Provinz Harima: Unterschied zwischen den Versionen

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Aber Harimanokunifudoki 播磨国風土記 enthält keine Beschreibung von Akōgun 赤穂郡 und Akashigun 明石郡. Es gibt zwar eine Beschreibung über Innamigun 印南郡 in Harimanokunifudoki 播磨国風土記, aber das Name von Innamigun 印南郡 steht nicht dabei.
 
Aber Harimanokunifudoki 播磨国風土記 enthält keine Beschreibung von Akōgun 赤穂郡 und Akashigun 明石郡. Es gibt zwar eine Beschreibung über Innamigun 印南郡 in Harimanokunifudoki 播磨国風土記, aber das Name von Innamigun 印南郡 steht nicht dabei.
  
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Version vom 2. August 2021, 16:34 Uhr

Harima.jpg
Provinz Harima[Abb. 1]
Seiten-Infobox
Themengruppe Orte (Ortsnamen, Regionen)
Name Harima 播磨
Sonstige Namen Harimanokuni 播磨国, Banshū 播州
Moderner Name südliches Gebiet der Präfektur Hyōgō 兵庫県,
Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Fudokipedia verfasst.

Harima 播磨 oder Harimanokuni 播磨国, auch Banshū 播州 genannt, war eine alte Provinz Japans, die heute einen größeren Teil des südlichen Gebietes der heutigen Präfektur Hyōgō 兵庫県, einnimmt. Die Hauptstadt von Harima war Himeji.

Geschichte

Harima bestand bis 1868, als es nach der gewaltsamen Öffnung Japans in der heutigen Präfektur Hyōgō aufging. 1876 wurde diese dann mit den damaligen Präfekturen Shikama, Toyooka und Myodo zur heutigen Präfektur zusammengeschlossen. Die Hauptstadt der Präfektur Hyōgō ist Kobe.

Geografische Daten

Harima befand sich im östlichen Ende der Großlandschaft Sanyōdō 山陽道 (zu Sanyōdō zählten die Provinzen Harima, Mimasaka 美作国, Bizen 備前国, Bitchu 備中国, Bingo 備後国, Aki 安芸国, Suo 周防国 und Nagato 長門国) und grenzte an die Großlandschaft Kinai 畿内 (zu Kinai zählten die Provinzen Yamashiro 山城国, Yamato 大和国, Kawachi 河内国, Izumi 和泉国 und Settsu 摂津国) an. Japan war zu jener Zeit in acht Großlandschaften eingeteilt.

Im Osten zu Kinai grenzte das Gebiet an die Provinzen Settsu 摂津 (heutige Präfektur Ōsaka und Hyōgō) und Tanba 丹波 (heutige Präfektur Kyōto und Hyōgō). Im Norden grenzte Harima an die Provinzen Tajima 但馬 (heutige Präfektur Hyōgō) und an Inaba 因幡 (heutige Präfektur Tottori). Im Westen grenzte es an die Provinzen Mimasaka 美作 (heutige Präfektur Okayama) und an Bizen 備前 (heutige Präfektur Okayama). Im Süden der Provinz befand bzw. befindet sich die Seto-Inlandsee 瀬戸内海. Somit hatte Harima eine wichtige geographische Position inne, denn die Provinz verband Kinai 畿内 mit den japanischen Regionen Chūgoku 中国 und Saikoku 西国 (Westjapan).

Die Provinz Harima war ideal für Handelsbeziehungen und Immigration von außen und bot die Möglichkeit schnellerer und besserer Fortbewegung über Wasserwege.Die einzelnen Bezirke der Provinz wurden je nach Fruchtbarkeit des Bodens in verschiedene Qualitätsstufen eingeteilt. In einzelnen Bezirken ist auch von schwarzer Erde die Rede.Parallel zur Küste durch mehrere Bezirke hindurch verlief die wichtigste Handels- und Poststraße; unter anderem auch durch die Stadt Ohochi, welche dadurch zu einem zentralen Knotenpunkt für Handel und Reisen wurde.

Durch die Gebirgskette von Chūgoku im Norden, dem gebirgigen Bereich im Westen, den flachen Hügelketten im Osten und den Ackerböden der Ebene im restlichen Bereich, war Harima von jeher für seine hohe Produktivität bekannt. In der Regionalchronik von Harima – Harimanokuni fudoki 播磨国風土記 – wird, angefangen mit Ōjin Tennō 応神天皇, sehr früh von hohen Göttern berichtet, die durch Rodungen und Urbarmachungen das Land bzw. die Provinz rasch kultivierten.

