Inbe der Provinz Sanuki (Shikoku)
  3. Hiko Sajiri no Mikoto, Inbe der Provinz Kii (südl. von Nara)
  4. Kushi Akarutama no Mikoto, Inbe der Provinz Izumo
  5. Ame no Mahitotsu no Mikoto, Inbe der Provinzen Tsukushi (N-Kyushu) und Ise

Diese Genealogie findet man nur im Kogo shūi, aber nicht in den Kiki, die sich ganz auf die kaiserliche Familie und deren Abstammung von Amaterasu konzentrieren.

Ame no Futotama in den Mythen

Ame no Futotama tritt in folgen Mythensequenzen auf:

  • Amaterasu in der Felsenhöhle: Ame no Futotama wird von den achthundert Myriaden Göttern beauftragt, zusammen mit Ame no Koyane zuerst eine Diviniation durchzuführen. Danach schmücken sie den sakaki-Baum als Opfergabe für Amaterasu und bringen ihn ihr dar. Nachdem Amaterasu das Felsentor einen Spalt öffnet, sind es wiederum Ame no Futotama und Ame no Koyane, die in Aktion treten und Amaterasu den Spiegel entgegenhalten.
  • Abstieg des Himmelsenkels: Hier kommt Ame no Futotama eine noch zentralere Stellung zu als in der Sequenz der Felsenhöhle. Sowohl im Kojiki, als auch im Nihon shoki und dem Kogo shūi wird Ame no Futotama als einer der Fünf Berufsgruppenhäupter und Begleiter des Himmelsenkels Ninigi no Mikoto in die irdischen Gefilde hinunter gesandt. Zudem wird Ame no Futotama laut den Varianten im Nihon shoki und Kogo shūi mit weiteren
    Darstellung des Ame no Futotama bei einer Kagura 神楽 Aufführung in Tojo, Hiroshima
    himmlischen Aufträgen betraut: Er soll gemeinsam mit Ame no Koyane das himmlische himorogi Takamimusubis in Obhut nehmen und zu Ehren des Himmelsenkels dort weihen. Desweiteren sollen beide Gottheiten im Palast des Ninigi dienen, ihn bewachen und beschützen, sowie den yata-Spiegel Amaterasus verehren.

Offensichtlich ist also, dass Ame no Futotama eine Priesterrolle bzw. Ritual- und Zeremonialrolle zugeschrieben wird, die sich aus seiner Funktion als Ahnengottheit der Inbe erklärt. Zudem auffallend ist seine Verbindung mit Ame no Koyane, der Ahnengottheit der Nakatomi, mit dem er immer als Paar auftritt.


Quellen

  • William George Aston (Ü.) 1896
    Nihongi: Chronicles of Japan from the earliest times to a.d. 697. London: Kegan Paul 1896. (Zahlreiche Neuauflagen, JHTI Onlineversion, Onlineversion (Wiki-Source).)
  • Karl Florenz 1919
    Die historischen Quellen der Shinto-Religion. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1919. (Übersetzungen von Kojiki und Nihon shoki [in Auszügen] sowie Kogo shūi [ganz].)
  • Nelly Naumann 1996
    Die Mythen des alten Japan. München: Beck 1996. (Exzerpt.)