Ōyamatsumi: Unterschied zwischen den Versionen

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大山津見神 (Kojiki), 大山祇神 (Nihon Shoki); Namensdeutung: Ōyama-tsu-mikami (Erhabene Gottheit der Großen Berge) oder Ōyama-(t)sumi-kami (Gottheit, die in den Großen Bergen wohnt). Tritt in zwei mythischen Episoden als Schwiegervater oder Schwiegergroßvater bedeutender Gottheiten auf.
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大山津見神 (''Kojiki''), 大山祇神 (''Nihon Shoki''); Namensdeutung: Ōyama-tsu-mikami (Erhabene Gottheit der Großen Berge) oder Ōyama-(t)sumi-kami (Gottheit, die in den Großen Bergen wohnt). Tritt in zwei mythischen Episoden als Schwiegervater oder Schwiegergroßvater bedeutender Gottheiten auf.
  
 
Im ''[[Nihon Shoki]]'' ist Ōyamatsumi ein Berggott, der entsteht, als [[Izanagi]] den Feuergott Kagudzuchi, dessen Geburt [[Izanami]] das Leben kostet, mit seinem Schwert in Stücke haut. Im ''[[Nihon Shoki]]'' heißt es an einer Stelle, dass [[Izanagi]] den Feuergott in drei Stücke zerschlägt. Aus einem entsteht Ikadzuchi-gami 雷神<ref name=ikadzuchi/>, aus einem Ohoyama-tsu-mi und aus dem dritten Taka-okami 高[[Datei:Kanji 9f97.gif]]<ref name=taka/>. In einer anderen Version sind es fünf Stücke, aus denen die fünf Berggötter entstehen:  
 
Im ''[[Nihon Shoki]]'' ist Ōyamatsumi ein Berggott, der entsteht, als [[Izanagi]] den Feuergott Kagudzuchi, dessen Geburt [[Izanami]] das Leben kostet, mit seinem Schwert in Stücke haut. Im ''[[Nihon Shoki]]'' heißt es an einer Stelle, dass [[Izanagi]] den Feuergott in drei Stücke zerschlägt. Aus einem entsteht Ikadzuchi-gami 雷神<ref name=ikadzuchi/>, aus einem Ohoyama-tsu-mi und aus dem dritten Taka-okami 高[[Datei:Kanji 9f97.gif]]<ref name=taka/>. In einer anderen Version sind es fünf Stücke, aus denen die fünf Berggötter entstehen:  

Version vom 17. Juli 2013, 09:05 Uhr

Seiten-Infobox
Themengruppe Gottheiten (Götter, numinose Erscheinungen)
Name Ōyamatsumi 大山津見神 (Kojiki) oder 大山祇神 (Nihon Shoki) („Erhabene Gottheit der Großen Berge“)
Sonstige Namen Ōyama-(t)sumi-kami
Rel. Zugehörigkeiten Shinto
Herkunft Japan
Funktion, Wirkkraft Berggott


大山津見神 (Kojiki), 大山祇神 (Nihon Shoki); Namensdeutung: Ōyama-tsu-mikami (Erhabene Gottheit der Großen Berge) oder Ōyama-(t)sumi-kami (Gottheit, die in den Großen Bergen wohnt). Tritt in zwei mythischen Episoden als Schwiegervater oder Schwiegergroßvater bedeutender Gottheiten auf.

Im Nihon Shoki ist Ōyamatsumi ein Berggott, der entsteht, als Izanagi den Feuergott Kagudzuchi, dessen Geburt Izanami das Leben kostet, mit seinem Schwert in Stücke haut. Im Nihon Shoki heißt es an einer Stelle, dass Izanagi den Feuergott in drei Stücke zerschlägt. Aus einem entsteht Ikadzuchi-gami 雷神[1], aus einem Ohoyama-tsu-mi und aus dem dritten Taka-okami 高Kanji 9f97.gif[2]. In einer anderen Version sind es fünf Stücke, aus denen die fünf Berggötter entstehen:

  • Kopf: Ohoyama-tsumi-kami
  • Rumpf: Naka-yama-tsumi-kami 中山祇神
  • Hände: Ha-yama-tsumi-kami 麓山祇神
  • Hüften: Masakayama-tsumi-kami 正勝山祇神
  • Füsse: Shigi-yama-tsumi-kami Kanji F16d.gif山祇神

Das Kojiki 古事記 indes berichtet, dass Ōyamatsumi eines der vielen Kinder des Urpaares ist.