Harimanokuni 播磨国 hatte 12 Bezirke:

  • Kakogun 賀古郡
  • Shikamagun 飾磨郡 
  • Ibogun 揖保郡
  • Sayōgun 佐用郡
  • Shisōgun 宍禾郡
  • Kanzakigun 神崎郡
  • Takagun 多可郡
  • Kamogun 賀茂郡
  • Minōgun 美囊郡
  • Akōgun 赤穂郡
  • Innamigun 印南郡
  • Akashigun 明石郡

Aber Harimanokunifudoki 播磨国風土記 enthält keine Beschreibung von Akōgun 赤穂郡 und Akashigun 明石郡. Es gibt zwar eine Beschreibung über Innamigun 印南郡 in Harimanokunifudoki 播磨国風土記, aber das Name von Innamigun 印南郡 steht nicht dabei.


Bezirk Kako

Ausschnitt vom Bezirk Kako [Abb. 6]

Traditionelle Bedeutung: Rehe (jap. kako)

Ahetsu war ein wichtiger Hafen in dieser Region; heute unter den Einheimischen bekannt als Ahe-mura in Kakogun. Auch das heutige Kakogawa liegt in diesem Bezirk.

  • Topografie

Weiche Hügellandschaft mit weitläufigen Reisfeldern boten den idealen Lebensraum für Wildtiere wie Rehe, Hasen, etc. Aufgrund der Küstennähe war es hier sehr windig und laut und Lebensraum für Wasservögel wie Möwen. Der Fluss Inami spielte eine große Rolle als Lebensraum für den Ayu-Fisch, welcher als Tribut der Provinz Harima an den Kaiserhof diente. Jedoch änderte sich das, als auf dem Weg zur Beerdigung die Leiche der Prinzessin Wake 和気姫 durch einen Sturm in den Fluss viel. Ihr Körper wurde nie gefunden und Prinz Ohotarashi 大足 weigerte sich jemals wieder einen Fisch aus diesem Fluss zu essen und so konnte dieser nicht mehr als Tribut verwendet werden.

  • Politik

Prinz Ohotarashi (der spätere Kaiser Keiko 景行天皇) (möglich wäre allerdings auch Prinz Homuda; die Stelle des Textes, die Auskunft über das Subjekt der Geschichte gab, ist leider nicht erhalten geblieben) heiratete die zuerst vor ihm flüchtende Prinzessin Wake Iratsumi aus Inami (Nachbarprovinz von Kako). Sein Begleiter war Okinaga, auch Ishiji genannt, von dem es hieß, er sei der Vorfahre der Yama no atai直-Familie im Landkreis Kamo gewesen. Diese Familie wird in Nara-zeitlichen Dokumenten um 734 noch einmal erwähnt, schien also laut Akio eine wichtige Familie gewesen zu sein. Vor ihrer Flucht hielt sich die Prinzessin in Kako auf. Ohotarashi fand sie auf der Insel Nabitsuma 南枇都麻嶋 und sie heirateten. Okinaga erhielt den neuen Titel Ohonaka no Ishiji (Ishiji der große Vermittler).Die Heirat wurde in einer neugebauten Festung abgehalten und Ohonaka no Ishiji erhielt Hisura , eine Edle aus Izumo, zur Frau.

Diese Legende könnte ein Indikator für eine gewaltsame Eroberung von Kako sein. Stellt man sich den Prinzen als Repräsentanten des Yamato-Hofes und seinen hilfreichen Begleiter als einen seiner Generäle vor, so gewinnen Aspekte wie das Errichten einer Festung anlässlich der Heirat ganz neue Dimensionen.

Bezirk Inami

Ausschnitt vom Bezirk Inami

Benannt nach dem ruhigen Wellengang in dieser Gegend. Der kleinste Bezirk, mit dazugehöriger Insel Nabizuma im Süden. Der Saka Yama (Weinberg) war bekannt für fruchtbaren Boden, Weinreben und Pilze.

  • Politik

Im Dorf Yake stand einst eine Brücke, von der es hieß, sie hätte in früheren Zeiten bis zum Himmel gereicht und wäre oft benutzt worden. Daher wurde die Brücke Yaso Hashi ( die von der Menge überquerte Brücke) genannt. Laut Akio symbolisiert diese Geschichte wohl die Vermischung zweier unterschiedlicher Volksgruppen in dieser Gegend.

