Kamakura Gongoro Kagemasa: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Kamigraphie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 41: Zeile 41:
 
              
 
              
  
* Bildquelle:[http://www.artelino.com/articles/kabuki-juhachiban.asp Kamakura Gongoro Kagemasa] (Stand: 2012/09/25). artelino.com
+
* Bildquelle:[http://www.artelino.com/articles/kabuki-juhachiban.asp Kamakura Gongoro Kagemasa] (Stand: 2012/09/25).  
  
 
{{Hachiman-no-pedia}}
 
{{Hachiman-no-pedia}}

Version vom 13. Oktober 2012, 09:53 Uhr

Kagemasa.jpg

Über die Darstellung der Figur Kamakura Gongoro Kagemasas im Kabuki Stück Shibaraku.

Kamakura Gongoro Kagemasa

Über die historische Figur Kamakura Gongoro Kagemasas 鎌倉権五郎景政 liefert das Hogen monogatari (13. Jahrhundert) als Primärquelle ansatzweise nähere Informationen, vor allem in Bezug auf dessen Teilnahme an kriegerischen Außeinandersetzungen. Henri L. Joly führt in diesem Zusammenhang die Schlacht von Oshu (1060) an, in der Kagemasa sein Augenlicht verlor (Joly 1967:248).

Als Vasall Minamoto no Yoshiies 源義家, wird sein Name primär mit dem Angriff auf die Burg von Kanazawa in Verbindung gebracht, bei dem ihm im Alter von sechzehn Jahren ein Auge ausgestochen wurde. Diesbezüglich wird als Zeitraum das Ende des 11. Jahrhunderts angegeben, detaillierte Zeitangaben lassen sich hierbei nicht eindeutig feststellen (Wilson 1971:42).

Der Name Minamoto no Yoshiie 源義家 findet sich in anderen Quellen als Hachiman Taro 八幡太郎, oder Hachiman Dono (1039- 1106) wieder. Der Legende nach soll ihm der Beiname Hachiman auf Grund seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten als Bogenschütze verliehen worden sein (Wilson 1971:42).

Legenden lokaler Gottheiten

Übereinstimmungen zum Ursprung der Hachiman-Verehrung lassen sich vor allem auf der Insel Kyushu und in Usa finden. Hierbei spielt die Tradition der Verehrung einäugiger lokaler Gottheiten eine wichtige Rolle. Bereits in den beiden Geschichtswerken Nihon shoki 日本書紀 und Kojiki (古事記), wird dem Lokalgottheit der Metallarbeiter der Name "Ame no Mahitotsu no kami" beigefügt, der übersetzt "der einäugige Gott des Himmels" bedeutet. (Naumann 1964:109).

In Folge kamen Legenden hinzu, die diese Einäugigkeit als markantes Merkmal rechtfertigen sollten. Häufig werden dabei Gottheiten mit einem überdimensional großen Auge erwähnt, die somit nur den Eindruck erwecken, einäugig zu sein, oder Geschichten über den Grund der Verletzung des Auges.

In diesem Kontext wurden jene Eigenschaften häufig auf historische Personen übertragen. Matsumura Takeo versucht die Einäugigkeit des Schmiedegottes Ame no Mahitotsu als integrierte menschliche Charaktereigenschaft darzustellen, die sich in der Tatsache äußert, dass das Schmiedehandwerk ursprünglich von körperlich beeinträchtigten Personen ausgeübt wurde. Dazu zählten neben Hinkenden auch Einäugige (Naumann 1964:140).

Das Attribut der Personifizierung wurde sehr oft mit Kamakura Gongoro Kagemasa in Verbindung gebracht, dessen Verehrung sich unter anderem im Gongoro- Kult manifestierte. Von Kamakura ausgehend, gibt es laut Yanagita in jeder Provinz von Süd- Kyushu bis Nord- Honshu Orte, an denen Kamakura Gongoro Kagemasa verehrt wird (Naumann 1964:110).

Das Prinzip der Personifizierung lässt sich auch auf Ursprungslegenden Hachimans in Usa anwenden. In der „Sammlung der Orakelsprüche des Usa Hachiman Schreins“, Usa Hachiman-gū takusen-shu, wird auf die Verbindung Hachimans zum Schmiedehandwerk eingegangen (Naumann 1988:198). Als Beispiel nennt Yanagita die Verehrung des Ime-Hachimans in Usa, der mit dem erblindeten Fujiwara Kagekiyo in Verbindung gebracht wird. Kamakura Gongoro Kagemasa geht somit als personifizierte einäugige Gottheit mit Ime-Hachiman einher, der insbesondere für die Heilung von Augenkrankheiten verehrt wurde. Bedeutende Schreine befinden sich in Oita, Miyazaki und Kagoshima, die für die Genesung Augenkranker eine bedeutende Rolle spielten (Naumann 1964:123).

Daneben berichtet Yanagita Kunio 柳田 國男 von Legenden, in denen Gongoro eine besonders fromme Haltung Hachimans gegenüber nachgesagt wird.

In ganz Japan gibt es Überlieferungen, die von der tiefen, auf Hachiman gerichteten Frömmigkeit des Gongoro erzählen. Manchmal liegt dann sein "Grab" im Schreinbezirk des Hachiman
Naumann 1964:124

Dies bezieht sich natürlich auf die Funktion Hachimans als „Kriegsgott“.

Quellen

  • Matthias Eder 1978
    „Geschichte der japanischen Religion: Band 1: Die alte Landesreligion.“ In: Matthias Eder (Hg.), Asian Folklore Studies Monograph 7/1. 1978.
  • Kiyoshi Hiraizumi 1999
    Story of Japan, Vol. 2: History from the warrior Hachiman Taro to the Muromachi period. Ise: Seisei Kikaku 1999.
  • Henri J. Joly 1967
    Legend in Japanese art: A description of historical episodes, legendary characters, folklore, myths, religious symbolism illustrated in the arts of old Japan. Rutland, Vt. u.a.: Tuttle 1967.
  • Takeo Matsumura 1954
    Nihon shinwa no kenkyu. Tōkyō: Baifūkan 1954.
  • Nelly Naumann 1964
    „Yama no kami - Die japanische Berggottheit: Teil II: Zusätzliche Vorstellungen.“ Asian Folklore Studies 23/2 (1964), S. 48-199. (Exzerpt.)
  • Nelly Naumann 1988
    Die einheimische Religion Japans: Teil 1: Bis zum Ende der Heian-Zeit. Leiden: Brill 1988. (Exzerpt.)
  • William Rae Wilson 1971
    Hogen monogatari: Tale of the disorder in Hogen. Tokyo: Sophia Univ. 1971.
  • Kunio Yanagita 1970
    About our ancestors: Das japanische Familiensystem. Tokyo: Japan Soc. for the Promotion of Science 1970.


Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Hachiman-no-pedia verfasst.