Gion Matsuri: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 30. Oktober 2011, 07:27 Uhr

Das Gion Matsuri 祇園祭 (auch Gion goryō-e 祇園御霊会 oder Gion Kai 祇園会) wird jeden Juli in Kyoto gefeiert. Es zählt gemeinsam mit dem Kanda Matsuri 神田祭 in Tokyo und dem Tenjin Matsuri 天神祭 in Osaka zu den drei großen matsuri Japans.


Geschichte

Das Gion Matsuri hat seinen Ursprung in der Heian Zeit (784 bzw. 794 bis 1185). Im Jahr 869 grassierte eine Epidemie in Japan, von der man glaubte, dass sie von Gozu tennō 牛頭天皇 als Strafe geschickt worden war. Auf Befehl des tennō wurden am 7. Tag des 6. Monat 66 hoko 鋒 (Hellebarden), die die Provinzen des Landes symbolisierten, aufgestellt und verbrannt (Roemer 2007: 186-187). Danach wurden mikoshi 神輿 (tragbare Schreine) in den Garten des Schreinsees des damaligen Gion Schreins gebracht und ein goryō-e 御霊会 (Ritual zur Besänftigung der feindseligen Seelen) durchgeführt. Später wurde das Fest auf das Gebiet des heutigen Yasaka Schreins verlegt. Seit dem Jahr 970 wurde das Gion Goryō-e am 14. Tag des 6. Monats abgehalten. Durch den Ōnin-Krieg (1467 – 1477) wurde die Fortführung des Gion Matsuri vorläufig unterbrochen um später wieder zu neuer Blüte zu gelangen. Seit der Meiji-Zeit (1868 – 1912) wird das Gion Matsuri im Juli veranstaltet, mit dem Höhepunkt, der Parade der yamaboko 山鉾 (Berg- und Lanzenfestwägen), am 17. und am 24. Juli (Hirayama Toshijirō 1972: 324-325). Seit 1966 wird die Parade aufgrund von Verkehrsproblemen nur mehr am 17. Juli abgehalten (Roemer 2007: 196). Die Parade der mikoshi findet allerdings weiterhin an beiden Tagen statt.



Literatur

Hirayama Toshijirō 平山敏治郎 1972
„Gion matsuri.“ Encyclopaedia Japonica. (Bd. 5.) Tokyo: Shogakukan 1972, S. 324 - 325. (Erste Auflage 1968.)
Michael K. Roemer 2007
„Ritual participation and social support in a major Japanese festival.“ Journal for the Scientific Study of Religion 46/2 (2007), S. 185 - 200. (Exzerpt.)

Links

Gion Matsuri  祇園祭 (Offizielle HP, KYOTO GIONMATSURI VOLUNTEER 京都・祇園祭ボランティア).