Bezirk Shikama

Ausschnitt vom Bezirk Shikama

Benannt nach den Lauten eines Rehs (en. „deer-crying land“).

  • Topografie

Wichtige Hügelkette mit 14 Bergen: Kamiyama (göttlicher Berg): Funawoka (Schiff-Berg), Namiwoka (Wellen-Berg), Kotokamiwoka (Zither-Gott-Berg), Hakowoka (Kisten-Berg), Kushigewoka (Sarg-Berg), Mikatawoka (Futterschwingen-Berg), Mikawoka (Reben-Berg), Inamurewoka (Reis-Berg), Kabutowoka (Helm-Berg), Ikariwoka (Anker-Berg), Fujiwoka (Glyzinien-Seil-Berg), Shikawoka (Reh-Berg), Inuwoka (Hunde-Berg) und Himejiwoka (Seidenraupen-Berg) >

Shikama war eine bekannte Region für Wildreis-Anbau (Makomo) und Sandstein-Abbau. Während der Regentschaft von Prinz Homuda wurde eine Straße entlang des Ohokaha („Großer Fluss“) erbaut, welcher die Grenze zwischen den Bezirken Shikama und Kamusaki beschreibt. Der Sandstein dafür kam aus Tohori (heute noch Abbaugebiet).

  • Politik

Das Dorf Nagaunegaha wurde nach dem Dorf Nagaune im Landkreis Kamo benannt. Die Einwohner von Nagaune hatten die Angewohnheit, in dieser Gegend Wildreis zu pflücken. Die ortsansässigen Gefolgsleute von Ishitsukuri no Muraji ergriffen drastische Maßnahmen und töteten die „Wilderer“ und warfen ihre Leichen in den nächsten Fluß. Dieser soll nach dem Heimatdorf der Ermordeten Nagaune benannt worden sein.

Bezirk Ihibo

Ausschnitt vom Bezirk Ihibo bzw. Ibo

Bedeutung: „Reiskörner/Getreide“. Die Stadt Ohochi (heutiges Himeji City) befindet sich in diesem Bezirk.

  • Topografie

Affen, Wildgänse, Rinder, Pferde, Rehe und Eber leben hier. Ihibo war auch sehr pflanzenreich. Es gab unter anderem Kastanienbäume, Disteln (awi), Wildgras, Eichenbäume, Spindelbäume, Pasaniabäume, Bambus und Pfeilwurz. Außerdem wuchs hier die wokera-Pflanze, eine für medizinische Zwecke verwendete Pflanze, welche auch als Tribut an den Kaiserhof diente.

Viele Reiswein Felder (jp. Sakawino) und Sake-Brauereien waren in diesem Bezirk anzufinden. Aber auch Salz war hier in großen Mengen vorhanden, wie am Shiho Woka (Salz-Berg): der Berg ist nur 10 Meilen vom Meer entfernt, weshalb hier Salzwasserquellen hervortraten. Der einzige genannte Strand im Harima-fudoki, der Ofu no ura (weißer Muschel Strand), wo in alten Zeiten weiße Muscheln gewonnen wurden, befindet sich hier. Am Koto Saka (Zither-Pass) wurde Kupfer abgebaut. Die Poststraße verläuft direkt über diesen Pass. Der Kampf zweier Götter um den Flusslauf des Minashi Gaha im Bezirk Ihibo stellt wie so vieles im Harima-Fudoki ein Kampf zwischen alt und neu dar, bei dem die Gewinner diejenigen Farmer waren (im Fudoki als Götter dargestellt), welche die Fähigkeit zur Erbauung von unterirdischen Bewässerungssystemen entwickelten und somit das Land für sich beanspruchten.

  • Politik

Das Dorf Kami Woka (Götterhügel) verdankte seinen Namen dem Wirken des großen Gottes Abo aus Izumo. Abo hörte, dass in Yamato die drei Hügel Unebi, Kago und Miminashi um die Herrschaft kämpften und machte sich auf den Weg nach Yamato, um einzugreifen. Als er durch diese Gegend zog, kam ihm zu Ohren, dass der Kampf der 3 Hügel bereits beigelegt war und damit der Grund seiner Reise hinfällig geworden war. Er beschloß, sich hier niederzulassen und ließ sein Boot kentern. Der Hügel, auf dem die Siedlung errichtet war, soll wie ein Bootsrumpf ausgesehen haben.