Im Kojiki wird Ōyamatsumi als Vater von Ashi-nadzu-chi genannt, den Susanoo no Mikoto nach seiner Verbannung in der Provinz Izumo trifft. Susanoo rettet Ashi-nadzu-chis Tochter Kushinada hime vor der achtgabeligen Schlange Yamata no Orochi. Ōyamatsumi ist somit der Großvater Kushinada-himes 奇稲田姫/櫛名田比売, der Ehefrau Susanoos, sowie der Vater der Konohana no Sakuya-bime, der Ehefrau Ninigis 瓊瓊杵/邇邇芸 (vgl. Chamberlain 1932).

Nur die Episode im Kojiki, die von Ninigi und seiner Ehefrau Sakuya-bime handelt, schreibt dem Gott Ōyamatsumi eine besondere Rolle als Schicksalsgöttin zu.

Das Kojiki erzählt, dass Ninigi auf der Erde eine schöne Frau trifft, Kamu-Atastu-hime oder Konohana no Sakuya bime, die Tochter Ōyamatsumis und sie zur Frau nehmen will. Ōyamatsumi ist glücklich darüber und veranstaltet ein Festbankett, zu dem er auch seine ältere Tochter Ihnaga-hime schickt. Die ältere Tochter aber ist hässlich und so schickt Ninigi sie wieder zurück und heiratet Sakuya-bime. Ōyamatsumi ist deswegen gekränkt und offenbart, dass der Himmelsenkel ein langes Leben genossen hätte, hätte er hässliche Tochter gewählt hätte, so aber soll die Tennōdynastie blühen, aber kurzlebig sein.

Ōyamatsumi im Iyo-Fudoki

Im Iyo-Fudoki 伊予風土記 heißt es, dass Ōyamatsumi auf der Insel Mishima im Distrikt Ochi verehrt wird. Ein anderer Namen soll „watashi 渡し“ lauten, was laut Naumann mit „[übers Meer] herübergebracht“ zu übersetzen ist (Naumann 1996:160). Der große Berggott soll zur Zeit des in „Naniwa residierenden Herrschers“ aus Paekche gekommen sein.

Der in „Naniwa residierende Herrscher“ wird wiederum mit Ōsazuki gleichgesetzt (Nintoku Tennō 仁徳天皇, 313-399). Seine Herkunft aus Korea soll den Schlüssel zum Verständnis seiner Rolle als Schicksalsgott bilden. Laut Naumann glaubten die Koreaner, dass Götter hoher und heiliger Berge ins Schicksal der Menschen eingreifen konnten. So wirkt es natürlich, dass Ōyamatsumi die Länge des Menschenlebens festlegt. Dazu bedient er sich einer ukehi-Beschwörung. [Anm.: Eine ukehi-Beschwörung ist eine Art magischer Beschwörung, bei der ein vereinbartes Zeichen als positive oder negative Antwort auf die gestellte Frage gilt (Naumann 1996:65).] Hier aber soll keine verborgene Wahrheit ans Licht kommen, wie im Falle Amaterasus und Susanoos (sie bedienen sich einer ukehi-Beschwörung als sie Waffen tauschen und ausspucken und somit Götter erschaffen), sondern vorher etwas festgesetzt werden, das als Folge einer künftigen Handlung eintreten soll. Die Folge davon ist für immer festgesetzt (vgl. Naumann 1996:160).

Anmerkungen

  1. "Donnergott" (Florenz 1919: S. 141)
  2. "Der hohe hehre Gott, der hehre Gott auf den Höhen", ein auf den Bergen residierender Regengott von drachenförmiger Gestalt. (Florenz 1919: S. 141)

Quellen

  • William George Aston (Ü.) 1896
    Nihongi: Chronicles of Japan from the earliest times to a.d. 697. London: Kegan Paul 1896. (Zahlreiche Neuauflagen, JHTI Onlineversion, Onlineversion (Wiki-Source).)
  • Karl Florenz 1919
    Die historischen Quellen der Shinto-Religion. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1919. (Übersetzungen von Kojiki und Nihon shoki [in Auszügen] sowie Kogo shūi [ganz].)
  • Basil Hall Chamberlain (Ü.) 1932
    Kojiki: Records of ancient matters. Kobe: J. L. Thompson & Co 1932. (Erste Auflage 1919, JHTI Onlineversion, Onlineversion.)
  • Nelly Naumann 1996
    Die Mythen des alten Japan. München: Beck 1996. (Exzerpt.)


Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Fudokipedia verfasst.