Eine ähnliche Legende wurde auch in Yamato überliefert. In dieser Legende allerdings wetteifern zwei männliche Hügel um die Gunst des dritten, weiblichen Hügels. Laut japanischen Historikern dürften diese drei Hügel ein Chiffre für die Kronprinzen Naka no Oe und Ohoama (die späteren Kaiser Tenji und Tenmu) gewesen sein, die eine Dreiecksbeziehung mit Prinzessin Nukata unterhielten. Sogar der Jinshin-Krieg um die Nachfolge von Tenshi könnte möglicherweise auf verletzte Gefühle der beiden Prinzen zurückgehen.

Bezirk Sayo

Ausschnitt vom Bezirk Sayo

Benannt nach der Saison des Reisanbaus. Das Orakel Reisfeld Sayo no Machida ist noch heute in diesem Bezirk vorzufinden. In den 12 Tälern um den Kaniha Yama (Reh-Garten-Berg) wurde Eisen abgebaut. Inu aus der Wakabe-Familie entdeckte das Eisen dort. Der Enkel von Inu präsentierte später das Eisen dem damaligen Kaiser Kotoku, welcher von dem Palast Toyosaki in Naniha aus regierte. Die Region Naniha war bekannt für gute Hufschmiede aus Korea. Unter Kaiser Kotokus Regentschaft ging die Vormachtstellung der Eisenindustrie von der Wakabe Familie an die Zentralregierung über.

  • Topografie

Hier wachsen hauptsächlich Eichenbäume, Japanische Goldfadenbäume (wachsen nur in feuchten und schattigen Gebieten), Ginseng, Disteln, die wokera-Pflanze, wilder Ingwer, Pflaumenbäume, Kalkstein und die udo-Pflanze (verwendet für medizinische Zwecke und als Tribut an den Kaiserhof). Auch Salzwasserquellen treten hier in Verbindung mit Salzsümpfen hervor.

  • Politik

Auf dem Hügel Kanakura (Eisensattel) soll die große Göttin Sayo selbst Eisensättel produziert haben. Die Einwohner des Dorfes Kuhahara in Ihibo versuchten, hier Sättel zu stehlen, aber wurden dabei ertappt. Daher wurde der nahegelegene Fluß Kurami (Sattelenthüllung) genannt. Interessanterweise galten die Mitglieder der Familie Soga seit langem als prominente Sattelmacher und beanspruchten deren Vorsitz. Möglicherweise hatten sie einen gewissen Einfluß in dieser Region.

Bezirk Shisaha

Ausschnitt vom Bezirk Shisaha bzw. Shisama

Dieser Bezirk wurde nach der Begegnung des Großen Gottes von Iwa mit einem großen Reh, welches Laute von sich gab benannt. Während der Regierungszeit von Kaiser Kotoku (r.645-654) wurde Ihibo geteilt und es entstand der Landkreis Shisaha.

  • Topografie

Reiches Vorkommen an Kastanienbäume, Eichenbäume, Zypressen, Japanische Goldfäden-bäume, Spindelbäume, Huflattich und Weinreben. Neben normalem Wild kamen hier auch erstmals Rinder, Wölfe und Bären vor. Shisaha war bekannt für seinen Eisenabbau, sowie für das Dorf Shiho, welches sich ca. 15 Meilen vom Meer entfernt befand und daher von Salzwasservorkommen berichtet wurde. Außerdem befand sich ein großes Sumpfland im Ausmaß von 670 m² in der Nähe des Dorfes Shikusa. Das Wildgras aus diesem Gebiet wurde zur Herstellung von Hütten verwendet. Das Dorf ist heute noch unter dem Namen Chigusa-mura bekannt.

  • Politik

Ame no Hihoko („Der Prinz der leuchtenden Hellebarde“) und Ashihara no Shikowo („Der hässliche Mann aus dem Schilfgras“) kämpften an vielen Orten in diesem Landkreis. Von Ame no Hihiko hieß es, er wäre vom Festland über das Meer gekommen. Sein Name scheint ein Indikator dafür zu sein, dass seine Anhänger schon in der Lage waren, Eisen zu schmieden. Ashihara no Shikowo wird als Gott von Izumo bezeichnet und im Nihongi mit Ohokuninushi gleichgesetzt. Sein wenig schmeichelhafter Name deutet darauf hin, dass er die Auseinandersetzung verlor. Ame no Hihiko symbolisiert also Neusiedler vom Festland, die mit Hilfe überlegener Technik die alten Bewohner des Landes verdrängen.

Bezirk Kamusaki

Ausschnitt vom Bezirk Kamusaki

Kamusaki bedeutet Gebiet des Gottes und wurde nach dem Berg Kamusaki, wo Prinz Take Ihashiki, Sohn des Großen Gottes Iwa, residierte. Kamusaki ist bekannt für sein Tonvorkommen aus dem Dorf Haniwoka (Ton-Hügel), welches zur Herstellung von guter Keramik verwendet wurde. Außerdem wurde Sandstein abgebaut.

  • Topografie

Hauptsächlich wachsen hier Ulmenbäume, Zypressen, alle Arten von Sträuchern und Büschen sowie sehr hohes Gras. Tiere wie wilde Eber und Rehe waren hier heimisch. Der höchste Berg dieses Bezirkes war der Takano. Bekannt für seine Pagoden- und Katsurabäume.

  • Politik

Erneut werden Ame no Hihoko und seine Anhänger erwähnt. Die Ebene Yachigusano (Feld der achttausend Speere) ist nach ihnen benannt. An der selben Stelle wird darauf hingewiesen, dass in dieser Gegend viele Festungen standen, wobei für Festung das Wort „Kimure“ verwendet wird, welches koreanischen Ursprungs ist.

Bezirk Taka

Ausschnitt vom Bezirk Taka

Der Bezirk verdankt seinem Namen einem Riesen, welcher nur gebückt durch die Präfektur Harima wandern konnte, bis er zu dem Bezirk Taka kam. Dort war es ihm möglich endlich aufrecht zugehen, da der Himmel höher war als in anderen Regionen.

  • Topografie

Zur Flora und Fauna von Taka gehören Nadelbäume wie der Pinienbaum und Wildtiere wie der Eber. Die Region ist auch bekannt für die gute Qualität und Reichhaltigkeit seines Trinkwasservorkommens. Außerdem befindet sich in Taka der Pass Mika Saka, welcher die Grenze zwischen den Provinzen Harima und Taniha markiert.

  • Politik

Das Dorf Tsutaki (eine Abkürzung von tsutanaki = „ungeschickt“) wurde nach einem Ausspruch des Gottes Sanuki benannt. Sanuki warb um die Hand der Stammesführerin Hikami Tome. Obwohl sie ihn mehrmals abwies, bedrängte er sie weiter, bis sie den Prinzen Take Iha und seine Truppen anheuerte, welche Sanuki besiegten. Nach dem er zurück ihn seine Heimat flüchten musste, klagte Sanuki: „Oh, wie ungeschickt bin ich doch!“ . Diese Geschichte könnte möglicherweise den erfolglosen Versuch eines Stammes, eine Allianz zu bilden, darstellen.

Bezirk Kamo

Ausschnitt vom Bezirk Kamo

Wurde nach den vielen Wildenten in diesem Gebiet benannt. Kamo wurde später geteilt in Kami-Kamo („oberes Kamo“) und Shimo-Kamo („unteres Kamo“). Die Sake-Brauerei ist hier sehr verbreitet. Das Dorf Hotsumi, früher bekannt unter dem Namen Shihono (Salz-Feld), aufgrund seines Salzwasservorkommens. Später erst wurde es umbenannt, da die Hotsumi-Familie in diesem Dorf lebt.

  • Topografie

Verbreitetes Vorkommen an Geflügel und Wild wie Eber und Enten. Aber auch hier wieder viele verschiedene Arten von Pflanzen und Bäumen, wie Eichen, schwarze chinesische Pinien und Zypressen. Es wird als sehr schönes, verstecktes Land mit gutem Nährboden beschrieben. Wie im Bezirk Shisaha gab es auch hier ein kleines Sumpfgebiet, in denen Silberkarpfen lebten, von denen man sagte, sie hätten keine Eingeweide.

  • Politik

Das Dorf Kusaye („stinkender Ort“) in der Nähe des Fluß Kurohaka („schwarzer Fluß“) wurde zum Schauplatz der Exekution vieler Stammeshäuptlinge, die durch ihre ständigen Kämpfe den Unwillen von Prinz Homuda no wake erregt hatten. Aufgrund der Vielzahl der Hinrichtungen soll ein ständiger Leichengeruch entstanden sein.

Bezirk Minagi

Ausschnitt vom Bezirk Minagi

Wird abgeleitet von den Worten des Prinzen Izahowake, später bekannt als Kaiser Richu, welcher meinte: „How beautiful are the waters of this land.“ Daher der Name Minagi, abgeleitet von minagare uruhashi („schöne Flüsse und Ströme“).

  • Topografie

Eines der wasserreichsten Gebiete von Harima. Der ganze Bezirk ist von Flüssen durchzogen.

  • Politik

In das Dorf Shijimi („kleine Muschel“) flohen die Prinzen Oke und Woke (die späteren Kaiser Ninken und Kenso), nachdem ihr Vater, Prinz Ichinohe, getötet worden war. Ein Mann namens Omi aus der Familie der Kusakabe half ihnen bei der Flucht. Nachdem der Mörder ihres Vaters verstorben war, konnten die Prinzen an den Hof zurückkehren. Später errichteten sie ihre Paläste an jenem Ort und ließen viele kaiserliche Kornspeicher errichten. Die Geschichte über die beiden Prinzen wird auch im Nihon shoki erwähnt.

Archäologie und Siedlungsgeschichte

Allgemein ist zu sagen, dass in der Provinz Harima viel von koreanisch angesiedelten Familien und Bauten im koreanischen Stil gesprochen wird. Vieler dieser Bauten sind heute jedoch nicht mehr erhalten, archäologische Funde beweisen aber die Existenz verschiedener, aus süd-ost Asien kommender Einwohner. Harima diente nicht nur als Verbindungsstelle zwischen Izumo und Yamato, sondern war generell ein beliebtes Durchzugsgebiet. Durch die gute Schiffsverbindung der Seto-nai-kai, kamen nicht nur Waren und Güter, sondern auch Migranten von süd-west Japan, vor allem aus Shikoku, an die küstennahen Bezirke nach Harima. Im Bezirk Shikama, zum Beispiel, siedelten sich im Dorf Ayabe vor allem Migranten aus Sanuki (Shikoku) an. Das Dorf Abo wurde auf Grund von Einwanderern aus Abo in Iyo (Shikoku) gleich benannt. [1] Nicht nur über die Inlandsee, sondern auch über Land, kamen Migranten in die Provinz Harima. Von Korea, China und anderen Teilen aus Südost Asien.

Aus Korea stammende Einwanderer

Einwanderer aus Korea nannte man Karahito, denn KARA steht für Han auf Koreanisch. Im Bezirk Shikama wurde das Dorf Karamuro nach koreanischen Häusern benannt, welche von Ahnen der Karamuro no Obito Familie erbaut wurden. Man geht also davon aus, dass die Karamuro no Obito Familie eine große Rolle in diesem Bezirk spielte. Die Dörfer Kochi und Kusakomi wurden nach koreanischen Einwanderern benannt. Kana, von der Nara no Kochi-Familie, ein Ahne der Yamamura aus Korea, war an der Namensgebung dieser Dörfer beteiligt. Zuerst siedelten sich die Nara no Kochi-Familie im Naragebiet an, deswegen auch der gleiche Name, ehe sie von Generation zu Generation in weitere Gebiete zogen.

Auch im Bezirk Ihibo wir ein Dorf genannt, welches nach koreanischen Einwanderern benannt wurde. Eine Besonderheit im Bezirk Ihibo sind archäologische Funde einer Heilquelle, welche nach koreanischem Abbild erbaut wurde. Diese Quelle soll von Prinzessin Okinaga Tarashi nach einem erfolgreichen Feldzug in Korea erbaut worden sein.

Aus China stammende Einwanderer

Unter den Migranten aus Südkorea waren im Bezirk Ihibo auch einige chinesische Einwanderer, die über Paekche nach Japan kamen. Kure no Suguri, welcher im Altertum von Kara (südlicher Teil Koreas) nach Ihibo kam, war wahrscheinlich chinesischer Abstammung, denn KURE bedeutet im koreanischen „kultiviert“ bzw. „aus China kommend“.

Die wichtigsten frühgeschichtlichen aus China stammenden Migrantengruppen waren vermutlich die Aya 漢 bzw. Ayahito 漢人 und die Hata 秦. Die Gruppe der Aya, welche hauptsächlich aus hohen Beamten und Aristokraten bestand, siedelte sich laut Bruno Lewin hauptsächlich in der Provinz Yamato an, von wo aus sie in andere Provinzen sich ansiedelten. Die Gruppe der Hata, die hauptsächlich aus Bauern und Handwerkern bestand, kam über Nord-Kyushu nach Japan und siedelten sich relativ zerstreut im damaligen Japan an.

Der Stammbaum des Sakanoue-Geschlechtes (Sakanoue-keizu 坂上系図) nennt in der Provinz Harima Ayahito no Suguri 漢人村主 und es werden laut weiteren Quellen von Siedlungen von Han-Leuten berichtet. Zwei Dörfer mit dem Namen Ayabe 漢部 im Bezirk Shikama und Ihibo weisen auf alte Siedlungsgebiete hin. Laut dem Harima fudoki ist Ayabe im Bezirk Shikama von Ayahito aus der Provinz Sanuki besidelt worden. Das Dorf Hirakata im Bezirk Ihibo ist ebenfalls aus dem Harima fudoki eine Gründung von Ayahito aus Hirakata im Bezirk Mamuta von Kawachi. Im Jahre 722 n.Chr. werden auch Oshinomi no Ayahito aus Yamato genannt, die nach Harima abgewandert sind. [2]

Allem Anschein nach war der Bezirk Ako größtenteils von Hata besiedelt. Einer Annalenmeldung aus dem Jahre 864 n.Chr. zufolge fungierte damals als Oberdistriktvorsteher ein Hata no Miyatsuko Uchimaro. Die Hata no Miyatsuko von Harima dürften auf eine lange Tradition zurückblicken, da die Distriktvorsteher aus den Kreisen des alteingesessenen Landadels gewählt wurden. [3]

Konflikte

Durch das ganze Harima fudoki zieht sich der Konflikt zwischen „neu“ und „alt“. So verkörperten im Dorf Ihibo im gleichnamigen Bezirk, Ame no hiboko, welcher aus Korea kam, und Ashihara no Shikowo, der herrschende Japaner in diesem Gebiet, zum einen die „neuen Immigranten“ und zum anderen die „lokale Bevölkerung“. Die Geschichte ist als Konflikt zwischen der indigenen Bevölkerung und den neuen Einwanderern, um die Vormachtstellung des Gebietes zu interpretieren.

Archäologische Funde

Abschließend möchten wir noch etwas genauer auf die archäologischen Funde in Harima eingehen. Man entdeckte Hügelgräber (Kofun) wie zum Beispiel das des Prinzen Homuda, in denen auch Grabbeigaben gefunden wurden. Diese Grabbeigaben variierten von Region zu Region. In Bezirken, wo Tonvorkommen vermerkt wurden, fand man neben Tongefäßen auch Schalen und Platten aus Keramik. In den Tälern im Bezirk Sayo, wo Eisen abgebaut wurde, stieß man auf Hufeisen, Messer und andere Werkzeuge aus Metall.

Verweise

Literatur

  • Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1997
    Records of wind and earth: A translation of fudoki with introduction and commentaries. (Monographs of the Association for Asian Studies, Bd. 53.) Ann Arbor, Mich.: Association for Asian Studies 1997.
  • Gina Barnes 1999
    The rise of civilization in East Asia: The archeology of China, Korea and Japan. London: Thames & Hudson 1999.
  • Matthias Eder 1978
    „Geschichte der japanischen Religion: Band 1: Die alte Landesreligion.“ In: Matthias Eder (Hg.), Asian Folklore Studies Monograph 7/1. 1978.
  • Kokushi daijiten dai jūikkan. (Kokushi Daijiten.) Tōkyō: Yoshikawa Kōbunkan 1990.
  • Bruno Lewin 1962
    Aya und Hata: Bevölkerungsgruppen Altjapans kontinentaler Herkunft. Wiesbaden: Otto Harrassowitz 1962.
  • Barbara Seyock 2004
    Auf den Spuren der Ostbarbaren Bd. 8: Zur Archäologie protohistorischer Kulturen in Südkorea und Westjapan. Münster: Lit-Verl. 2004.

Internetquellen

Fußnoten

  1. Aoki 19:182
  2. Lewin 1962:67
  3. Lewin 1962:88



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